Gesundheit!Clown
Keine Beschreibung
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Kartei Details
Karten | 81 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Soziales |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 09.01.2017 / 27.12.2022 |
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66. Welche Spieltechniken der Clowns sollten in den unterschiedlichen Einrichtungen nicht angewandt werden?
- wie z.B. Stolpern oder Nicht-Wissen bei den Senioren, usw.
- Bei Alten: Nicht stolpern
- Demente: Kein fiktives Spiel, dies verwirrt, reale Gegenstände dabeihaben. Keine Fragen stellen.
- Im Sprachheilkindergarten: Nicht fragen/wenig sprechen.
- Bei Behinderten: Kein fiktives Spiel, Kein Zaubern.
- Im Krankenhaus: Nicht am Boden.
67. Erkläre den Begriff „Timing“, auch in Bezug auf Gesundheit!Clown-Einsätze
Das Timing ist der innere zeitliche Rhythmus einer Szene und des Zusammenspiels der Spieler. Dabei ist das Punkte setzen von zentraler Bedeutung. Das richtige Timing ist sehr wichtig, dass eine Szene wirken kann. Man sollte Bewusstsein dafür entwickeln, wie lange bestimmte Handlungen dauern dürfen. Sind sie zu kurz, können sie ihre Wirkung nicht entfalten, sind sie zu lang werden sie langweilig. Man sollte sich zeit lassen für das Wahrnehmen, dann kommt die Reaktion auf das Wahrgenommene und diese Reaktion sollte man nach aussen bringen. Wichtig, gerade in der Arbeit als Gesundheit!clown ist, dass die Spieler ihr Timing aufeinander abstimmen, sie sollten beachten, wer gerade im Fokus ist und einander Zeit lassen, damit ein ruhiges Spiel möglich ist. Man sollte sein eigenes Timing nicht verlieren. Man sollte auch den Kindern oder alten Menschen Zeit lassen für eine Reaktion auf das Spiel und nicht darüber weg spielen.
68. Ist es sinnvoll, bei regelmäßigen Visiten (gleiches Klientel) die Kostüme immer wieder zu verändern?
- Nein! Denn es ist für die Figur und Rolle wichtig im selben Kostüm zu bleiben (Identifikation. Und auch für die Klientel gibt es einen angenehmen Wiedererkennungseffekt, in dem Freude beim „blossen Anblick“ bereits aktiviert werden und das gegenüber leichter abgeholt werden kann.
- Ausserdem ist es für uns Clowns wichtig, wenn wir bei unterschiedlichem Klientel unterwegs sind (Kinder, Senioren) einfacher in unsere Figuren zu kommen.
69. Welche Bedeutung hat das Wissen über die Spiegelneuronen für die Gesundheit!Clown?
- Spiegelneuronen sind bei Menschen gefunden worden aber nicht viele da sie nur bei Operationen im Gehirn auffindbar sind
- Bisher nur bei Experimenten mit Affen nachgewiesen
- Bisher nur Spiegelneuronen für Körperbewegungen nachgewiesen, NICHT für Gefühle
- Ein Zusammenhang zwischen Motorspiegelneuronen und Mitgefühl wird noch diskutiert / erforscht
- Gefühlsansteckung ist ein Begriff aus der Psychologie, der eine Form der emotionalen Übertragung beschreibt.
- Als Gesundheit!Clown wissen wir, dass emotionale Ausdrücke im Gesicht unseres Gegenübers aber auch in seinem körperlichen Ausdruck; im positiven als auch im negativen Sinne ansteckend sein können. (Gefühlsansteckung und möglicherweise beitragenden Spiegelneuronen)
- Um uns vor negativer Ansteckung zu schützen haben wir für uns:
- Eine wunderbare Clownsfigur entwickelt in der ein wilder, an seinem Spaß interessierter Gnom innewohnt, Einen oder mehrere Freudeanker erarbeitet
- Vor dem Einsatz eine Energiekugel um uns aufgebaut
- Unser Wunsch und unsere Aufgabe als Gesundheit!Clown ist es Patienten, Angehörige, das Personal usw. mit unserer Freude anzustecken!
- Immer und besonders über den Augenkontakt über den die emotionale Ansteckung besonders gut trifft.
- Als Echo ist nicht immer mit sofortiger Gegenfreude zu rechnen - alle Emotionen sind willkommen!
- Spiegelneuronen wurden 1995 von Giacomo Rizzolatti beim Affen und 2002 beim Menschen entdeckt.
70. Was ist basale Stimulation und inwiefern ist dieses Wissen für Gesundheit!Clowns interessant?
- Basale Stimulation (von lat. Basal = grundlegend, voraussetzungslos; stimulatio = Anreiz / Anregung)
- Die basale Stimulation ist die Aktivierung der Wahrnehmungsbereiche (Eigen-und Außenwahrnehmung, Wahrnehmung im Raum, Riechen, Schmecken, Fühlen, Hören etc.) und Anregung primärer Körper-und Bewegungserfahrungen sowie Herausbildung einer nonverbalen Kommunikation bei Menschen deren Eigenaktivität stark beeinträchtigt ist.
- Zum Beispiel:
- Schwerst-mehrfachbeeinträchtigte Menschen
- Schädel-Hirn-Traumatisierte
- Menschen mit komatösen Symptom
- Demente etc.
- Die basale Stimulation wurde von Andreas D. Fröhlich ab 1975 im Rahmen eines Schulversuchs entwickelt. Sie versteht sich ausdrücklich als pädagogisches Konzept; nicht als therapeutische Technik. Das Konzept wurde zusammen mit Christel Bienstein auf den Pflegebereich übertragen.
- DAS WISSEN FÜR DEN CLOWN:
- Menschen, die sich und ihrer Umwelt nur noch wenig wahrnehmen mit viel Geduld begegnen
- Angebote der Kommunikation über Musik, Stimme (Gesang, Töne, Summen, Worte), Berührung, Düfte etc. machen
- Dabei nicht zu hastig sein oder in andere Reize überspringen – währenddessen auf alle möglichen Reaktionen achten wie zum Beispiel veränderte Atmung, Bewegung im Gesicht und Körper, Töne.
- Daraus lesen und voller Freude und Geduld in die weitere Kommunikation gehen.
71. Was müssen Gesundheit!Clowns bei körperlichem Kontakt beachten (bei unterschiedlichem Klientel).
- In Krankenhäusern am Eingang als auch vor dem Betreten der einzelnen Zimmer immer die Hände und Requisiten desinfizieren
- Auf der Onkologie müssen oft auch Mundschutz, Schürze, Haube und Handschuhe, Überschuhe angezogen werden (Requisiten sind nur gut desinfiziert zu benutzen)
- Beim Spiel Nasebohren, Rumspucken und ähnliche Aktionen die Tröpfcheninfektion verursachen können vermeiden. Wahrnehmen, was das Gegenüber möchte z.B. bei Alten/Dementen wünschen sie Berührung oder nicht; Achtsam probieren und auf Reaktionen achten
72. Was sollte unmittelbar nach dem Einsatz geschehen und was gehört zu einer guten Nachbereitung
- Wenn einem etwas Besonderes am Patienten / Klienten aufgefallen ist oder dieser dem Clown etwas Wichtiges mitgeteilt hat, dass er weitersagen darf; dies dem Personal / Arzt/ etc. mitteilen.
- Ansonsten:
- Aus dem Clown auszusteigen (übers Umziehen ins private Sein kommen)
- Sich ausschütteln, Abstand zu dem Gesehenen und Erlebten einnehmen
- Spazieren gehen, Duschen, energetische Übungen
73. Wer war Dr. Elisabeth Kübler-Ross und welche Bedeutung hatte sie?
- Elisabeth Kübler-Ross (* 8. Juli 1926 in Zürich; † 24. August 2004 in Scottsdale, Arizona) war eine schweizerisch-US-amerikanische Psychiaterin. Sie befasste sich mit dem Tod und dem Umgang mit Sterbenden, mit Trauer und Trauerarbeit sowie mit Nahtoderfahrungen und ist eine der Begründerinnen der modernen Sterbeforschung.
- Sie untersuchte die verschiedenen Phasen des Sterbens bei schwer kranken Erwachsenen als auch Kindern. Ihr Ziel war es, von den Sterbenden zu lernen, wie man mit ihnen umgehen sollte und welche Hilfe sie sich erhoffen. Zu diesem Zweck interviewte sie wie andere Sterbeforscher ihrer Zeit auch 200 unheilbar kranke Menschen
74. Beschreibe die 5 Sterbephasen! (Sterbeforschung)
- Der Sterbeprozess beginnt mit der Aufklärung über die tödliche Erkrankung durch den Arzt. Auf die Nachricht, unheilbar erkrankt zu sein, reagiert der Patient stufenweise. Kübler-Ross definierte fünf Phasen des Sterbeprozesses.
- Nicht wahrhaben wollen und Isolierung (Denial)
- Wut/Zorn (Anger)
- Verhandeln (Bargaining)
- Depression und Leid (Depression and grief)
- Zustimmung (Acceptance)
75. Worauf müssen Clowns achten, wenn sie mit sterbenden Menschen in Kontakt kommen?
- Es braucht viel Zeit und Geduld.
- Einfach da sein – mit voller Energie (nicht «runterziehen lassen» - in der eigenen hohen Freude-Energie bleiben)
- Kraft aus der Ruhe
- Keine Bewertung, nicht widersprechen/fragen
- Musik (Singen, Drehorgel) als Hilfe, Kontakt z.B. mit Gegenständen wie weiche Sachen, Ball nutzen - Der letzte Sinn bei Sterbenden ist das Gehör
- Wünsche respektieren; Rechtzeitig aufhören, falls es zuviel wird/Erschöpfung
- Sie sind oft schon «sehr weit weg», sprich sie haben einen eingeschränkten Gesichtskreis und brauchen ein sehr ruhiges, klares Spiel mit viel Freude (F).
- Langsam anfassen
- Leichtigkeit
- Achtsam, genau auf Körpersprache achten; Wenn Spannung, Krampf nachlässt ist man auf dem richtigen Weg.
- Laut genug spielen.
- Nicht mitleiden, sondern mitfühlen (begleiten)
- Bei mir bleiben, in der inneren Kraft (mein Ego loslassen), authentisch sein
76. Erläutere die Vorteile der Trainingsspirale. Beschreibe die verschiedenen Abschnitte
- Es werden alle Bereiche (siehe unten) des Körpers aktiviert/beweglich gemacht um sich/die Gruppe fit und bereit für einen Auftritt zu machen:
- Bodenkontakt/Ankommen (Alltag zurücklassen)
- Durchlässigkeit, Flexibilität (Wirbelsäule/Körper bewegen)
- Zentrierung (zum Mittelpunkt kommen, sich sammeln)
- Präsenz – Kontakt nach aussen
- Stimme aktivieren und Öffnung in den Raum
- Durchgängig/Immer auf gute/gleichmässige Atmung achten
77. Erkläre den Begriff Resonanzraum und nenne einige Übungen zur Öffnung der Stimme
- Ganz wichtig sind für den Clown seine Töne. Damit er nicht nach kurzer Zeit heiser wird, ist es wichtig, durch Stimmübungen die Stimme auf den Einsatz vorzubereiten
- Die Stimme wird durch Stimmbänder und Stimmlippen im Halsbereich gebildet.
- Das, was letztendlich der Stimme Klang, Raum und Fülle verleiht, sind die Artikulations- und Resonanzräume.
- Lufträume in unserem Körper bezeichnen. primär zwischen Kopf- und Brustresonanz unterschieden. Mitunter werden auch alle Bereiche des Körpers (vom Brustbein bis zur Schädeldecke) in denen Vibrationen wahrnehmbar sind, zu den Resonanzräumen gezählt.
- Als Übung dazu stellt man sich locker hin, mit gutem Bodenkontakt der Füße, atmet tief aus, wartet bis die Luft wie von selbst wieder in die Lunge fließt, hebt beim Einatmen die Arme und lässt beim Ausatmen mit einem vollen, nicht gepressten Ton die Arme langsam fallen. Ideal ist es wenn der Ton - ohne zu hauchen und ohne zu pressen - intensiv und geradlinig, gleichmäßig laut gebildet wird. Wird der Ton mit zu viel Druck gebildet, wird die Stimme überbeansprucht.
- Diese Übung wiederholt man einige Male der Reihe nach mit den Vokalen i, e, a, o, wobei für die Vokale i und e eher der Kopfresonanzbereich angesprochen wird, und bei den Tönen e, a, o der Körper-Resonanzbereich von der Brust bis zum Bauch.
- Zusätzlich zur Vokal-Art hat auch die Höhe der Stimme einen Einfluss auf die Resonanzbereiche. Hohe Töne werden eher mit der Kopf-Resonanz erzeugt, tiefe mit der Körperresonanz. Die Resonanz ist als leichtes Vibrieren spürbar.
78. Was bedeuten körperliche Blockaden? Warum ist es wichtig, zu lösen? Nenne einige Übungen?
- Körperliche Blockaden behindern den Energiefluss im Körper und damit die Spontanität und die Lebendigkeit des Körpers. Sie äußern sich häufig durch Verspannungen der Muskeln und Fehlhaltungen.
- Durch verschiedenen bioenergetischen Übungen (nach Alexander Lowen) kann die «eingefrorene Lebensenergie» wieder befreit und Gefühle wieder gelebt werden.
- Bogen: Rückwärts und quer über einen Gymnastikball oder Stuhl legen, Arme und Beine sind ausgestreckt, Kopf hängen lassen. Der Körper bildet einen Bogen. Tief atmen (Töne sind auch erlaubt) und den Brustraum für die Atmung öffnen
- Erdungsübungen (Grounding), bei denen man bewusst den Kontakt mit dem Boden herstellt und wahrnimmt, also wieder lernt, mit «beiden Beinen fest auf dem Boden der Realität und im Leben zu stehen», verwurzelt im Inneren durch Wahrnehmung, Gefühl, Gedanken und in Beziehung zu anderen Menschen
- Füße hüftbreit – Fußspitzen leicht nach innen gedreht, geradestehen, Knie leicht beugen, individuelle Stressposition suchen, bis ein Vibrieren einsetzt è Zeichen, dass Energieströme wieder ungehindert fließen.
- Füße hüftbreit – Fußspitzen leicht nach innen gedreht, beide Knie beugen, Körper nach vorn beugen, den Körper und Kopf hängen lassen Hände nicht aufsetzen Alle Töne, die kommen wollen, kommen lassen.
- Eine weitere Übung, um den Energiefluss im Körper wieder frei fließen zu lassen und Blockaden aufzuheben ist Kundalini.
79. Nenne Körperübungen zum Thema: Durchlässigkeit, Präsenz, Zentrierung
- Durchlässigkeit: Kann mit Isolationsübungen trainiert werden: Jeder Körperteil wird isoliert bewegt und gelockert
- Energie und Präsenz: Den Anker, das Bild, für die Freude finden. Die Freude nach außen schicken in die Energie gehen, Energiekugel vorstellen, versuchen die Energie zu erhöhen mit Hilfe der Atmung und der Zentrierung Freude mit der Energie verbinden, in Partnerkontakt gehen und die Freude weitergeben, Töne machen, nicht pressen, Präsenz im Raum, es muss nicht laut sein
- Übung für die Körperpräsenz: 2 gleich große und gleich schwere Partner
lehnen sich Schulter an Schulter, stützen sich, keiner kann ohne den anderen stehen bleiben, drehen sich Rücken an Rücken, gehen dabei in die Hocke, einer stützt den anderen. Lehnen Schulter an Schulter. Der Eine gibt dem Anderen einen Impuls, dieser wackelt aus seinem Zentrum zur Seite und wieder zurück, lehnen Schulter an Schulter. Geben sich gegenseitig einen Impuls und «springen» (wackeln) aus dem Zentrum 1 bis 2 Schritte zur Seite und wieder zurück. (gleichmäßig, locker, Schulter entspannt) - Zentrierung: Kann gut mit Jogaübungen wie dem „Baum“ oder der „Waage“ geübt werden.
Zur Präsenz gehört eigentlich noch der Ja-Sprung.
80. Nenne einige Energieübungen. Warum sind sie so wichtig?
- Lichtsäule: Stehen, geschlossene Augen und eine Lichtsäule vorstellen hineinsteigen, sie umhüllt den ganzen Körper langsam anfangen zu bewegen mit geschlossenen Augen, Sicherheit gewinnen und die Säule mitnehmen, geht sie verloren wieder stehen bleiben und neu visualisieren, Augen öffnen, Lichtsäule behalten und schneller gehen, Herzöffnung durch Arme ausbreiten. Am Ende Augen schließen und aus der Säule treten.
- Atmung: Entspannt sitzen und Augen schließen. Die Verbindung zur Atmung herstellen, bis in Bauch und Becken, tief ausatmen. 3 Tiefe Atemzüge, dann den Atem kurz anhalten, damit der Körper die Energie aufnehmen kann.
- Boden: Den Boden, die Wurzeln, die Erde, die Erdenkraft spüren. Sich mit der Erdenenergie verbinden. Sicherheit durch Verwurzelung mit dem Boden.
- Raum: Gleichzeitung den Raum über Dir spüren, gleichzeitig den Raum rundherum, d.h. gleichzeitig die Energie herum überall hinschicken. Die Energiekugel wahrnehmen.
- Aufrichten/Würde: Die Wirbelsäule flexible Verbindung zwischen oben und unten wird aufgerichtet und steht für Würde.
- Schutzkreis: Licht-Säule oder Energiekugel um sich herum aufbauen. Ganz deutlich den Schutzkreis spüren.
- Affirmation: Z.B.: «Ich bin ein guter Clown!» oder «Ich bin gut in meiner Freude!»
- Höhere Kräfte: Einladen, das höhere Selbst oder was auch immer um dich zu begleiten.
1. Was sind die Regeln der Komik?
- Fiktive darstellung
- Verzögerung
- Brüche
- Unerwartetes
- Wiederholung/Running Gag
Method Acting von Lee Strasberg zeigt den Schauspielern/Humortrainer einen konkreten Weg, jedes Gefühl auch unter noch so schwierigen Bedingungen verlässlich hervorzurufen.
Authentische Gefühle werden im Augenblick des Spieles oder einer Aufführung erlebt. Erreicht wird dies dadurch, dass Gefühle reaktiviert werden, die durch reale Erlebnisse des eigenen Lebens ausgelöst wurden ("Anker")
3. Nenne einige Stichworte zu den geschichtlichen Wurzeln der Clowns? Welche Bedeutung hatten die Clowns im jeweiligen Kontext?
- Indianer - Heyoka («Clowns» oder «Gegensätze»), Contraries, Trickster
- Antike Griechenland - Sokrates
- Antike Rom - Pantomimus
- Mittelalter - Franz von Assisi, Til Eulenspiegel
- Commedia Dell`Arte - Theater des Handwerks, Stegreifkomödien
- Zirkus / Varieté - weisser Clown oder Dummer August (Rivel, Popov, Grock)
- Vaudeville - Gemischte Nummern (Tänzer, Domteurem Akrobaten), kleiner Zirkus, Später: Stummfilm
- 3 Minuten-Show -
- Stummfilm - Buster Keaton, Charlie Chaplin, Stan Laurell - Mit Tonfilm war Ende mit Vaudeville
- Fools - Jango Edwards
- Strassentheater - Körper, Mimik, Lautsprache
- Frauen in Clowntheater
- Griechen: nur Männer
- Römer: In Prostitution, niedrig
- Frankreich: Darstellerinnen
- England: Frauen unerwünscht, sogar Männer in Frauenkleidern
- 1660: hatten Frauen Hosenrollen
- 1681: Tänzerinnen
- 20. Jh.: Ausdruckstanz als Basis für weiblichen Clown
- Nach dem 1. Weltkrieg: im Schauspiel als ganzes
- 20er Jahre: Frauenbewegung, Mut zur Hässlichkeit
- 68´er: Sexuelle Befreiung / Tanztheater
- Foolsbewegung: Narr ins Alltagsleben, Änderung der persönlichen Haltung -> Clowninnen
- Dummer August - Tölpelhaft, rote Nase, Slapstick, Brüche, Nicht-Wissen
- Arlekino - Körperbetonte Spielweise, Schalk, Akrobatik
- Pierrot - Poetisch-ästhetisch, Emotion, Fiktive Darstellung
- Fool - Körperliche Übertreibung, provokant / Brüche
- Slapstick-Clown - Slapstick, Brüche, fiktive Darstellung, Komik ohne Worte = Moderner Clown
- Buffon - Grotesk, körperliche Spielweise, Kostüme überzeichnet, Karikatur
- Burlesk - Tanz – derb – direkt – zotig
- Russische Zirkusclowns - Akrobatik, emotional – poetische Spielweise
4. Erläutere an Hand des Medizinrades die vier Grundtypen unseres Clownverständnisses: Clown, Heyoka, Narr & Trickste
Clown - Süd - Wasser - Das freie Kind Spontanität / Spielfreude
Heyoka - West - Erde - Jugendlicher Körper - Ungewöhnliches tun / spielerisch provozieren / Perspektivenwechsel
Narr - Nord - Luft - Erwachsener Mind/Bewusstsein / Spiegel vorhalten / Sprachwitz
Trickster - Ost - Feuer - alter Weiser Bewusstsein/Spirit / Intuition / Humor als Weisheit des Herzen
5. Warum legen wir so viel Wert auf die „tonale“ Sprache?
- Mit der tonalen Sprache können wir alle Gefühle ausdrücken.
- Mit der Mimik zusammen wird es erst recht lebendig.
- Wenn wir die Töne vergessen oder einfach weglassen, bekommt das Publikum keine Luft mehr, gleich die Zuschauer ersticken.
- Die Töne sollen auch genügend laut sein ... nicht hauchen.
6. Was bedeutet CFKL?
- C = Bin ich in meiner Clowns-Rolle
- F = Kann ich meine Freude aktivieren
- K = Bin ich im Kontakt, war ich in Kontakt
- L = Kann ich mein Gegenüber zum Lachen/Lächeln bringen
7. Warum ist das „Punkte-Machen“ - das Innehalten – innerhalb des Spieles so wichtig?
- Beim Punkte machen gehen wir in eine Art Ruhe und bleiben trotzdem
ganz präsent. - Wahrnehmen was ist passiert evtl. wiederholen und wieder Punkt.
- Diese Punkte braucht es auch, um den Kontakt mit Partner/in und Publikum wahrzunehmen.
- Punkte dürfen wir auch geniessen.
- Ohne Punkte wird alles hektisch = kein gutes Gefühl kein Genuss.
8. Was verstehen wir unter „Energiekugel“ und warum gehört sie zu den Grundlagen der Clown und Theaterarbeit?
- Die Energiekugel und auch die Lichtsäule sind eine Art Schutz um mich herum.
- In dieser Kugel kann ich die Energie behalten
- Wenn ich die Energiekugel zu wenig präsent erarbeitet habe, kann mir eine Stimmung im Raum, eine Person oder eine Situation alle Energie abnehmen/wegsaugen.
- Wenn die Lichtkugel trotzdem einmal verloren geht, muss ich - wenn möglich - kurz die Augen schließen und gut atmen und mir die Kugel neu visualisieren. So bekomme ich wieder den Schutz der Lichtkugel.
9. Warum ist das Hara (=Zentrum) in unserem Clownverständnis so wichtig?
- Der Clown will nicht komisch sein, sondern er lässt Komik zu, d.h.er entscheidet nicht im Kopf komisch zu sein
- Er ist mit seiner Aufmerksamkeit in seiner Mitte = Hara. In dieser Präsenz nimmt er war, was er gerade riecht, hört, schmeckt, sieht, spürt, fühlt.
- Aus dieser Wahrnehmung heraus kommt er ins Handeln mit der Haltung des unwissenden, staunenden Clowns, verbunden mit Humor und Freude.
10. Warum verwenden wir keine pantomimischen Techniken?
- Die Pantomime baut eine Wand auf zwischen dem Pantomimen und dem Publikum
- es ist eine rein darstellende Kunst, arbeitet mit reduzierter Atmung und ohne Töne
- Wir suchen den Kontakt zu den Menschen, wir bauen eine Beziehung auf, arbeiten mit dem Atemfluss, verstärken unsere Gefühle mit Tönen
11. Nenne grundsätzliche Regeln einer szenischen Gestaltung.
- Es gibt einen Spannungsbogen d.h. klarer Beginn – durch Hinzufügen von Energie kommt die Szene zum Höhepunkt/Gag – dies kann ein unerwarteter Bruch sein, der in eine andere Handlung führt – klares Ende
- Der Einstieg hat die Aufgabe, so schnell wie möglich das Thema deutlich zu machen
- Eindeutige Körpersprache
- Fokus - wahrnehmen wer gerade die Spielhandlung anführt
- Timing – erkennen wie lange eine Handlung auszuspielen ist, damit es rund ist
- Bewusstsein für den Raum, Abstand zum Mitspieler und dem Publikum = Kontaktdreieck und die Lage der verwendeten fiktiven Gegenstände
- Spiellogik: Die Clowns sollen verrückt sein, aber das Publikum muss folgen können – wir spielen für das Publikum
12. Was unterscheidet einen Bühnen-/Straßenclown von einem Gesundheit!Clown?
- Macht keine Bühnenshow, ist nicht auf seinen eigenen Erfolg oder Lacher aus
- Beim Gesundheit!Clown geht es um Beziehung und Kontakt = Kontaktarbeit
- Menschen werden auf tieferer Ebene, abseits vom Verstand, erreicht und dadurch werden Veränderungen möglich
- Gegenüber zu berühren, müssen wir mit uns selber in Kontakt kommen und in der eigenen Freude sein und bleiben
- Über diese Freude kann man die Selbstheilungskräfte aktivieren
- Der Kontakt geht über die Augen, über die Augen berührt man die Seele des anderen Menschen
13. Warum verwenden wir nicht die traditionelle Schminke der Zirkusclowns?
- wirkt wie eine Maske - kann Angst bei meinem Gegenüber – bei Kindern oder bei alten, dementen Menschen auslösen.
- Der Gesundheit!Clown soll Freude transportieren/auslösen. Mimik (ist hier ganz wichtig) und Gefühle sollen deutlich „lesbar“ sein und nicht hinter einer Maske verschwinden/versteckt werden.
14. Was muss ich tun, wenn ich bemerke, dass ich mein Publikum verliere?
- Überprüfen: Bin ich in meinem Clown? Bin ich in meiner Energie → Es braucht mehr Energie!
Sind meine Gefühle/Emotionen echt? Kann mir das Publikum folgen? → Punkte!!
- Check – Selbstprüfung: C F K L
15. Erkläre die Tamala-Methode (von Punkt 1 bis Punkt 5)
1. Archetypische Entsprechung
- In der Natur finden und studieren (Hintergrund, in der Natur suchen, was zur Rolle passt).
- Tamala arbeitet mit 4 Tieren, Informationen am besten aus der freie Natur
- Augenmerkmal auf Tiertypisches: Bewegungsabläufe, Töne, soziales Verhalten, Kontakt untereinander, Fellreinigung, Schlaf, usw.
2. Erarbeitung des Naturbildes
- Strasberg – assoziatives Gedächtnis
Gefühle erinnern, visualisieren, in die Vorstellung bringen und über die Erinnerung in den Körper
- Grotowski – rein körperliche Form, tiefes körperliches Erleben, guter Anker z.B. als Eigenschutz in schwierigen Situationen (Sterbeprozesse)
- Reines Tiererleben (körperlich, Gang, Mimik, Augenausdruck, Schnauze+Schwanz tragen), Gefühle und persönliche Geschichte, eigene Muster, fallen komplett weg. Dadurch kann ich in eine tiefe Kraft und somit Archetyp Clown erfassen.
- Wichtig: Je tiefer das Tiererleben ist, desto stabiler ist der Anker
- Sich an das Energiefeld des Tieres anschließen
3. Mythologische Ebene
- Beispielsweise Gnom (als Grundlage für den Clown, erlaubt Übermut, Blödsinn machen)
4. Entwicklung der Rolle
- Entwicklung der tatsächlichen Rolle, Prägung des Clowns – der Gnom und das Tier sind innen präsent – als Anker. Darüber entwickelter Gang, Töne, Mimik, Punkte) = individuelle Prägung, Clown Charaktere
5. Personality
- Name, Outfit, W – Fragen: Was ist dein Gang, Bewegung, Tempo, Töne, Rhythmus, Kleider (bleiben pro Einrichtung dieselben!)
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