ZHAW JO12 HS Medienlinguistik (D.Perrin)

Medienlinguistik Vorlesung von D. Perrin

Medienlinguistik Vorlesung von D. Perrin

Pascal Michel

Pascal Michel

Kartei Details

Karten 81
Lernende 33
Sprache Deutsch
Kategorie Allgemeinbildung
Stufe Grundschule
Erstellt / Aktualisiert 04.12.2012 / 20.05.2016
Weblink
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Pragmatik

linguistische Teildisziplin, die sich befasst mit den sprachlichen Tätigkeiten der Sprachbenutzer in konkreten Situationen.

Sprachliche Tätigkeit

Verhalten und Handeln mit der Sprache, eingebettet in nichtsprachliches Verhalten und Handeln.

Illokution

Eigenschaft einer sprachlichen Äusserung, gemeint und verstehbar zu sein als Ausdruck einer bestimmten Absicht des Autors. (Perlokution = Wirkung der Äusserung)

Sinn

Eigenschaft eines Kommunikationsangebots, gemeint und verstehbar zu sein als bedeutsam für die Adressaten. (Bedeutung + Absicht = Sinn)

Story

Kommunikationsangebot, das auf einen sozialen Zusammenhang verweist, indem es Textrollen, Schauplätze, Motive und Handlungen, Perspektiven und unerwartete Handlungen schlüssig verknüpft.

Storytelling

Gestaltung eines Kommunikationsangebots als Geschichte, um Sinn zu erzeugen.

Public Storytelling

wesentliche Form der Entstehung von gesellschaftlichem Sinn mittels Storytelling in öffentlichen Diskursen.

Soziolinguistik

linguistische Teildisziplin, die sich befasst mit dem Zusammenhang zwischen Sprache und Gesellschaft.

Sprachgemeinschaft

Gruppe von Sprachbenutzern, die von sich denkt, die gleiche Sprache zu benutzen.

Varietät

Subsystem einer natürlichen Einzelsprache, mit eigenen sprachlichen Merkmalen und eigener gesellschaftlicher Umwelt.

Sprachwandel

fortlaufende Veränderung einer Sprache oder Varietät und ihres Gebrauchs durch die Sprachgemeinschaft.

Stil

Ergebnis einer Auswahl an sprachlicher Varianten mit ähnlicher Bedeutung, aber unterschiedlicher kommunikativer Funktion.

Audience Design

Eigenschaft eines Medienbeitrags, auf ein bestimmtes Publikum zugeschnitten zu sein.

Phonetik

linguistische Teildisziplin, die sich befasst mit der Bildung der akkustischen Gestalt und der Wahrnehmung von Sprachlauten als physikalische Ereignisse. (Artikulation)

Phonologie

linguistische Teildisziplin, die sich befasst mit der Funktion der Laute einer bestimmten Sprache. (Inventar an Lauten)

Phon

materieller Sprachlaut, den eine Sprecherin in einer konkreten Situation artikuliert. (token)

Phonem

kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit einer natürlichen Sprache. (types) Graphem = Phonem der geschriebenen Sprache.

Artikulation

Gesamtheit der Tätigkeiten der Sprechwerkzeuge beim Erzeugen von Lautsprache. (technischer Aspekt der Lautbildung, z.B Kehlkopf etc...)

Prosodie

Gesamtheit von sprachlichen Klangmerkmalen, die über ein einzelnes Phonem hinausgreifen. (Tonhöhe, Geschwindigkeit, Betonung etc...)

Sprechen

sprachliche Tätigkeit, bei der eine Vertreterin oder ein Vertreter eines Rundfunkanbieters einen spontan formulierten oder vorbereiteten Text bewusst als Teil eines Medienprogramms artikuliert.

Phrasieren

sprachliche Tätigkeit bei der eine Sprecherin, ein Sprecher die Sinnstruktur einer Äusserung mit prosodischen Mitteln hervorhebt. (Layout der gesprochenen Sprache.)

Morphologie

linguistische Teildisziplin, die sich befasst mit dem Aufbau, der Veränderung und Verknüpfung von Worten.

Morphem

kleinste bedeutungstragende Einheit der Sprache. (lexikalische Morpheme: "nah", benennen Weltausschnitt. Grammatische Morpheme wie "-en" benennen grammatische Bedeutung des Wortes.

Wort

"minimal free form" der Sprache, geschrieben zwischen Lücken. (Ein Wort kann aus mehreren Morphemen bestehen)

Wortbildung

Verfahren, um aus bestehenden Wörtern und Morphemen neue Wörter zu bilden.

Phraseologismus

Kette aus immer gleich aufeinanderfolgenden Wörtern, die als Ganzes eine feste Bedeutung haben. (Beispiel: "grünes Licht geben." Einzeln bedeuten die Wörter nicht dasselbe wie die gesamte Aussage.)

Augenblicksbildung

Wort, das eine Sprachbenutzerin im Kontext der Kommunikation neu gebildet hat. (Neues benennen oder altes neu zu benennen.)

Schlagwort

Wort oder Wortfolge, die gebrauch werden, um einen komplexen Sachverhalt im öffentlichen Diskurs eingängig zu benennen. (S. reduziert Komplexität, rückt aber auch gewisse Eigenschaften in den Hintergrund)

Komposition

Verfahren der Wortbildung, bei dem neue Wörter entstehen aus mehreren lexikalischen Morphemen oder Wörtern.

Derivation

Verfahren der Wortbildung, bei dem neue Wörter entstehen aus lexikalischen Morphemen und Affixen.

Kürzung

Bündel von Verfahren der Wortbildung, bei dem aus Bruchstücken von Wörtern neue Wörter gleicher Bedeutung entstehen. (Beispiel: Aus Europäische Union wird "EU")

Syntax

linguistische Teildisziplin, die sich befasst mit dem Aufbau von Sätzen aus Einheiten und Verknüpfungen.

Satz

Spracheinheit aus Nominal- und Verbalteil, die abgeschlossen ist in Inhalt, grammatischer Struktur und Intonation.

Konnexion

logische Verknüpfung von Propositionen und Illokutionen innerhalb eines Satzes oder zwischen Sätzen. (Verknüpft Bedeutungen und Handlungsabsichten, kann gedacht oder gemeint sein, aber auch ausdrücklich bennant.

Konnektoren:

-koordinativ: und

-temporal: dann

-konditional: wenn

-konklusiv: deshalb

-final: um

-modal: indem

Verdichten

sprachliche Tätigkeit, die möglichst viel Information mit möglichst wenig Zeichen vermitteln will. (Beispiel: Ellipsen.)

Portionieren

sprachliche Tätigkeit zum Gliedern von Äusserungen in kognitiv leicht verarbeitbare Einheiten. (Vermittlung von Wissen in überschaubaren Portionen, wobei jede Portion Erwartung an die nächste Portion erzeugt.)

Textlinguistik

linguistische Teildisziplin, die untersucht, wie Texte aufgebaut sind und wie und wozu sie verarbeitet werden.

Text

fixierter sprachlicher Zeichenkomplex, der gemeint und verstehbar ist als sinntragende Einheit. (zusammen mit Bildern und Tönen ist ein Text auch ein Medienbeitrag.)

Textsorte

sozial eingeschliffenes Muster für Texte mit bestimmter Umwelt, Funktion und Struktur. (Alle Text haben bestimmte Funktionen, Themen oder Medien. Das Wissen der Sprachbenutzer über die Textsorte steuert die Produktion und das Verstehen der Texte)

Textsortenwandel

ständige Veränderung einer Textsorte im Gebrauch. (Zusammenhang von Textsorte und Audience-Design, daher variieren Medien ihre Textsorten.)