Pharmakologie und Toxikologie
Herz-Kreislauf
Herz-Kreislauf
Kartei Details
Karten | 15 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 11.01.2017 / 22.11.2017 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20170111_pharmakologie_und_toxikologie_1
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20170111_pharmakologie_und_toxikologie_1/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Lernkarteien erstellen oder kopieren
Mit einem Upgrade kannst du unlimitiert Lernkarteien erstellen oder kopieren und viele Zusatzfunktionen mehr nutzen.
Melde dich an, um alle Karten zu sehen.
Herzinsuffizienz
Eine eingeschränkte körperliche Belastbarkeit aufgrund einer nachweisbaren kardialen Funktionsstörung. Das bedeutet, dass das Herz bei ausreichendem venösem Angebot nicht in der Lage ist, die für die Versorgung des Körpers erforderliche Pumpleistung zu erbringen.
akuten Herzinsuffizienz
– grösserer Ausfall von Herzmuskelgewebe
– durch akute Überbelastung des Herzens (z.B. bei plötzlichem Druckanstieg im Lungenkreislauf durch Lungenembolie oder bei Abriss einer Herzklappe)
chronischen Herzinsuffizienz
– durchkoronareHerzerkrankung,Hypertonie,Kardiomyopathienund Herzrhythmusstörungen
– selten: durch angeborene und erworbene Herzfehler, toxische Schädigungen (Alkohol, Quecksilber, Arsen)
Medikamentöse und nicht Medikamentöse Behandlung von Herzinsuffizienz
Nicht Medikamentös:
Reduktion von Übergewicht
Kontrolle der Flüssigkeits- und Natriumzufuhr
Normalisierung der Cholesterolwerte
Vermeidung von Alkohol- und Nicotinkonsum
Regelmässige körperliche Betätigung
Medikamentös
Diuretika
Angiotensin-Konversionsenzym-Hemmer (ACE-Hemmer)
Angiotensin-II-Rezeptorblocker(AT1- Rezeptorblocker)
β-Adrenozeptorenblocker(β-Blocker)
Herzglykoside
Phosphodiesterase-Hemmer
Nitrate
Diuretika (Wirkung)
fördern Natriumchlorid- und Flüssigkeitsausscheidung des Körpers
Entlastung der Stauungssymptomatik bei Herzinsuffizienz
Wirkorte: verschiedene Abschnitte der Nierentubuli
Wirkmechanismus: Hemmung der Natriumrückresorption
Es werden aber auch osmotisch wirksame Diuretika verwendet (z.B. Mannitol).
Angiotensin-Konversionsenzym-Hemmer (ACE-Hemmer) Wirkung
Angiotensin-Konversionsenzym wandelt Angiotensin I in die aktive Form Angiotensin II um
Angiotensin II bewirkt, dass sich die Blutgefässe verengen und vermehrt Natrium und Wasser von den Nieren in den Körperkreislauf zurückgeführt werden
höherer Blutdruck, höheres Blutvolumen und höhere Natriumkonzentration
ACE-Hemmer: blockieren selektiv das Angiotensin-Konversionsenzym
Nebenwirkungen: Reizhusten aufgrund Ansammlung von Bradikininen
Angiotensin-II-Rezeptorblocker (AT1-Rezeptorblocker)
β-Blocker (Wirkung)
Noadrenalin und Adrenalin an β-Adrenorezeptoren, worauf eine Signalkaskade ausgelöst wird.
An der neuromuskulären Endplatte (postsynaptische Zelle ist eine Muskelzelle) löst die Signalkaskade über cAMP und Ca2+- Freisetzung die Muskelkontraktion aus (s. Abb.).
β-Blocker belegen den Betarezeptor am Herzen und verhindern, dass Adrenalin und Noradrenalin wirksam werden
Herzglykoside (Wirkung und Mechanismus)
Herzglykoside zählen nach wie vor zur Standardtherapie der Herzinsuffizienz--> nicht mehr Mittel der ersten Wahl und werden auch nicht als Monotherapeutika eingesetzt
herzwirksamen Glykoside besitzen eine geringe therapeutische Breite
Wirkungen der Herzglykoside:
– Steigern die Kontraktionskraft der Herzmuskulatur (positiv inotrop)Verlangsamen die Schlagfrequenz (negativ chronotrop)
Erschweren die Erregungsleitung (negativ dromotrop)
Begünstigen durch Senkung der Reizschwelle eine heterotrope Erregungsbildung (Erregungsbildung ausserhalb des Sinusknoten), die zunächst zu Extrasystolen und nach toxischen Dosen u. U. zu Kammerflimmern führen kann
Wirkungsmechanismus:
Die Herzglykoside binden an die Mg- abhängige Na+/K+-ATPase und blockieren diese teilweise
Die dadurch erhöhte [Na+] in der Zelle beeinflusst den membranständigen Na+/Ca2+-Austauscher, wodurch sich die [Ca2+] in der Zelle erhöht
Die gestiegene [Ca2+] in der Zelle bewirkt eine erhöhte Kraftentwicklung der Herzmuskulatur
Die erniedrigte [K+] in der Zelle bewirkt eine Verringerung der elektrischen Leitungsgeschwindigkeit der Herzmuskulatur Senkung der Herzfrequenz
Phosphodiesterase-Hemmer (Wirkung und Mechanismus)
Zur kurzzeitigen Therapie von Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz (strenge Überwachung!)
Blockade der Phosphodiesterase (PDE) --> Anstieg von cAMP --> positiv inotropen Wirkung am Herzen sowie Erweiterung der Gefässe --> Schlag- und Herzzeitvolumen nehmen zu
Erhebliche Nebenwirkungen! Nicht für Langzeittherapie geeignet!
Nitrate (Wirkung, Einsatz)
Sind Ester der Salpetersäure mit antianginöser Wirkung
AngriffanderVenenmuskulatur-->Venenerweiterung-->vermehrten Blutaufnahme im venösen Teil des Gefässsystems --> Verminderung des venösen Rückstroms zum Herzen
Indikation: Therapie von Angina Pectoris, Myokardinfarkt und Herzinsuffizienz
TherapeutischeingesetzteorganischeNitrate
(1) Nitroglycerin,
(2) Isosorbiddinitrat,
(3) Isosorbid-5-mononitrat,
(4) Nicorandil
Sie können erklären, welche pathologischen Veränderungen man bei der koronaren Herzkrankheit fin-
det und was die wichtigsten Ursachen dafür sind
Koronarsklerose führt zu einer Einengung der koronaren Strombahn oder durch zusätzliche Trombenbildung zu teilwesem oder Vollständigem Verschluss von Koronararterienästen--> Ablagerungen (Plaques) von Fett, Kalk oder faserigem Bindegewebe führen zu einer Verengung der Herzkranzgefässe (Arteriosklerose), die den Blutfluss behindern.
Folgen:
asymptomatische Form
Angina pectoris
Herzinfarkt
Sekundenherztod (Herzschlag)
Sie können Risikofaktoren der koronaren Herzkrankheit aufzählen
Risikofaktoren
– Rauchen
– Übergewicht
– Hypertonie
– Hyperlipoproteinämie
– Diabetes mellitus
– ungenügendekörperliche Bewegung
– hektische Lebensweise
– anhaltende psychische Frustrationen
Sie können den Zusammenhang von Hypercholesterolämie, LDL- Lipoprotein und koronarer Herz-
krankheit erläutern
Hypercholesterolämie entsteht aufgrund einer Vermehrung der LDL-Lipoproteine im Plasma und gilt als Risikofaktor für die koronare Herzkrankheit.
Sie können erläutern, welche Medikamente man zur Behandlung der koronaren Herzkrankheit einsetzt
und dies anhand des Wirkungsmechanismus begründen
• antianginöse Therapie:
– Senkung des myokardialen Sauerstoffverbrauchs
– Erhöhung des Sauerstoffangebots vor allem in den Innenwandschichten des Herzens
– Beseitigung von Koronarspasmen
• Ziel der Behandlung:
– Angina-pectoris-Anfall verkürzen
– Prophylaxe oder wenigstens die Reduzierung neuer Angina-pectoris-Anfälle
– Verbesserung der Prognose, insbesondere die Verringerung der Gefahr eines (erneuten) Herzinfarkt
Medikamente
Nitrate: Notfallmedikament (wirkt am schnellsten aber auch am kürzesten)
β-Rezeptorenblocker:Standard-Therapie
Calciumantagonisten/Calciumkanalblocker: hemmen sie den Einstrom von Calcium in die Zelle Blutgefässe weiten sich --> Blutdruck sinkt und Herz wird entlastet, Herz verringert Sauserstoffverbrauch
Thrombozytenaggregationshemmer: z. B. Acetylsalicylsäure
Antikoagulantien: z. B. Heparin
Sie können medikamentöse und nicht-medikamentöse Ansätze zur Therapie der Hypertonie nennen und
diese erklären
Massnahmen:
– Einstellen des Rauchens
– Senkung des Alkoholkonsums auf < 30g/Tag
– VerstärktekörperlicheBetätigungundAbbauvon Stressfaktoren
– EinschränkungderKochsalzzufuhr
– GewichtsreduktionbeiÜbergewichtigen(Ernährung)
Medikamente
• β-Adrenozeptorenblocker
– Verminderung der Herzarbeit und des Belastungsblutdrucks
• ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Hemmer
– Erweiterung der Blutgefässe und Hemmung blutdrucksteigernder Hormone
• Calciumantagonisten
– Erweiterung der Blutgefässe
• Diuretika
– Steigerung der Salz- und Wasserausscheidung über die Nieren
-
- 1 / 15
-