Wirtschaftsethik

IUBH- Skript Wirtschaftsethik (Bachelor)

IUBH- Skript Wirtschaftsethik (Bachelor)


Kartei Details

Karten 102
Lernende 27
Sprache Deutsch
Kategorie Religion/Ethik
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 10.10.2014 / 15.08.2024
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Insider Trading

das Ausnutzen unternehmensinterner Informationen für private Finanztransaktionen

externe Kosten

Kosten von Fehlverhalten laufen nicht beim verursachenden Unternehmen auf, sondern zulasten der Gesellschaft

Spannungverhältnisse

Führung verlangt, das moralisch Gewollte mit dem wirttschaftlich Notwendigen zu vereinbaren.

Faktoren, die ethische Probleme wahrscheinlicher machen
(Dreieck des Betrugs)

1)ein Motiv, die Handlung auszuführen
2)die Gelegenheit
3) die Rationalisierung des Verhaltens
 

Motiv

häufig finanzieller Druck
das Gefühl am Arbeitsplatz ungerecht behandelt zu werden

Gelegenheit

die geringe Aufdeckungswahrscheinlichkeit erhöht die Tendenz zum Fehlverhalten

Rationalisierung

der Akteur hat trotz seines Tuns ein Selbstbild als moralisch gute Person, dies geschieht durch Rationalisierung ( das machen doch alle, ich schädige doch niemanden, ich tue es ja nciht für mich)

Weitere Punkte,  die unethisches Verhalten begünstigen können:

-Egoismus und Selbstbezogenheit
-Angst (vor Arbeitsplatzverlust, Eingeständnis von Fehlern, eigenem Versagen etc)
-unkritische Akzeptanz von Autorität(der Mitarbeiter selbst sieht sich moralisch als quasi entmündigt an, was es ihm erleichtert, unmoralische Handlungen mit seinem Gewissen zu vereinbaren)
-Gruppenzwang
-Termin- oder Zeitdruck

 

Korruption

Der Missbrauch beruflicher Macht zu privatem Vorteil

wirtschaftsethisch problematische Verhalten

Interessenskonflikte
Geschenke
Korruption
private Nutzung von Organisationsressourcen
Privatssphäre
Diskriminierung
Vetternwirtschaft
sexuelle Belästigung
Ausbübung von Druck
Umweltverschmutzung

Corporate Social Responsibility/Company Social Responsibility

das Versprechen eines Unternehmens, soziale und ökologische Wirkungen in seinen Entscheidungsprozess mit einzubeziehen und für diese Wirkung Verantwortung gegenüber der Gesellschaft zu übernehmen.

Instrumentelle CSR

CSR als Mittel für größeren wirtschaftlichen Erfolg

Politische CSR

Soziale Pflichten als Gegenleistung für die Politik, die die Existenz von Unternehmen ermöglicht.

Integrative CSR

Soziale Pflichten als Gegenleistung für die Gesellschaft , die den Bestand von Unternehmen ermöglicht.

Ethische CSR

CSR als moralische Pflicht, um gut und richtig zu handeln.

Corporate Citizen

Eine Mittelposition aus Ethischer und Ökonomischer CSR, dem Unternehmen wird also ein quasi-personaler Charakter zugesprochen. Auf Basis dieses Charakters wird eine Mischung aus generellen Moralprinzipien und eindeutigen Regeln für Manager abgeleitet.

Elemente einer umfassenden CSR

-Ökonomische Verantwortung
-Formelle Regelungen
-Soziale Erwartungen (informell)
-Soziale Investments und Philantrophie
-Soziale Entwicklung zugunsten der Gesellschaft (Corporate Citizenship)

Ökonomische Verantwortung

-Gewinn
-Wertschöpfung für interne und externe Stakeholder einschlißlich Gesellschaft
-Möglichkeit des Scheiterns ( Insolvenz)

Formelle Regelungen

-Einhaltung formeller Regeln der Gesellschaft zum Schutz bestimmter Stakeholder-Gruppen
-Gesetze
-Verordnungen
-Regeln ( z.B. Börsenregeln, Industriestandards)

Soziale Erwartungen

-Informelle Erwartungen der Gesellschaft
-Freiwillige Regulierungen ( UN Global Compact, Nationale Corporate Governance Codes)

 

Soziale Investments und Philanthrophie

-Freiwillige soziale Aktivitäten, die ausschließlich im Ermessen des Unternehmens liegen, werden häufig genutzt, um die Außenwirkung des Unternehemens positiv zu beeinflussen.

Soziale Entwicklung zugunsten der Gesellschaft

-Verständnis des Unternehmens als Corporate Citizen mit quasi-personalen Rechten und Pflichten der Gesellschaft

Corporate Citizenship

ein moralisch begründetes Verantwortungsverhältnis zwischen Unternehmen und Gesellschaft, das vom Unternehmen erfordert, seine Aktivitäten auch an gesellschaftlichen Zielen auszurichten.

Corporate Sustainability

Unternehmen sollen ihre Aktivitäten so entfalten, dass bestehende Bedürfnisse befriedigt werden, ohne dabei die Grundlagen für zukünftige Generationen zu zerstören, ihre eigenen bedürfnisse zu befriedigen.

Corporate Social Investment

Bei Investitionen werden nicht durch die finanziellen, sondern auch die ethischen Ergebnisse in Betracht gezogen.
 

Stakeholder-Theorie

gründet sich auf der Idee, dass ein Unternehmen nicht nur den Interessen seiner Eigentümer verpflichtet ist, sondern auch andere Stakeholder und deren Interessen in Betracht ziehen muss.

externe Stakeholder

z.B. Kunden, Lieferanten, Banken, die Umwelt, allgemeine Öffentlichkeit

interne Stakeholder

z.B. Eigentümer, Aktionäre, Mitarbeiter,Manager

Shareholder-Value-Konzept

nach Friedmann: die soziale Verpflichtung eines Unternehmens erschöpfe sich in der Gewinnerzielung ( häufig als Gegensatz zur Stakeholder-Theorie)

Primäre Anspruchsgruppen

jene Stakeholder, auf die ein Unternehmen fortlaufend angewiesen ist ( Gengenteil: sekundäre Stakeholder)

Unvermeidbare Stakeholder

Eigentümer, Mitarbeiter,Kunden, Lieferanten, Wettbewerber und Gesetze

Nötige Stakeholder

lokale Gemeinden, Medien und Gewerkschaften

Wünschenswerte Stakeholder

Meinungsführer, Familien der Mitarbeiter, politische Pateien etc.

Stakewatcher

Gruppen, die Druck auf das Unternehmen ausüben können ( Bürgerbündnisse, Nichtregierungsorganisationen)

Stakekeeper

Jene Institutionen, die Regularien in Kraft setzen, also in erster Linie Regierungen und Parlamente.

Wirtschaftsethik im internationalen Kontext

erfordert von den kulturellen Grenzen hinweg verbindend zu wirken, um gemeinsam geteilte Werte im Unternehmen zu verankern. Dabei gilt es , das eigene Handeln zwischen dem Respekt für fremde Kulturen und dem Festhalten an universellen ethischen Überzeugungen auszugleichen.

Foreign Corrupt Practices Act

USA 1977
stellt generell das Zahlen von Bestechungsgeldern an ausländische Regierungsbeamte unter Strafe.
Generell fällt unter dieses Gesetz jedes US-Unternehmen, aber auch alle Unternehmen, die in den USA tätig sind, in den USA Sicherheiten hinterlegt haben oder unter die Börsenaufsicht der Vereinigten Staaten fallen. ( auch US Bürger, die für ausländische Unternehmen außerhalb der USA arbeiten und ausländische Tochterfirmen, deren Muttergesellschaften ihren Sitz in den USA haben.

UN Global Compact

Vereinte Nationen 2000
gute und verwantwortliche Unternehmensführung

zehn Prinzipien, zu deren Einhaltung sich Unternehmen durch Mitgliedschaft in der Initiative verpflichten, vier Kernbereiche:
-Menschenrechte
-Arbeitsbedingungen und Diskriminierung
-Umweltschutz
-Korruptionsbekämpfung

 

Transparency International

Nichtregierungsorganisation 1993

jährliche Veröffentlichung des Corruption Perception Index (CPI), der ein Ranking für alle Staaten aufstellt, in dem die empfundene Korruptionsneigung des öffentlichen Sektors eines Landes gemessen und verglichen wird.

Corporate Governance

Die systematische Führung und Kontrolle eines Unternehmens. Es regelt insbesondere das Verhältnis zwischen Eigentümern ( Aktionären), dem Aufsichtsrat und dem Vorstand eines Unternehmens.