VWL Sozial- und Umweltpolitik
Sozialpolitik Umweltpolitik Demographie etc.
Sozialpolitik Umweltpolitik Demographie etc.
Fichier Détails
Cartes-fiches | 69 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Economie politique |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 17.01.2017 / 25.05.2021 |
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Erläutern Sie die Probleme beider Finanzierungsverfahren
- Nicht antizipierte Verlängerung der Lebenserwartung
- Kein Schutz gegen unerwartete Ausgabenänderungen in der Ruhestandphase
- Tendenz des Einzelnen zu geringer Vorsorge
Erläutern Sie die Gemeinsamkeiten beider Finanzierungsverfahren
- Beide Verfahren bauen auf der nachfolgenden Generation auf
Umlageverfahren: Beiträge der aktiven Generation dienen zur Bezahlung der Renten
Kapitaldeckungsverfahren: Aktive Generation zahlt die Zinsen, Dividenden und Wertzuwächse aus denen die Renten stammen
Welche Probleme würden bei einem Übergang vom Umlageverfahren zum Kapitaldeckungsverfahren auftreten?
- Innerhalb überschaubarer Zeiträume wäre dies nicht finanzierbar
- Doppelbelastung der aktiven Bevölkerung
- Doppelbelastung der Beitragszahler würde zu Rückgang des Konsums führen
- Abbau der versicherungsfremden Leistungen kurzfristig praktisch nicht möglich
Welches der beiden Finanzierungsverfahren ist das "Richtige"?
Das Umlageverfahren hat sich weltweit durchgesetzt. Es ist das einzige praktikable verfahren für die Lösung des Vorsorgeproblems, weil ein Deckungsstock beim Kapitaldeckungsverfahren im Weltkapitalmarkt gar nicht untergebracht werden könnte.
Erläutern Sie das Ziel der staatlich geförderten zusätzlichen privaten Altersvorsorge und den daraus resultierenden Paradigmenwechsel
- Ziel: Langfristige Stabilisierung des Beitragssatzes in der Rentenversicherung
Netto-Rentenniveau soll von ca. 70% auf ca. 58% bis 64% im Jahr 2030 reduziert werden
Aufbau einer privaten Alterssicherung ist notwendig
Staatlich geförderte Riester-Rente
- Paradigmenwechsel: Abkehr von einer Politik des konstanten Rentenniveaus hin zu einer Politik des konstanten Beitragssatzes und Einstieg in das Teilkapitaldeckungsverfahren
Erläutern Sie die Probleme der staatlich geförderteten privaten Altersssicherung
- Mitnahmeeffekte
Förderungsfähige Anlagen würden auch sonst getätigt werden
- Substitionseffekte
Es finden Umschichtungen von nicht förderfähigen zu förderföhigen Anlageformen statt
- Kommt die Förderung bei den Zielgruppen wirklich an? (z.B. als Geringverdiener)
Nennen Sie die Aufgaben der GKV
Die Gesundheit der Versicherten zu erhalten, wiederherzustellen oder ihren Gesundheitszustand zu verbessern sowie die Versicherten aufzuklären, zu beraten und auf eine gesunde Lebensführung hinzuwirken.
Nennen Sie die Leistungen der GKV
- Unentgeltliche Behandlung durch Ärzte
- Eingeschränkt unentgeltliche Versorgung mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln sowie mit Verbands- und Hilfsmitteln
- Weitgehend unentgeltliche Versorgung mit Heilmitteln (Massagen etc)
- Prophylaktische Verhütung von Zahnkrankheiten
- Häusliche Krankenpflege bis zu vier Wochen
- Nahezu unentgeltliche Versorgung und Unterbringung im Krankenhaus
Erläutern Sie kurz wie die GKV organisiert ist
- Krankenkassen (z.B. Betriebs- oder Innungs-Krankenkassen)
- Kassenärztliche Vereinigungen (Bindeglied zwischen Ärzten und Krankenkassen)
- Gesundheitsfonds
Erläutern Sie wie der Gesundheitsfonds finanziert wird
- Einheitliche Beiträge der Mitglieder (Versicherten) bei einem Beitragssatz von 7,3 %
- Einheitliche Beiträge der Arbeitgeber, Rentenversicherung, Bundesagentur für Arbeit etc von 7,3 %
- Zahlungen erfolgen an die Krankenkassen, welche diese an den Gesundheitsfonds weiterleiten
- Bundeszuschuss erfolgt direkt an den Gesundheitsfonds
Erläutern Sie, wie sich Krankenkassen finanzieren
- Gesundheitsfonds verteilt Gelder aus Beiträgen und Bundeszuschuss an die Kassen. Die Höhe dieser Gelder ist abhängig von der Anzahl der Versicherten , Zu- und Abschlägen, Zuweisungen für sonstige Ausgabe sowie den individuellen Zusatzbeiträgen.
- Kassen können zudem individuell einkommensabhängige Zusatzbeiträge fordern
- Kassen mit einer höheren Anzahl von stark erkrankten Patienten erhalten mehr Mittel als andere Kassen (Risikoausgleich)
Erläutern Sie das Problem der Ausgabenentwicklung der GKV hinsichtlich seiner exogenen Ursachen
- Gestiegenes Gesundheitsbewusstsein und Bereitschaft; bei steigendem Einkommen die NF nach Gesundheitsleistungen auszudehnen (superiores Gut)
- Vermehrte Prophylaxe und veränderte Morbiditätsstruktur (Zunahme kostenaufwendiger Verschleißkrankheiten und altersbedingte Erkrankungen)
- Kostensteigernder medizinisch-technischer Fortschritt
- Demographischer Wandel: Medikalisierungs- vs. Kompressionsthese
- Lohnkosten im Gesundheitswesen
Erläutern Sie kurz die Medikalisierungsthese
- Ansiteg der Lebenserwartung führt zu stärkerer Leistungsinanspruchnahme
- Leistungen werden nicht nur über einen längeren Zeitraum, sondern auch in zunehmendem Maße in Anspruch genommen
- Medizinisch-technischer-Fortschritt führt dazu, dass krankheitsanfällige Personen länger leben, in dieser Phase aber multimorbid sind und somit vergleichsweise hohe Gesundheitskosten verursachen
Erläutern Sie kurz die Kompressionsthese
- Morbidität konzentriert sich auf die kurze Phase vor dem Tod
- Morbidität verschiebt sich bei höherer Lebenserwartung zeitlich nach hinten
- Gute Gesundheit während zusätzlicher Lebensjahre
Erläutern Sie das Problem der Ausgabenentwicklung der GKV hinsichtlich seiner endogenen Ursachen
- Eingeschränkter Wettbewerb bei Medikamenten, Hilfsmitteln und medizin-technischen Großgeräten
- Krankenhäuser erhalten heute nur noch Fallpauschalen, weshalb OPs besonders interessant für sie sind
- Preisunelastizität der Nachfrage (Erhöhte Preise senken nicht die Nachfrage)
- Ärzte bestimmen sowohl das Leistungsangebot als auch die NF nach medizinischen Leistungen
Definieren Sie Sozialpolitik
Alle Maßnahmen, LEistungen und Dienste mit dem Ziel:
- Entstehen sozialer Risiken und Probleme vorzubeugen
- Vorraussetzungen dafür schaffen, dass Bürger befähigt werden, soziale Probleme zu bewältigen
- Wirkungen sozialer Probleme auszugleichen
- Lebenslage einzelner Personen oder Personengruppen zu sichern oder zu verbessern
Weshalb staatliche Sozialpolitik?
1. Viele Mitglieder der Gesellschaft sind nicht dazu in der Lage durch Arbeitsleistung ihre Existenz zu sichern sowie damit einhergehende Ansprüche an das System (Zahlung der GKV)
2. Das Arbeitseinkommen stellt somit die Existenzgrundlage dar, es ist jedoch gefährdet durch Erwerbsunfähigkeit oder unplanmäßiger Ausgaben
3. Wirtschaftliche Entwicklung eines Staates führt zu einem wirtschaftlichen und sozialen Wandel zu Lasten einzelner (Anpassungslasten)
4. Gleichmäßige Verteilung der Chance materielle Freiheit zu verwirklichen sowie mehr sozialer Gerechtigkeit
Welche sozialpolitischen Aufgaben ergeben sich durch die Anpassungslasten?
- Voraussetzungen schaffen für die Akzeptanz der Anpassungslasten
- Sicherung einer gerechten Verteilung der Anpassungslasten
- Kontrolle der Anpassungslasten zur Minimierung der Vernichtung wirtschaftlicher Werte
- Entwicklung ökonimischer und sozialer Sicherungssysteme um die individuellen Anpassungslasten zu reduzieren
Nennen Sie die Ziele der Sozialpolitik
- Finalziele
- Instrumentalziele
- Grundprinzipien der Sozialpolitik
Definieren Sie die Finalziele der Sozialpolitik
- Sicherung und Erhöhung der materiellen Freiheit durch Absicherung individueller Ewerbschancen und einem System sozialer Sicherheit
- Durchsetzung sozialer Gerechtigkeit
- Sicherung des inneren Friedens
Definieren Sie drei Instrumentalziele der Sozialpolitik
- Schutz bzw. Wiederherstellung der Gesundheit (Arbeitnehmerschutz, Krankenversicherung)
- Herstellung, Sicherung und Verbesserung der Berufs- und Erwerbsfähigkeit als Grundlage zur Existenzsicherung (Bildungspolitik, Arbeitnehmerschutz)
- Gewährleistung der Menschenwürde und Voraussetzungen zur freien Perssönlichkeitsentfaltung innerhalb und außerhalb des Arbeitslebens, basierend auf dem Gleichbehandlungsgrundsatz (Arbeitnehmerschutz, Jugend- und Altenpolitik)
Nennen Sie die Grundprinzipien der Sozialpolitik
- Solidaritätsprinzip
- Subsidiaritätsprinzip
- Prinzip der Selbstverantwortung
- Prinzip sozialer Selbstverwaltung
- Prinzip der Ordnungskonformität
Definieren Sie das Solidaritätsprinzip
Solidarität beschreibt eine wechselseitige Verbundenheit zwischen einzelnen Personen und Gruppen, basierend auf einer ethisch begründeter gegeinseitiger Verwantwortlichkeit (Aufeinander-angewiesen-seins).
Definieren Sie das Subsidiaritätsprinzip
- Selbsthilfe hat Vorrang vor Fremdhilfe
- Kein Sozialgebilde soll Aufgaben erledigen, welche von kleineren Sozialgebilde selbstständig und aus eigener Kraft genauso gut erledigt werden könnten
- Größere Sozialgebilde sollen hierfür den kleineren die zur Erledigung ihrer Aufgaben die notwendigen Mittel zur Verfügung stellen
Definieren Sie das Prinzip der Selbstverantwortung
- Sozialpolitik darf nicht die Freiheit und Selbstbestimmung des Einzelnen einschränken
- Zu starke Eingriffe führen zu einer Gefährdung der individuellen Freiheit
- Sozialpolitik ermöglicht teilweise die Mittel für selbstverantwortliches Handeln
Definieren Sie das Prinzip der sozialen Selbstverwaltung
- Selbstverantwortliche und dezeltrale Erfüllung von Aufgaben nach dem Subsidiaritätsprinzip durch Solidargemeinschaften
Definieren Sie das Prinzip der Ordnungskonformität
- Die Teilordnungen einer Gesellschaft - speziell die Staatsordnung sowie die Wirtschafts- und Sozialordnung - stehen in einem unauflösbarem Zusammenhang
- Die Mittel der Sozialpolitik müssen an die herrschende Wirtschaftsordnung angepasst werden
Nennen Sie die Gestaltungsprinzipien von Systemen sozialer Sicherung
- Fürsorgeprinzip
- Versorgungsprinzip
- Versicherungsprinzip
Definieren Sie das Fürsorgeprinzip
- Leistungen werden nur bei Bedürftigkeit gewährt
- Leistungen sollen sich am individuellen, tatsächlichen Bedarf orientieren
- Finanzierung aus dem allgemeinen Steueraufkommen
Definieren Sie das Versorgungsprinzip
- Angemessene Versorgung von Beamten (sollen so gut gestellt werden, dass kein Bedarf für Korruption besteht)
- Finanzierung erfolgt aus öffentlichen Mitteln
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