Entwicklungspsychologie, PH Zürich
Entwicklungspsychologie des Kindesund Jugendalters
Entwicklungspsychologie des Kindesund Jugendalters
Fichier Détails
Cartes-fiches | 52 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Pédagogie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 13.06.2017 / 11.06.2019 |
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Entwicklungspsychologie:
Was gibt es für Methoden in der Entwicklungspsychologie, um Verhaltens resp. Entwicklungsveränderung zu sehen?
- Querschnittmethode
- Längsschnittmethode
- Konvergenzmodell.
Entwicklungspsychologie:
Was ist die Längsschnittmethode und was sind ihre Vor und Nachteile?
Bei der Längsschnittmethode wird einen Stichprobe zu verschiedenen Zeitpunkten mit demselben oder vergleichbaren Erhebungsinstrument untersucht.
Auch hier gilt das Lebensalter als unabhängige Variable und die erhobenen Merkmale als abhängige Variable. Unterschiede zwischen den Messzeitpunkten werden auf Altersunterschiede zurückgeführt. Mit der Längsschnittmethode kann man Entwicklungsverläufe feststellen.
Vorteile:
- Man erhält direkte Informationen über intraindividuelle Veränderungen (individuelle Verlaufsformen und Verlaufstypen können bestimmt werden)
- Die Stabilität oder Instabilität von Merkmalen kann festgestellt werden.
- Man kann Veränderungsmuster von Merkmalen vergleichen
- Es können Rückschlüsse über Ursache-Wirkungs-Abläufe gemacht werden
- Altersgruppen sind besser vergleichbar als bei der Querschnittmethode
Nachteile:
- Es kann wegen den Messwiederholungen zu Testungseffekten kommen (z.B. Übungseffekt, Gewöhnung).
- Alters- und Testzeiteffekte können nicht voneinander getrennt werden
- Die Generalisierung auf andere Kohorten bzw. Generationen ist fraglich.
- Es kann zu selektiven Stichprobenveränderungen kommen (da über die Zeit nicht alle Individuen bei dem Untersuch dabeibleiben)
- Aufwändiger als Querschnittmethode
Entwicklungspsychologie:
Was ist die Konvergenzmodell und was sind ihre Vor und Nachteile
Das Konvergenzmodell bietet die Möglichkeit einer Kombination von längs- und querschnittlichen Designs.
Im Idealfall lassen sich die Teilstichproben im Konvergenzmodell so verbinden, dass ein zusammengesetzter Längsschnitt entsteht.
Mit dem Konvergenzmodell lassen sich einige Nachteile von reinen Quer- und Längsschnittmethoden vermeiden.
Entwicklungspsychologie:
Was ist der Unterschied zwischen "Bindungsverhalten" und "Fürsorgesystem"?
In der Bindungstheorie wird zwischen einem Bindungssystem auf der Seite des Kindes und einem Fürsorgesystem auf der Seite der Bezugsperson unterschieden.
Das Bindungssystem wird aktiviert, wenn der Säugling die eigenen Sicherheitsbedürfnisse bedroht sieht, und zielt darauf ab, Nähe und Sicherheit durch die Bezugsperson zu erhalten.
Das Fürsorgesystem dient dazu, die Bedürfnisse des Säuglings nach Nähe und Sicherheit zu befriedigen.
Entwicklungspsychologie:
Was versteht man unter einem "Intuitivem Elternprogramm"?
Mit dem intuitiven Elternprogramm werden Verhaltensweisen der Bezugsperson zusammengefasst, die vermutlich evolutionsbiologisch entstanden sind und auf die Bedürfnisse von Säuglingen abgestimmt sind. Meistens werden diese Verhaltensweisen intuitiv und spontan in der Interaktion mit dem Kind eingesetzt.
Kurz:
- Einhalten eines optimalen Reaktionsfensters
- Verbales und präverbales Verhalten der Eltern
- Herstellen und Aufrechterhalten von Blickkontakt
- Regulation des Wachheits- und Erregungszustandes
Entwicklungspsychologie:
Was versteht man unter dem Q-Sort-Verfahren?
Das Q-Sort-Verfahren kann als Alternative zum „Fremde-Situations-Test“ gelten. Es vermeidet emotionale Belastungen aufseiten des Kindes und bietet die Möglichkeit, verschiedene Beurteilerperspektiven zu berücksichtigen.
Das Q-Sort-Verfahren gibt Aufschluss über das Ausmass der Bindungssicherheit des Kindes, lässt jedoch keine weitere Differenzierung der Bindungsmuster zu.
Entwicklungspsychologie:
Was ist mit dem "Adult Attachement" gemeint?
Mit dem „Adult Attachment Interview“ können Bindungsqualitäten retrospektiv (aus der Erwachsenensicht) erhoben werden. Es werden die Erinnerungen der Erwachsenen an ihre Kindheitsbindungen erhoben.
Entwicklungspsychologie:
Zwischen welchen 4 Identitäten unterscheidet Marcia?
- Diffuse Identität: Das Individuum hat keine klare Vorstellung von sich selbst.
- Übernommene Identität: Das Individuum hat sich, ohne Alternativen zu bedenken, auf eine Identität festgelegt hat.
- Moratorium: Das Individuum wägt in einer bestehenden Krise unterschiedliche Identitätsfestlegungen gegeneinander ab.
- Erarbeitete Identität: Das Individuum hat sich am Ende einer Krise auf eine Identität festgelegt.
Entwicklungspsychologie:
Was sagt das "hierarchische Modell von Shavelson et al" aus?
geht davon aus, dass das Selbstkonzept ein strukturiertes, mehrdimensionales, hierarchisches Gefüge ist, das vor allem auf den hohen Hierarchieebenen eine gewisse Stabilität hat und sich mit zunehmendem Alter ausdifferenziert. Es unterscheidet u.a. ein schulischen und ein nichtschulisches Selbstkonzept
Entwicklungspsychologie:
Wie vollzieht sich die Verarbeitung der selbstbezogenen Informationen? (4 Phasen)
- Vorbereitung: Hier findet die Diskrimination von selbstbezogenen Informationen durch Aufmerksamkeitslenkung oder -steigerung statt. Informationen können auch durch Wahrnehmungsabwehr ausgeblendet werden und somit einer Aufnahme nicht zur Verfügung stehen.
- Enkodierung: Hier werden tendenziell diejenigen bereitgestellten Informationen selektiert, die sich an bestehende Schemata angleichen lassen oder den Selbstwert schützen oder ausbauen.
- Speicherung: Hier werden die enkodierten Informationen in einer organisierten Form als selbstbezogenes Wissen dauerhaft mental repräsentiert. Die bestehende Struktur kann hierdurch stabilisiert oder verändert werden.
- Erinnerung: Hier werden gespeicherte Informationen in Abhängigkeit von der jeweiligen Situation aktualisiert. Die so abgerufenen Informationen können dann für Handlungsplanungen, -durchführungen und -bewertungen relevant werden.
Entwicklungspsychologie:
Wie entwickelt sich das "Selbst" in der Kindheit?
Frühe Kindheit
In der Mitte des 2. Lebensjahres sind Kinder zur visuellen Selbsterkenntnis in der Lage. Zeitgleich mit der visuellen Selbsterkenntnis findet man in den sprachlichen Äusserungen den eigenen Namen als Selbstreferenz und die Nutzung von Personalpronomina.
Mit 14 Monaten zeigen Kinder bereits eine sichere Differenzierung zwischen sich selbst und anderen. Erst mit 4 Jahren kann man von der Existenz eines autobiografischen Gedächtnisses ausgehen. Erst in diesem Alter erleben sich Kinder als eine zeitlich invariante Entität.
Vorschulalter
Ab dem Vorschulalter könne Kinder sich selbst aus einer fremden Perspektive betrachten und bewerten. Wahrgenommene Diskrepanzen zwischen dem Real-Selbst (subjektive Einschätzung des Selbst) und dem Fremd-Soll-Selbst (subjektive Erwartungen anderer an das Selbst) stehen mit negativen selbstbezogenen Emotionen wie Schuld und Scham in Zusammenhang.
Das Selbstkonzept besteht in dieser Zeit noch aus relativ zusammenhängenden, inkohärenten Selbstaspekten, die sich auf physische Eigenschaften beziehen. Die Repräsentation des Selbst ist in unrealistischem Masse positiv und folgt dem „Alles-oder-Nichts“-Prinzip.
Schulalter
Der Fischteicheffekt bezieht sich darauf, dass eigene Leistungen in Abhängigkeit von den Leistungen der sozialen Bezugsgruppe bewertet werden, was sich bei einem Bezugsgruppenwechsel u.U. nachteilig auswirken kann.
Die Einschätzung eigener Leistungen orientieren sich zunehmen an Fremdeinschätzungen durch Bezugspersonen (vor allem Lehrer) und werden dadurch zunehmend realistischer
Die hierarchische Struktur des Selbstkonzepts tritt nun zunehmend zutage
Entwicklungspsychologie:
Wie zeigt sich das "Selbst" in der Jugend?
Eine erhöhte Selbstaufmerksamkeit und Selbstreflexion ist für das Jugendalter charakteristisch. Informationen aus der eigenen Biografie werden bei der Interpretation aktueller Selbstbeobachtungen einbezogen. Es wird ein Persönlichkeitskonzept ausgebildet.
Jugendliche führen Verhaltensunterschiede zunehmend auf unterschiedliche soziale Rollen zurück, die sie je nach Situation und Bezugsrahmen übernehmen
Entwicklungspsychologie:
Was ist der Unterschied zwischen der "positiven Perspektive" und der "negativen Perspektive"?
Positive Perspektive (Das Äussern prosozialen Verhaltens):
Bereits mit 24 Monaten können Kinder prosoziales Verhalten zeigen, welches in der Regel über die Kindheit zunimmt.Die Zunahme prosozialen Verhaltens wird vor allem durch einen induktiven Erziehungsstil gefördert, der sich dadurch auszeichnet, dass die Eltern versuchen dem Kind das eigene Fehlverhalten einsichtig zu machen.
Die negative Perspektive: (Das Unterdrücken verbotenen Verhaltens)
die Internalisierung von Normen vollzieht sich auf einfache Lernmechanismen wie Belohnung und Bestrafung.
Eine milde Bestrafung, die vonseiten des Bestrafenden begründet wird, erweist sich daher als die effektivste Methode, um das Auftreten von verbotenem Verhalten zu verringern.
Entwicklungspsychologie: Einfluss des Bindungsverhalten auf die Lernmotivation
Wie zeigt sich eine "sichere - Bindung" auf die Lernmotivation aus?
Sicher gebundene Kinder haben signifikant höhere Werte in Bereich der Leistungsmotivation.
Entwicklungspsychologie:
Frühe Eltern-Kind-Interaktion
Was sind frühe Bindungsverhalten des Kindes (Beispiele) ?
- Blickkontakt
- Lächeln
- Weinen
Entwicklungspsychologie:
Wie lauten die 4 Phasen der Bindungsentwicklung nach Bowbly?
Entwicklungspsychologie:
Was ist der Unterschied zwischen Bindung und Bindungsverhalten'
Bindung
Bindung ist ein affektives Band zu spezifischen Personen (vgl. Hauptbezugsperson).
Bindungsverhalten
„Ein Verhalten, durch das eine differenzierende,gefühlsmaÅNssige Beziehung mit einer Person oder einem Objekt entsteht; es beginnt damit eine Kette von Interaktionen, die dazu dienen, die gefühlsmaÅNssige
Beziehung zu festigen.
Entwicklungspsychologie:
Welche Bindungstypen gibt es?
Bindungstypen/Bindungsmuster
1)„Sicher“ gebundene Kinder
2)„Unsicher-vermeidend“ gebundene Kinder
3)„Unsicher-ambivalent“ gebundene Kinder
4)„Desorganisiert-desorientiert“ gebundene Kinder
Entwicklungspsychologie:
Beschreibe die Merkmale der 4 Bindungstypen.
Eltern von Kindern mit..
Sicherer Bindung: Feinfühlige Wahrnehmung des Kindes, prompte und angemessene Reaktionen, verlässlich.
Unsicher-vermeidender Bindung: Erfahrung im Vordergrund, dass von der Bezugsperson keine Zuverlässigkeit und Sicherheit ausgeht. Eine fremde Person kann die Bedürfnisse des Kindes ebenso gut befriedigen.
Unsicher-ambivalenter Bindung: Unvorhersehbares Verhalten, Schwanken zwischen überschwänglicher Zuwendung und Abwesenheit / Distanz.
Desorientierter/Desorganisierte Bindung: häufig Misshandlungen gegenüber dem Kind. Hohe Korrelation mit Persönlichkeitsstörungen. Oft eigene Misshandlungserfahrungen.
Entwicklungspsychologie:
Inwiefern beeinflussen Kulturelle Unterschiede das Bindungsmuster?
- Westliche Industrienationen, die die Individualität und Unabhängigkeit bei Kindern besonders fördern: Erhöhter Anteil sicherer Bindung
- Gesellschaften, bei denen das Gemeinschaftsgefühl und der familiäre Zusammenhalt als besonderer Wert gesehen werden: Erhöhter Anteil unsicher-ambivalenter Bindungen
- Mögliche Erklärung: Ambivalenz fördert die emotionale Orientierung an der Bezugsperson
Entwicklungspsychologie:
Was sind mögliche Zusammenhänge zwischen 1. der Leistungsmotivation und der Schulischen Leistung Allgemein?
Sicher gebundene Kinder: haben signifikant höhere Werte als unsicher gebundene
Kinder bezüglich Kommunikationsfähigkeit, kognitiver Leistungsfähigkeit und
Leistungsmotivation.
Vermeidende und ambivalent gebundene Kinder :haben die tiefste Leistungsmotivation.
Desorganisiert - desorientierte Kinder: haben das höchste Risiko, die geforderten
Leistungen nicht zu erreichen und haben die tiefsten Werte in allen untersuchten
Bereichen ausser in der Leistungsmotivation.
Entwicklungspsychologie:
Nenne die verschiedenen Phasen der Perspektivenübernahme nach Selman
Entwicklungspsychologie:
Wann ist die Theory of Mind gegeben?
- Die „Theory of Mind“ ist dann gegeben, wenn ein Kind zwischen richtigen und falschen
Überzeugungen unterscheiden kann.
- Mit etwa vier Jahren zeigen Kinder erstmals echte „Perspektiven-übernahme.
- Referentielle Kommunikation (= Kinder beginnen, auf den Informationsstand eines Zuhörers Rücksicht zu nehmen).
Entwicklungspsychologie:
Was sind weitere Faktoren, die zur Entwicklung der Theory of Mind beitragen (z.B in der Schule) ?
- Kognitive Leistungsfähigkeit
- Reicher Wortschatz
- Vielfältige soziale Erfahrungen
- Rollenspiele (so tun ‚als-ob‘)
- Gespräche über Gefühle und andere geistige Zustände
Entwicklungspsychologie:
Nenne die 4 Erziehungsstile:
- Autoritativ (Hohe Responsivität (Viel Wärme) und Hohe Lenkung (Klare Regeln)
- Permissiv (Hohe Responsivität (Viel Wärme) und Tiefe Lenkung (Keine Regeln)
- Autoritär (Niedrige Responsivität(Kaltherzig) und Hohe Lenkung (Klare Regeln, kein Pardon)
- Vernachlässigend ( Niedrige Responsivität (Kaltherzig) Tiefe Lenkung (Keine Regeln)
Entwicklungspsychologie:
Was sind mögliche Folgen für Kinder bei einer Scheidung und wie zeigt sich das in den verschiedenen Altersstufen?
Mögliche Folgen für Kinder:
• Effekte auf schulischen Leistungen
• Psychischen Anpassungsleistungen
• Selbstkonzept
• Erhöhtes eigenes Scheidungsrisiko im Erwachsenenalter
Wichtige Effekte in Abhängigkeit vom Alter der Kinder:
• Kleinkindalter: Auswirkungen auf die Bindungsqualität
• Kindheit: Selbstbeschuldigungen
• Jugendalter: Folgen für die eigenen Beziehungen
Entwicklungspsychologie:
Geburt eines Geschwisterkinds häufig vor allem für das erstgeborene Kind zumindest vorübergehende Belastung (wegen Verlagerung der Aufmerksamkeit der Eltern).
Was sind mögliche Einflussgrössen?
Einflussgrößen:
• Vorbereitung des Kindes auf das Ereignis
• Einbindung des Kindes in die neuen Aufgaben und Aktivitäten
• Ausmaß des Stresserlebens der Mutter
• Ausmaß elterlicher Konflikte
Entwicklungspsychologie:
Nenne Beispiele für wichtige Funktionen von Gleichaltrigenbeziehungen (Peers):
• Entwicklung des Selbstbildes
• Soziale Unterstützung
• Entwicklung von Konfliktlösungsstrategien
Entwicklungspsychologie:
Was sind Soziale Lernerfahrungen in Gleichaltrigengruppen (Peers)?
• Eigene Gruppenkultur (Kleidung, Verhalten…)
• Rangstrukturen
• Führungskompetenzen
• Kooperation
• Loyalität gegenüber einer Gruppe
• Ausschliessen / ausgeschlossen werden
• Verhaltensregeln aufstellen / befolgen
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