Soziale Arbeit im Spannungsfeld von Recht und Gerechtigkeit
Modul D1 - FHSG
Modul D1 - FHSG
Kartei Details
Karten | 51 |
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Sprache | English |
Kategorie | Pädagogik |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 17.06.2017 / 19.06.2021 |
Weblink |
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Gliederung des Rechts
Privatrecht
- Regelung der Beziehung zwischen Privaten (natürlichen und juristischen Personen)
- ZBG und OR
- Darf grundsätzlich nur vom Bund verändert oder neu erlassen werden
Gliederung des Rechts
Öffentliches Recht
- Regelung der Beziehung zwischen Staat und Privaten
- Strafrecht, welches ein eigenes Verfahrensrecht hat, die Strafprozessordnung
- Öffentlilches Bundesrecht und öffentliches kantonales Recht
Gliederung des Rechts
Dispositives Recht
- Es kann auch eine andere Regelung als diejenige im Gesetz getroffen werden
- vor allem im OR
- Ausdruck der Privatautonomie: Private sollen ihre Rechtsbeziehung wählen und regeln können
Gliederung des Rechts
Zwingendes Recht
- können nicht abgeändert werden
- Öffentliches Recht ist zwingendes Recht
Rechtsquellen
Verfassung
- Bundesverfassung isst Grundordnung eines Staates, ein verbindliches Leitbild
- Verfassung gehört zum öffentlichen Recht
- Verfassung und Gesetze eines Kantons dürfen nicht gegen die BV verstossen
Rechtsquellen
Bundesgesetze
- Enthalten generell-abstrakte Normen über Sachgebiete
- Bundesgesetze müssen sich grundsätzlich an BV halten
Rechtsquellen
Kantonale Gesetze
- Über alles, was nicht in der BV dem Bund übertragen wurded, dürfen Kantone Gesetze aufstellen
- Wichtige Bereiche: Schule, Polizei, Sozialhilfe, Steuerrecht
- Dürfen nicht gegen BV verstossen
Rechtsquellen
Verordnungen
- Verordnungen stützen sich auf die Gesetze
- Sie stehen unterhalb von Verfassung und Gesetz
Rechtsquellen
Staatsverträge
- Internationale, dem Völkerrecht unterstehende Vereinbarung zwischen zwei oder mehreren Staaten
- Konvention zum Schutze der Menschenrechte (EMRK)
- Abkommen über Personenfreizügigkeit
Verfassungsgrundsätze
Legalitätsprinzip
Gesetzmässigkeit, jedes staatliche Handeln muss auf einer gesetzlichen Grundlage beruhen
Verfassungsgrundsätze
Öffentliches Interesse
Öffentliche Sicherheit: Rechtsgüter des Einzelnen - Leben, Gesundheit, Freiheit, Ehre
Verfassungsgrundsätze
Verhältnismässigkeit
Handeln muss geeignet sein, um beabsichtigten Zweck zu erreichen, wenn es erforderlich ist und es muss zumutbar sein
Verfassungsgrundsätze
Treu und Glauben
Vertrauensschutz, Rechtsmissbrauchsverbot und Verbot widersprüchlichen Verhalten
Verfassungsgrundsätze
Rechtsgleichheitsgebot
Gleiches gleich und Ungleiches ungleich behaneln
Verfassungsgrundsätze
Willkürverbot
Jde Person hat Anspruch darauf, von den staatlichen Organen ohen Willkür behandelt zu werden
Recht als Teil von Verhaltensnormen
Wie gliedern sich menschliche Verhaltensregeln/Normen?
In äussere Regeln und innere Regeln. Äussere Regeln: Brauch, Sitte und Recht. Innere Regeln: Moral
Was ist der Unterschied zwischen Recht und Gerechtigkeit?
Recht: Rechtsordnung; Gesamtheit aller Normen, die in einem Staat gelten = geltendes (positives) Recht
Gerechtigkeit: Philosophische Herausforderung, verschiedene Antworten = moralisch gebotenes Recht
Was sind die Funktionen des Rechts?
- Friedensfunktion
- Gewährleistungsfunktion
- Verhaltenssteuerung
- Legitimierung und Organisation von Herrschaft
- Gestaltung von Lebensbedingungen
Wie wird die schweizerische Rechtsordnung gegliedert?
Öffentliches Recht: Bundesrecht und Kantontales Recht
Privatrecht: Bundesrecht und wenig kantonales Recht
Was ist das EGMR?
- Europäischer Gerichtshof für Menschenrecht
- Wacht über die europäische Menschenrechtskonvention
- Sitz in Strassburg
Bundesgerichtsurteile können an den EGMR weitergezogen werden, wenn die EMRK verletzt ist
Funktionale Begründung
6 Prinzipien - Legitimationsgrundlagen des Sozialstaats nach Robert E. Goodin
1. ökonomische Effizienz unterstützen
2. Armut verringern
3. sozial integrierend wirken, Exklusion vermeiden
4. gesellschaftliche Stabilität sichern
5. soziale Gleichheit fördern
6. individuelle Autonomie schützen
Zusammenhänge Demokratie - Sozialstaat - individuelle Autonomie
Grundwerte: Individuelle Autonomie, Freiheit und Gleichheit inkl. Teilhabe am politischen Eintscheidungsprozess
Dazu gehören 5 Kriterien:
- wirksame Partizipation
- gleiches Wahlrecht
- deliberativer politischer Prozess
- Agenda-Kontrolle durch das Volk
- grösstmögliche Inklusion
Grundwerte der 3 Positionen Libertarismus, Solidaritätstheoretisch und Egalitarismus
Libertarismus: Grundwert Eigenverantwortung
Solidaritätstheoretische Position: Grundwert Solidarität
Egalitarismus: Grundwert Verteilgerechtigkeit/Gleichheit
Gerechtigkeit in alten Kulturen Ägyptens
- Religiöse Begründungen von Rechtsgrundsätzen, die Gerechtigkeit regeln
Gerechtigkeit in Alt-Israel
- Gerechtigkeit = höchste religiöse Pflicht gegenüber Gott und Mitmenschen
- Gebote der Menschlichkeit und Gerechtigkeit sind unter göttliche Autorität gestellt
Gerechtigkeit in der Antike
- Zwei Vertreter: Aristoteles und Platon
- In Antike war Gerechtigkeit ein zentraler Wert
Platons Gerechtigkeitskonzeption
- Grundlage für das gute und gelungene Leben
- grundlegende Tugend für das Sozialverahlten des Individuums und des Staates
- Gerechtigkeit teilt jedem das seine zu (Güter, Aufgaben- und Tätigkeitsfelder) --> Gerechtigkeit als Ordnungsprinzip
Gerechtigkeit besteht darin, dass "man das Seine tut und nicht vielerlei Dinge treibt"
Gerechtigkeit im Mittelalter
- Recht schafft Gerechtigkeit, d.h. Gerehcitgkeit als rechtsdogmatische Kategorie
- Ausdifferenzierung von Rechtsnormen
- Schutz der Schwachen durch das Recht
die Gerechtigkeit ist der beständige und dauerhafte Versuch, jedem sein Recht zukommen zu lassen
Gerechtigkeit in der Neuzeit
- Interesse an Gerechtigkeit als Resultat gesellschaftlicher Zustände
- Soziale Frage im 19. Jahrhundert erzeugt vielfältige Gerechtigkeitsvorstellungen
Neuzeitliche Gerechtigkeitsüberlegungen
- Im ausgehenden 20. Jahrhundert vor allem Debatten über Gerechtigkeit im Sozialstaat
- Fokus stark auf sozialer Gerechtigkeit
- Wie müssen Güter verteilt sein und welche Verhältnisse können als gerecht, welche als ungerecht bewertet werden?
- Für wen und wie weit gelten Gerechtigkeitsvorstellungen?
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