0052 Urogenitales System
Nieren Physiologie und Pathophysiologie, Harnbildung, Blasentraining
Nieren Physiologie und Pathophysiologie, Harnbildung, Blasentraining
Set of flashcards Details
Flashcards | 33 |
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Students | 109 |
Language | Deutsch |
Category | Medical |
Level | University |
Created / Updated | 17.01.2016 / 02.02.2025 |
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Was gibt es für unterschiedliche Nierenersatzverfahren?
- Hämodialyse -> aktives System (braucht Shunt) oder passives System
--> Langzeitdialyse - Peritonealdialyse
- Nierenspende (Lebendspende, Leichenniere)
Wo liegt das Nierenmark und wo die Nierenrinde?
Was liegt funktionell im Mark und was in der Rinde?
Die Nierenrinde (Cortex renalis) ist die äussere Schicht, in ihr liegen die Nephrone (Bownman'schen Kapseln mit Glomerulum)
Das Nierenmark (Medulla renalis) ist in Form von pyramiden angeordnet, die Spitzen der Pyramiden (Papillae renalis) vereinigen sich zu den Nierenkelchen (Calices renales), von dort aus ins Nierenbecken (Pelvis renalis)
Im Mark liegen Teile des Tubulusapparates und die Sammelrohre
Was beinhaltet ein "Nephron"?
Nephron = kleinste funktionelle Einheit
Nephron = Bowman'sche Kapsel (Nierenkörperchen) (mit Glomerulum) + Tubulus
Wie viele Nephrone teilen sich zusammen ein Sammelrohr?
3 Nephrone zu 1 Sammelrohr
Was passiert mit dem Calcium in der Niere?
Es wird 100% aus Blut filtriert, auf dem Weg durch Glomerulum, Tubus und Henle-Schleife werden ca. 99,5% Rückresorbiert und schliesslich ca. 0,5% ausgeschieden
Calcium höchst wertvoll, deshalb möglichst nicht ausgeschieden!
(Niere aktiviert Calcitriol (Bei Anwesenheit Parathormon) -> Mineralisierung von Knochen!
Über welchen Mechanismus reguliert die Nieren den ZENTRALEN Blutdruck?
RAAS-Mechanismus (Renin-Angiotensin-Aldosteron)!
RR sinkt -> Renin Ausschüttung in Niere -> Angiotensinogen-Synthese in Leber (inaktives EW) -> Angiotensin I (aktiviertes EW) + Converting Enzym -> Angiotensin II (Aktives EW):
a) In Nebennierenride: Aldosteron Ausschüttung -> Salz- und Wasserausscheidung vermindert
b) Salzappetit steigt, Durst steigt, GFR und RBF verringert
---> RR steigt! -> Reninfreisetzung wieder gehemmt
Wie gross muss der Blutdruck in den Glomeruli sein für die Filtration und Aufbereitung des Harns?
50 mmHG
Welche 3 wichtigen endokrinen Funktionen hat die Niere?
- Produktion Hormon Renin (globale Blutdruckregulation)
- Erythropoetin (Reifun Ec's)
- Aktivierung Vit. D3-Hormon (Calciumregulation)
Was ist der Zweck eines Dialyse Shunts für ein aktives Nierenersatzverfahren?
Wo wird der gemacht?
Was bedeutet dies für unsere Therapie?
- Shunt gewährleistet eine einfachere Punktion und einen höheren Blutfluss (Flow) für die Durchführung
- Operativ meist am Handgelenk -> an Unterarm oftmals einseitig stark hervortretende Venen -> Zeichen für Shunt!
- PT: Sobald Druck auf Shunt kommt -> Blutfluss (flow) verlangsamt -> Gerinnt, Shunt geht zu -> keine Dialyse mehr möglich --> Darf nicht passieren!!
Welches Verfahren bei Niereninsuffizienz hat die beste Prognose? Dialyse (aktiv?, passiv?) oder Nierenspende?
Nierenspende! Bei Lebendspende ein 10Jahresüberlebensrate von 80%!
Dialyse bei 5 Jahresüberlebensrate 30% ...
Was ist die funktionelle maximale Blasenkapazität? Definition?
Füllungsvolumen, bei welchem starker Harndrang verspürt wird und die Miktion nicht weiter hinausgezögert werden kann
Wie sieht die Blasenkapazität im Geschlechtervergleich aus?
- Frauen: 500ml (+/- 100)
- Männer: 600ml (+/- 150)
Restharn in der Blase nach Entleerung: 50ml (ab 100ml erhöhte Infektionsgefahr)
Wie entwickelt sich das Volumen in der Blase bei normalem Trinkverhalten? (Von der Harnbereitung in der Niere zum impertativen Harndrang)
- Filtration in Nephron: ca 1500 l/d Blut (RBF: renaler Blutfluss)
- Primärharn in Tubulus: ca 150 l/d (GFR: Glomeruläre Filtrationsrate)
- Sekundärharn (Endharn/Urin/Harn): ca 1,5 l/d
- Über Urether gelangen 1,5 ml/min in die Blase (50-100 ml/h)
- 1. Harndrang bei halbvoller Blase bei 175-200 ml
- 2. Harndrang (imperativer) bei voller Blase: 350-500 ml
Was geschieht mit der Blasenkapazität bei einer hyperaktiven Blase?
Sie wird deutlich reduziert! (bei ca. 200ml)
Bei OAB kommt 1. Harndrang zu früh, wenn jetzt entleert wird, merkt die Blase "Ich muss nur einmal ans Hirn reklamieren und schon wird mir Folge geleistet", nächster 1. Harndrang dann vielleicht bei 180ml und so fort --> Teufelskreis!
Deshalb sollte man wirklich erst bei 2. Harndrang aufs WC
Wie kommt der Harndrang zu stande? Und wie wird die anschliessende Entleerung eingeleitet?
Dehnungsrezeptoren in Blasenwand messen den Füllungsgrad und leiten diese Information über die Afferenzen des N.pelvicus und spinaler Bahnen bis zum Hirnstamm (Pons) und an den Kortex weiter.
Auch nach Erreichen der Blasenkapazität können Detrusorkontraktionen durch Grosshirnrinde + glatte&quergestreifter Sphinktermuskulatur eine Zeit lang unterdrückt werden.
Erst in sozial angepassten Situation: efferente Impulse aus dem Hirnstamm -> starke Stimulation des sakralen Parasympathikus -> Kontraktion Blasenmuskel (M. detrusor vesicae) -> Entleerung
Was sind typische Auslöser bei einer hyperaktiven Blase?
- Hören von laufendem Wasser
- Hantieren mit Wasser (Pflanzen giessen, Abwaschen, Duschen)
- Wechsel von Kälte in Wärme
- Angst, Aufregung v.a. wenn kein WC in Nähe
- "Schlüssel umdrehen in der Haustüre" (Heimkommen)
- Lagewechsel (Aufstehen vom Liegen, vom Sitzen)
Wie viel sollte die tägliche Ausscheidungsmenge betragen? Und was kann diese Vorgabe alles beeinflussen?
Täglich mind. 1500ml
Beeinflusst durch:
- Trinkmenge und ihre Verteilung über den Tag
- Art des Getränks und seine Wirkung auf die Harnproduktion
- Klimatische Einflüsse
- Körperliche Arbeit und sportliche Aktivität -> Intensität des Schwitzens
- Beruflicher Einsatz der Stimme (viel sprechen müssen)
Nenne 3 Empfehlungen für ein gutes Trinkverhalten.
- Täglich so viel trinken, bis die Harnmenge pro 24 h auf 2000 bis 3000ml steigt
- Harndrang so lange zurückhalten, bis die Harnmenge pro Blasenentleerung etwa 300ml beträgt
- Schon am Morgen genügend Trinkwasser oder Tee bereitstellen
- Aus grossen Gläsern trinken
- Harnstrahl nicht unterbrechen und auf vollständige Blasenentleerung achten
- Am Morgen eher viel und am Abend eher weniger trinken -> nächtlichen Harndrang verringern
Was sind die Folgen einer Harnstrahlunterbrechung als regelmässiges "Training"? Wann kann eine einmahlige Ausnahme gemacht werden?
Harnstopp = willentliche muskuläre Bremsaktivität während der Entleerungsphase
--> Widerspruch zur Physiologie der Blasenentleerung
--> Harnstopp stellt unphysiologischen Eingriff in komplexes, v.a. autonom koordiniertes System dar: In Parasympathisch gesteuerte Entleerung "funkt" ein sympathisch gesteuerter Verschluss hinein
Folgen: - gesteigerter Dauertonus der Blasenwand- und Verschlussmuskulatur --> Drangsymptomatik verstärkt sich, Öffnen der Verschlussstrukturen erschwert --> Unnatürlicher Stopp kann zu einer Detrusor-Sphinkter-Dyskoordination führen
Ausnahmen:
- Mittelstrahl zur Laboruntersuchung des Urins
- Gelegentlicher Einsatz als Test
Gib 3 einfache und umsetzbare Tipps für eine physiologsiche Miktion.
- Genügend Zeit nehmen für Miktion
- Einnehmen einer bequemen Stellung (Hockstellungen können über synergistische Muskelaktivität den BB-Tonus erhöhen)
- Kein Pressen
- Warten bis Blase ganz geleert ist
- Kein Nachdrücken
Nenne 4 Aufschubstrategien bei vorzeitigem Harndrang.
- Entkoppelung von Wassergeräuschen und Harndrang (Händewaschen trainieren mit BB Anspannung "Ich kann Wassergeräusch überwinden: Üben direkt nach WC, dann 20' später, dann 30' später,..usw.)
- "Fingerdruck gegen Blasendruck": Ausnützung Bulbocavernosusreflex -> Fingerdruck auf Klitoris, Eichel oder Damm
- Rhythmische Aktivierungen der BB-Muskeln oder einmalig gehaltene kraftvolle Aktivierung -> Erhöhung urethralen Drucks, inhibieren den Detrusormuskel
- Ballendruck gegen den Boden ("Tip Tip Tip"): Tonuserhöhung entlang der Beinachsen mit reaktiver Spannungsveränderungen im BB (Verbindung von Wade & Tibialis zu Sakralbereich -> BB)
- "Gespräch mit der Blase": inneres Gespräch beeinflusst psycho-vegetativ die Blasensteuerung
- Nutzen mechanischer Entlastung durch Haltungsänderung und aufrichtende Stellungen: Mal Beine überschlagen, zurücklehnen,...
Welche Funktionen haben die Nieren?
- Regulationen
- Säuren - Basen/ pH-Wert des Blutes
- Wasser - Salze/ Kolloidosmotischer Druck/Blutdruck
- Entgiftung/ Ausscheidung harnpflichtiger Substanzen ("Harnfixa"); in Niere wird alles wasserlösliche ausgeschieden, in Leber alles fettlösliche
- Synthese von Renin und Erythropoeitin (EPO regt pluripotente Zellen in Knochenmark an, sich in Erythrozyten zu verwandeln, epos: Entstehung, Entwicklung)
- Fertigstellung von Calcitriol (Vit-D3-Hormon)
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