03403 wiki
fuh
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Set of flashcards Details
Flashcards | 17 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | Primary School |
Created / Updated | 05.03.2015 / 19.10.2016 |
Weblink |
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1 Was ist eine empirische Wissenschaft
Empirische Wissenschaft = Erfahrungswissenschaft
Methode: Experiment, Befragung, Fragebogen
Hypothesen werden an der Wirklichkeit geprüft.
Psychologie als empirische Wissenschaft hat die Aufgabe menschliches Erleben und Veralten zu beschreiben, erklären, vorherzusagen und Konzepte für die Modifikation zu entwickeln.
2. Was ist ein psychologisches Konstrukt
= latente Variable und eine gedankliche Hilfskonstruktion für Phänomene die nicht direkt Beobachtbar sind und nur indirekt reschlossen werden können.
Theoretische Konstrukte müssen operationalisiert werden um erfahrbar zu werden.
3. Was bedeutet Operationalisierung
Ist die Festlegung von Beobachtungs- und Messvorschriften zur Erfassung von Indikatoren eines Hypothetischen Konstrukts.
Sie dient der Quantifizierung des interessierenden Merkmals oder Konstrukts.
Temparatur ist was das Thermometer misst.
4. Vor- und Nachteile einer Fragebogenuntersuchung?
Vorteile
große Stichprobe kann untersucht werden
geringe Kosten
vergleichsweise geringer Zeitaufwand
quantifizierbare Ergebnisse
Ermittlung von stat. Zusammenhängenmöglich
Nachteile
bei Online-Untersuchungen keine Kontrolle
Rücklaufquote oft gering
keine Rückmeldungen zu den Fragen
kein Eingehen auf den Befragten
bei geschlossenen Fragen keine Ursachenermittlung
5. Was sind "display rules" und wie können sie untersucht werden?
display-rules sind sozio-kulturelle Regeln für ein, der Gesellschaft angemessen erscheinendes Ausdrucksverhalten.
Welche Emotionen darf man wann und wo zeigen und welche sollte man besser durch andere Emotionsausdrücke überspielen.
Um diese einhalten zu können, muss das Individuum in der Lage sein, seinen Ausdruck willentlich zu kontrollieren und zu steuern. Beispiel für Ausdruckskontrolle: Lächeln obgleich das Geschenk enttäuscht
Um display-rules zu untersuchen, muss eine alltagsnahe Situation geschaffen werden (z.B. Geschenkübergabe) und je nach Untersuchungsschwerpunkt (maximal willentliches Verhalten, Unterdrückung positiver Emotion, "natürlicher Ausdruck" beim Lügen) variiert, beobachtet und beurteilt werden.
6. Was ist eine Stichprobe
Eine Stichprobe soll eine repräsentative Zufallsauswahl aus einer definierten Grundgesamtheit sein.
Allerdings können soziale Momente, individuelle Komponenten (Selbstselektion) oder ökonomische Bedingungen die Zufälligkeit der Auswahl verfälschen.
Ziel ist es, aus einer Teilmenge einer Grundgesamtheit Aussagen abzuleiten, die sich auf die Grundgesamtheit übertragen lassen.
7. Was bedeutet Generalisierung
Generalisierung bedeutet Verallgemeinerung. Die über die zufällig gezogene Stichprobe gewonnenen Erkenntnisse sind auf die definierte Grundgesamtheit und noch weiter verallgemeinerbar. Letztlich auf den Menschen an sich. (S. 25)
Im traditionellen Wissenschaftsverständnis sind generalisierte Aussagen zentrales Ziel von Wissenschaft; sie sind Elemente des Theoriebildungsprozesses; aus ihnen werden Prognosen und Anwendungen für die Zukunft abgeleitet.
Es gibt zwei Linien der Kritik am Konzept der Generalisierung: Einerseits wird in postpositivistischer Wissenschaftstheorie die prinzipielle Möglichkeit induktiven Schließens, und damit der Generalisierung, bezweifelt (POPPER 1935).
Andererseits wird aus konstruktivistischer Sicht das Erkenntnisziel auf kontextspezifische Aussagen beschränkt und wiederum Generalisierung als unmöglich bezeichnet (LINCOLN & GUBA 1985).
8. Was is ökologische Validität?
Ökologische Validität bedeutet, dass eine Versuchssituation vom Forscher der Art gestaltet sein sollte, dass sie natürlich und real ist und somit die Ergebnisse nicht durch Reaktionen der Probanden auf ein künstliches Setting verfälscht. Dazu gehört die Berücksichtigung der Wahrnehmung durch die Versuchsperson, von Seiten des Forschers.
Beispiel: Panic box: Box hat einen Pankikknopf. Den gibt es in der Realität aber nicht!
Situationsräsentanz: ökologische Validität (ist die VP)
Stichprobenrepräsentanz: Populationsvalidität (alle Elemente der Menge die die VP repäsentiert)
9. Was bedeutet Inter-Rater-Übereinstimmung?
Wie bei anderen klinischen Testverfahren können zwei Arten von Reliabilität definiert werden:
a) Die Intra-Rater Übereinstimmung bewertet die Übereinstimmung des Tests bei Wiederholung durch den selben Beobachter („Rater“). Sie ist ein Mass für die Reproduzierbarkeit des Testergebnisses.
b) Die „Inter-Rater Reliabilität“ bewertet die Übereinstimmung des Tests bei Wiederholung durch einen anderen Beobachter. Sie ist ein Mass für die Objektivität des Testverfahrens bzw. für die Übertragbarkeit des Ergebnisses zwischen verschiedenen Untersuchern oder Institutionen.
Für die Anwendung in der Praxis ist die Inter-Rater Reliabilität wichtiger. Ein Testverfahren mit einer guten Inter-Rater Reliabilität hat im Allgemeinen auch eine gute Intra-Rater
Reliabilität umgekehrt ist es aber möglich, dass zwar die Intra-Rater Reliabilität gut, aber die Inter-Rater Reliabilität schlecht ist.
10. Was unterscheidet den nomothetischen vom idiographischen wissenschaftlichen Ansatz?
Erkentnisswissenschaftliche Psychologie ist zweigeteilt in nomothetisch (sucht allgemein Gültige und Gesetzmäßige Phänomene) und die idiographisch (beschreibt Phänomene und betrachtet das geschichtlich gewordene Sein des Einzelnen).
Das Ziel der nomothetischen Methode ist das Auffinden von Gesetzmä?ßigkeiten.Beispiel für nomothetischen Ansatz in der Psychologie:Wahrnehmungsgesetze, Lerntheorien, Persönlichkeits-theorien.
Gegenstand der idiographischen Methode ist die Beschreibung von Einzigartigkeiten. Beispiel für idiographischen Ansatz in der Psychologie:Psychoanalytische Fallstudien.
11. Was kennzeichnet den „soziogenetischen“ Ansatz und welche Vertreter kann man ihm zuordnen?
Soziogenetische Ansätze betrachten den sozialen Ursprung psychischer Funktionen und ihr Vorhandensein in selbigen. Die Entwicklung des Menschen und seiner Welt geschieht aktiv über die Interaktion des Menschen mit sich, seiner sozialen Umwelt, der kulturellen Welt und der persönlichen Selektivität.
Vertreter dieses Ansatzes:
George Herbert Mead - Soziogenese des Selbst
Georg Simmel - Kultivationsprinzip
Lev Vygotsky - Vom Intermentalen zum Intramentalen...
Alle drei Vertreter nähern sich auf unterschiedliche Weise dem soziogenetischen Ansatz, jedoch erheben alle drei den Anspruch auf generelle bzw. universelle Gültigkeit.
Soziogenetische Ansätze heben den sozialen Ursprung / die soziale Genese und psychische Funktionen hervor, betonen jedoch keine soziale Determiniertheit. Genese wird hier als "Entstehung" und nicht als Genetik verstanden.
12. Was bedeuten „I“ und „ME“ bei George Herbert Mead?
Es handelt sich um unterscheidbare, jedoch aufeinander bezogene Phasen des Selbst.
Das "ME" stellt dabei die strukturelle, konventionelle und über die Zeit stabile Komponente des Selbst dar.
Das "I" ist die immer wieder neue und wechselnde perspektive auf das "ME" (reflexiv, nicht vorhersagbar)
Mead bezeichnet das "Selbst" als ein maximal komplexes Konstrukt, was durch sozialen Austausch, personenseitig konstruiert wird.
13. Was ist das Kultivationsprinzip?
Der Begriff Kultivation ist auf Georg Simmel zurückzuführen. Dieser unterscheidet zwischen subjektiver und objektiver Kultur. Menschliche Entwicklung erfolgt über den Austausch und die Umwandlung objektive in subjektive Kultur. Im Prozess der Kultivation wächst der Mensch über sich hinaus. „Über die Kultivation der Welt kultivieren wir uns selbst.
Nur konsumierte Dinge bleiben aber nur objektive Kultur.
14. Was bedeutet das Konzept der „Zone der nächsten Entwicklung“ von Lev Vygotsky?
In der Entwicklung gibt es zwei unterschiedliche Niveaus:
Niveau 1: Zone der aktuellen Entwicklung: beinhaltet alles, was das Kind allein tun kann.
Niveau 2: beinhaltet alles, was das Kind gemeinsam mit anderen Kindern oder Erwachsenen tun kann.
Die Zone der nächsten Entwicklung ist der Abstand zwischen Niveau 1 und Niveau 2 und ist zwischen Gegenwart und Zukunft lokalisiert. Die Zone der nächsten Entwicklung umfasst alle noch nicht ausgereiften, aber schon in Reifung/Entwicklung begriffenen Prozesse oder Fähigkeiten.
15. Welches sind die vier Stadien der kognitiven Entwicklung nach Jean Piaget? Beschreibung!
In der sensumotorischen Phase, die altersmäßig in den Zeitraum Geburt bis ungefähr 2 Jahre eingeordnet werden kannfindet „Denken“ mithilfe der Sinne des Säuglings statt.
Im Alter zwischen 2 und 7 Jahren befindet sich das Kind in der präoperationalen Phase. Kennzeichen des Denkens in dieser Phase ist die Verwendung von Symbolen und die Repräsention der sensumotorischen Entdeckungen mithilfe von Symbolen. Logisches denken findet in dieser Phase nicht statt.
Die Konkret operationale Phase beschreibt das Kindesalter von 7 bis 11 Jahren. Auf dieser Stufe wird das Denken des Kindes prälogisch. Beispielsweise ist jetzt ein Verständnis für die Invarianz von Mengen vorhanden. Desweiteren werden Objekte in Gruppen und Hierarchien eingeordnet.
Ab einem Alter von ca 11 Jahren wird spricht man von der formal operationalen Phase. Die Fähigkeit zur Abstraktion ist vorhanden. Auch komplexere Lösungen, die nicht „auf der Hand liegen“ können mit bedacht werden.
16. Was bedeutet Ontogenese?
Ontogenese (= Individualentwicklung) bezeichnet die individuelle (psychische) Entwicklung des Menschen von der Empfängnis bis zum Tod. (Von der Wiege bis zur Bahre)
17. In der Entwicklungspsychologie können ein enger (traditioneller) und ein weiter Entwicklungsbegriff unterschieden werden. Erläutern Sie diese!
Der enge traditionelle Entwicklungsbegriff, versteht Entwicklung entlang aufeinander folgender Stufen, welche zu einem bestimmten Ziel führen. Ist einmal die nächste Entwicklungsstufe erreicht, gilt dies als unumkehrbar. Entwicklungsverläufe werden als universell verstanden, der Mensch ist dabei passiv. Typisch sind Stufenmodelle. Diese beziehen sich welche überwiegend auf die Kinder-und Jugendzeit beziehen.
Der modernere weitere Entwicklungsbegriff versteht hingegen, Entwicklung auf die gesamte Lebensspanne bezogen. Er beinhaltet auch die Möglichkeit des Um-und Verlernens. Anlage und Umwelt finden gleichermaßen Beachtung in Theorien des modernen Entwicklungsbegriffes. Er untersucht interne und externe Bedingungen für Entwicklung, dem Individuum wird Einflussnahme auf seine Umwelt und Entwicklung zugestanden.
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