Verkehr 2 - K3
ETH Zürich - D-BAUG - Bahninfrastrukturen - Kapitel 3: Anlagenprojektierung
ETH Zürich - D-BAUG - Bahninfrastrukturen - Kapitel 3: Anlagenprojektierung
Set of flashcards Details
Flashcards | 47 |
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Students | 13 |
Language | Deutsch |
Category | Traffic |
Level | University |
Created / Updated | 04.01.2017 / 10.04.2023 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20170104_verkehr_2_k3
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Neigungswechsel mit Kreisbogen
Wahl des Radius
- Der Kontakt zwischen Rad und Schiene muss dauernd gewährleistet sein.
- Der Unterschied in der Beanspruchung der einzelnen Radsatzfedern darf nicht zu gross werden.
- Die vertikale Beschleunigung soll aus Komfortgründen 0.5 m/s2 nie übersteigen.
- Die Beleuchtung der Zugspitze muss vom im Gleis arbeitenden Personal rechtzeitig erkannt werden können.
Weichenbezeichnungen (Bilchen)
- einfache Weiche EW (gerade Weiche / Bogenweichen (Stammgleis und Zweiggleis))
- Innenbogenweiche
- Aussenbogenweiche
- Doppelweichen DW (einseitig oder zweiseitig)
- Kreuzungen (Grundform oder Bogenkreuzungen)
- Kreuzungsweichen KW (einfache Kreuzungsweiche / einfache Bogenkreuzungsweiche (Innenbogenkreuzungsweiche / Aussenbogenkreuzungsweiche) / Doppelte Kreuzungsweiche / doppelte Bogenkreuzungsweiche)
Einfache Weiche EW
Weichen mit einem geraden und einem gekrümmten Ast normierter Radien. Zusammenhang der Grundformen mit Signalsystem beachten!
Unterscheidung:
- Weichen mit gebogenem Herzstück (durchgehender Bogen bis zum Weichenende)
- Weichen mit geradem Herzstück (der Bogen endet vor dem Herzstück)
Geometrsiches Bild einer einfachen Weiche mit gebogenem Herzstück
- Weichenanfang WA: An diesem Punkt fallen die Tangenten von abzweigendem und geradem Gleis zusammen. In der Regel entspricht der WA dem Schienenstoss Streckengleis-Weiche.
- Herzstück: Kreuzungsteil der zwei inneren Schienen.
- Weichenende WES/WEA: Schienenstösse hinter dem Herzstück.
- Weichenschnittpunkt WS: Schnittpunkt der Tangente an den Weichenden des abzweigenden Astes (WEA) und der geraden Gleisachse.
- Weichenwinkel α und Weichenneigung 1:n: Winkel, der im Schnittpunkt WS entsteht. Die Weichenneigung entspricht dem Tangens des Weichenwinkels tan α und wird als Bruch 1:n dargestellt.
- Ablenkradius der Grundform RG: Der abzweigende Bogen wird in der Regel als Kreisbogen ohne Übergangsbogen gestaltet; der Radius wird als Ablenkungsradius der Grundform bezeichnet.
- Sperrdreieck: Dreieck WS-WEA-WES. Dieses Dreieck bleibt auch beim Verbiegen der Weichen formkonstant (siehe später).
- Weichenverschluss: Die jeweilige Endlage der Zunge wird mechanisch verriegelt. Bei grossen Weichen sind mehrere Weichenantriebe und -verschlüsse erforderlich.
- l.d.S.: Bis zur “letzten durchgehenden Schwelle“ l.d.S. übernimmt das Zweiggleis die Überhöhung des Stammgleises.
- Radlenker: Bei der Fahrt über das Herzstück wird das innere Rad durch die an den Aussenschienen angeordneten Radlenker geführt.
- Profilzeichen: Roter Pfosten (Höhe ca. 15 cm) in der Mitte zwischen abzweigendem und geradem Gleis oder zwei Pfosten direkt neben den zwei Gleisen bezeichnet jenen Punkt, an dem sich die Lichtraumprofile berühren.
Klothoidenweichen
Das Zweiggleis ist als Mittelteil einer Scheitelklothoide ausgebildet.
Überhöhung von einfachen Weichen
Bis zur letzten durchgehenden Schwelle muss das Zweigglis die Überhöhung des Stammgleises übernehmen. Danach wird die Querneigung des Zweiggleises an deren fahrdynamische Anforderungen angepasst.
Bogenweiche
Weiche, deren Stränge teilweise oder auf der ganzen Länge einen von der Grundform unterschiedlichen Krümmungsverlauf aufweisen
Diemensionierungsziele von Fussgägneranlagen
- Kapazität der Anlagenteile für den erwarteten Personenfluss.
- Zeitbedarf für Fusswege, insbesondere Dauer der Umsteigevorgänge und Optimierung unter Berücksichtigung der Zusammenhänge zwischen Anlagenbelastung und Fussgängergeschwindigkeit.
- Nachweis einer angemessenen Benützungsqualität.
Teilelemente einer Fussgängeranlage
- Perronanlage
- Perronzugänge
- Unter-/Überführungen
- Zugänge zu Unter-/Überführungen
- Verzweigungs- und Zubringeranlagen
- Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs
- Anlagen der kombinierten Mobilität
- Fussgängeranlagen in Einrichtungen kommerzieller Nutzungen
Fussgägnerfluss
spezifische Leistungsfähigkeit
Als spezifische Leistungsfähigkeit wird die Anzahl der Fussgänger bezeichnet, welche pro Zeiteinheit einen gegebenen Querschnitt der Einheitsbreite von 1 m passieren können.
theoretische Leistungsfähigkeit von Rolltreppen ohne eigengeschwindigkeit
abhängig von
- Lichte Innenbreite der Rolltreppe
- Fussgängerdichte
- Geschwindigkeit der Rolltreppe
- Eigenbewegung der Fussgänger
Leistungsfähigkeit von Liftanlagen
abhängig von:
- Fahrgeschwindigkeit.
- Zu überwindende Höhendifferenz, woraus sich zusammen mit der Geschwindigkeit und den Fahrgastwechselzeiten die minimal erforderliche Zeit für einen Umlauf ergibt.
- Anzahl der Zwischenstationen mit ihrem Zeitverlust für das Bremsen, den Fahrgastwechsel, das Anfahren und die Reaktionszeiten der Liftsteuerung.
- Grösse der Kabine; mit wachsender Kabinengrösse steigt zwar die Leistungsfähigkeit an, doch vergrössern sich auch die Fahrgastwechselzeiten und verlängert sich die Gesamtzeit eines Fahrspiels.
Angemessene Level-of-Service
- Die Verkehrsqualität, welche bei Bemessungsbelastung einzuhalten ist, soll dabei hinreichende Qualitäts- und Leistungsreserven für die kurzzeitigen Spitzen vorhalten.
- Zudem ist sicherzustellen, dass bei allen Typen von Teilanlagen bei einem gegebenen Lastfall ein homogenes Qualitätsniveau gewährleistet ist.
- Ausgehend von diesen Kriterien ist für längerdauernde Verkehrsbelastungen der LoS B angemessen.
- Im kurzzeitigen Stossverkehr kann mit LoS D gerechnet werden.
- An Engpässen ist maximal LOS E zulässig.
- Bei den damit verbundenen Verkehrsdichten bleibt der Verkehrsfluss stets stabil.
Projektierung im Planungs- und Umsetzungsprozess
- Geometrische Ausgestaltung der entworfenen Anlagen
- Übernahme der funktionalen Anlagenentwürfe aus der Vorstudienphase
- Definierte Projektierungs- und Dimensionierungs-vorgaben kommen zur Anwendung, welche in nationalen und ergänzenden bahninternen Regelwerken oder Normen festgehalten sind.
- Projektierung ist damit wesentlich stärker formalisiert als der Anlagenentwurf.
Rekursionen mit Entwurf
In der Projetkierung kann es sich erweisen, dass bstimmte Anlagenentwürfe oder Teile derselben nicht realisierbar sind:
- Der zur Verfügung stehende Raum genügt nicht zur Umsetzung der geplanten Anlagen mit den gewählten Trassierungsparametern.
- Die konkrete Form des zur Verfügung stehenden Landes erlaubt eine gewünschte Anlagenausgestaltung nicht oder nur mit grossen Eingriffen. Dies kann insbesondere im städtischen Raum oder im Gebirge auftreten.
- Die verschiedenen Anlagenbereiche wie Gleis, Fahrgastanlagen, Betriebsanlagen etc. lassen sich aufgrund ihrer geometrischen Abmessungen nicht optimal verknüpfen.
Projektierungsaufgaben
- Projektierungsarbeiten bleiben zahlreich und anspruchsvoll.
- Auch in Europa werden punktuell immer wieder neue Strecken gebaut, z.B. für den Hochgeschwindigkeitsverkehr, zur Leistungssteigerung im Güterverkehr, zur Schliessung von Lücken im Netz etc.
- In verschiedenen Teilen der Welt befinden sich die Bahnnetze noch im Aufbau, zum Beispiel in China oder im Nahen Osten.
- Anlagen- und Trassierungsverbesserungen am Bestandesnetz kommen hinsichtlich der planerischen Überlegungen oftmals einem Neubau gleich.
Besimmungsgrössen
- Jedes Fahrzeug und damit jede seiner inkrementellen Komponenten legen bei der Fahrt über eine Fahrbahn eine dreidimensionale Raumkurve zurück.
- Bei den Landverkehrsmitteln wird der Verlauf dieser Raumkurve primär durch die Fahrbahn definiert.
- Sekundär, insbesondere auf der Ebene der einzelnen Fahrzeugkomponenten, spielen aber auch die Eigenschaften der Fahrzeuge, wie etwa die Federung, eine Rolle.
Einfluss des räumlichen Fahrtverlaufs
- Fahrgastkomfort, Ladungssicherung im Güterverkehr.
- Kräfte zwischen Fahrbahn und Fahrzeug hinsichtlich Dimensionierung und Verschleiss an der Schnittstelle.
- Kräfte zwischen Fahrbahn und Fahrweg hinsichtlich der Entgleisungssicherheit.
Elemente der Linienführung
räumlicher Verlauf der Trassierung:
- horizontale Trassierung = Verlauf in y-Richtung, einschliesslich der Überhöhungen
- vertikale Trassierung = Verlauf in z-Richtung
Treissierungselemente:
- Gerade
- Kreisbogen
- Übergangsbogen
Zielsetzungen und Bsstimmgrössen der Trassierung
- Bei Erneuerungen bestehender Strecken wird versucht, die zulässige Geschwindigkeit durch Linienführungsverbesserungen zu erhöhen.
- Bei Neubaustrecken hat die Entwurfsgeschwindigkeit einen direkten Einfluss auf Minimalradien und Maximalneigungen.
- Weitere Bestimmungsgrössen: Geplante Zugstypen und Fahrzeugbauarten, Vorgaben der Interoperabilitäts- Richtlinien.
- Radien und Neigungen beeinflussen zusammen mit der Topographie und der Geologie die Baukosten und den Landverbrauch.
Stufen von Grenzwerte
- Planungsgrenz- und Regelwerte: Planungsgrenz- und Regelwerte der Trassierung sind bei Projektierung einzuhalten. Garantieren mit vertretbarem Erhaltungsaufwand eine ausgewogene, auf die Beanspruchungskriterien abgestimmte und im Bedarfsfall weiter entwickelbare Linienführung.
- Grenzwert im Normalfall: Sind bei Neuanlagen und soweit möglich bei Umbauten von bestehenden Anlagen oder Fahrbahnerneuerungen zu berücksichtigen. Sofern die Ausnützung der Grenzwerte unumgänglich ist, können sie ohne Zusatzmassnahmen eingesetzt werden (erhöhte Erhaltungskosten!).
- Maximaler bzw. Minimaler Grenzwert: Sind nur in unumgänglichen,seltenen Einzelfällen bei besonderen Verhältnissen oder für bestimmte Fahrzeugarten anwendbar, sofern die zusätzliche Beeinträchtigung des Fahrkomforts und die höheren Erhaltungskosten in Kauf genommen werden können. Die Anwendung bedarf im Einzelfall der Genehmigung des Bundesamtes für Verkehr (BAV).
Gerade:
Eigenschaften
- Einfachstes Trassierungselement
- Geringste Fahrwiderstände
- Geschwindigkeit nur von trassierungsunabhängigen Parametern beschränkt
Gerade:
Geschwindigkeitsbegrenzungen
- Längssteigung, in Verbindung mit dem Zugsgewicht und der Leistung der Triebfahrzeuge.
- Längsgefälle, in Verbindung mit den Bremseigenschaften der Züge.
- Gleislagequalität.
- Untergrundqualität.
- Zulässige Geschwindigkeit der Fahrleitung, in Verbindung mit der Stromabnehmerbauart.
- Sicherungsanlagen, insbesondere hinsichtlich der Vorsignalabstände, in Verbindung mit den Bremseigenschaften der Züge.
- Laufstabilität des Rollmaterials
Kräfte im Kreisbogen:
kritische Effekte & Massnahmen
Summe der Kräfte ist zu begrenzen
- Kippen des Fahrzeugs
- Entgleisung infolge Aufsteigen des Spurkranzes
- Entgleisung infolge Lageverschiebung des Gleiskörpers
- Entgleisung infolge Kippen der äusseren Schiene
- Verschiebung der Wagenladungen
- Komfortbeeinträchtigung der Fahrgäste
- Vergrösserung des Fahrwiderstandes
- Vergrösserung des Lärms
Massnahmen
- Verwendung von grossen Radien
- Überhöhung des Gleisbogens, um die unausgeglichene Seitenbeschleunigung zu reduzieren
- Geschwindigkeitsreduktionen
Geschwindigkeit und Beschleunigung im Kreisbogen
Die maximale Geschwindigkeit im ebenen Kreisbogen errechnet sich aufgrund der zulässigen Seitenbeschleunigung v_max = sqrt(a_rnc*R)
Für verschiedene nicht-kompensierte Seitenbeschleunigungen a_rnc ergeben tabellierte Werte
Überhöhungsfehlbetrag
nicht kompensierte Seitenbeschleunigung
Überhöhungsüberschuss
überkompensierte Seitenbeschleunigung
Neigung des Wagenkastens
Beeinflussungsmöglichkeiten
aufgrund der Federung
Die gegenseitige Lage dieser Achsen hängt von der Fahrzeugfederung und der Wagenkastenlagerung ab und wird mit dem Neigungskoeffizienten S_r beschrieben.
Beeinflussungsmöglichkeiten:
- Wankkompensation
- passive Wagenkastenneigung
- aktive Wagenkastenneigung
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