BZPflege_2PM04_Inkontinenz

Bei der Schwangerschaft und der Geburt kommt es zu Schädigung der Muskulatur und der Nerven des Beckenbodens.

Wegfallen des Hormons Östrogen nach den Wechseljahren führt zur Rückbildung von Muskulatur und Bindegewebe des Urogenitaltrakts.

Die Prostata erhöht die Stabilitä des Beckenbodens.

Eine Prostataentfernung oder Unfälle

Unfreiwilliger Urinverlust durch Überaktivität des Detrusors durch neurogene, nicht neurogene, idiopathische Ursachen.

Die Betroffene verspüren bereits bei geringer Blasenfüllung plötzlich einen starken Harndrang, der kaum unterdrückt werden kann.

• ZNS-Erkrankungen
• Harnwegsinfektionen
• Blasensteine
• Tumore
• Prostataerkrankungen
• psychische Belastungssituation
• durch Rückbildung des Blasenmuskels

Unkontrollierter Urinverlust bei unvollständiger Blasenentleerung.

• Obstruktive Veränderungen des Blasenhals
• Medikamente
• Neurologische Erkrankungen

Unfähigkeit eines kontinenten Menschen, die Toilette rechtzeitig zu erreichen, um einen unfreiwilligen Urinabgang zu vermeiden.

• Immobilität
• kognitive Einschränkungen

Nur wenn Sie die Inkontinenzform und die Ursachen kenne, können Sie kompetent mit den Betroffenen umgehen und geeignete Massnahmen planen und durchführen.

Die Kontinenzprofile sind eine Entwicklung der Autorengruppe, die den Expertenstandard „Förderung der Harnkontinenz in der Pflege“ erstellt hat.

Ein solches Profil beschreibt, welche Fähigkeiten der Bewohner noch hat, um die Harnausscheidung eigenständig zu kontrollieren. Gleichzeitig wird im Profil festgehalten, welche Hilfe der Bewohner benötigt, also etwa Unterstützung durch eine Pflegekraft oder die Nutzung von Pflegehilfsmitteln. Zudem erlauben es Kontinenzprofile, die Effektivität der pflegerischen Maßnahmen im Rahmen der Kontinenzförderung abzuschätzen und zu bewerten.

Der Patient wird angehalten nur zu bestimmten Zeiten zu urinieren. Die Betroffenen müssen Strategien zur Beherrschung des Harndrangs erlernen. Ist der Betroffene für 2-3 Tage mit diesem Training kontinent, werden die Zeitintervalle um 15-30 Minuten gesteigert. Der Prozess wird fortgesetzt, bis bei ausreichend lange Intervallen eine Kontinenz besteht.

In regelmässigen Abständen (z.B. alle 2 h) wird der inkontinente Mensch zum Teoilettengang aufgefordert.

Ziel sind die Wahrnehmung der Blasenkontrolle zu verbessern und die selbst initierten Toilettengänge zu erhöhen.

Menschen mit kognitiven Einschränkungen.

Der Beckenboden besteht aus verschiedenen Muskeln, welche trainiert werden können. Allerdings ist ein gezieltes Training der Beckenbodenmuskulatur für viele Menschen schwierig, weil es sich dabei um „unsichtbare“, im Körperinneren verborgene Muskeln handelt.

Bei allen Inkontinenzformen. Allerdings sollten Einlagen nur als "Begleitmassnahme" betrachtet werden, da sie die Kontinenz nicht fördern.

Nur bei der Inkontinenz durch Harnverhalt, da durch die Rückstauung des Urins die Nieren geschädig werden können.

Bei der Belastungsinkontinenz. Da durch den Östrogenmangel der Beckenboden erschlafft.

Patienten mit einer Dranginkontinenz ohne kognitive Einschränkungen.

Bei der Dranginkontinenz

Durch das Einführen eines Pessars in die Vagina wird die Harnröhre aufgerichtet. Durch die Optimierung des Wikels zum Beckenboden wird die Schliessfunktion des äussern Sphinkter verbessert. Dadurch kommt es bei der Belastungsinkontinent zu einer Verbesserung der Kontinenz.