03416 4
ghjk
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Set of flashcards Details
Flashcards | 16 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 07.02.2017 / 28.08.2018 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20170207_03416_4
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Soziale Lerntheorie der Persönlichkeit von Julian Rotter
- Persönlichkeit stellt eine Wechselwirkung zwischen Individuum und seiner bedeutsamen Umwelt dar
- In diesem Sinne ist Persönlichkeit ein relativ stabiles Gefüge der individuellen Möglichkeiten, auf eine bestimmte soziale Situation zu reagieren. Persönlichkeit ist aufgrund neuer Erfahrungen veränderbar, wird aber immer von früheren Erfahrungen beeinflusst
- Unter Verhalten versteht Rotter beobachtbare Handlungen und kognitive Prozesse
Rotter: Ob Verhalten gezeigt wird hängt ab
o vom Verhaltenspotenzial o von der psychologischen Situation o von der Kontrollüberzeugung
Verhaltenspotential Rotter
- Das Verhaltenspotenzial (Wahrscheinlichkeitsmaß) hängt ab vom Faktor Erwartung (expectancy) und den Verstärkungen (reinforcement value)
- Erwartung (EW): die subjektive Erwartung ist die vom Individuum vermutete Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Verhalten zum angestrebten Ergebnis führt. Wegen der Subjektivität sind leicht Über- und Unterschätzungen möglich. Erwartungen können spezifisch (nur auf eine bestimmte Situation zutreffend) oder generalisiert (auf ähnliche Situationen zutreffend) sein.
- Verstärkungswert (VW): Grad der Präferenz für einen bestimmten Verstärker. Verstärker ist hier die Verhaltensfolge/Konsequenz (positiv/negativ)
- Das Verhaltenspotenzial ergibt sich nach Rotter aus
VP = f (EW&VW)
Rotter Unterschied zu Hull
Im Unterschied zu Hulls Reaktionspotenzial wird hier keine strenge Annahme über die Art der Verknüpfung getroffen - es handelt sich um den gemeinsamen Effekt von zwei kognitiven Variablen
Rotter Psychologische Situation
anders als in der behavioristischen Sichtweise unterstreicht Rotter den subjektiven Bedeutungsgehalt der Situation bzw. des Umweltreizes (daher der Begriff psychologische Situatio
Kontrollüberzeugung Rotter
- Kontrollüberzeugung: generalisierte Erwartung über die Möglichkeit des Individuums der Einflussnahme auf die Konsequenzen seines Handelns (locus of control, control of reinforcemenet)
- Internale Kontrollüberzeugung: Individuum ist überzeugt, auf Verhaltenskonsequenz Einfluss nehmen zu können Externale Kontrollüberzeugung: Verhaltenskonsequenz liegt außerhalb der Einflussmöglichkeit
- Erfassung der Kontrollüberzeugung z.B. durch den IPC-Fragebogen zur Kontrollüberzeugung von Krampen (1981). Subskalen: (I) Internalität internale Kontrollüberzeugung; (P) Potency – Abhängigkeit von anderen und (C) Chance – Abhängigkeit von Glück und Zufall
Befunde Kontrollüberzeugung Rotter
- Kontrollüberzeugungen werden durch Erfahrungen und Lerngeschichte geprägt
- Ein stark kontrollierender Erziehungsstil führt eher zu einer externalen Kontrollüberzeugung
- Positive Zuwendung, Unterstützung und Bestätigung führen eher zu einer internalen Kontrollüberzeugung
- Eine höhere soziale Schicht ist ebenfalls ein Prädiktor für internale Kontrollüberzeugungen
- Personen mit externaler Kontrollüberzeugung sind eher misserfolgsvermeidend sowie ängstlicher, aggressiver, misstrauischer und unsicherer
- Informationsverarbeitungs- und Problemlösungsprozesse scheinen bei internalen Personen effizienter abzulaufen
- Bei chronischen Erkrankungen wirkt sich eine internale Überzeugung positiv auf die Lebensqualität aus
- Der Schweregrad einer Depression korreliert positiv mit dem Grad einer externalen Kontrollüberzeugung
- Externale Kontrollüberzeugungen können aber auch selbstwertdienlich sein (Attribution auf äußere Einflüsse)
Sozial-kognitive Theorie von Albert Bandura
- Bandura sieht im Lernen durch Beobachtung von Modellen die wesentliche Quelle erworbener Verhaltensmuster
- In den Bobo-Doll-Studien konnte der Einfluss der verschiedenen Verstärkungsbedingungen experimentell gezeigt werden
- Bei der Verhaltensproduktioon sieht Bandura drei Schlüsselfunktionen: Erwartungen, Verhaltenspotenzial und Verhaltensstandards
- Leistungen hängen eben nicht nur von den Fähigkeiten ab, sondern auch von den Erwartungen einer Person, dass sie die Fähigkeiten auch erfolgreich umsetzen kann
Bandura : 4 Teilprozesse Beobachtungslernen
1. Aufmerksamkeit: wird beeinflusst durch das Geschehen selbst (Bedeutsamkeit) sowie Merkmale des Beobachters (z.B. Präferenzen)
2. Speicherung: wird beeinflusst durch die Art und Weise, wie Informationen gespeichert werden
3. Produktion (Übung): wird beeinflusst durch die mentalen Repräsentationen des Verhaltensablaufs sowie psychischen und motorischen Fähigkeiten des Beobachters
4. Motivation: wird beeinflusst durch äußere Verstärker, stellvertretende Verstärkung oder Präferenzen/Normen
Bandura Erwartungen
Erwartungen unterteilt er in Ergebniserwartungen (physische und soziale Folgen, Selbstbewertung) sowie Selbstwirksamkeitserwartungen (self efficacy)
Selbstwirksamkeit Bandura
- Selbstwirksamkeit ist die Erwartung einer Person, ein bestimmtes Verhalten realisieren zu können. Sie spielt eine zentrale Rolle bei der Verhaltensregulation
- Selbstwirksamkeitserwartungen lassen sich unterscheiden durch das Schwierigkeitsniveau, die Spezifizität sowie die Ausprägung des relevanten Verhaltens
- Selbstwirksamkeit wird erfasst, in dem Personen angeben, ob und mit welcher Gewissheit sie davon überzeigt sind, ein bestimmtes Verhalten realisieren zu können
- Bandura zielt auf mehr oder weniger begrenzte Verhaltensbereiche ab – andere Autoren gehen davon aus, dass es Generalisierungseffekte über unterschiedliche Inhaltsbereiche gibt -> allgemeine Kompetenzerwartunge
- Zentrale Bedeutung hat die Selbstwirksamkeit in der klinischen Psychologie: der Aufbau von Selbstwirksamkeit ist die entscheidende therapeutische Maßnahme und indiziert gleichzeitig deren Erfolg.
Bandura Quellen von Selbstwirksamkeit
o Mastery experiences: erfolgreich ausgeführtes Verhalten in der Vergangenheit. Entscheidend ist, dass der Erfolg der eigenen Person zugeschrieben wurde
o Lernen am Modell: erfolgreiches Verhalten wird bei einer als ähnlich empfundenen Person (Modell) beobachtet
o Verbale Überzeugung: Zusicherung und Unterstützung von Dritten, das Verhalten ausführen zu können
o Selbstbeobachtung: Wahrnehmen eigener körperlicher und affektiver Reaktionen
Fünf zentrale menschliche Fähigkeiten nach Bandura:
Fähigkeit…
- Wissen symbolisch zu repräsentieren, z.B. in Form von Sprache (symbolizing capability)
- Wissen und Fertigkeiten durch Beobachtung von Modellen zu erwerben (vicarious capability)
- Verhaltensfolgen zu antizipieren (forethought capabilities)
- Zur Selbstregulation (self-regulatory capability)
- Zur Selbstreflexion (self-reflective capability)
Triadisch-reziproke Verursachung Bandura
Triadisch-reziproke Verursachung (auch reziproker Determinismus): Prozesse der Verhaltensproduktion und –regulation erfolgen in einer Wechselbeziehung von
Umwelt Person Verhalten
Menschen sind zugleich Gestalter und Produkte ihrer sozialen Umwelt
Das Kognitiv-Affektive Persönlichkeitssystem CAPS von Walter Mischel
- Das CAPS verbindet diejenigen Merkmale, die nach Mischel besonderem Maße geeignet sind, das Verhalten einer Person zu beschreiben und zu erklären. Es umfasst fünf Personenvariablen aus dem Bereich der Kognition und des sozialen Lernens:
- Entscheidend für das Verhalten ist nicht die objektive Situation, sondern die subjektive Konstruktion einer Situation. An diese Konstruktion binden sich Affekte, es werden Ziele und Erwartungen erzeugt und Handlungspläne aktiviert.
- Die individuelle Ausprägung der 5 Variablen ist Resultat sowohl der genetischbiologischen Ausstattung als auch der sozialen Lerngeschichte
- Das Modell ist konsequent interaktionistisch und personenzentriert und betont den Einfluss der Situation
- Die 5 Merkmale bilden eine Verhaltenssignatur, die zu einem stabilen Verhaltensprofil führt (Wenn Situation S, dann Verhalten V)
Misches CAPS: fünf Personenvariablen
1. Enkodierung: interindividuelle Unterschiede in der Kategorisierung der eigenen Person, anderer Personen, Situationen etc. 2. Erwartungen und Überzeugungen: interindividuelle Unterschiede in den Erwartungstypen (Selbstwirksamkeit, Ergebnis, Kontrolle)
3. Affekte: interindividuelle Unterschiede in aktuell und habituell erlebten Emotionen
4. Ziele und Werte: Interindividuelle Unterschiede in den Zielen sowie Wertmaßstäben
5. Kompetenzen und Pläne zur Selbstregulation: interindividuelle Unterschiede im Verhaltensrepertoire sowie der Handlungsorganisation (Bestandteil der praktischen und sozialen Intelligenz)
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