Sozialpolitik Kifmann SoSe 17
Sozialpolitik Kifmann SoSe 17
Sozialpolitik Kifmann SoSe 17
Set of flashcards Details
Flashcards | 17 |
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Language | Deutsch |
Category | Macro-Economics |
Level | University |
Created / Updated | 24.07.2017 / 05.06.2018 |
Licencing | Not defined |
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Was versteht man unter Sozialpolitik im engeren Sinne? Diskutieren Sie weitere Politikfelder, die ebenfalls einen Bezug zur Sozialpolitik haben.
Unter Sozialpolitik wird im Sinne der Definition von Thomas Marschall, die Umverteilung von Verfügungsmacht und Einkommen als Macht zum Kaufen verstanden.
Nennen Sie die 5 Sozialversicherungszweige und ordnen Sie ihnen den Gerechtigkeitsprinzipien zu.
Gesetzliche Rentenversicherung (GRV): Leistungprinzip
Gesetzliche Krankenversicherung (GKV): Bedarfsprinzip
Gesetzliche Unfallversicherung (GUV): Bedarfsprinzip
Arbeitslosenversicherung (ALV): Leistungsprinzip
Soziale Pflegeversicherung (SPV): Bedarfsprinzip
SPD/CDU: Welches Verständnis von Wohlfahrtsstaat und Sozialstaat haben die beiden Parteien? Welche
Gerechtigkeitsprinzipien stehen im Vordergrund?
SPD:
Bedarfsgerechtigkeit
Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität
Gleiche Lebenschancen
Umfassender Sozialstaat
Umverteilung
CDU:
Freiheit, Solidarität, Gerechtigkeit
Ehe und Familien im Zentrum
Soziale Herkunft darf nicht über Zukunft entscheiden
Konservativer Sozialstaat
Leistungsgerechtigkeit
Gøsta Esping-Andersen kategorisiert Deutschland als konservativen Wohlfahrtsstaat. Warum?
- Höhere Dekommodifizierung als im liberalen Staat.
Dekommodifizierung: Beschreibt, wie stark ein Individuum davon abhängig ist, seine Arbeitskraft am Markt zu verkaufen, um so seine soziale Absicherung zu gewährleisten.
- Enthält Stratifizierung
Stratifizierung beschreibt, inwiefern ein System zur Ausbildung von sozialen Schichten beiträgt. Der Wechsel zwischen den Schichten ist möglich.
- Erhaltung von Status- und Gruppenmerkmalen
Inwiefern unterschieden sich „Bismarck-Länder“ und „Beveridge-Länder“ im Hinblick auf die
Rentenversicherung bis Mitte der 1990er Jahre?
Bismarck Länder:
- Höhe der Renten sind Beitrags- und Einkommensabhängig
- Individuen mit lückenlosen Erwerbsleben bekommen i.d.R hohe Renten
- Individuen mit lückenhaften Erwerbsleben bekommen niedrige Renten
Beveridge Länder:
- 2 Ebenen
- Staatliche Renten auf Einheitsniveau
- Betriebsrenten (Leistungsabhängig)
Betrachten Sie nun die Rentenreformen der vergangenen 20 Jahre. Inwiefern unterscheiden
sich die Rentensysteme der zwei Ländergruppen noch? Welche Gemeinsamkeiten haben sich
aufgetan?
Bismarck Länder
Beveridge Länder
Bismarck Länder:
- Höhe der staatlichen Renten sind gekürzt worden
- Steigung von Betriebsrente/private Altersvorsorge steigt
Beveridge Länder:
- allgemeine Kürzungen an der Grundrente + Betriebsrente
- Durchschnittsniveau aber höher als in Bismackländern
Bei ihrer Einführung bot die Gesetzliche Krankenversicherung folgende Leistungen:
• Krankengeld ab dem 3. Tag, 50 Prozent bis zu 26 Wochen;
• ärztliche Behandlung, Arznei- und Hilfsmittel;
• Krankenhausbehandlung;
• Sterbegeld;
• Wöchnerinnenunterstützung (Mutterschaftshilfe).
Die Beiträge trugen der Arbeitgeber zu 1/3 und Arbeitnehmer zu 2/3. Vergleichen Sie dies mit dem
heutigen Leistungsniveau und der heutigen Finanzierung.
- Krankengeld ab dem 43. Tag, 70% bis zu 78 Wochen
- Prävention/Früherkennung
- Behandlung von Krankheiten
- Notfallversorgung
Beiträge 1/2 AG und 1/2 AN (+ca. 1%).
Bei ihrer Einführung bot die Gesetzliche Rentenversicherung folgende Leistungen:
- Altersrente ab dem 70. Lebensjahr, Voraussetzung mindestens 30 Jahre Beitragszahlung;
- Invalidenrente bei Erwerbsunfähigkeit;
- Übergangsgeld während medizinischer Heilbehandlung
Der Beitragssatz betrug 1,7%, finanziert zu je einem Drittel von Arbeitnehmern, Arbeitgebern und
staatlichen Zuschüssen. Die Beiträge wurden angespart. Vergleichen Sie dies mit dem heutigen
Leistungsniveau und der heutigen Finanzierung.
- Altersrente ab dem 67. Lebensjahr, wenn mindestens 5 Jahre Beitragszahlung
- mindestens 63 J., mit Abstrichen
Beitragssatz 18,7 %, 1/2 AG 1/2 AN