IKET
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Kartei Details
Karten | 41 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Religion/Ethik |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 29.05.2017 / 05.01.2020 |
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Utilitarismus
(lat. utilis = nützlich) Grundlage für die ethische Bewertung einer Handlung ist der Nutzen. Moralisch geboten sind solche Handlungen, die im Interesse der meisten Menschen die besten sind. Die Folgen einziges Kriterium moralischen Handelns (Folgenethik, Konsequenzialismus).
Prinzip der Glücksmaximierung: „Handle so, dass das größtmögliche Maß an Glück entsteht!“ (Peter Singer)
Kants Prinzip der Autonomie
Als Vernunftwesen gibt sich der Mensch das moralische Gesetz freiwillig selbst.
- Autonomie vs. Heteronomie (gegen heteronome, d.h. von aussen auferlegte Normen durch eine religiöse oder staatliche Autorität)
- aufklärerisches Prinzip des Selbstdenkens
Das Neue in Kants Ethik
Worauf basiert die Moral? Drei historische Antworten:
- Natur (Antike: Stoiker, vgl. Buddhismus: Dharma) Empathie
- Gott (z.B. Judentum, Christentum, Islam)
- menschliche Vernunft (Aufklärung; Kant: Der Mensch gibt sich selbst in Freiheit das moralische Gesetz, an das er sich unbedingt halte müsse („freier Selbstzwang“).
Kategorischer Imperativ (Gesetzesformel)
„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“
hypothetische Imperative
gelten nur unter bestimmten Bedingungen,
z.B. Wenn ich x will, dann sollte ich y tun. (Bsp. Wenn ich meine Glaubwürdigkeit erhalten will, sollte ich ehrlich sein.)
Kategorischer vs. Hypothetischer Imperativ
an sich gut (kategorisch) vs. für etwas gut, als Mittel zum Zweck (hypothetisch)
- Ethik ist für Kant immer eine Frage des kategorischen, bedingungslosen Sollens!
- Fokus nicht nur auf Folgen legen, sondern auf Überlegungen.
Kategorischer Imperativ (Selbstzweckformel)
Handle niemals so, dass du einen Menschen als blossen Mittel zum Zweck verwendest. (nicht zum Objekt degradieren)
Kant unterscheidet:
- Personen (vernünftige Wesen, Zweck an sich selbst)
- Sachen (relativer Wert, als Mittel zum Zweck)
Grundlagen Utilitarismus
- Versuch, verbindliche Normen zu begründen, ohne sich dabei auf eine «Letztbegründung» (Gott, transzendentale Instanz, Gewissen etc.) zu berufen
- Position der Ethik, welche die Legitimation einer Handlung nach der Nützlichkeit ihrer Folgen beurteilt (lat.: utilis = nützlich)
- natürliches menschliches Streben nach Lust und Vermeidung von Leid bestimmt den Beurteilungsmassstab für den Nutzencharakter (hedonistisches Prinzip)
- Grundprinzip: «Handle so, dass die Folgen deiner Handlung bzw. Handlungsregeln für das Wohlergehen aller Betroffenen optimal sind.»
4 Utilitaristische Prinzipien einer rationalen Wahl
- Konsequenzenprinzip Richtigkeit von Handlungen und Handlungsnormen bestimmt sich nicht aus sich selbst heraus (wie bei der Deontologie), sondern vielmehr von den Folgen / Konsequenzen her
- Utilitätsprinzip gemessen werden die Folgen an ihrem Nutzen
- Hedonistisches Prinzip (Wohlfahrtsethik)als Nutzen zählt nicht jedes beliebige Ziel, sondern nur das, was in sich gut ist
- Universalistisches Prinzip Utilitarismus verfolgt nicht rationalen Egoismus oder Partikularinteressen bestimmter Gruppen, sondern das Wohlergehen aller von einer bestimmten Handlung Betroffener
Grösstmögliches Glück, der grösstmöglichen Zahl, Förderung des Gemeinwohl
Klassischer Utilitarismus
(Akt- / Handlungsutilitarismus), quantitativer Handlungsutilitarismus Jeremy Bentham: quantitativer Handlungsutilitarismus
- Ziel: Förderung des Guten für das Allgemeinwohl («das Prinzip des grössten Glücks der grössten Zahl»)
- Grundlage ist hedonistisches Menschenbild: Mensch strebt stets nach Maximierung der Lust und Verminderung von Leid
- Ergo: eine Handlung ist in dem Masse gut, wie sie angenehme Erlebnisse fördert bzw. Leid verringert
- Daraus resultiert das grundlegende Prinzip der Nützlichkeit: Mit Nutzen ist grob der Wert (Selbstwert; was angenehm ist etc.) gemeint
- Beim Nutzen geht es um den Gesamtnutzen: Der Gesamtnutzen ergibt sich, indem man den Nutzen für alle Beteiligten auf summiert. Dabei wird unterstellt, dass man den Nutzen für eine Person quantitativ messen kann (Nutzenkalkulation)
Gratifikationswert
individueller Gratifikationswert einer Handlung wird gemessen:
- an der Intensität des zu erwartenden Lustgewinns
- an der Dauer und dem Grad der Wahrscheinlichkeit des Lustgewinns
- an der zeitlichen und räumlichen Nähe des Eintreffens der Folgen
- an der Frage, ob mit diesen Handlungsfolgen weitere (sekundäre) positive oder negative Folgen verbunden sind
Regelutilitarismus James Urmson
James Urmson: zweistufiges Prüfverfahren(erst muss A erfüllt sein, damit ich B in Betracht ziehe)
- A: Eine einzelne Handlung ist als richtig gerechtfertigt, wenn man zeigen kann, dass sie mit einer moralischen Regel übereinstimmt. Sie erweist sich als falsch, wenn man zeigen kann, dass sie eine moralische Regel verletzt.
- B: Eine moralische Regel erweist sich als korrekt, wenn man zeigen kann dass die Anerkennung dieser Regel das letzte Ziel (das Allgemeinwohl) befördert.
- Ergo: Nach dem Prinzip «Wenn alle so handeln würden…» lässt sich dann rechtfertigen, warum es sinnvoll ist, z.B. nicht zu lügen, nicht zu töten etc.
Zusammenfassung Utilitarismus
Utilitarismus Zusammenfassung:
- Der Utilitarismus ist eine ethische Theorie, die allgemein angibt, welche Handlungsoption richtig ist.
- Dem Utilitarismus zufolge ist objektiv diejenige Handlungsoption richtig, die den Gesamtnutzen maximiert. Dabei addiert sich der Gesamtnutzen aus dem Nutzen der beteiligten Personen auf. Wenn der Handelnde nur Wahrscheinlichkeiten kennt, sollte er den Erwartungsnutzen maximieren.
- Die meisten Utilitaristen definieren Nutzen durch Lust, Glück, Präferenzerfüllung.
- Zentral für den Utilitarismus sind eine monistische Werttheorie (Nutzen) und die Unparteilichkeit
Kritik Utilitarismus: Stärken
- Nutzenkalkül ist die einzig relevante moralische Grösse, womit prinzipiell alle moralischen Fragen lösbar sind
- utilitaristisches Nutzenkalkül ist ein sehr rationales Verfahren: moralische Entscheidungen beruhen auf rationalen Erwägungen, die Erwägungen, die jeder Mensch nachvollziehen kann
- utilitaristische Prinzipien entsprechen den moralischen Intuitionen (Alltagsmoral)
- unparteiischer Standpunkt (keine Vorrang der uns nahestehenden Personen)
Kritik Utilitarismus: Schwächen
- unabsehbare Schwierigkeiten bei der praktischen Durchführung einer Nutzenkalkulation: Wer ist genau in welcher Weise betroffen? Wer gehört zu diesem Personenkreis? Wie lässt sich Glücks- bzw. Leidempfinden gegeneinander aufrechnen?
- Konsequenzenprinzip ist problematisch: Unter Unsicherheit können Handlungsfol-gen nur so abgeschätzt werden, wie sie wahrscheinlich eintreten (lassen sich sicher erst im Nachhinein richtig beurteilen); es können Konsequenzen entstehen, die vorher nicht feststellbar waren.
- Überforderung der moralischen Akteure: muss ich bei jeder richtigen (moralisch gebotenen) Handlung das gesamte Glück der Menschheit im Auge behalten? Ist dann eine Sonderstellung der mir nahestehenden Personen moralisch verboten?
Grundfrage Ethik
Wie soll man handeln?
(Wie handelt man „richtig“? Was ist in bestimmten Situationen die gebotene Verhaltensweise?)
Voraussetzung der Ethik
Differenzerfahrung zwischen Wirklichkeit („so ist es“) und Ideal („so sollte es sein“). -> Diskrepanz
Definition Ethik
an abstrakten Prinzipien orientiertes, kritisches und systematisches Nachdenken über moralische Fragen (= Fragen des „richtigen“ Handelns)
Deskriptive Ethik
- Welche Moralen gibt es?
- Beschreibende, wertfreie Perspektive, auch empirische Ethik genannt
Normative Ethik
- Wie lassen sich Moralen begründen?
- Legitimatorische (rechtfertigende) Perspektive, sucht Argumente für und gegen moralische Auffassungen;
- Kerngebiet der philosophischen Ethik
Metaethik
- Welchen grundsätzlichen Status haben moralische Begriffe, Aussagen und Argumentationen?
- Grundsätzliche Perspektive, Bedeutung des moralischen Begriffs
Unterscheidung: Moral und Ethik
Moral: (von lateinisch mos, mores = Sitte, Brauch) die Gesamtheit der in einer bestimmten Gemeinschaft geltenden Wertvorstellungen und Normen, die meist unhinterfragt übernommen werden.
Ethik: das Reflektieren über Moral; Ethik = Moralphilosophie.
Definition Ethos
Individuelles Selbstverständnis und grundsätzliche Einstellung eines Menschen zu moralisch relevanten Aspekten seines Lebens, z.B. Berufs-, Arbeits-, Leistungsethos
Unterscheidung: Moral und Ethos
Moral:
- Soziale Normen
- Wie soll man handeln? (Pflichten anderen gegenüber im Vordergrund)
Ethos:
- Wer will ich sein?
- Personale Grundhaltung
- Wie verstehe ich mich selbst?
unparteiischer Zuschauer
Wir bemühen uns, unser Verhalten so zu prüfen, wie es unserer Ansicht nach irgendein anderer gerechter und unparteiischer Zuschauer [impartial spectator] prüfen würde
Neue Herausforderungen für die Ethik
- Veränderungen des Menschenbildes
- technische Entwicklungen
- Erweiterung der Ethik auf Natur und Umwelt und Tiere
- Nachhaltigkeit wird zum Thema
- Ethik wird global
Egoismus (Fenner)
Kennzeichen:
- Massstab ist die Erfüllung der eigenen Interessen ohne Rücksicht auf die legitimen Interessen und Rechte der anderen Menschen
- Nur der eigene Vorteil ist handlungsleitend und führt zur Instrumentalisierung der Mitmenschen
- Kritik:Wie ist eine Gesellschaft von rein egoistischen Nutzenmaximierern überhaupt denkbar?
Drei Arten sozialer Normen (Tugendhat)
Normen:
- Aspekt der Legitimität (Konventionelle Regeln und moralische Normen)
- Aspekt der Legalität (straf-/rechtliche Normen)
Individualethik
Strebensethik, Ethik der 1. Person: Wie soll ich leben?, Wie ist es gut für mich, zu leben?
Individuelle Lebensführung im vernünftigen Selbstinteresse, Selbstbezug
-> gutes Leben/Glück, Ratschläge/Empfehlungen
moralisch-prudentielle Perspektive
Ethische Theorien:
- Tugendethik
- Lebenskunst
Sozialethik
Sollensethik, Ethik der Anerkennung: Wie soll ich handeln im Bezug auf andere Menschen?
Zwischenmenschliches Zusammenleben: berechtigte Ansprüche Anderer unparteilich berücksichtigen/fördern
-> Moral/gerechtes Leben, Allgemeinheitsanspruch
moralische Perspektive
Ethische Theorien:
- Deontologische Ethik
- Konsequenzethik
- Diskursethik
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