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Fichier Détails
Cartes-fiches | 49 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Théologie |
Niveau | Apprentissage |
Crée / Actualisé | 03.04.2017 / 23.05.2017 |
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Patient vs. Klient und der Therapeut
- Humanisten sprechen lieber von Klient, da Patient Pathologisierung bedeutet. Aber ursprüngliche Bedeutung im römischen von Cliens ist „abhängig machen“
- Patientenvariablen: Frage nach Korrelation mit bestem Therapieerfolg vs. Patient als aktiv handelndes Wesen.
Bsp. Reaktanz, wenn Therapeut sehr strukturierend. Wenn Therapeut Patient an langer Leine lässt, eher weniger Reaktanz.
- Therapeuten sollen sich darauf konzentrieren, was sie als Person / Intervention in die Therapie einbringen können, das ist richtig so
- aber Pat. können bessere oder schlechtere Voraussetzungen mitbringen
-> Überwiegend sind es nicht Patienten Merkmale, die wirken, sondern Interaktionen von Patientenmerkmalen mit
- Moderatoren (Einfluss dritter Variablen) Bsp. Reaktanzniveau
- Mediatoren = Weg über den eine dritte Variable wirkt. Bsp. Verbalisierungsfähigkeit
-> daher sind Resultate & Patientenvariablen teils widersprüchlich.
NIMH-Studie zu Patientenmerkmale
-> behandelbare vs. nicht-behandelbare Patienten
-am meisten Varianz durch Patienten-Merkmale erklärt, nicht durch Therapieform (bsp. Antidepressiva)
- 40 % Patientenmerkmale + extratherapeutic influences (= nicht therapiebezogene Ereignisse)
- adere Schätzungen noch höher
-> wichtige Patientenmerkmale könnten sein:
- Motivation, Veränderungswille, Ressourcen, Ehrlichkeit
- number virtually limitless = es gibt unzählige Variablen
-> bei Straftätern sind nicht alle therapierbar, für Erfolgsquote wird aussortiert.
Pädophilie -> sehr schwer
Bessere Prognose, wenn Straftäter in 2er Beziehung (Fragwürdig, da Bez. Zerbrechen kann)
-> Präskriptive Variable bestimmt Indikation = Störung bestimmt Therapieform
Arten von unterscheidbaren Patientenvariablen:
bezügl. Dimensionalen Merkmalen
(number virtually limitless) aber unterschieden wird:
- external (social support) vs. internal (intellligence)
- stabil (Geschlecht) vs. relativ stabil (Persönlichkeit), vs. variabel (Änderungsmotivation)
- psychologische (Persönlichkeit) vs. biologische (REM-Schlaf)
Wer /welcher Patient sucht Hilfe?
- der kleinere Teil, derer die es brauchen könnten (Bsp. Soziale Phobie haben Hemmung bei Face-to-Face)
- Suchverhalten abhängig von Patientenvariablen
- Abhängig von Ausmass von emotionalem Disstress und psychischer Symptome + der eigenen subjektiven Einschätzung => Therapie
- Stress kann nicht einfach mit Therapiemotivation korreliert werden, subjektive Wahrnehmung der Intensität der Stressoren wichtig.
-> Frauen eher als Männer (2/3 zu 1/3)
-> Männer neigen eher zu Suchtmittelgebrauch & Verdrängung
-> Ältere gehen eher zu Hausaarzt und kriegen Medikamente
- Kulturabhängigkeit (Japan eher nein)
- bei mangelnder sozialer Unterstützung kommen Pat. weniger in Therapie
- Zusatz: Debriefing bsp. zur Prävention einer PTBS nach Banküberfall eher negativ bewertet
Wer beendet vorzeitig?
- geringeres Familien-Einkommen -> mehr drop outs
- wichtige Info, um sich besonders ins Zeug zu legen! Z.B. bei low income-Group senkte Einsatz von casemanagern drop outs!
- negative Einstellungen zu Behandlung: mehr drop outs
- Alter unwichtig!
- Persönlichkeitsstörungen (42-67% mehr drop outs,
-> aber zwanghafte PS z.B. positiv bei ambulanter Alkoholismus-Therapie!)
-> Neuere Studien: mit PS ≈
- Borderline: Junge + solche mit hoher initialer Hostilität schlecht
- Schlechter initialer Eindruck vom Therapeuten beim Patienten schlecht (Patientin im Warteraum: "hoffentlich nicht meine Therapeutin"!)
- all diese Variablen: teils aus einzelnen Studien!
- Therapeuten empfehlen sehr viel häufiger Therapie als sie dann vom Pat. aufgenommen wird!
Diagnosen und Therapieerfolg
Fokus auf Störung nicht so hilfreich, das outcome ist durchmischt.
-> bei vielen Kategorien des DSM/ICD keine homogene Gruppe
-> Ko- und Multimorbidität
Wichtig sind auch „Nicht-diagnostische“ (non-diagnostic) Merkmale sind oft wichtig,
z.B. bei Depression: Attributionsstile / soziodemographische Variablen / resourcefulness / positive expectation of help
Neuerdings auch biolog. Variablen, wie REM-Schlaf-Muster / Knochendichte.
- Beispiele für Störungen mit Einfluss auf Prognose:
– Zwänge
– Borderline
– Major/chronische Depression
-> DSM 5: Vieles ist verändert! Grenzen verschoben, Probleme bleiben
Schwere der Störung & Therapieerfolg
- Schwere der Depression neg. mit Ergebnis korreliert (Bsp. sind antidepri eher nur bei schwerer Depression wirksam)
- schwerdepressive profitieren eher von längere Therapie
-> ansonsten wenig Klare Zusammenhänge
(bei Verwendung der vorher –nachher Differenzbildung: schwer gestörte haben mehr Raum für Veränderung)
-> Functional Impairment: Je schlechter Menschen im Alltag funktionieren, umso schlechtere Therapie outcomes
Bsp. Anorexie, schwere Depression, Substanzabusus
– Spezifisch bei Depression:
Low social dysfunction gut für IPT (Interpersonale Therapie)
Low cognitive dysfunction gut für CBT (cognitiv-behavioral)
High work dysfunktion positiv mit Outcome bei Medikation korreliert
=> es ist gut, in dem, wo Therapie ansetzt, wenig beeinträchtigt zu sein; wenn Symptome & Funktionieren zu schlecht: Kombination mit Medi besser.
Soziodemographische Variablen:
Alter
- Junge profitieren weniger von Drogentherapie -> aber auch natürlich im Verlauf, dass ältere weniger konsumieren, daher konfundiert
- Interventionen sollten altersangemessen sein
- Anhaltende körperliche Beschwerden können Erfolg beeinträchtigen
Sozioökonomischer Status
- Trend, bei geringem Status früher abzubrechen
Geschlecht:
Frauen häufiger bei einigen Störungen (zB. Depression) und Ätiologie evtl. anders.
Outcome Geschlechtsunabhängig
-> Paarung Pat-Thera ist wiedersprüchlich
Rasse in USA: kaum greifbare Effekte
Beispiel aus Studie:
- Patienten aus Ex-Jugoslawien haben mehr Schmerzstörungen
- Patienten aus der Schweiz etwa im selben Umfang mehr Depressionen
- In der Schweiz aufgewachsene Patienten mit exjugoslawischem Migrationshintergrund: mehr Abhängigkeitsstörungen
(Muss repliziert werden!)
Persönlichkeitsvariablen und Therapierefolg
- traditionelle Forschungsrichtung, wenig gebracht, etwas aus der Mode <- sollte Therapienäher definiert werden
Ich-Stärke = Fähigkeit v. Individuum, Angst zu überwinden und neue, adäquatere Formen von Abwehr zu erwerben; Fähigkeit, trotz Angst und Stress an eigener Identität festzuhalten
-> keine eindeutigen Ergebnisse, wenn korreliert, dann positiv.
Psychological Mindedness = Menschen, die schon psychologisch Denken, ability to underrstand people and their problems in psychological terms
Uneinheitlich, evtl.:
High PM-> interpretive therapy w. internal conflicts = emotionsorientiert
Low PM -> better supportive ohne Analyse v.Konflikten = eher pragmatisch
Änderungsmotivation
Precontemplation: noch keine Absicht / kein bewusstes Problem ->
Contemplation: denken über Veränderungen nach->
Preparation: intentionale und Verhaltensapekte werden kombiniert, Äusserung Verhalten ändern zu wollen –>
Action: zeit- und energieaufwändiges Handeln, neue Verhaltensroutine, Umwelt bemerkt was –>
Maintenance: Beibehaltung der Veränderung, Rückfälle vorbeugen (6 Monate) –>
Termination: Problem per se existiert nicht mehr, Versuch verhalten wieder aufzunehmen = 0%
-> 6 Phasen
-> Wenn Pat zur Therapie kommt, heisst das nicht, dass er bereits in Action Phase ist. Bsp. Depression als instrumentelle Funktion um sich nicht mit Ehe-Problemen auseinander zu setzen
Interpersonale Variablen und Therapieerfolg
Therapeut<->Patient
Interpersonal Relatedness: (unterschiedlich operationalisiert, u.a. in Vergangenheit vs. Gegenwart!)
-> Bsp.: je mehr Probleme mit Partner umso besser mit Therapeut (= needier)
- schlechte Beziehungen ausserhalb kann Thera wichtiger machen
- interpersonale Beziehungen vor Therapie gut = gute Th-Beziehungsqualität.
- Aber wenn Thera sich gut einstellt, muss schlechte Beziehung ausserhalb nicht schlechte Therapiebeziehung vorhersagen (evtl. needy Patient)
Qualität der Objektbeziehungen: reif vs. Unreif -> konsistent positiv mit Beziehung und Outcome
- Bindungsmuster (gehört zu interpersonalen Variablen) und Therapierefolg
Abweisende Bindung:
= suchen seltener Hilfe, bagatellisieren, Autonomiewünsche, feindselige Reaktionen beim Therapeuten, weniger kooperative Arbeitsbeziehungen, Schätzen andere weniger freundlich ein, profitieren weniger von Gruppe, provozieren, weniger Vertrauen.
- abweisende Bindungsfigur, keine Vorstellung von Bedeutung eigener Gefühle entwickelt -> Ausdruck neg. Affekte wird verlernt, bzw. im späteren Leben negative Gefühle mit falsch positiven Gefühlen überdeckt. <- Personen verbergen Gefühle oder nehmen sie nicht mehr wahr, Situation wird kognitiv bewertet
Verstrickte Bindung:
Sind eher fordernd, übertreiben bei Problembeschreibung, beschäftigen und testen Grenzen, provozieren Feindseligkeit, vergessen Gegenüber, entwickeln starke Bindungen an Therapeuten, am meisten für Therapie indiziert, wünschen intensivere und häufigere Kontakte
Sichere Bindung:
Kooperativer, engagierter, werden positiver wahrgenommen, suchen aktiver Hilfe, Zusammenarbeit vergnüglich und belohnend, profitieren mehr von Therapien, pos. Arbeitsbeziehung, fokussieren Probleme besser, formulieren ähnliche Ziele wie Therapeuten, differenziertere Objektwahrnehmung
-> wichtig: Bereitstellung einer sicheren Basis für Exploration als wesentliches, bindungsrelevantes Charakteristikum e. therapeutischen Beziehung
-> Bindungsmerkmale können prädiktive Bedeutung haben
Pos. Zusammenhang zw. Bindungssicherheit und Therapieerfolg (d=.37)
Neg. Zusammenhang zw. Bindungsangst und Therapieerfolg (d=-.46)
Bei Bindungsvermeidung uneindeutig
Zusammenfassung relevanter Patienten - Variablen (nach Beutler), die Therapie beeinflussen könnten:
1. client functional impairment (-) = Einschränkungen des Pat im täglichen funktionieren: schlecht
2. subjective distress (+) = mittelhoher bis hoher Leidensdruck: gut
3. social support (+) = positiv mit outcome asoziiert
4. problem complexity/chronicity (–) = wenn chronisch schwer zu ändern
5. client reactance/resistance eher (–) aber nach Beutler teils positiv mit paradoxer Intervention (= Gegenteil sagen) assoziiert
6. coping stiles
Externalisierend -> nüchtern, sachlich, sieht Probleme aussen -> behavioral (VT)
Internalisierend -> selbstkritisch / - reflektierend -> Interpersonal (IPT)
-> bisher die meisten non-diagnostic Variablen leider meist post-hoc analysiert
-> Transfer von Therapieansätzen in Praxis ist stark von Patientenvariablen beeinflusst
-> zu lösen: passende Designs, pretreatment variablen, theoriegeleitete Suche, klares Mediator oder Moderator Konzept
Responsiveness: Wie sehr gehen Th. auf Patientenmerkmale ein?#
-> 2 verschiedene Modelle
• Duales Modell (Schulte)
– Basis: Anwendung störungsspezifischer Manuale
– Patient muss bestimmtes Basisverhalten einbringen <- Bereitschaft für Engagement
– Negative Korrelation zwischen Anpassung des Therapeuten und Therapieerfolg => möglichst
wenig Anpassen -> die Studie war aber mit Anfängertherapeuten, ohne alternatives Verfahren, wie systematische Anpassung möglich wäre. Fazit für Duale Modelle: Manual durchziehen und nur soweit nötig anpassen.
• Komplementäre/Motivorientierte Beziehungsgestaltung (Caspar, Grawe)
– Basis: Neukonstruktionsmodell
– Therapeut bezieht Patientenmerkmale (und Manuale als Prototypen etc. ) ständig ein
-> Ziel: „Varianz aus Kuchen lösen und zu „behandelbaren Schnitten“ dazutun. -> will say: Patient ist Behandelbar, auch wenn er „die & die“ Merkmale hat.
-> Massschneidern auf Therapie / Beziehungsebene: Korrelationen von Patientenmerkmalen mit Therapieerfolg verschwinden, wenn Thera sich auf Patient einstellt. Wenn Thera sich einstellt, verlieren Patientenvariablen an Macht und haben weniger Wirkung auf Outcome
Beispiele:
- Mehr Struktur vs. mehr Autonomiestreben: bei korrektem Theraverhalten besseres Ergebnis, Patientenvariabel verliert an Macht
- BPS galten als nicht behandelbar => Merkmal BPS konnte herausgelöst werden <- wenn richtige Technik und Beziehung: trotzdem Erfolg
Fazit und zukünftige Forschungsfragen der motivorientierten Beziehungsgestaltung?
Fazit:
1. Ausgehen von Diagnostischen Gruppen wäre zu einfach
2. Es gibt eine überwältigende Zahl potentiell relevanter Patientenvariablen
3. Einzelne Variablen wirken nicht alleine!
4. Bisher sind die meisten "nicht-diagnostischen" Variablen post hoc analysiert worden. Hoffnung auf gezielten Ansätzen wie dem von Beutler.
5. Transfer von Therapieansätzen in Normale Praxis (Anpassung des Vorgehens) hat viel mit Patientenvariablen zu tun (Grawe).
6. Inkonsistenz der Ergebnisse hat bisher eher zu Pessimismus in Reviews geführt. Zu lösende
Aufgaben:
1. passende Designs
2. pretreatment variables mögen wichtig sein, sobald Therapie beginnt, beginnt auch dynamische
Interaktion mit Therapeuten-Variablen und - Verhalten: therapist responsiveness hat Einfluss auf
gefundenen Zusammenhang!
3. Bisher eher Berichte von Kovariation zufälliger Pat.-Variablen mit Outcome als theoriegeleitete Suche. Oft kein klares Konzept von Mediator oder Moderator.
- Aus Prüfung Plananalyse I:
Wie ist der Begriff Plan in psychologischer Plananalyse definiert? Charakterisiere knapp
- Zu Plan gehört Mittel & Zweck
- ist instrumentell
- ganz oben Bedürfnisse, ganz unten Verhalten
- Nicht hinter jedem Verhalten steht ein Zweck
- Verbindung, Planstruktur mit geeigneten Linien
- an sich selbst gerichteter Imperativ
- Mehrfachbestimmung, Verzweigung nach oben
- Rigidität als Folge von Vermeidungsplänen
Warum sind Emotionen wichtig für Psychotherapie?
Wozu können sie dienen?
Infoquelle für Therapeut & Patient
- Emotionen zeigen auf Veränderungsprozesse hin (Akkomodation) grade auch neg. Emotionen ein gutes Zeichen
- Emotionen des Therapeuten in Reaktion auf Schwierigkeiten mit Patient: Therapeut sollte sich selber gut kennen -> eigene Emotionen zu Diagnosezwecken nutzen (?)
- stehen Teils f. psychische Störungen
- wichtig für Störungen der Emotionsregulation
Planstruktur Emotion -> Explanandum aggressive Emotionen: SItuation: Mann hat Arbeit verloren
1. Blockade/Bedrohung welcher Pläne ruft negative Emotion hervor?
-> Blockade von aussen (Entlassung: Arbeitslosigkeit blockiert berufliche Erfolgsmöglichkeit) oder innerer Konflikt zwischen Plänen
2. Emotion bestimmende Pläne <- nicht jede Situation ruft eine klare Emotion hervor (bsp. nachträgliche Interpretation physischer Erregung)
Plausibel: Tür geht auf, Attentäter mit Pistole steht drin -> Angst
Unplausibel: Machotyp -> eigentlich hat er Angst vor beruflichem Misserfolg, doch da er Gefühle von Hilfslosigkeit und Angst vermeidet, entsteht Aggression <- bei unplausiblen Gefühlen Planstruktur machen.
3. Coping Pläne
Wie geht er damit um? (mit der Situation)
-> Bsp. Verstecken der Arbeitslosigkeit / Börsenspekulationen
4. instrumentelle Funktion der Emotion
Hat Emotion einen subjektiven Nutzen? ß nicht JEDE Emotion hat eine instrumentelle Funktion
-> Entwicklung von Aggression unterdrückt Angst
-> Kann zur Energetisierung von Handlungen beitragen, Antreiber z.B. für Umschulung
- Definition des Gefühls (Gefühl und Emotion bei Plananalyse synonym)
Genau werden wird immer nur beschränkte Zahl wichtiger Emotionen analysiert
beschrieben mit sprachlicher Armut
eher Adjektive, auch in Kombination
weiter GEfühlsbegriff: traurig, ängstlich, verspannt, überrascht
-> auch Abwesenheit von Gefühl kann definiert werden
Definition der Situation
- Enge / Weite Situationen
Attentäter mit Pistole vs. Konflikt zw. Berufs und Familienplänen
- Vordergrund / Hintergrund
Situation ist nicht nur mit Vordergrund zu erklären (Bsp. Mann sagt „es wird bisschen später heute“, Frau explodiert)
- IdR. subjektiv -> Spielraum für Therapie!
IdR geht es um subjektive Situationen, nicht um objektive.
Bsp: Junkie: Geld her oder AIDS, Kassiererin lacht, verkennt Situation, Junkie zieht ab. / oder: Patient sehr aufgewühlt, obwohl Situation objektiv nicht schlimm.
- Wenn nicht bewusst: aus Umständen / Struktur des Patienten erschliessen
Blockierung
- Bedrohung welcher Pläne bringt Gefühl hervor?
(nicht: welche Pläne sind durch Gefühl blockiert)
- Bedrohung umso bedeutsamer
- je wichtigere Pläne (allein oder in Summe) bedroht sind <- hohes Mass an Aufregung: Plan ist eigentlich wichtig.
- je weniger Alternativen zur Verfügung stehen
-> beides klinisch sehr relevant
- Blockierung von aussen und / oder von innen
- Plankonflikte: Bedrohungen von innen <- instrumentelles Verhalten für einen Plan hat neg. Auswirkungen für anderen Plan
- „Konflikte nicht in den Wolken“: Plan-Analyse macht Voraussetzungen nachvollziehbar: die Realisation welcher Unterpläne hat welche Nebenwirkungen für andere Pläne.
- à Lösungsmöglichkeiten
Die Art der Emotion bestimmende Pläne
- Ist das beobachtete / berichtete Gefühl das plausibelste? Sollte ein weiteres dazugehören?
- Basis: Situation, Planstruktur
- Keine Haarspalterei
- Wenn ja (plausibel) -> nächster Aspekt
- Wenn nein (unplausibel) -> suche nach Plänen, die plausibles verhindern
-> zB. unterdrückte Angst -> Aggression.
Dies ist auch kulturell und geschlechtsabhängig, d.h. die Pläne sind kultur-, geschlechts, etc. –spezifisch
- Bezug zu primären und sekundären Emotionen <- primäre Emotion: wenn sehr bedrohlich, Umwandlung in sekundäre Emotion.
Coping & Vermeidungspläne
Wie wird mit der Störung / dem Gefühl umgegangen?
Breite Palette:
- Echte Lösungen
- Vermeidung
- Therapie
- Spannung reduzieren
- Palliative (= an Gefühlen selber ansetzende) Strategien einschliesslich Drogen <- versuch, Gefühle erträglicher zu machen
- Interpersonale und intrapsychische Strategien (Verdrängung, Ablenkung <- Verdrängung von Sorgen kann auch pos sein.
Pläne für die Emotion eine instrumentelle Funktion hat
- gibt es eienn offenen oder versteckten Vorteil des Gefühls oder von Begleitumständen?
- kein Gefühl ist so negativ, dass es nicht vor noch Negativerem schützen könnte
- Zweck muss prägnant sein und nachvollziehbar formuliert werden können
Bsp.: Instrumentelle Funktion von Emotion für Pläne
- Zorn als Funktion jmd. zu beeindrucken
- Kauern am Boden: Impuls zu helfen
-> alles immer einfach, prägnant und plausibel erklären
Blockiert / Art der Emotionen bestimmend / Coping / instrumentelle Funktion
Bsp. Angst, möchte Zuwendung bekommen <- Coping und instrumentelle Funktion
-> einzelne Aspekte also nicht separat betrachten, sondern wie Moleküle & Kugel, Betrachtung aus mehreren Blickwinkeln möglich.
1. Therapie-Beziehung: Matching-Ansatz
2. Ansatz des individuellen Zuschneidens
1. = selektive Zuordnung Therapeut-Patient aufgrund von Beziehungsmerkmalen
- YAVIS-Patienten (young, attractive, verbal, intelligent, sociable) kommen mit fast allen Theras zurecht. Aber nicht alle Patienten sind freundlich-submissiv
- Interpersonalen Modelle: interpersonale Komplementarität: zB. dominanter Patient- autonomiegewährender Therapeut. ß Umweg über Pläne
-> Matching weil bsp. Gesprächstherapie eher wenig Struktur Autonomiesuchende Patienten <- GT, Verhaltenstherapie viel Struktur. Struktursuchende Patienten <- VT
- matching sinnvoll, aber hat Grenzen
2.
Nicht für jeden Pat. gibt es passenden Thera, eingeschränkte Überweisungsmöglichkeiten
- Pat. brauchen zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Beziehungen (stages of change
-> flexible Therapeuten, individuelle Fallkonzeption = responsiveness des Thera
Nett und zugewandt kann auch unideal sein, wenn Pat was Schlechtes damit verknüpft (Missb.)
-> es braucht präskriptive Modelle für gute Beziehungsgestaltung!
1. Komplementäres Therapeutenverhalten und Umweg über Pläne ->
2. Motivorientierte Beziehungsgestaltung
1.
- schlecht: Pat jammert, Thera zeigt wiederstrebend Mitleid <- schlecht, da intermittierende Verstärkung, Löschungsresistent.
- stattdessen: Hypothesen entwickeln. Jammern weil Pat Kontrolle oder Verantwortung f. Veränderung in Therapie haben möchte. Oder zeigen, wie schlecht es ihm geht. Möchte ernst genommen werden, aber auch vermeiden überfordert zu werden. Oder bringt Thera über prof. Grenzen hinaus möchte aber, dass Thera sich voll engagiert.
-> kompl. Thera-Verhalten wäre: zeigen, dass du dich voll engagierst und ihn nicht überfordern wirst
2.
- Matching & Responsiveness
- Dedication des Thera, Skills, persönliche Flexibilität, geeignetes Modell, Analyse, Psychisches Wohlbefinden des Thera.
- auf Beziehungs-Tests achten <- Tests heissen nicht, dass Thera was falsch macht
- Beziehung ist auch Ergebnis früher Fortschritte, trägt nicht nur zu Therapieerfolg bei
-> motivorientierte Beziehungsgestaltung hilft für bessere Therapieerfolge, ist aber NICHT hinreichend.
Falsch und keine motivorientierte Bez-gestaltung: wenn Motiv „vermeide kritisiert zu werden“ <- nicht kritisieren.
Richtig wäre Motiv „werde akzeptiert“ sättigen aber Erfahrung machen lassen, dass er kritisiert und trotzdem akzeptiert werden kann.
- Proaktiv sein: Motivsättigung sollte nicht als Reaktion auf problematisches Verhalten erfolgen. Sondern besser proaktiv problematisches Motiv sättigen, sobald man es versteht.
Allgemein formulierte Regeln für motivorientierte Beziehungsgestaltung?
- Einstellen auf Pat auf Plan-, nicht auf Verhaltensebene (dort wäre Risiko instrumenteller Verstärkung
- Prinzip 1: hierarchisch höher in Planstruktur stösst man auf Motiv, das dem Problemverhalten zugrunde liegt, aber akzeptabel ist (NICHT plausibel). <- so hoch gehen, bis Thera mit Motiv „leben kann“
- zuoberst liegen allg. menschliche Bedürfnisse. Wenn möglich nicht bis auf Bedürfnisebene gehen, da dort zu allgemein und Patientenunspezifisch
- Prinzip 2: Bedürfnisse sättigen <- motivationale Basis entzogen.
-> - wertvoll: welche Art von Anerkennung sucht Patient? <- - proaktiv zuvorkommen bevor Problemverhalten auftritt.
- Pat werden evtl. „aus Gewohnheit“ weitermachen, aber weniger häufig/intensiv.
- fühlt sich Pat gut aufgehoben kann er mehr zulassen, soll sich respektiert fühlen.
- sich auch positiven Plänen zuwenden.
- Motivorientierte Beziehungsgestaltung ist nicht mit höherem Aufwand verbunden.
- gut für Psychohygiene des Thera, wenn er Pat „mag“.
-> oft kann WAS man macht = inhaltlich / WIE: durch Beziehungsaspekte bestimmt
Empirische Belege / Forschung für motivorientierte (komplementäre) Beziehung (CTR)?
Untersuchung Caspar, Grossmann, Unmüssig & Schramm (2005): Major Depression stationär (IPT)
-> Methode: Plananalysen, Rating der spontanen Komplementarität
- sig. mittelhohe Zusammenhänge zw. Komplementarität mit outcome selfrating (SCL 90, Beck)
- keine bzw. leicht negative mit Fremdrating (Hamilton, GAF)
- Komplementarität leichter mit submissiv-freundlichen (typischen) Patienten
=> Korrelation: Ausmass von Komplementartät zu Werten auf IIP-Skalen (Inventar Interpersonaler Probleme):
- freundlich submissive Pat: Theras zeigen höheres Ausmass an Komplementarität
- feindselig distanzierte Pat: spontanes Ausmass an Komplementarität kleiner
-> Interpretation: es gibt spontane Komplementarität eher bei „einfachen“ Patienten.
Untersuchung Kramer et al. 2014
Experimentelle Untersuchung (nicht korrelative wie meistens)
- Gruppe von Borderline-Pat, die nach psychodynamischen Konzept (TAU) behandelt wurden
- Bedingungen: TAU mit und ohne MOTR (motivorientierte Bez-gestaltung)
-> kurzfristig (session outcome) sehr gute outcomes mit nur komplementär / langfristig (treatment outcome) jedoch besser komplementär und konfrontativ. Schlecht: nur konfrontativ bzw. wenig komplementär.
Stage Model (Prochaska, Di Clemente ,Norcross) = Veränderung in Therapie
-> 5 Phasen: (entwickelt für Süchte)
- Precontemplation: Pat versteht noch nicht, dass er Probleme hat
- Contemplation: zieht in Betracht, dass er Probleme hat
- Preparation: sieht sich nach Behandlungsmöglichkeit um
- Action: Pat möchte aktiv was machen
- Maintenance: Pat kann Therapieerfolg aufrechterhalten.
-> Anforderungen an „Technik“ und Beziehung können und jeder Phase unterschiedlich sein.
-> Pat kann mit verschiedenen Problemen sich in unterschiedlichen Phasen befinden.
Balance Modell (Caspar)
- Mischung von Sicherheit und Herausforderung sollte ausbalanciert sein. Therapiebeziehung und Anwendung von Komplementarität und Konfrontation als Mittel zum Ausbalancieren.
à aus der Perspektive von Wirkfaktoren (Grawe): Sitzungsergebnisse am besten bei Balance von Ressourcenaktivierung und Problemaktivierung
Ressourcenaktivierung = pos. Erfahrungen im Sinne wichtiger Bedürfnisse und Ziele
Problemaktivierung = Arbeit an Problemen mit emotionaler Aktivierung
- Beispiel Film: What about Bob
Bob: Verhalten: rät Namen, braucht drastische Wörter, wirft sich vor Therapeut
Thera: hält Distanz aufrecht. <- nicht gut.
Motivorientiert: Pläne erschliessen und komplementäre Therapläne formulieren.
-> Pat Pläne: bringt Thera dazu sich zu engagieren und will Kontrolle bewahren, sucht Wertschätzung.
-> Thera-Pläne: zeige Pat dass du dich engagierst, ihn schätzt und respektierst, ihn nicht überfordern wirst und Nähewünsche unterstützt.
-> Beziehung zw. Patient und Thera wichtig, aber nicht essential, es gibt Techniken (z.B. eine Traumatherapie) die gar keine Beziehung braucht. (Alan Kazdin, 2008 APA Präsident)
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