2GM03 Lebensprozesse chronische Verwirrtheit

- Diskriminierung

- Ausgrenzung

- Ablehnung / Abwehr

- Soziale Ausgrenzung der Betroffenen

- unzureichende Ausbildung derjenigen, die diese Menschen betreuen

- Angst davor selber an einer Demenz zu erkranken 

ungeteilte Aufmerksamkeit

Menschen mit Demenz haben den gleichen Wert, die gleichen Bedürfnisse und die gleichen Rechte wie Menschen ohne eine Demenz. Kitwood (2000) S. 87.

Personenorientierung

"Kitwood begann sich auf Grund einer persönlichen Erfahrung intensiv mit dem Thema Demenz zu beschäftigen. Er beobachtete konkrete Situationen in der Praxis. Dabei erkannte er im Laufe seiner Forschung sehr schnell entpersonalisiertde Tendenzen, deshalb beschloss er dies zu einem Forschungsthema zu machen. (Institut für IVA (2008). S.4).

Wenn die Betroffenen den Attributen was eine Person ausmacht nicht mehr entsprechen können, weil die Krankheit die Gehirnveränderung so weit fortgeschritten ist, dann kann es zu einer mehr oder weniger bewussten Haltung der Betreuenden / der Gesellschaft gegenüber den Betroffenen Menschen führen.

- Betrug

- Zur Machtlosigkeit verurteilen

- Infantilisieren

- Einschüchtern

- Etikettieren

- Stigmatisieren

- Überholen

- Entwerten

- Zwang

- zum Objekt erklären

- Ignorieren

- Verbannen

- Vorenthalten

- Unterbrechen

- Lästern

- Herabwürdigen

- Anklagen

Plötzlich oder in störender Weise in die Handlung oder Überlegung von jemandem einbrechen; ein rohes Aufbrechen des Bezugsrahmen einer Person. 

Formen von Täuschung, Manipulation oder zur Mitwirkung zwingen

Väterliche bzw. mütterliche Autorität einsetzen. Menschen mit Demenz als Kinder vergleichen.                                                                         

- Liebe

- Einbeziehung

- Bindung

- Beschäftigung

- Trost, Geborgenheit, Wohlbehagen

- Identität

Die menschliche Natur ist so ausgelegt, dass wir für ein Leben in einer Gruppe bestimmt sind.

Ein Teil einer Gruppe zu sein, was entscheidend für das Überleben, und in manchen Kulturen stellte der Ausschluss eine schwere Strafe dar.

Das Bedürfnis der Einbeziehung tritt bei Menschen mit einer Demenz sehr prägnant zutage, vielleicht im sogenannten Aufmerksamkeitsheischenden Verhalten, in der Neigung zum Anklammern oder Umhergehen oder in verschiedenen Formen des Protests und der Zerrissenheit.

Sehr oft schwindet das soziale Leben von Menschen mit Demenz langsam dahin, in dem das dialektische Wechselspiel zwischen neurologischer Beeinträchtigung und Sozialpsychologie seinen Lauf nimmt. In vielen Heim-Settings der alten Art wurde das Bedürfnis nach Einbeziehung überhaupt nicht angesprochen, da die Menschen zwar zusammen-, aber dennoch zutiefst alleingelassen wurden.

-Beschäftigt sein bedeutet, auf eine persönlich bedeutsame Weise und entsprechend den Fähigkeiten und Kräften einer Person in den Lebensprozess einbezogen zu sein Das Gegenteil ist ein Zustand der Langeweile, Apathie und Nichtigkeit.

-Die Wurzel der Beschäftigung liegen in der Kindheit, wenn das Kind da Gefühl für Wirkung und Handlung entwickelt: Die Erkenntnis, dass es möglich ist, Reaktionen bei anderen hervorzurufen und Ding ein der Welch geschehen zu lassen.

-Je mehr über die Vergangenheit einer Person und vor allem über ihre Quellen tiefster Befriedigung bekannt ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass Lösungen gefunden werden. 

Grundsätzlich gehen Forscher davon aus, das Bindung eine transkulturelle Universale und seiner Natur nach instinktähnlich ist. Erlegt dar, dass es eine Art Sicherheitsnetz bildet, vor allem in den ersten Lebensjahren, in denen die Welt voller Ungewissheit ist. Es wird sogar davon ausgegangen, dass Menschen mit einer Demenz sich ständig in Situationen wiederfinden, die sie als „seltsam“ wahrnehmen, und dass dadurch das Bedürfnis nach Sicherheit steigt.

Es wird festgestellt, dass Menschen mit einer Demenz ein allumfassendes Bedürfnis nach Liebe zeigen. Unter „Liebe“ wird folgendes verstanden:

-Grosszügige, verzeihende, bedingungslose Annahme, ein emotionales Geben von ganzem Herzen, ohne die Erwartung einer direkten Belohnung. 

-Sich einlassen (nicht nur einen Job erfüllen!)

-präsent sein, „ungeteilte Aufmerksamkeit“ ohne Ablenkung, ohne Vorurteile, ohne Projektionen =echte Begegnung = das hilft und heilt!

-Einfach nur da sein

-Weniger besorgt sein um die Vergangenheit

-Weniger ängstlich wegen der Zukunft

-Auf das vor Augen Liegende zentriert

-Die Zwanghaftigkeit im Handeln loslassen

-Oft schafft man das nicht,  ist in berufl. Rolle gefangen sein. V.a. wer über grosse Macht verfügt: Fachärzte/Manager gehen oft in diese Falle. Diese können nicht mehr präsent sein, gehen keine „ungeteilte volle Aufmerksamkeit» ein

-Manchmal zuviel vom eigenen emotionalen Ballast im Wege. (Die eigenen Probleme soll man zu Hause lassen).

-Man muss dem eigenen Ballast ins Auge sehen und sich damit auseinandersetzen/reflektieren.

-Sich auch reflektieren: bewusst werden möglicher Abwehrmechanismen Ekel, Scham, Nähe – Distanz Probleme, usw.

-Abnahme von Frustrationszeichen

-Zunahme der Konzentration

-Abnahme von Zeichen der Langeweile

-Zunahme von Zeichen der Entspannung und der Integration

-Burn–out Prophylaxe / genügend Erholung!

-Eine Institution, die Ungewöhnliches zulässt

-Betriebsinternes Training der geforderten Interventionen / Schulung in der Grundausbildung

-Supervision / Fallbesprechung

-Teamarbeit 

DCM ist ein Instrument zur Verankerung des personzentrierten Ansatzes im Umgang mit Menschen mit Demenz in (teil-) stationären Einrichtungen. Das DCM-Verfahren hat die Steigerung des relativen Wohlbefindens von Menschen mit Demenz zum Ziel.

Das DCM bildet die Qualität der Pflege von Menschen mit Demenz ab. 

Jemandem sagen, er sei inkompetent, nutzlos, wertlos etc.; Botschaften vermitteln, die der Selbstachtung einer Person schaden.