Mediävistik LW I
Mediävistik zum Kurs von R. Schöller und der Vorlesung von Dr. Stolz
Mediävistik zum Kurs von R. Schöller und der Vorlesung von Dr. Stolz
Set of flashcards Details
Flashcards | 225 |
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Language | Deutsch |
Category | Literature |
Level | University |
Created / Updated | 24.05.2017 / 13.01.2025 |
Weblink |
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gast
Fremder / Feindlciher Krieger, heimatloser Fremder, Gast / Gastgeber
hövesch
höfisch, höflich, feingebildet, gesittet, hübsch
ellende
im fremden Land, derjenige aus dem fremden Land, der Fremde, der Verbannte, der Vetriebene, beklagen des fern von zu Hause seins
degen
Knabe, Dienstmann, Krieger, Diener Gottes, tapferer Krieger
recke
verbannter / vertriebener Krieger
wîgant
Kampf, Krieger, Held
huote
Schutz, Vorsicht, Obhut, Fürsorge, Aufsicht (eind des Minnesanges!)
boese
böse, schlecht, minderwertig, schwach (böses Tier --> schwaches Tier)
sleht: gerade, aufrichtig, schlicht
Angest
Bedrängnis, mhd. Angst, Furcht, Bedrängnis, Gefahr, ängstlich, gefährlich
Kranc
schwach (kranker Verstand --> schwacher Verstand --> dummer Mensch)
Siech
mhd. krank
vrouwe
vrouwe: Femininbildung zu frou (Herr) à Herrin, Dame (Aspekt der Standesbezeichnung)
wîp
Geschlechterbezeichung von Fraue (niedere Standesbezeichung), sexuellle Konnotation, ausgewachsene Frau die mit Mann verkehrt
juncvrouwe / maget
Standesbezeichung für unverheiratete Frau
zuht
Bedeutungswandel: aufziehen, versorgen, züchtigen, erziehen. Anstand, höfische Manieren --> später Sittsamkeit, Züchtigkeit
Lange Vokale
â ê î ô û: lange Vokale werden durch Zirkumflex angezeigt (mîn).
Kurze Vokale
a e i o u: Vokale ohne Längenzeichen sind kurz auszusprechen (leben).
ü
iu: bezeichnet ein ü (diu)
k
k: wird im Wortauslaut und im Silbenauslaut häufig c geschrieben: tac, dacte (= „tak“, „dakte“)
ch
ch: wird vor Konsonant und im Wortauslaut häufig h geschrieben: naht, sah (= „nacht“, „sach“)
pf
pf: wird gelegentlich ph geschrieben: phlegen (= „pflegen“)
sch
sch: wird gelegentlich sc geschrieben: scoene (= „schöne“)
Enklise
Enklise:
mans --> man des
mohter --> mohte er
Proklise
Proklise:
ich ne --> ine
daz ich --> deich
Elision
Elision:
waere ez --> gesprochen: waerez
Akrostichon
Akrostichon (z.B. in „Tristan“): Beginn der Verse (Anfangsbuchstaben) sehr aufwendig gestaltet
Bedeutungsverengung
hôch(ge)zît: ursprünglich „hohes Fest“ --> nhd. ‚Eheschließungsfeier‘
gerben: ahd. garawen ‚gar (fertig) machen‘ --> mhd. gerwen ‚Leder fertig machen‘ --> nhd. gerben
Bedeutungserweiterung
Herberge: ursprünglich Ort, an dem das Heer untergebracht wird --> Unterbringung für Fremde
fertig: ‚zur Fahrt gerüstet‘ --> jetzt allgemein: ‚beendet‘
auch bildliche Übertragungen: Esel: ‚dummer Mensch‘
Bedeutungsverschiebung
elend: in ein fremdes Land verbannt --> ‚unglücklich, ärmlich‘
Frauenzimmer: urspr. Aufenthaltsraum der Frauen
Bedeutungsverschlechterung
wîp: mhd. neutral ‚Frau‘ --> gegenwärtig abwertend ‚Weib‘
Spießbürger: ursprl. bewaffneter Stadtbürger --> engstirniger, kleinlicher Mensch
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