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Kartei Details
Karten | 124 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 20.02.2017 / 15.09.2024 |
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Sofortmaßnahmen in der Insolvenz
- Senkung der Personalkosten
- Senkung der Personalkosten pro Mitarbeiter
- Senkung der Personalkosten pro Stunde
- Verringerung der Anzahl der Mitarbeiter im Unternehmen
- Gründung von Tochterfirmen mit anderen Verträgen
- Verkauf von Teilen des Unternehmens
Sofortmaßnahmen in der Insolvenz
- Steuerstundung
- Zeitlich befristeter Kredit des Finanzamtes
- Nur unter der Bedingung das eine spätere Zahlung sichergestellt ist
- 0,5% Zinsen je Monat
- Voraussetzungen
- Insolvenz eines Großkunden
- Unerwartet hohe Steuernachzahlung (z.B. aufgefallen bei Betriebsprüfung)
- Gleichzeitig mehrere dringende Zahlungen
- Baldige Steuererstattung (Verrechnung)
- Naturkatastrophe, Unfall, unverschuldete Umsatzausfälle
- Vorrübergehende völlige Ausschöpfung der finanziellen Mittel des Unternehmens
Sofortmaßnahmen in der Insolvenz
- Verbesserung des Raummanagements
- Dichtere Besetzung bestimmter Gebäude\Räume (Maschinen/MA)
- Umzug in Gebäude mit niedrigerer Miete
- Kündigung nicht genutzter Gebäude
- Vermietung nicht genutzter Räume
- Erhöhung der Mieteinnahmen
Sofortmaßnahmen in der Insolvenz
- Verringerung der Anzahl der Mitarbeiter
- Keine Neueinstellungen
- Einsatz der Mitarbeiter in anderen Abteilungen
- Keine Verlängerung von befristeten Arbeitsverträgen
- Aufhebungsverträge (mit oder ohne Abfindung)
- Kündigung von Verträgen mit freien Mitarbeitern
- Kurzarbeit (das vom Staat bezahlte Kurzarbeitergeld ist zeitlich befristet)
Stufen des Turnaround Management Prozess
Stufe 1: Konzeptphase
- Sanierung / Sofortmaßnahmen
- Bestandsaufnahme
- Grobkonzept
- 2-6 Wochen
Kostensenkung, Ergebnisverbesserung, Liquiditätssicherung
Stufe 2: Umsetzungsphase
- Restrukturierung / Umsetzung
- Detailkonzept
- 6-24 Monate
Maßnahmencontrolling, Realisierungscontrolling, Kontrolle durch Lenkungsausschüsse, Taskforces
Stufen des Turnaround Management Prozess
- Bestandsaufnahme
Stufe 1: Konzeptphase
Sanierung / Sofortmaßnahmen
- Transparenz über die Ist-Situation
- Heutige/zukünftige Markt- und Wettbewerbssituation
- Branchenentwicklung
- Marktpotentiale
Nur wenn die Bestandsaufnahme positiv war ist das Unternehmen Sanierungsfähig
Stufen des Turnaround Management Prozess
- Grobkonzept
Stufe 1: Konzeptphase
Sanierung / Sofortmaßnahmen
- Operative Restrukturierung
- Strategische Restrukturierung.
- Finanzielle Restrukturierung.
- Umsetzungsorganisation (Ablaufplanung)
- Integrierte Businessplanung (muss akzeptiert werden)
Stufen des Turnaround Management Prozess
- Grobkonzept
Stufe 2: Umsetzungsphase
Restrukturierung / Umsetzung
- Detaillierung des Grobkonzeptes
- Erstellung von Maßnahmenplänen
- Verbesserung der Schlüsselprozesse (Kerngeschäft / -kompetenz)
Typische Fehler der Geschäftsleitung (vor und in der Krise)
- Strategische Fehlentscheidungen der Geschäftsleitung als eine Hauptursache der Krise (Nokia)
- Keine schnelle Reaktion der Geschäftsleitung auf erste Anzeichen der Krise
- Keine wirkungsvollen Maßnahmen zum Turnaround
- Schädigung der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den Gläubigern durch das Verhalten der Geschäftsleitung
- Handlungen in der Krise, die möglicherweise strafbar sind (Untreue)
Voraussetzungen für Merge and Acquisation
- Partner mit wirtschaftlicher Stärke
- Ausmaß der Krise ist handelbar
- Krisenunternehmen hat Stärken
- Vereinbarung von Zielen
- Synergieffekte
- Effiziente Integration
- Genehmigung durch Wettbewerbsaufsicht
Vorläufiger Gläubigerausschuss
- Vorgeschrieben, wenn mindestens zwei Voraussetzungen des § 22a Abs. 1 InsO vorliegen:
- Bilanzsumme: 6.000.000,00 €
- Umsatz: 12.000.000,00 €
- mind. 50 Arbeitnehmer im Jahresdurchschnitt
- Besetzung steht im Ermessen des Gerichts
- Äußerungsrecht zu den Anforderungen an den Verwalter und der Person des Verwalters
Vorraussetzungen für eine außergerichtliche Sanierung
- Das Unternehmen ist sanierungsfähig.
- Es wird ohne große Verzögerung frühzeitig gehandelt.
- Es besteht eine große Chance, dass alle Beteiligten zustimmen werden.
- Es besteht eine große Chance, dass alle Beteiligten über die gesamte Zeit zustimmen werden und nicht plötzlich ausscheren.
Vorteile der Planinsolvenz
Regelmäßig im Insolvenzplan vorgesehene Fortführung des schuldnerischen Unternehmens (=
Sanierung) und Befriedigung der Gläubiger aus den Erträgen.
- Optimale Nutzung der schuldnerischen Sachkenntnis
- Kein Verwalter als „Unternehmer“
- Gibt Schuldner faire Chance auf abweichende Vereinbarung
- „Erpressungsstrategie“ des „Vergleichsstörers“ kann geschwächt werden
- dient zunächst für alle Beteiligten vor allem als Verhandlungsargument
Wann kann die Geschäftsleitung nicht ausgetauscht werden?
- bei AG: Der Vorstand hat immer noch die Mehrheit des Aufsichtsrats und die Stimmenmehrheit bei den Aktionären auf seiner Seite. Aufsichtsrat und Hauptaktionär haben die Fehler des Vorstands in der letzten Zeit mitgetragen.
- bei GmbH: Der oder die Geschäftsführer sind mehrheitliche Gesellschafter der GmbH.
Wichtig für den Turnaround Manager
- Unabhängigkeit von der Geschäftsleitung
- Vertrauen der Gläubiger
- Kein Spielball in den Interessenkonflikten (Kunden - Lieferanten // Arbeitgeber - Arbeitnehmer)
- Schnelle Entscheidungen und schnelle Umsetzung
- Schneller Erhalt aller notwendigen Informationen
- Offenheit im Unternehmen für neue Ideen
Ablauf einer erfolgreichen Sanierung
1) Wiederherstellung des (Eigen)Kapitals
2) Vermeidung weiterer Verluste
3) Schaffung gewinnbringender Umsätze
4) Schaffung ausreichender Liquidität (Hautgrund für Insolvenzen)
Ablauf eines Regelinsolvenzverfahrens
- Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens beim zuständigen Gericht
- Insolvenzgericht prüft Voraussetzungen
- evtl. Ablehnung
- Eröffnungsbeschluss und Einleitung des Insolvenzverfahrens
- Bestellung des Insolvenzverwalters
- ODER Eigenverwaltung
- Berichtstermin
- Planverfahren
- Zustimmung der Gläubiger
- Aufhebung d. Insolvenzverfahrens
- Ablehnung der Gläubiger
- Zustimmung der Gläubiger
- Regelverfahren
- Sanierung
- Aufhebung d. Insolvenzverfahrens
- ODER Liquidation / Übertragung
- Verwertungserlös – Verteilung an Gläubiger
- Aufhebung des Insolvenzverfahrens
- Sanierung
- Planverfahren
Ablauf Mahnverfahren
- Antrag auf Mahnbescheid
- Mahnbescheid
- Widerspruch innerhalb von 2 Wochen
- Antrag auf Vollstreckungsbescheid
- Vollstreckungsbescheid
- Einspruch innerhalb von zwei Wochen, sonst rechtskräftig
Arten der Quotenfestlegung (Insolvenz)
- außergerichtlich
- individuelle Quoten möglich
- Quoten sollten erheblich höher sein als gerichtlich
- Quoten sollten realistisch sein
- gerichtlich
- Quote wird anhand der Insolvenzmasse berechnet
Ausgangspunkte der Sanierung / Restrukturierung
Eine aktue Unternehmenskrise mit Existenzbedrohung und weit fortgeschrittenem Ressourcenverzehr.
- Handlungsdruck hoch
- Handlungsspiel eingeschränkt
- nicht aus eigener Kraft zu bewältigen
Definition ESUG
Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen
Ziel: Mentalitätswechsel für eine andere Insolvenzkultur
Hauptaspekte:
- Einführung eines Schutzschirmverfahrens (analog Chapter 11-Verfahren in USA)
- Stärkung der Gläubiger durch einen vorläufigen Gläubigerausschuss
- Einführung eines Debt-Equity-Swap
Definition Gewinnabführungsvertrag
- Tochtergesellschaft führt Gewinne an die Muttergesellschaft ab
- Muttergesellschaft haftet für Tochtergesellschaft aufgrund des Vertrages
Definition Gläubigerausschuss
Selbständiges, nicht weisungsgebundenes Selbstverwaltungsorgan zur Unterstützung und Überwachung des Insolvenzverwalters.
Definition Gläubigerversammlung
Selbstverwaltungsorgan, vom Insolvenzgericht einberufen, dass wesentliche Verfahrensentscheidungen trifft.
Definition: Due Diligence
- Risikoprüfung /
- Machbarkeitsstudie bei M&A Transaktionen (Merge and Acquisation)
- Legal DD
- rechtliche Prüfung
- Market DD
- Marktumfeld
- Produktion
- Organisation
- Financial DD
- Finanz- / Ertragslage
- Vermögenslage
- Sonstige DD
- Altlasten
- Human Ressource
- Legal DD
Definition: Fristenkongruenz
- Beispiel: Anlagevermögen
Langfristiges Vermögen (z.B. Anlagevermögen)
- sollte langfristig finanziert werden (z.B. mit Eigenkapital)
Gründe
- Eigenkapital beinhaltet keinen Rückzahlungsanspruch
- Mit Eigenkapital kein Zinsänderungsrisiko
- Mit Eigenkapital kein Kapitalversorgungsrisiko
Definition: Insolvenzmasse
Zum Zeitpunkt der Insolvenzeröffnung und während der Insolvenz hinzugewonnene und verwertbare Vermögensmasse des Schuldners.
Definition: Insolvenzplan
Ein Vorschlag des Schuldners oder Verwalters, abweichend von der
Regelverwertung (Zerschlagung, übertragende Sanierung) eine andere,
vorteilhaftere weil wirtschaftlich sinnvolle Lösung zu finden.
Definition: Restrukturierung
Restrukturierung
- Ausrichtung auf ein neues Unternehmenskonzept
- benötigt keine Sanierung
Definition: Sanierung
- ist kurzfristig
- benötigt Restrukturierung (Ausrichtung auf ein neues Unternehmenskonzept)
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