03411 1. Biologische Grundlagen IV.2 Hören
03411 1. Biologische Grundlagen IV.2 Hören
03411 1. Biologische Grundlagen IV.2 Hören
Set of flashcards Details
Flashcards | 22 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 25.08.2014 / 01.06.2018 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/03411_1_biologische_grundlagen_iv_2_hoeren
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Adäquater Reiz für Hören
Adäquater Reiz für Hören
- Schall
- Schallwellen können anhand ihrer Amplitude (der Differenz zwischen maximalem und minimalem Druck, die dem Schalldruck entspricht) und ihrer Frequenz (als Zahl der Schwingungen pro Sekunde) beschrieben werden
- Menschen können Frequenzen zwischen 20 und 16.000 Hertz hören.
Ton
Ton
- Schall mit nur einer Frequenz
Klänge
Klänge
- gemeinsam erklingende Töne
Geräusche
Geräusche
- aus verschiedenen frequenten Tönen (und Klängen) zusammengesetzt
Weißes Rauschen
Weißes Rauschen
- Geräusch, viele Töne und Klänge kommen jeweils mit gleichem Anteil gleichzeitig vor
Schalldruckpegel
Schalldruckpegel
- gegebener Schalldruck wird logarithmiert und auf einen festgelegten Bezugsschalldruck bezogen; diese Größe wird in Dezibel (db) angegeben
Ohr
Ohr
- besteht aus Außen-, Mittel- und Innenohr
- gesamter Aufbau der Organe im Ohr wird als Labyrinth bezeichnet
Außenohr
Außenohr
- Ohrmuschel (in ihr werden Schallwellen gebündelt)
- Äußerer Gehörgang bis zum Trommelfell
Mittelohr
Mittelohr
- schließt sich an Außenohr an
- luftgefüllter Raum, in ihm befinden sich die Gehörknöchelchen
Gehörknöchelchen
Gehörknöchelchen
- Aufgabe: auf das Trommelfell auftreffende Schallwellen zu verstärken und in das Innenohr weiter- zuleiten
- Hammer setzt auf dem Trommelfell auf, ist gelenkartig mit dem Amboss verbunden
- Amboss ist gelenkartig mit dem Steigbügel verbunden
- Steigbügel setzt auf dem ovalen Fenster auf (schließt Mittelohr zum Innenohr hin ab)
Kochlea
Kochlea
- eingerollter Schlauch, in ihm verläuft Trennwand
- Trennwand teilt Innenraum in die Gänge Scala vestibuli und Scala tympani; sind mit Perilymphe gefüllt
- Beide Gänge umschließen Scala media: Hohlraum in Trennwand, ist mit Enolypmphe gefüllt, Basilarmembran trennt den Hohlraum von Scala Tympani, Reissnermembran von Scala Vestibuli
- Helikotreme: äußere Ende der Kochlea, beide Gänge sind hier verbunden
- Inneres Ende der Kochlea: Ovales Fenster (Scala vestibuli), rundes Fenster (Scala Tympani)
Corti-Organ:
Corti-Organ:
- befindet sich auf Basilarmembran
- reizaufnehmendes Organ des Ohrs
- besteht aus Haarzellen, an ihren Spitzen sind feine Härchen (Stereozilien)
- längere Stereozilien heften an der Tektorialmembran
- Haarzellen sind sekundäre Sinneszellen, bilden Synapsen mit dem Hörnerv
Schallweiterleitung im Ohr
Schallweiterleitung im Ohr
- Schall trifft auf Ohr -> wird über Trommelfell und die Gehörknöchelchen auf das ovale Fenster und damit auf Perilymphe weitergeleitet.
- dadurch entstehende Bewegung der Perilymphe führt zu einer Auslenkung der kochleären Trennwand und zu einer Verschiebung der Tektorialmembran gegenüber der Basilarmembran
- Stereozilien werden ebenfalls ausgelenkt und damit das elektrische Potential der Haarzelle verändert
- über die synaptische Verschaltung mit Fasern des Hörnervs werden dort gegebenenfalls Aktionspotentiale ausgelöst
Ortsprinzip
Ortsprinzip
- Basilarmembran gerät Aufgrund ihrer Schwingungseigenschaften (Resonanz) je nach Frequenz des eingehenden Schalls unterschiedlich in Schwingung
- Tönen höherer Frequenz: schwingen die mittelohrnahen Bereiche
- tiefen Frequenzen: Bereiche am Helikotrema schwingen
- Tonhöhen werden über den Ort an dem sie eine Aktivierung auslösten kodiert
Hörnerv (Nervus cochlearis)
Hörnerv (Nervus cochlearis)
- schließt in Basilarmembran an Haarzellen an
- hier werden bereits erste Informationen „verarbeitet“
Wie werden Dauer und Intensität eines Reizes kodiert?
Wie werden Dauer und Intensität eines Reizes kodiert?
- Dauer über Aktivierungsdauer
- Intensität über Entladungsfrequenz der jeweiligen Faser
Reizweiterleitung und Verarbeitung
Reizweiterleitung und Verarbeitung
- Fasern des Hörnervs ziehen von der Kochlea in die Nuclei cochleares der Medulla oblongata -> erste synaptische Umschaltung findet statt und Großteil der Fasern kreuzt auf die gegenüberliegende Seite
- Akustische Signale ziehen dann im Lemniscus lateralis weiter in die Colliculi inferiores und das Corpus geniculatum mediale des Thalamus
- Schließlich ziehen sie in der Hörstrahlung vom Thalamus in die primäre Hörrinde des Temporallappens -> Von dort werden die Informationen in sekundäre auditorische und Assoziationsareale weitergeleitet sowie in die Areale, die für Spracherkennung (Wernicke-Zentrum) und Sprachproduktion (Broca-Zentrum) zuständig sind
- Im Verlauf dieser Hörbahn werden bereits auf der Ebene der Olivenkerne, im Verlauf des Lemniscus laterale und den Colliculi inferiores Informationen aus beiden Ohren verarbeitet
- Zudem sind Kollaterale zum Kleinhirn und zur Formatio retikularis ausgebildet (scheint wichtig um akustische Signale und Aktivierung zu verknüpfen)
Weitere Verarbeitungen der Reize im Verlauf der Hörbahn
Weitere Verarbeitungen der Reize im Verlauf der Hörbahn
- auf Ebene der Nuclei cochleares werden Informationen wie Reizbeginn und Reizende sowie Frequenzänderungen identifiziert
Zeitliche Merkmale werden in den Colliculi inferiores analysiert
Periodizitätsanalyse
Periodizitätsanalyse
- Art der Tonhöhenunterscheidung
- Voraussetzende Mechanismen werden in Nuclei cochleares als auch in den Colliculi inferiores verortet
- Nutzt Tatsache, dass die Ausbreitung einer Welle über die Basilarmembran dauert und in Abhängigkeit von der Tonhöhe zu bestimmten zeitlichen Mustern bei der Erregung der Fasern des Hörnervs führt -> werden diese miteinander „verrechnet“ kann dadurch die Tonhöhe bestimmt werden.
Räumliche Ortung
Räumliche Ortung
- verwendet verschiedene Mechanismen
- Unterschiede in Empfindungen beider Ohren werden analysiert; Laufzeitunterschiede und Intensitätsunterschiede (liegt Schallquelle nicht genau vor oder hinter dem Hörenden, trifft der Schall mit zeitlichem Abstand und unterschiedlicher Intensität an Ohren ein)
- Faltung der Ohrmuschel: führt zu Verzerrungen in Abhängigkeit davon, ob sich die Schallquelle vor uns, hinter uns oder über uns befindet
Prinzip der Reizweiterleitung und Reizerkennung zusammengefasst
Prinzip der Reizweiterleitung und Reizerkennung zusammengefasst
- wichtige Informationen aus Schalldruckmustern zu identifizieren und weiter zu leiten, unwichtige Informationen auszufiltern
- Wichtige Informationen werden anhand von Merkmalsmustern des Schalls identifiziert, nicht anhand einzelner Merkmale wie Dauer, Frequenz und Frequenzänderung und Intensität
- ausgeprägteste Form der Schallmuster-Erkennung findet auf kortikaler Ebene statt, führt zur (bewussten) Wahrnehmung und Interpretation von auditiven Reizen und gegebenenfalls zu Reaktionen; insbesondere Spracherkennung und das Verstehen der gesprochenen Sprache sind dabei von Bedeutung für den Menschen
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