Zitate
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Kartei Details
Karten | 73 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Pädagogik |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 14.07.2014 / 09.04.2016 |
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„Es ist wahrhaft pervers, wozu das Internet inzwschen verkommen ist. Der Kerngedanke des frühen Web-Design ist überlagert worden von einem ganz anderen Glauben an die zentrale Bedeutung imaginärer Gebilde, wie er beispielhaft in der Vorstellung zum Ausdruck kommt, wonach das Internet als ganzes lebendig werden und sich in ein übermenschliches Wesen verwandeln könne.“
Lanier
„Es galt, die Produktivität der unentgeltlichen Arbeit geschäftlich nutzbar zu machen, da der von mir kritisierte Glaube dort blüht, wo man unterstellt, der Computer täte alles und der Mensch gar nichts.“
Lanier
„Statt Menschen als Quelle ihrer eigenen Kreativität zu behandeln, präsentieren die auf Zusammenstellung und Zusammenfassung ausgerichteten Sites anonymisiere Fragmente schöpferischer Leistungen, als wäre sie vom Himmel gefallen oder aus dem Boden asugegraben worden, ohne die wahren Quellen zu bezeichnen.“
Lanier
„Wer in der Gestalt und der Gesellschaft der Masse größere Bedeutung beilegt, der mildert die Bedeutung des einzelnen, und wenn man die Menschen auffordert, keine Menschen zu sein, wenden sie sich unguten, pöbelhaften Verhaltensweisen zu. Das gördert nicht nur rücksichtsloses Verhalten, sondern führt ganz allgemein zu einer unfreunlichen und wenig konstruktiven Online-Welt.“
Lanier
„Die Popkultur ist in einen Zustand nostalgischen Elends geraten. Die Online-Kultur wird von trivialen Mashups jener Kultur beherrscht, die vor dem Aufkommen der Mashups bestand, und von Fangemeinden, die nur noch auf die schrumpfenden Außenposten zentralisierter Massenmedien reagieren. Es ist eine Kultur, die nicht mehr agiert, sondern nur noch reagiert.“
Lanier
„Erst in den 60er Jahren, im Zusammenhang der Auseinandersetzung mit dem immer wirkungsträchtigeren Fernsehen, wurden Konzepte entwickelt, die den kritischen pädagogischen Impetus von seinen konservativen Folien befreiten und ihm eine Theorie zur Seite stellten. Es entwickelte sich im Gefolge der Frankfurter Kritischen Theorie die ideologiekritische Pädagogik.“
Baacke
„Es entstanden kritische Medientheorien, die bisher meist personenbezogen entwickelte Auseinandersetzung um die Medien durch gesellschaftliche Argumente erweiterten: Nicht nur die Industrialisierung von Kultur durch Medien, sondern auch die Tatsache, dass Konsument und Rezipient Handelnde innerhalb des gleichen gesellschaftlichen Gefüges sind, werden nun gedeutet als „Blockierungszusammenhang spät kapitalistisch kontrollierten Bewusstseins“. Die Undurchdringlichkeit der Erscheinung – was das Fernsehen sendet, gilt als „gegeben“ und „wirklich“ – wird als Ideologie „entlarvt“.“
Baacke
„Der Begriff der Medienkompetenz entstand nämlich in anderen begrifflichen Kontexten als heute wahrgenommen, und er entstand zu gesellschaftspolitisch anderen Zeiten: um das Ende der 60er und den Anfang der 70er Jahre. Bis dahin hatte die pädagogische Auseinandersetzung mit den sogenannten „Massen-Medien“ eine lange Entwicklung hinter scih gebracht und war im Umbruch. Grob gesagt, orientierten sich die PädagogInnen in der Regel an eineer Kontroll-Orientierung: Die Medien galten als gefährdende Elemente im Sozialisationsprozes besonders von Kindern und Jugendlichen, so dass eine bewahrpädagogische Grundhaltung angemessen zu sein schien, das Medien-Problem bewältigen zu können.“
Baacke
„Die Ziel-Kriterien der Medienpädagogik waren nun formaler geworden und hefteten sich nicht mehr unbedingt an tradierte Werte. Wichtig war nun die „Emanzipation des Individuums“ aus „Bewusstseinszwängen“, die Förderung seiner „selbstbestimmung“ und seiner „partizipationschancen“.“
Baacke
„Es entstand eine handlungsorientierte Pädagogik, die an die Stelle des „Medienrezipienten“ die „Medien-Nutzer“ setzte. Medien-Nutzung ist doppelwertig: Sie besteht nicht nur in der „Rezeption“ produzierter Botschaften, sondern auch in der „Produktion“ eigener Inhalte. Insbesondere das Aufkommen des Videos und die damit verbundene Videobewegung versuchten gegenüber der hochkomplex organisierten Öffentlichkeit der etablierten Massenmedien eine „alternative Öffentlichkeit“ aufzubauen, die sich in „basisbezogenen“ Produktionen stadtteilbezogen und kritisch gegenüber der herrschenden Meinung artikulierte.“
Baacke
„Geprüft wird nun die gesamte Medien-Entwicklung unter der medienpädagogischen Leitfrage, inwieweit Medien Handlungsmöglichkeiten erschließen, ästhetische Erfahrungen erweitern und schon Kinder und Jugendliche anschlussfähig machen für öffentliche Diskurse und damit für politisches Denken und Handeln“
Baacke
„Diese verschiebung von der alten, jetzt manchmal schon liebevoll „Dampfmedien“ genannten Anbietern (Rundfunk mit Radio und Fernsehen, Presse) zu den integrativen Multimedia-Sets“ die interaktiv orientiert sind, hat dem Kompetenzbegriff eine neue Nuance hinzugewonnen. Ich meine, dass die Grundforderun, die kommunikatie, also auch Medien-Kompetenz jedes Menschen zu fördern, unabhängig vom historischen Wandel gültig sei.“
Baacke
„Es ging damals um die „Emanzipation“ des Individuums in einer Aufbruchbewegung, die, besonders inspiriert von der „Kritischen Theorie“ der Frankfurter Schule (von Adorno über Horkheimer bis Habermas) throretisch weite Geltung hatte. Heute ist diese Forderung etwas verdeckt durch eine pragmatische Wendung: Medienkompetenz wird heute in der Regel verstanden als Anforderung an alle Menschen der modernen Gesellschaft, aktiv an den neuen Medienentwicklungen teilzuhaben, und zugleich als Programm einer spezifischen Förderung, die dazu dienen soll, von der Handhabung der Gerätschaften übe auch medien- und nutzerkritische Perspektive bis zum produktiven, ja kreativen Aspekt den Umgang der Menschen mit den neuen Medien-Sets zu unterstützen.“
Baacke
„Dieser Sprachgebrauch (von Kompetenz) ist zulässig und widerspricht keineswegs dem, was Kompetenz meint; freilich wird eher auf die Performanz-Ebene abgehoben (das konkrete Handeln und Verhalten), während die tieferliegenden Hintergünde weniger zum Vorschein kommen“.
Baacke
„Was haben wir also eingehandelt: das Postulat, dass alle Menschen gleich zu behandeln seien. Es ist die Kompetenz, die den Menschen erziehungsbedürftig macht, aber auch erziehungsfähig. Unabhängig davon, welcher sozialen Klasse, welchem Geschlecht, welcher Rasse, welchem kulturellen Kontext ein Mensch seine Herkunft verdankt – er unterscheidet sich in Hinsicht auf seine kommunikative Grundausstattung nicht von anderen und muss entsprechend behandelt werden.“
Baacke
„Gewendet auf medienpädagogische Begründungen, meint das Theorem: Jeder Mensch ist ein prinzipiell „mündiger Rezipient“, er ist aber zugleich als kommunikativ-kompetentes Lebewesen auch ein aktiver Mediennutzer, muss also in der Lage sein (und die technischen Instrumente müssen ihm dafür zur Verfügung gestellt werden!), sich über die Medien auszudrücken. Dies muss geübt und gelernt werden, aber wir können solche Prozesse mit der Zuversicht beginnen, dass sie auch zu einem sinnvollen Ziele führen.“
Baacke
„Die kommunikative Kompetenz wie eben beschrieben, realisiert sich in der Lebenswelt oder Alltagswelt von Menschen. Die Lebenswelt ist die für Menschen oder eine Gruppe (Etwa Familie, Schulklasse, Arbeitskollegen) konstruierte reale Umwelt von Erfahrungen und Handlungsmöglichkeiten. Sie ist der Lebensraum, in dem sich Erziehung und Sozialisation abspielen. Er bestimmt damit alle Kommunikation eines Menschen, umfasst und gestaltet sie.“
Baacke
„Medienkompetenz ist, um mit Luhmann zu sprechen, eine systemische Ausdifferenzierung aus diesen Zusammenhängen. Daneben gibt es Berufskompetenz, vielleicht Familienkompetenz, demokratische Kompetenz, ästhetische Kompetenz etc. Medienkompetent meint also grundlegend nichts anderes als die Fähigkeit, in die Welt aktiv aneignender Weise auc alle Arten von Medien für das Kommunikations- und Handlungsrepertoire von Menschen einzusetzen.
Baacke
„Medienkritik und Medienkunde umfassen die Dimension der Vermittlung. Die Dimensoin der Zielorientiertierung liegt im Handeln der Menschen. Auch diese können wir doppelt ausfalten: 1) rezeptiv, anwenden (Programm-Nutzungskompetenz), 2) Interaktiv, anbieten (auch antworten könne, vom Tele-Banking bis zum Tele-Shopping oder zum Tele-Diskurs). Der vierte Bereich ist schließlich der der Medien-Gestaltung: Sie ist zu verstehen als 1) innovativ (Veränderungen, Weiterentwicklung des Mediensystems) und als 2) kreativ (ästehtische Varianten, über die Grenzen der Kommunikationsroutine hinausgehen).
Wollen wir die so vierfach ausdifferenzierte Medienkompetenz (Medien-Kritik, Medien-Kunde, Medien-Nutzung und Medien-Gestaltung) nicht subjektiv individualistisch verkürzen, müssen wir ein Gestaltungsziel auf überindividueller eher gesellschaftlicher Ebene anpeilen, nämlich den Diskurs der Informationsgesellschaft“
Baacke
„Es ist die Informationsgesellschaft, die den Modus unseres In-der-Welt-Seins heute bestimmt. Nicht das Proletariat (so Marx), sondern das Kognitariat ist heute bestimmend. Minutiös eingestellte Technologien bauen unsere Massen-Demokratie (und die Massenmedien) ab; es entsteht vielmehr ein Prozess der Entmassung mit Kommunikationsinhalten, die auf Gruppen, Individuen und bestimmte Kulturen zugeschnitten sind. Unterhaltung, Medien, Konsumartikel und ihr Verkauf, aber auch Arbeitsbedingungen lassen einen entmassten Menschen entstehen, der nicht mehr in erster Linie vor dem Großen Bruder Staat Angst haben muss (...), sondern vor der Privatwirtschaft, die über seine Kommunikations- und Eingabeprozesse seine Daten kontrollieren und weitergeben kann.“
Baacke
„Aber dann kommt auch die Forderung der Medienkompetenz-Debatte ins Spiel, den Menschen mit den einzelnen Kompetenzen auszustatten, um sich in der Informationsgesellschaft behaupten zu können und nicht ziellos durch die Inforamtionsmeere floaten zu müssen. Dazu gehören beispielsweise:
- eine Grundversorgung an Informationen (Grundrecht auf Telefon und Datenanschluss damit auch diejenigen dabeibleiben können, die weder Motiv noch Geld besitzen, um solche Anschlüsse aktiv zu betreiben; dazu gehört auch eine stabile Rundfunkversorgung im Rahmen eines dualen Systems, das neben privaten auch öffentlich-rechtliche Anbieter enthält);
- Gemeinwohl und Persönlichkeitsschutz (digitale Information über Personen dürfen nicht beliebig kapitalisiert werden);
- Neue Formen politischer Kommunikation und einer neuen Kommunikationskultur (von Electronic-Cities und Bürgernetzen bis zur Medien-Literacy der heranwachsenden der heranwachsenden Generation).
Medienkompetenz insistiert auf solchen sozialen und kulturellen Zielwerten und fordert deren Umsetzung im Schul- und Bildungswesen, aber auch in der Freizeit ein.“
Baacke
„Die medienpädagogische Zeitrechnung beginnt mit der Verbreitung des Films zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als die Pädagogik begann, sich inhaltlich mit dem „neuen“ Massenmedium auseinander zusetzen. Seit damals zeigt der medienpädagogische Diskurs einen immer wiederkehrenden zyklischen Verlauf. Immer wenn die individuellen und gesellschaftlichen Folgen neuer Medienentwicklungen nicht abgeschätzt werden konnten, führte dies zu einem Hoch im medienpädagogischen Konjunkturverlauf.“
Schludermann
„Die medienpädagogische Zeitrechnung beginnt mit der Verbreitung des Films zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als die Pädagogik begann, sich inhaltlich mit dem „neuen“ Massenmedium auseinander zusetzen. Seit damals zeigt der medienpädagogische Diskurs einen immer wiederkehrenden zyklischen Verlauf. Immer wenn die individuellen und gesellschaftlichen Folgen neuer Medienentwicklungen nicht abgeschätzt werden konnten, führte dies zu einem Hoch im medienpädagogischen Konjunkturverlauf.“
Schludermann
„Die einstmals neuen und mittlerweile zu traditionellen Massenmedien „Gealterten“ Mediensysteme bedürfen weiterhin der medienpädagogischen Aufmerksamkeit.“
Schludermann
„Allein die Quantität der Rezeption und die damit verbundene zunehmende Substitution der unmittelbaren Realitätserfahrungen durch medial selektierte, produzierte und vermittelete Wirklichkeitserfahrungen weist die Medien als einflussreiche Sozialisationsinstanzen aus.“
Schludermann