Zitate
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Kartei Details
Karten | 73 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Pädagogik |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 14.07.2014 / 09.04.2016 |
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„Entwicklungspotential des einzelnen Subjekts: Es ist also für jeden einzelnen Menschen schwer, sich aus der ihm beinahe zur Natur gewordenen Unmündigkeit heraus zuarbeiten. Er hat sie sogar lieb gewonnen, und ist vor der Hand wirklich unfähig, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen, weil man ihn niemals den Versuch davon machen ließ."
Kant
„Dass aber ein Publikum sich selbst aufkläre, ist eher möglich; Ja, es ist, wenn man ihm nur Freiheit lässt, beinahe unausbleiblich.“
Kant
„Denn da werden sich immer einige Selbstdenkende, sogar unter den eingesetzten Vormündern des großen Haufens, finden, welche, nachdem sie das Joch der Unmündigkeit selbst abgeworfen haben, den Geist einer vernünftigen Schätzung des eigenen Wertes und des Berufs jedes Menschen selbst zu denken um sich verbreiten werden.“
Kant
„Bürgerliche Öffentlichkeit lässt sich vorerst als die Sphäre der zum Publikum versammelten Privatleute begreifen.“
Habermas
„Diese beanspruchen die obrigkeitlich reglementierte Öffentlichkeit (repräsentative Öffentlichkeit, Feudaladel) alsbald gegen die öffentliche Gewalt selbst, um sich mit dieser über die allgemeinen Regeln des Verkehrs in der grundsätzlich privatisierten, aber öffentlich relevanten Sphäre des Warenverkehrs und der gesellschaftlichen Arbeit auseinanderzusetzen.
Habermas
„Eigentümlich und geschichtlich ohne Vorbild ist das Medium dieser politischen Auseinandersetzung: das öffentliche Räsonnement.“
Habermas
„Die literarische Öffentlichkeit ist freilich keine autochthon bürgerliche.“
Habermas
„Die literarische Öffentlichkeit ist freilich keine autochthon bürgerliche.“
Habermas
„Die „Stadt“ ist nicht nur ökonomisch Lebenszentrum der bürgerlichen Gesellschaft“
Habermas
„Die Privatleute, denen das Werk als Ware zugänglich wird, profanieren es, indem sie autonom auf dem Wege der rationellen Verständigung untereinander, seinen Sinn suchen, bereden und damit aussprechen müssen, was eben in der Unausgesprochenheit solange autoritative Kraft hatte entfalten können.
Habermas
„Die Forderung zur Mündigkeit scheint in einer Demokratie selbstverständlich. Ich möchte, um das zu verdeutlichen, mich nur auf den Anfang der ganz kurzen Abhandlung von Kant beziehen, die den Titel trägt Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? Da definiert er die Unmündigkeit und impliziert dadurch auch die Mündigkeit, indem er sagt, selbstverschuldet sei diese Unmündigkeit, wenn die Ursachen derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegen, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Und er sagt„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.“ Mir scheint dieses Programm von Kant, dem man auch mit dem bösesten Willen Unklarheit nicht wird vorwerfen können, heute noch außerordentlich aktuell. Demokratie beruht auf der Willensbildung eines jeden Einzelnen, wie sie sich in der Institution der repräsentativen Wahl zusammenfasst.“
Adorno
„Und anstelle von Mündigkeit findet man da einen existentialontologisch verbrämten Begriff von Autorität, von Bindung, oder wie all diese Scheußlichkeiten sonst heißen, die den Begriff der Mündigkeit sabotieren und damit den Voraussetzungen einer Demokratie nicht nur implicite, sondern recht offen entgegenarbeiten. Ich bin der Ansicht, dass man diese Dinge doch einmal niedriger hängen und zeigen soll, welchem Muff nach wie vor Deutschland selbst eine scheinbar doch so sehr im Bereich des Geistes beheimatete Frage wie die der Mündigkeit ausgesetzt hat.
Adorno
„Ich würde, auf die Gefahr hin, dass Sie mich einen Philosophen schelten, der ich nun einmal bin, sagen, dass die Gestalt, in der Mündigkeit sich heute konkretisiert, die ja gar nicht ohne weiteres vorausgesetzt werden kann, weil sie an allen, aber wirklich an allen Stellen unseres Lebens überhaupt erst herzustellen wäre, dass also die einzige wirkliche Konkretisierung der Mündigkeit darin besteht, dass die paar Menschen, die dazu gesonnen sind, mit darauf hinwirken, dass die Erziehung eine Erziehung zum Widerspruch und zum Widerstand ist.“
Adorno
„Ich könnte mir etwa denken, dass man auf en Oberstufen von höheren Schulen, aber wahrscheinlich auch von Volksschulen gemeinsam kommerzielle Filme besucht und den Schülern ganz einfach zeigt, welcher Schwindel da vorliegt, wie verlogen das ist; dass man in einem ähnlichen Sinn sie immunisiert gegen gewisse Morgenprogramme, wie sie immer noch im Radio existieren, in denen ihnen sonntags früh frohgemute Musik vorgespielt wird, als ob wir, wie man so schön sagt, in einer „heilen Welt“ leben würden, eine wahre Angstvorstellung im Übrigen; oder dass man mit ihnen einmal eine Illustrierte ließt und ihnen zeigt, wie dabei mit ihnen unter Ausnutzung ihrer eigenen Triebbedürftigkeit Schlittengefahren wird; oder dass ein Musiklehrer, der einmal nicht aus der Jugendmusikrichtung kommt, Schlageranalysen macht und ihnen zeigt, wasrum ein Schlager oder warum auch meinetwegen ein Stück aus der Musikbewegung objektiv so unvergleichlich viel schlechter ist als ein Quartettsatz von Mozart oder Beethoven oder ein wirklich authentisches Stück der neuen Musik. So dass man einfach versucht, zunächst einmal überhaupt das Bewusstsein davon zu erwecken dass aie Menschen immerzu betrogen werden, denn der Mechanismus der Unmündigkeit heute ist das zürn Planetarischen erhobene mundus vult decipi, dass die Welt betrogen sein will. Dass diese Zusammenhänge allen bewusst werden, könnte man vielleicht doch im Sinn einer immanenten Kritik erreichen, weil es wohl keine normale Demokratie sich leisten kann, explizit gegen eine derartige Aufklärung zu sein, obwohl ich mir sehr gut die Lobbyvertreter der Film-Industrie vorstellen kann, die sogleich in Bonn vorstellig würde, wenn man etwas Derartiges versuchte, und erklären würde, man wolle auf diese Weise einerseits einseitige weltanschauliche Propaganda betreiben und auf der anderen Seite den für die deutsche Bilanz so überaus wichtigen ökonomischen Interessen der Filmindustrie schaden. Diese Dinge müssten alle in einen realen Prozess zur Beförderung der Mündigkeit mit hineingenommen werden.“
Adorno
„Mit der Entwicklung der elektronischen Medien ist die Bewusstseinsindustrie zum Schrittmacher der sozio-ökonomischen Entwicklung spätindustrieller Gesellschaften geworden“
Enzensberger
„Der allgemeine Widerspruch zwischen Produktivkräften und Produktionsverhältnissen tritt aber dort am schärfsten hervor, wo jene am weitesten avanciert wurde.“
Enzensberger
„Zum erstem Mal also in der Geschichte machen die Medien die massenhafte Teilnahme an einem gesellschaftlichen und vergesellschafteten produktiven Prozess möglich, dessen praktische Mittel sich in der Hand der Massen selbst befinden.“
Enzensberger
„Die Manipulationsthese der Linken ist in ihrem Kern defensiv, in ihren Auswirkungen kann sie zum Defaitismus führen“
Enzensberger
„Jeder Gebrauch von Medien setzt also Manipulation voraus.
Enzensberger
„Ein revolutionärer Entwurf muss nicht die Manipulateure zum Verschwinden bringen; er hat im Gegenteil einen jeden zum Manipulateur zu machen.“
Enzensberger
„Die neuen Medien sind ihrer Struktur nach egalitär,“
Enzensberger
„Die neuen Medien sind aktions- und nicht kontemplativ, augenblicks- und nicht traditionell orientiert.“
Enzensberger
„Es ist falsch, Mediengeräte als bloße Konsumptionsmittel zu betrachten. Sie sind im Prinzip immer zugleich Produktionsmittel. Der Gegensatz zwischen Produzenten und Konsumenten ist den elektronischen Medien nicht inhärent; er muss vielmehr durch ökonomische und administrative Vorkehrungen künstlich behauptet werden.“
Enzensberger
„Das Programm, das der isolierte Amateur herstellt, ist immer nur die schlechte und überholte Kopie dessen, was er ohnehin empfängt.“
Enzensberger
„Die elektronischen Medien verdanken ihre Unwiderstehlichkeit nicht irgendeinem abgefeimten Trick, sondern der elementaren Kraft tiefer gesellschaftlicher Bedürfnisse, die selbst in der heutigen depravierten (verarmten) Verfassung dieser Medien durchschlagen.“
Enzensberger
„Manches spricht dafür, dass die Fähigkeit der Menschen, überhaupt noch etwas anderes zu wollen, als was sie in jedem Sinn haben können, schrumpft“
Adorno
„Das bis zum Äußersten präparierte Publikum (also vorbereitete durch Tausende von Stunden Medienkonsum) wollte, wenn man seinen Willen sich überließe, verblendet das Schlechte.
Adorno
„Nicht die plebiszitäre Mehrheit dürfte über kulturelle Phänomene, die sich an die Massen richten, entscheiden“.
Adorno
„Befinden sollten allein Menschen, die sachlich zuständig sind, die ebenso viel von Kunst verstehen wie von den sozialen Implikationen der Massenmedien.“
Adorno
„In der gegenwärtigen Situation ist es so weit gekommen, dass der Allgemeinwille des Publikums, also sein objektives Interesse an geistigen Gebilden, in denen durch alle Vermittlungen hindurch ihre eigene Wahrheit ausgesprochen ist, schroff dem widerspricht, was der Wille selber willenlos von sich aus zu wollen meint und was man ihnen im Allgemeinen zusätzlich noch einhämmert.“
Adorno
„Wahrscheinlich wäre sie überhaupt nur von der voll entfalteten Theorie der Kunst und der Gesellschaft zu erwarten. Zugleich von Menschen, die der Gesetzmäßigkeit und Stimmigkeit der Gebilde ungeschmälert, ohne Vorbehalt und Vorurteil sich anvertrauen. Nicht weniger allerdings wäre von denen zu verlangen, die für künstlerische Fernsehproduktion verantwortlich sind.“
Adorno
„Im Allgemeinen wird man sagen dürfen, dass, je mehr Gebilde den Bedürfnissen der Menschen, nämlich ihren offenbaren, sich anpassen, sie auch umso mehr von der eigenen Qualität sich opfern.“
Adorno
„Um die Unterschiede zwischen Performanz und Kompetenz sichtbar zu machen, ist es hilfreich, kurz einige Überlegungen und Resultate zusammenzufassen, die in den letzten Jahren in Studien der Performanz-Modelle mit limitiertem Gedächtnis, Zeit und Aufmerksamkeit aufgetaucht sind.“
Chomsky
„Chomsky hat die Unterscheidung von Sprachkompetenz und Sprachperformanz eingeführt. Kompetenz nennt er die Fähigkeit eines idealen Sprechers, ein abstraktes System sprachgenerativer Regeln zu beherrschen. Der empirische Sprecher wendet diese Kompetenz stets unter einschränkenden Bedingungen an. Die faktische sprachliche Äußerung lässt sich daher psychologisch aus einem Zusammenwirken der Kompetenz und den Randbedingungen der Kompetenzanwendung erklären. Diese sehr roh charakterisierte Unterscheidung von Sprachkompetenz und Sprachperformanz berücksichtigt nicht den Umstand, dass die allgemeinen Strukturen möglicher Redesituationen selber noch durch sprachliche Akte hervorgebracht werden.“
Habermas
„Sadismen gehören (...) zur Lieblingsthematik populärer Lesestoffe. Die Masse der vorhandenen Drucke, die Anzeigen solcher Drucke in Wochenblättern, die Auflagenhöhe einiger Berichte, die internationale Verbreitung mancher Mordfälle, die Zahl der blutigen Gewaltakte in den Schauer-Romanen, die ungeheure Variabilität der mörderischen Ereignisse (...), das lässt auf einen überdurchschnittlich starken Konsum dieser Lesestoffe schließen.“
Schenda
„In der Tat genügen dem mordgesättigten Leser nicht die einfachen Mordfälle mit Messer und Pistole: die Exekution bedarf eines gewissen Raffinements und die Zahl der Opfer muss gesteigert werden: auf 140 Personen, auf 300 mit einem Hackmesser umgelegte Schurken, auf 970 von einem Räuber Getötete, auf 20.000 abgeschlachtete Christen. Auf 1000 Tote mehr oder weniger kommt es dabei nicht an: was fesselt, ist die im Detail geschilderte Mordtat oder die überhöhte Mordmenge – am besten beides.“
Schenda
„Die Lesesucht ist ein thörigter, schädlicher Missbrauch einer sonst guten Sache, ein wirklich großes Übel, das so ansteckend ist, wie das gelbe Fieber in Philadelphia; Sie ist die Quelle des sittlichen Verderbens für Kinder und Kindes Kinder.“
Hoche
„Das Lesen war ihm nun einmal so zum Bedürfnis geworden, wie es den Morgenländern das Opium sein mag, wodurch sie ihre Sinne in eine angenehme Betäubung bringen.“
Reiser
„Den verderblichsten Einfluss hat die Lesesucht auf die Jugend, teils weil in derselben das unerfahrene Herz am empfänglichsten ist für die Eindrücke jener Art, teils weil die Einbildungskraft ohnehin das tätigste ihrer Seelenvermögen ist. Wirft dann ein unglücklicher Umstand, Schlechtigkeit der Bücherausleiher oder Verkäufer, Nachlässigkeit der Erzieher, Unachtsamkeit der Eltern, ein auf Sittenverderbnis berechnetes Buch, das Machwerk eines geilen wollüstigen in ihre Hand: wird ihre Einbildungskraft mit unanständigen Vorstellungen, mit verschönernden Gemälden viehischer Triebe, mit Verzierungen des Verbrechens vertraut gemacht – wer rettet dann das schirmlose Herz vor der vergifteten Phantasie? Seht da die geheimen, nur selten mit verdientem Fluch genannten Ursache der Altklugkeit und frühen Reife der Jugend, ihrer Erfahrenheit in den Lasern der Wollüstlinge. Ihrer innersten Ruchlosigkeit bei äußerer scheinbarer Sittlichkeit! Sehet da die Ursachen ihres früheren Hinwelkens, ihres geistigen und körperlichen Absterbens unter der Wut geheimer Sünden. Was der Mutter treue Liebe, was des Vaters fromme Sorge, was des Lehrers warmer Eifer Jahre lang baute, reißt oft der Fluch eines einzigen verbrecherischen Buches in einer Stunde nieder.“
Zschokke
„Man könnte auch er Literaturzeitung eine Warnungstafel anhängen, worauf geschrieben stände, was nicht für Frauenzimmer, nicht für Jünglinge usw. gehöre, was der Moralität derselben schade.“
Hoche