8. Zwischen Modernisierung, Grandeur und Repression
Embelissement in Frankreich 1750-1830
Embelissement in Frankreich 1750-1830
Kartei Details
Karten | 16 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Geschichte |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 06.02.2017 / 06.01.2023 |
Weblink |
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- Neue Bilder von David: in klassischer und figurativer Art.
- Sujets stellen Situationen dar, die der Revolution gerade recht kommen. Man bringt die Vorstellungen der Revolution zum Ausdruck.
- In der Architektur entwickelt man klassische Tempelanlagen, die Natur wird zum Symbol für politische und soziale Notwendigkeiten. So ist zum Beispiel die Festarchitektur eine künstliche Nachbildung der Natur (= wenn man etwa in eine Kirche eine Art Park integriert).
- 1793: Gründung einer Expertenkommission in Paris. David war Teil davon. Man erstellt einen Plan für Paris, nennt ihn „Plan des Artistes“. Er umfasst die neuen Erschliessungen für die neuen öffentlich zugänglichen Gebäude. Der Plan ist eine Art Collage mit schönen geraden Strassen und auch neuen Strassen, die die alte Stadt durchbrechen. Man überlagert die alte Stadt mit einer neuen der Revolution. Aber: von diesem Plan wurde praktisch nichts realisiert. Die Prinzipien werden jedoch später von Napoléon und Haussmann für Paris übernommen.
- Nach der Französischen Revolution 1789 macht sich die Commission des Artistes städtebauliche Überlegungen, die in den Plan des Artistes münden. Die Monumente des Ancien Regime sollten zerstört werden, denn die Revolution verlangte nach einer eigenen, neuen Ästhetik. Mit neuen Achsen, die die Stadt durchbrechen, und neuen Leitlinien, sollte Paris zur Revolutionsstadt umgestaltet werden.
Im Jahr 1811 rekonstruierte er die Kuppel der Pariser Getreidehalle (Halle au blé), der heutigen Bourse de commerce (Handelsbörse). Die 1783 durch den Schreiner André-Jacob Roubo errichtete freitragende hölzerne Kuppel über dem Innenhof des Gebäudes war 1802 abgebrannt. Bélanger und der Ingenieur François Brunet schufen eine neue 40 Meter weit spannende Kuppel mit einem filigranen Netz aus gusseisernen Rippen und kreisförmigen Pfetten. Die Kuppel zählt zu den Pionierleistungen der Epoche von 1790 bis 1870.
- Le Cimetière du Père-Lachaise ist der größte Friedhof von Paris und zugleich die erste als Parkfriedhof angelegte Begräbnisstelle der Welt. Er ist nach Pater François d’Aix de Lachaise benannt, auf dessen Gärten der Friedhof errichtet wurde.
- Ein Wohnspekulations-objekt soll erbaut werden, das Grundstück liegt zentral (= gute Lage).
- Obwohl die Spekulanten zum Tode verurteilt werden, wird das Projekt trotzdem realisiert. Es entstehen die neuen Typenhäuser mit Zweispänner. Die wichtigste Bedingung war die Geschwindigkeit in der Realisierung.
- Entlang der Rue werden Etagen-Wohnhäuser erbaut. Im EG befanden sich doppelgeschossige Räume für Geschäfte mit vorgestellter Kolonnade. Darüber sind drei Wohngeschosse mit immer niedriger werdenden Raumhöhen. Die Grösse der Kolonnaden resultiert aus der maximalen Ausnutzung der oberen Geschosse. Die Fensterbrüstungen sind mit denselben Säulchen ausgestaltet wie die Kolonnaden. Die Säulen sind dorischer Ordnung, man griff auf die griechische Formensprache zurück, um die republikanische Tugend auszudrücken.
- Die Häuser sind zurückhaltend gestaltet.
- Die Rue de Rivoli sollte vereinheitlicht und regelmässig werden. Das Aussehen der Fassaden wurde genauestens geregelt, im EG waren Kolonnaden vorgeschrieben und jeder, der fortan an dieser Strasse bauen wollte, musste sich an die Vorlagen halten. Alle haben diesen Aufbau von EG = Läden, OG = Wohnungen einzuhalten. So wurde die Rue de Rivoli zur ersten Prachtstrasse unter Napoléon. Auch wurde für sie das erste wirklich funktionierende Abwassersystem vorgesehen. Die Strasse sollte mit Strassenlampen erhellt werden.
- Die Immobilienbranche sprang zuerst nicht darauf an, denn es passte den Unternehmern nicht, dass alle Fassaden gleich gestaltet werden mussten (das tut es nie). Darum dauerte es relativ lange bis zur effektiven Umsetzung der Pläne.
- Das zweite wichtige Thema, welches unter Napoléon aufkam, war die Verbindung der Tuilerien mit dem Louvre (sehr wichtiger Punkt für das Embellissement Paris’). Für dieses Projekt wurde Leonard Fontaine zugezogen, nachdem der Beginn nicht so erfolgreich verlieft, wie erhofft
- Mitten auf dem Areal liess Napo einen Triumphbogen aufstellen.
- Ein weiteres Projekt war die Verbindung zwischen Observatoire und Palais du Luxembourg. Dabei wandte man ähnliche Strategien wie in Rom an, nämlich die Verbindung wichtiger Gebäude/Gebilde durch Strassen. Es ist eine Inszenierung.
- Zu guter Letzt gibt es da noch den Arc de Triomphe, der als wichtigstes Symbol der Selbstinszenierung gehandelt wird.
Napoleon I. als Stadtgründer
- Beide dieser Städte wurden fast vollständig neu erbaut. Ihre Gründung basiert auf dem Wunsch, die militärische Kontrolle besser ausüben zu können.
- In fast jeder von Napoléon eroberten Stadt gab es Planungen für/ und bauliche Veränderungen
Verschiedenste Menschenklassen zogen in die Rue de Rivoli ein, obwohl es sich tendenziell eher um eine noble Strasse handelt.
- Napoléon stürzte 1799 das Direktorium und riss nach und nach die Macht an sich, liess sich nur wenig später zum Kaiser krönen.
- Die Stadt wies um 1800 grosse Mängel auf: Viele Strassen waren zu eng (keine 5m breit),Napoléon reagierte mit Strassenverbreiterung und Ausbau der Wasserversorgung (canal d’ourcq), er liess Brücken bauen und Ufer befestigen, es wurden unter seiner Herrschaft viele bedeutende Gebäude und Friedhöfe gebaut. All diese Veränderungen waren ganz praktisch orientierte Modernisierungen (es waren Notwendigkeiten), aber somit sicherte er sich die Gunst des Volkes.
- Dazu kamen auch urbane Massnahmen: Eine gute Ost-West-Verbindung fehlte, der Place Vendome war bizzeli sehr kapuutte, das ganze Areal von Louvre bis zum östlich gelegenen Park = Tuilerien war mit mittelalterlichen Gebäuden zugestellt. Einige seiner Lösungsansätze finden sich weiter unten.
- Napoleon Bonaparte erhielt den ausdrücklichen Befehl, berühmte Kunstwerke im Ausland für Frankreich zu requirieren.
- Bald schon konnte der Louvre die Kunstwerke aus Rom, Venedig, Berlin, Wien und vielen anderen europäischen Städten nicht mehr fassen.
- Unter Napoleon I. entstanden im Rahmen seines groß angelegten, bahnbrechenden nationalen Kultur-Programms 15 Zweigmuseen in ganz Frankreich, in denen Bilder der Sammlung zum ersten Mal einer breiten Öffentlichkeit in der französischen Provinz zugänglich waren.
Der Mönch Ivy gründete Pontivy im 7. Jahrhundert. Er ließ eine Brücke über den Blavet bauen, die der Stadt ihren Namen gab. Am 18. Brumaire des Jahres XII der Revolution (9. November 1804) wurde der Name der Stadt in Napoléonville geändert. Nach dem Sturz Napoleons I. hieß sie wieder Pontivy, dann Bourbonville, dann erneut einige Jahre (unter Napoléon III.) Napoléonville.
Im Februar 2016 war Pontivy eine von 13 Gemeinden, die der Stufe 3 der Charta Ya d'ar brezhoneg zur Förderung der bretonischen Sprache angehörten.
- In der Planung ging es immer um ein mittelalterliches Schloss, das das Zentrum von Mailand darstellte (der ursprüngliche Plan sah den Abriss des Schlosses vor). Es erhielt militärische Funktionen und wurde von den Österreicher zu einer Festung umgebaut (Mailand war damals mit Österreich okkupiert).
- Mailand wurde zu einer Republik ausgerufen, die jedoch in starker Abhängigkeit von Napoléon stand. Das Schloss sollte dabei dieser neuen Republik entsprechen.
- Um das Schloss herumwollte man eine durchgehende dorische Kolonnade bauen. Es sollte 8 Versammlungssääle, Museen, Lager, Schulen, eine Börse etc. enthalten, diese hätten im Ring um das Schloss angeordnet werden sollen (= ein Ring von öffentlichen Gebäuden). Es war ein klassizistischer Umbau vorgesehen gewesen. Das Ganze hätte ein neuer Platz Mailands werden könne, aber wie man anhand des Konjunktiv II erkennen kann, wurde es nicht realisiert, auch wenn es lange danach aussah.
- Denn um 1804 veränderte sich die politische Situation in Paris, in Mailand wurde eine moderate Regierung eingeführt. Diese änderte den Plan (obwohl er zu diesem Zeitpunkt schon Teil des offiziellen Stadtplanes von Mailand war). Man beauftragte einen anderen Architekt mit Namen Canonica mit der Gestaltung neuer Pläne. In seinen Plänen war die militärische Nutzung schon früh zu erkennen. Aber auch aus den Plänen dieses Architekten wurde nichts.
- Ein Ingenieur namens Beruto griff die runde Form später wieder auf. Der Kreis wurde zum Halbkreis, es gibt nur die formale Erinnerung an den ursprünglichen Kreis. Dieser Halbkreis wurde dann tatsächlich realisiert. Er beinhaltete nicht mehr ein republikanisches Forum, sondern Wohnhäuser für wohlhabende Leute.
- Die Stadt wurde in einer Provinz gebaut, die auf Napo sehr aufmüpfig reagierte, sie liess sich schwer kontrollieren.
- Der bereits bestehende, jedoch sehr minimale Dorfkern wird in die neue Struktur integriert.
- Es entstehen zwei Stadtteile, der eine ist eher militärisch gedacht, der andere zivil. Die beiden sind durch einen Platz verbunden.
- Die Strassenbreiten variieren stark, es gibt eine Hierarchie. Der Boulevard stellt noch heute eine Art Grenze in der Rasterstruktur dar. Auch die Grösse der Blöcke ist sehr unterschiedlich.
Louis XIV regiert ab
1774
Napoleon Kaiserzeit
1804-15
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