Personalplanung und -entwicklung

Ein Minijob ist eine geringfügig entlohnte Beschäftigung, die (meist) in einem zeitlich begrenzten Rahmen ausgeübt wird. Das Gehalt beträgt max. 450 Euro/Monat im Jahresdurchschnitt. Sie ist nicht sozialversicherungspflichtig und der Minijobber kann sich auf Antrag von der Rentenversicherungspflicht befreien lassen.

Jobsharing bedeutet die Aufteilung eines Arbeitsplatzes auf mehrere Arbeitnehmer/-innen, z.B. 1 Vollzeitstelle auf 2 Teilzeitstellen.

Sabbatical ist ein Arbeitszeitmodell für einen längeren Sonderurlaub, eine berufliche Auszeit. Die gesetzlche Grundlage besteht im Teilzeit- und Befristungsgesetz. Es kommen dabei Vergütungsausgleichslösungen zum Einsatz.

Bei dem Vertrauensarbeitszeitmodell wird die vereinbarte Arbeitszeit nicht durch den AG kontrolliert, sondern sie kann in Eigenverantworitung gestaltet werden, wobei die Erledigung vereinbarter Aufgaben im Vordergrund steht. Ziele werden in einer Zeilvereinbarung festgehalten.

Bei Homeoffice ist der Arbeitsplatz frei wählbar. Rechte und Pflichten müssen eingehalten werden.

Vorteile von Homeoffice sind:

• Flexibilität
• Zeitersparbis
• Kostenersparnis
• Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Nachteile sind:

• weniger Motivation
• Ablenkung
• Stress am Wohnort
• steigende Nebenkosten

Bei einer Gleitzeitregelung können Anfang und Ende der Arbeitszeit innerhalb bestimmter Grenzen frei gewählt werden.

Vorteile:

• größeres Maß an Autonomie
• weniger Stress für den Arbeitnehmer
• weniger Fehlzeiten

Nachteile:

• möglicher Missbrauch des Vertrauensverhältnisses

Alterteilzeit ist eine Regelung, die besagt, dass ältere Arbeitnehmer weniger arbeiten um damit Arbeitsplätze für jüngere Menschen zu schaffen

Vorteile der Alterteilzeit:

• Wissen der älteren Mitarbeiter bleibt dem Unternehmen u.U. länger erhalten.
• Lücke bis zur Rente wird vermieden
• mehr Lebensqualität für den Arbeitnehmer

Vollzeit ist die klassischste Jobvariante. Dabei werden Kernarbeitszeiten und Arbeitsstundenzahl im Arbeitsvertrag festgehalten. Der Arbeitnehmer hat bei diesem Modell weniger Freizeit.

Ein PIS dient dazu

• Entgeltdaten, Stammdaten und Leistungsdaten der Mitarbeiter zu erfassen
• Daten zur Aus- und Weiterbildung zu speichern
• Personaleinsatz und -entwicklung zu planen
• die Daten immer aktuell und korrekt zu halten
• die elektronische Personalakte in das System zu integrieren

Es herrschen hohe Anforderungen an den Datenschutz. Zugriffe sind nur mit Passwörtern möglich. Daten müssen besonders vor Datenverlust geschützt werden.

Die Ziele des Personalcontrollings lauten:

• Produktivität
• Transparenz
• Aktualität
• Überscihtlichkeit/Einfachheit
• Kontinuität
• Schnelligkeit
• Vergleichbarkeit

In Personalstatistiken werden folgenden Daten erfasst:

• Gehaltsstrukturen
• Arbeitszeiten
• Beschäftigungsstruktur
• Fehlzeiten/Krankheiten
• Überstunden/Mehrarbeit
• Arbeitsunfälle (-> Gefahrenklassenzuordnung)
• Urlaub (Rückstellungen)
• Schwerbehindertenquote
• Produktivität (Maschinenlaufzeiten, Stückzahlen, etc.)

Die Einhaltung gesetzlicher und tariflicher Vorschriften muss berücksichtigt werden.

Die Reservebedarfsplanung wird durch planbare und nicht planbare Fehlzeiten beeinflusst.

Zu den planbaren Fehlzeiten zählen

• Urlaub
• Elternzeit
• Forbildung
• Renteneintritt
• Mutterschutz
• Sabbatical
• Berufsschule (Azubis)
• Ausbildungsende
• Kur
• Einberufung/Wehrdienst

Zu den nicht planbaren Fehlzeiten zählen

• Unfall/Krankheit
• Kündigung
• Schwangerschaft
• unentschuldigtes Fehlen
• Kind krank
• Todesfall
• freiwillige Feuerwehr
• THW
• Streik

Es gibt die folgenden Arbeitsvertragsmodelle:

• Der unbefristete Arbeitsvertrag wird auf unbestimmte Zeit geschlossen.
• Der befristete Arbeitsvertrag wird kalendermäßig oder mit Sachgrund geschlossen.
• Der Ausbildungsvertrag ist in §10BBiG (Berufsbildungsgesetz) geregelt und enthält verpflichtende Mindestinhalte. Er endet mit Ende der Prüfung oder nach Ausbildungsende.
• Der Projektvertrag ist ein Werkvertrag (fertiges Werk am Ende) oder Dienstvertrag (regulärer Arbeitsvertrag).

Der Arbeitsvertrag beinhaltet

• die Formalien der beiden Vertragsparteien
• Gehalt und Zulagen (z.B. Fahrtkostenpauschalen)/Prämien/Boni/Provisionen/Tantiemen
• freiwillige Sozialleistungen (auch in Betriebsvereinbarung möglich)
• Arbeitszeit und -ort
• Position / Tätigkeit
• Urlaubsanspruch
• Kündigungsfristen
• Eintritt / Befristung

Fakultativ können im Arbeitsvertrag geregelt werden

• Überstundenregelungen
• Wettbewerbsverbot
• Schweigepflicht
• Probezeit
• Arbeitsunfähigkeitsregelung
• Nebentätigkeiten

Spätestens einen Monat nach Arbeitsbeginn müssen die wesentlichen Vertragsbedingungen schriftlich niedergelegt und dem Arbeitnehmer ausgehändigt werden (§2 NachwG).

Ein befristeter Arbeitsvertrag kann max. bis zu zwei Jahren verlängert werden. Bei der ersten Befristung kann die Befristung kalendermäßig oder mit Sachgrund erfolgen, bei einer weiteren Befristung muss immer ein Sachgrund angegeben werden.

Gemäß § 14 Abs. 1 Satz 2 TzBfG liegt ein sachlicher Grund insbesondere vor, wenn

• der betriebliche Bedarf an der Arbeitsleistung nur vorübergehend besteht,
• die Befristung im Anschluss an eine Ausbildung oder ein Studium erfolgt, um den Übergang des Arbeitnehmers in eine Anschlussbeschäftigung zu erleichtern,
• der Arbeitnehmer zur Vertretung eines anderen Arbeitnehmers beschäftigt wird,
• die Eigenart der Arbeitsleistung die Befristung rechtfertigt,
• die Befristung zur Erprobung erfolgt,
• in der Person des Arbeitnehmers liegende Gründe die Befristung rechtfertigen,
• der Arbeitnehmer aus Haushaltsmitteln vergütet wird, die haushaltsrechtlich für eine befristete Beschäftigung bestimmt sind, und er entsprechend beschäftigt wird,
• die Befristung auf einem gerichtlichen Vergleich beruht.

Folgende Faktoren haben Einfluss auf Arbeitsvertrag und -zeit:

• gesetzliche, z.B. Entgeltfortzahlungsgesetz, Arbeitsschutzgesetz/Arbeitssicherheitsgesetz, Sozialgesetzbuch, Bundesurlaubsgesetz, Mutterschutzgesetz, Kündigungsschutzgedeck, Arbeitszeitgeetz (BBiG/Jugendarbeitsschutzgesetz)
• betrieblich, z.B. Branche, Standorte, Betriebsgröße, Dienstleistung/Produktion
• tariflich, z.B. tarifgebunden, Manteltarifvertrag (Urlaubsanspruch, Arbeitszeit, etc.), Gehalts- o. Lohntarifverträge, Betriebsvereinbarungen, Elternzeit-/Elterngeldgesetz
• persönlich, z.B. Familienstand, Hobbies, persönliche Vorlieben, andere Verpflichtungen, eigene Erwartungen, Teilzeit (Kinder, "wenn man es sich leisten kann")

Es gibt folgende Arbeitszeitmodelle:

• Teilzeit
• Jobsharing
• Gleitzeit
• Vertrauensarbeitszeit
• Schichtarbeit
• Homeoffice
• Saisonbeschäftigung
• KAPOVAZ (Arbeit auf Abruf)
• Minijob
• Sabbatical
• Altersteilzeit

Es gibt folgende Gründe für die Flexibilisierung von Arbeitszeit:

• individuelle Bedürfnisse
• Work-Life-Balance
• Vereinbarkeit von Familie und Beruf
• Emplyer Branding (Bewerber, Mitarbeiterbindung)

Folgende gesetzliche Regelungen bei Arbeitsverhältnissen gibt es:

• Arbeitszeitgesetz (ArbZG): Pausenzeiten 30 Min. nach 6 Stunden, 45 Min. nach 9 Std., Arbeitszeit max. 10 Std./Werktag, Ruhezeit 11 Std., Sonn- und Feiertagsruhe, Nachtzeit 23-6 Uhr
• Mutterschutzgesetz: Mutterschutzfrist 6 Wochen vor, 8 Wochen nach der Geburt, Beschäftigungsverbot, Gesundheitsgefährdung; Meldepflicht, sobald Kenntnis; Gewerbeaufsicht; keine Nachtschicht; Mutterschaftsgeld; Kündigungsschutz (bis 4 Monate nach der Entbindung)
• Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG): kalendermäßig/Sachgrund; bei Fehler, Arbeitsverhältnis unbefristet; Recht auf Teilzeit (Ausnahme dringende betriebliche Gründe); kein Rückkehrrecht
• Bundesurlaubsgeetz (BurlG): 24 Werktage/Jahr (bei Vollzeit); 6 Monate Wartezeit (1/12 Urlaubsanspruch/Monat); halbe Tage müssen aufgerundet werden; innerhalb Kalenderfrist; keine Arbeit; Urlaubsentgelt (13 Wochen vorher)
• Entgeltfortzahlungsgesetz (EntgFG): Krankheit (6 Wochen, Krankengeld ca. 70%), Feiertage; erst nach 4 Wochen nach Beginn 3 Kalendertage (auf Verlangen früher)
• Kündigungsschutzgesetz (KSchG): Kündigungsfristen § 622 BGB; längste Kündigungsfrist 7 Monate (ab 20 Jahre im Unternehmen); ordentlich/außerordnentlich (=fristlos); personen-, verhaltens- oder betriebsbedingt; schriftlich; Zugang im Machtbereich des Empfängers; Kündigungsschutzklage binnen 3 Wochen (Abfindung 0,5 Bruttomonatsgehalt/Jahr); Sozialauswahl (Sozialplan); Massenentlassungsanzeige bei Arbeitsagentur (ab 5% der Beschäftigten)