WT 05 Stähle und Gusseisen

verschiedene Fragen

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Kartei Details

Karten 54
Sprache Deutsch
Kategorie Naturkunde
Stufe Grundschule
Erstellt / Aktualisiert 20.05.2013 / 18.03.2019
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Nenne drei Vorteile von Stahl.

Stähle haben ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis, besitzen eine hohe Umweltfreundlichkeit durch den geschlossenen Materialkreislauf (Schrott) und bieten ein breites Angebot von Fertigerzeugnissen.

Wie wird Stahl hergestellt?

Oxidieren des flüssigen Roheisens: Enzug von Kohlenstoff, da Roheisen zu viel C hat; Entfernen von Schwefel und Phosphor; ggf. Zusatz von Legierungselementen - meist wird das Sauerstoff-Aufblasverfahren angewendet

Welche erwünschten und unerwünschten Begleitelemente treten bei der Stahlherstellung auf und welche Wirkung haben diese?

erwünschte Elemente: Silizium Si (bis 0,5%): Wirkung: Desoxidation (Beruhigen) von Stahl, Mangan Mn (bis 1,6%): Wirkung: Entschwefeln von Stahl unerwünschte Elemente (sind schon im Erz vorhanden): Phosphor P und Schwefel S, die Anteile von P und S bestimmen die Stahlgüte (Reinheit und Preis)

Wie wird der Stahl im Anschluss an die Stahlherstellung vergossen?

1. ca. 95% im Strangguss (Kokille) 2. ca. 5% im Blockguss (siehe Grafik bei 5.1 im Skript)

Wie wird der Stahl nachbehandelt (bei der Herstellung)?

Der Stahl wird noch im flüssigen Zustand entweder mit der Vakuumentgasung nachbehandelt oder der Stahl wird gespült (Der zugeführte Sauerstoff muss wieder entzogen werden.

Woraus wird Stahl hergestellt und wie?

Stahl kann im Hochofen oder im Schachtofen (für Direktreduktion) hergestellt werden. Im Hochofen werden Erz, Koks, Zuschläge zugeführt. Das Produkt ist Roheisen, das, nachdem es einen Roheisenmischer durchlaufen hat, zusammen mit evtl. weiteren Zuschlägen und Schrott im Sauerstoff-Blasverfahren behandlet wird. Das flüssige Produkt ist Eisen, das noch nachbehandelt und vergossen werden muss. Im Schachtofen werden Erz und Reduktionsmittel zugeführt und bilden im Anschluss einen Eisenschwamm, der zusammen mit evtl. weiteren Zuschlägen und Schrott in einem Lichtbogenofen behandelt wird. Das Produkt ist Stahl, das ebenfalls noch nachbehandelt und vergossen werden muss.

Beschreibe den Zeit-Temperatur-Verlauf der Wärmebehandlung anhand eines Graphen.

Der WT wird langsam erwärmt (aufwärmen und durchwärmen). Kern und Oberfläche erwärmen sich unterschiedlich schnell (Oberfläche erwärmt sich stärker). Bei Erreichen der Glüh- oder Härtetemperatur wird diese gehalten (Zeit unterschiedlich, je nachdem ob und wie der WT in dieser Phase bearbeitet wird). Danach folgt das langsame oder schnelle (Abschrecken) Abkühlen. Anschließend wird der WT für weitere Wärmebehandlungen erneut erwärmt (Anlassen, die Anlasstemperatur liegt unter der Glüh- oder Härtetemperatur).

Ab welchem prozentualem Anteil spricht man von Legierungs- anstatt von Begleitelementen? (Richtwert)

0,50%

Welche Eigenschaften nehmen bei unlegierten Stählen mit steigendem Kohelstoffgehalt zu?

Festigkeit, Härte, Verschleißbeständigkeit, Dauerfestigkeit, Härtbarkeit

Welche Eigenschaften verschlechtern sich bei unlegierten Stählen mit steigendem Kohlenstoffgehalt?

Verformbarkeit, Zähigkeit, Schweißbarkeit, Bearbeitbarkeit

Wie kann man die Eigenschaften von unlegierten Stählen unabhängig vom Kohlenstoffgehalt verändern? (Gefügebehandlung)

Kalt- oder Warmverformung, Wärmebehandlung

Wo liegt beim prozentualen Anteil der Legierungselemente die Grenze zwischen Niedrig- und Hochlegierten Stählen?

5%

Was sind wichtige Legierungselemente in legierten Stählen?

Chrom, Mangan, Molybdän, Nickel, Silizium, Wolfram, Vanadium

Wovon sind die Eigenschaften von legierten Stählen abhängig?

Kohlenstoffgehalt, Art und Gehalt der Legierungselemente, Gefügebehandlungszustand

Welche Wirkung haben Chrom, Molybdän, Silizium, Titan, Vanadium und Wolfram als Ferritbildner auf das Stahlgefüge?

Bilden mit alpha-Fe (Alpha-Eisen), homogene, ferritische Mischkristallgefüge mit krz Gitter

Welche Wirkung haben Cobald, Mangan und Nickel als Austenitbildner auf das Stahlgefüge?

Bilden mit gamma-Fe (Gamma-Eisen), homogene, austenitische Mischkristallgefüge mit kfz Gitter

Bestimmte Legierungselementkombinationen (besonders Cr + Ni) können je nach Gehalt welche Stähle entstehen lassen?

austinitische, ferritische oder ferritisch-austinitische (Duplex-) Stähle

Wie können Legierungselemente in Stählen wirken?

Mischkristallbildung mit Eisen oder Karbidbildung mit Kohlenstoff

Nenne 4 wichtige Stahlgruppen nach ihrer Verwendung!

Baustähle, Stähle für Wärmebehandlung, Chemisch- und wäremebeständige Stähle, Werkzeugstähle

Nach welchen 4 Positionen sind die Kurznamen für Stähle nach Verwendung und Eigenschaften aufgebaut?

1. Verwendung, 2. Kennzahl, 3. Zusatzsymbol 1, 4. Zusatzsymbol 2

Liste die Erkennungsbuchstaben an erster Stelle für die Kurznamen nach chemischer Zusammensetzung in folgender Reihenfolge auf: Unlegierte, Niedrig- und Hochlegierte sowie Schnellarbeitsstähle

C, kein Buchstabe, X, HS

Was muss bei den Gehaltsangaben der Legierungselemente von Niedriglegierten Stählen im Vergleich zu den anderen Sorten beachtet werden?

Gehalte müssen mit definierten Faktoren multipliziert werden (je nach LE 4, 10, 100)

Ordne Folgende Stähle nach chemischer Zusammensetzung den Un-, Niedrig-, Hochlegierten und Schnellarbeitsstählen zu: X5CrNi18-10; HS18-1-2-5; C45E; 42CrMo4

Hochlegiert, Schnellarbeitsstahl, Unlegiert, Niedriglegiert

Welche Struktur haben Werkstoffnummern, die für Stahlsorten durchgesetzt wurden?

5 stellige (bei Bedarf 7stellige) Nummer mit Punkt nach der ersten, die Werkstoffhauptgruppe kennzeichnenden Ziffer (1 für Stahl, 0 für Gusseisen)

Welche Eigenschaften kennzeichnen Baustähle und in welchem Bereich liegt der Kohlenstoffgehalt?

Schweißbarkeit, Gute Zähigkeit, Kohelstoffgehalt unter 0,2%

Aus welchem Gefüge sind Bausstähle meist aufgebaut?

Ferrit + Perlit

Warum werden wetterfeste Baustähle mit mit geringen Mengen Cu, Cr oder Ni legiert?

Durch diese Legierungselemente ist der Stahl in der Lage eine Passivschicht auszubilden die vor Witterungseinflüssen schützt

Wonach werden Baustähle kategorisiert?

Nach Eigenschaften (Allgemeine Baustähle, Feinkornbaustähle (höhere Festigkeit) und wetterfeste Baustähle)

Wodurch zeichnen sich Feinkornbaustähle aus?

1. sehr gute Festigkeit, Streckgrenze höher als 350 MPa, akt. Stand bei max. ca. 1100MPa; 2. niedrig Legierte Stähle, C-Gehalt ca. 0,15%, LE: Cr,Ni,Cu (+geringe Mengen an Ti,V,Nb zur Bildung von harten karbiden); 3. sehr feinkörniges Gefüge aus Ferrit und Karbiden; Zur Info: aufwendiges Herstellverfahren, Warmumformen und Vergüten ; Schweißbarkeit mit spezifischen Methoden gegeben; Bsp.: S420N, L690M, S1100QL; Anwendung: Kranausleger, Brückenbauteile

Warum sind Baustähle nicht für die Wärmebehandlung geeignet?

zur niedriger C-Gehalt bei ca. 0,15%; nötig für die Martensitbildung sind i.d.R. min. 0,3%

Was ist das Ziel der Wärmebehnadlung?

ein Optimum zwischen Festigkeit und Zähigkeit, um die Bauteile für verschiedene Belastungen einsatzfähig zu machen

Beschreiben Sie den Bearbeitungsvorgang für Vergütungsstähle.

1. Härten: erwärmen auf eine bestimmte Härtetemperatur, sodass eine austenitisches Gefüge entsteht; Abschrecken bei der kritischen Abkühgeschwindigkeit: Martensitbildung 2.Hochanlassen auf eine Temp. Deutlich unter der Härtetemp. Nicht über 732°C (sonst enststeht wieder Austenit!): Vorgang der Martensitbearbeitung: enstandene Spannungen (z.T.)beseitigen, Ausdiffundieren von überschüssigem Kohlenstoff; Ziel: Martensitbildung mit gewissen Eigenschaften (nach dem Vergüten besteht ein neues Gefüge), oftmals sind dafür mehrere Arbeitsschritte nötig

Welche LE (LegierungsElemente) verbessern die Härtbarkeit (zum Vergüten von Stählen)?

Cr (Chrom), Mn (Mangan), Mo (Molibdän), Ni (Nickel); Anwendugsbeispiele: C45E (unleg. Stahl), 28Mn6 (niedr.Leg.; 0,28% C, 1,5& Mn), 41Cr4 (niedrig.leg.: 0,41% C, 1% Cr), 42CrMo4 (niedrig.leg.: 0,42% C, 1% Cr, <1% Mo), 36CrNiMo4 (niedr.leg.: 0,36% C, 1% Cr, je <1% Ni/Mo); Einsatz in Getrieben, als Wellen und Schrauben

Unterscheiden Sie die Wärmebehandlungsverfahren a) Eisatzhärten, b) Randschichthärten und c) Nitrierstähle voneinander.

Generelle Anwendung für Wellen, Zahnräder, Bolzen, Ventile; Ziel: bei reibenden Beanspruchungen sollen die sich im Grunde widersprechenden Eigenschaften Zähigkeit und Härte in ein Optimum gebracht werden, indem die Randschicht (meist <1mm) gehärtet wird, der Kern zäh bleibt (Stähle mit niedrigem C-Gehalt), wie zuvor; a)Eisatzhärten am häufigsten angewendet, C-arme Stähle werden aufgekohlt d.h., dass die Randschicht zusätzliches Kohlenstoff zur Verfügung gestellt wird, dass beim Härten in die Ransschicht eindiffundiert, Bsp: C10E, 16MnCr5, 20NiCrMo2-2 b) Randschichthärten: Stähle mit ausreichendem C-Gehalt für die Martensitbildung in der Randschicht bei Abschreckung mit kritischer Abkühlgeschw. z.B.:38Cr4, 45Cr2, 49CrMo4 c) Nitrierhärten: Randschicht wird mit einem Stickstoffgas umgeben, es bilden sich harte Nitride (härter als Karbide (C-Mischkristalle)), LE als aktive Nitridbildner: Cr(Chrom), Mo (Molibdän), Al (Alluminium), 24CrMo13-6, 33CrMoV12-9 (V=Vanadium)

Welche Art von Stählen wird zur Herstellung von Korrosionsbeständigen Stählen genutzt? Nichtlegierte-, Hochlegierte- oder Niedriglegierte - Stähle

Hochlegierte Stähle werden genutz, um die Eigenschaften der Legierungselemente zu nutzen.

Welche Vorraussetzung muss der C-Gehalt eines Stahls haben, um ihn korrosionsbeständig zu machen (Passivierung)?

Ein Stahl darf max. 0,1% C haben, damit das legierte Cr nur Fe-Cr-Mischkristalle bildet. Eine Cr-Karbid (Karbide bestehen aus Kohlenstoff) bildung wäre schädlich. (muss mindestens 12 % Chrom haben)

Warum wird Cr zu korrosionsbeständigen Stählen hinzulegiert und zu welchem %-Satz?

Cr (Chrom) besitz selber passive Eigenschaften. Dabei wird eine sehr dünne und gut haftende Schicht (aufgrund der i.d.R. Vortsetzung der kristallinen Struktur des Metalls in die Passivschicht) um den Stahl gebildet. Diese Schicht schützt den Stahl vor äußeren Einflüssen und repariert sich selbstständig. Hierzu muss Cr zu min. 12% im Stahl vorhanden sein. Info: Die Passivschicht ist oxidischer Natur (zur Bildung wird Sauerstoff gebraucht) und ist daher unbeständig gegen Cloride

Welche LE werden neben Cr zu korrosionsbeständigen Stählen legiert und warum?

Mo (Molybdän) schützt einen Stahl in chlorhaltigen Medien besser; Ni (Nickel) ist ein Austenitbildner (hat ein austenitisches Gefüge) -> aus einer bestimmten Zusammensetzung an lassen sich Stähle mit unterschiedlichen Gefügen herstellen, dabei ist ein austenitischer, korrosionsbeständiger Stahl für diese ANwendung am besten geeignet

In welche Kategorien werden korrosionsbeständige Stähle eingeteilt und was unterstützt und erhält die Passivschicht?

korrosionsbeständige Stähle werden in ihre Gefügestrukturen unterteilt: Austenitische-, ferritische-, austenitisch-ferritische-, martensitische Stähle; Polieren schützt und erhält die Passivschicht; Info: Austenitische Gefüge sind Unmagnetisch!; martenitische Stähle sind weniger korrosionsbetändig, aber härter (Anwendung: Rasierer), das Härten der anderen Stähle wäre nicht sinnvoll und zielführend; im Außenbereich werden vorwiegend austenitische Stähle verwendet.

Welche Anforderung werden an Werkzeugstähle gestellt?

Werkzeuge müssen eine angemessene Härte aufweisen (Für einen Hammer darf bspw. Die Härte nicht zu groß sein. Dieser würde zu spröde für die schlagartige Belastung sein!; die Zähigkeit muss ebenfalls angemessen sein; Zusammen ergibt sich ein Optimum für die Beanspruchung und die Form-/Maßgenauigkeit