Wirtschaftsethik

IUBH- Skript Wirtschaftsethik (Bachelor)

IUBH- Skript Wirtschaftsethik (Bachelor)


Kartei Details

Karten 102
Lernende 27
Sprache Deutsch
Kategorie Religion/Ethik
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 10.10.2014 / 15.08.2024
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Corporate Governance Codes

beschreiben -zumeist auf nationaler Ebene- die wichtigsten Regeln, die Unternehmen befolgen sollen. Dadurch werden gleiche Wettbewerbsbedingungen und verlässliche Rahmenbedingungen für Investoren geschaffen.

Mindestens ebenso wichtig ist zudem, dass einheitliche und angewendete Governance-Regelungen dazu führen, dass Investoren eher dazu neigen, in einem bestimmten Land zu investieren. Ganz generell legen Investoren
Wert auf verlässliche Bedingungen.

Fünf Kernelemente der Corporate Governance

- Gute Aufsichtsratstätigkeit (Eindeutige Rollenverteilungen, klare Definition von Aufgaben und Verantwortlichkeiten,Klare Struktur des Aufsichtsrates)
-Effektive Kontrollprozesse (Risikomanagement,internes und externes Audit eindeutig geregelt, klare interne Kontrollprozesse, Managementinformationssystem)
- transparente Veröffentlichungsregeln (Veröffentlichung von finanziellen und nichtfinanziellen Informationen, Internetbasierte Bereitstellung von Informationen, Finanzberichtswesen in Anlehnung an internationale Standards, qualtitativ hochwertiges Berichtswesen)
-Eindeutige Eigentümerrechte (Berücksichtigung von Rechten der Minderaktionäre,nachvollziehbare Organisation von Hauptversammlungen, eindeutige Dividendenpolitik, klare Regelungen und Offenlegung von Interessenkonflikten)

freiwillige Corporate Governance Codes

Ermessensspielraum für das Management

Corporate Governance Kodex ( Deutscher Corporate Governance Kodes 2010)
 

explizit auf börsennotierte Unternehmen ausgerichtet und stellt seine freiwilligen Regelungen auf die bestehenden gesetzlichen Vorschriften bezüglich des Führungssystems von Aktienunternehmen ab

1. Präambel
2. Aktionäre und Hauptversammlung
3. Zusammenwirken von Vorstand und Aufsichtsrat
4. Vorstand
5. Aufsichtsrat
6. Transparenz
7. Rechnungslegung und Abschlussprüfung

darauf ausgelegt, die Zusammensetzung und das Wirken der Unternehmensorgane vorzugeben, ethische Aspekte spielen eine untergeordnete Rolle

King III Report ( King Report on Corporate Governance 2009)

südafrikanisch

1.Ethische Führung und Corporate Citizenship
2.Aufsichtsrat
3. Audit Komitees
4. Risikomanagement
5. IT-Management
6. Compliance ( Einhaltung von Gesetzen, Regeln, Codes, Standards)
7. Internal Audit
8. Gestaltung von Stakeholder-Beziehungen
9. Integriertes Berichtswesen und Veröffentlichung

Abschnitt 1 stellt Grundlage für alle weiteren Abschnitte dar ( somit die Führung und Kontrolle auf die Grundlage ehtischen Handelns stellt)

Codes of Conduct / Codes of Ethics

Regelwerke, die auf Unternehmensebene die Führung und Kontrolle systematisieren. Sie helfen Entscheidungsträgern bei der Entscheidungsfindung.

Direktionale Codes

enthalten eindeutige Regeln, was im Unternehmen erlaubt und verboten ist. Sie geben für alle möglichen Entscheidungssituationen eindeutige Handlungsanweisungen.

Vorteile: eindeutig, umfassend, keine Willkür

Nachteile: Lang, nicht alle möglichen Situationen können erfasst werden, fehlende Wertschätzung des individuellen Urteilsvermögens

Non-direktionale Codes

Bestimmte Ziele werden vorgegeben, etwa ein an bestimmten Werten orientiertes Verhalten, ein ein Ermessensspielraum für die Entscheidungssituation verbleibt.

Vorteile: kurz, situativ anwendbar (Ermessensspielraum), an Werten orientiert , Wertschätzung des individuellen Urteilsvermögens

Nachteile: Willkürentscheidungen möglich, undeutliche oder mehrdeutige Regelungen,deren Befolgung Auslegungssache ist, keine klare Handlungsanweisung, Überforderung möglich

Integrierte Codes

Enthalten direktionale und non-direktionale Elemente

Unternehmenscodes bestehen aus:

-Statement der obersten Führungsebene
-Vision, Mission und Werte des Unternehmens
-Ausführungsbestimmungen
-Anleitung zur Entscheidungsfindung
-Sanktion
-Unterstützungssysteme
-Referenzen zu anderen Regularien

Statement der obersten Führungsebene

soll dem Code Autorität verleihen,Unternehemesführung steht hinter dem Regelwerk

Vision, Mission und Werte

stellen das Fundament des Codes dar
Vision verdichtet dasultimative Ziel des Unternehmens

Ausführungsbestimmungen

wie werden die Werte in der Praxis umgesetzt

z.B. Anti-Korruption, Diskriminierung, Privatssphäre etc.

Anleitung zur Entscheidungsfindung

Grundsätze, die helfen sollen, in bestimmten Situationen zu einem Ergebnis zu kommen.

Sanktionen

kommen bei Fehlverhalten zur Anwendung, es darf aber nicht der Eindruck entstehen, Sanktionen würden willkürlich ausgelegt und angewendet

Unterstützungssysteme

helfen bei der Umsetzung der Codes in der täglichen Praxis (z.B. Ansprechpartner für ethische Fragestellungen)

Referenzen zu anderen Regularien

wo nimmt der Codes Bezug zu anderen Regelwerken?

Whistleblowing

Instrument, das Mitarbeiterun und externen Stakeholdern eines Unternehmens die Möglichkeit gibt, über Fehlverhalten im Unternehmen anonym zu berichten, ohne Sanktionen befürchten zu müssen.

Ziele: Fehlverhalten soll aufgedeckt werden, die Entdeckungswahrscheinlichkeit für ethisches Fehlverhalten soll deutlich erhöht werden

Internes Whistleblowing

Die Berichte gehen direkt an eine unternehmensinterne Einheit (Mitarbeiter des Unternehmens)

Externes Whistleblowing

Die Einheit, welche Berichte entgegennimmt gehört nicht zum Unternehemen, das Vertauen in die tatsächlich gewährte Anonymität wird gewahrt.

Weitere Intrumente zur Implementierung von Ethik

-Trainingsmaßnahmen fürMitarbeiter aller Ebenen
-transformationaler Führungsstil ( Führungskräfte agieren als Vorbilder, sollen durch Verhaltenn zeigen, dass sie die Belange der Unrergebeben wertschätzen)
-Ethics-Talks (regelmäßige Besprechungen in denen wirtschaftsethische Sachverhalte offen diskutiert werden)
-proaktive Stakeholder-Dialoge (regelmäßiger Kontakt zu Gruppen, die dem Unternehmen und seinem Geschäftsmodell kritisch gegenüberstehen)

Universalismus

Die universelle Gültigkeit bestimmter ethischer Prinzipien