Werkstoffe der Energietechnik
Werkstoffe
Werkstoffe
Kartei Details
Karten | 60 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Technik |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 12.02.2015 / 12.02.2015 |
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Was sind HT- Werkstoffe, Eigenschaften?
- Material die dauerhaft oberhalb von 500°C eingesetzt werden können
- langfristig ausreichende mech. Eigenschaften (Zeitstandfestigkeit)
- ht- korrosionsbeständig
- Metalle, Keramik, Intermetallische Phasen
allgemeine Anforderungen
- hohe therm.Langzeit Gefügesabilität :Kriech- und Zeitstandfestigkeit
- niederzyklische Ermüdungsfestigkeit
- hohe thermo-mech. Ermüdungsfestigkeit
- hochzyklische Ermüdungsfestigkeit bei schwingenden BT
- Mindestduktilität und Zähigkeit
- ausreichende HT-Korrosionsbeständigkeit
- reproduzierbare Herstellbarkeit, Be- und Verarbeitbarkeit
- zerstörungsfreie Prüfbarkeit krit. Fehlergrößen
- falls erforderlich Beschichtbarkeit
Kristallerholung
- Ausheilen Nulldem. Gitterfehler (erreichen der therm. GGWkonz.)
- Umordnung von Versetzungen
- Quergleiten von Schrauben- und Klettern von Stufenversetzungen
- Anordnung in energetisch günstigen KWKG versetzungsärmere Subkörner (Poligonisation)
Rekristalisation
- bei höheren Temp. als Kristallerholung
- Neubildung der Kristalle (Wandern und Bildung von GwKG
- KG wandern in Versetzungsreiches Gebiet und hinterlässt versetzungsärmere Kristalle
Kornvergröberung
normale Vergröberung und sekundäre Rekrist.
sek. Rek. vorwiegend i Legierungen bei denen konst. Vergröberung durch Ausscheidung verhindert wird→ unregelmäßige Vergröberung → beeinträchtigt stark die Eigenschaften des Materials
Ausscheidungsvorgänge
Vorraussetzung:
- MK-Bildung bei hohen Temp.
- abnehmende Löslichkeit beim Abkühlen
- generell: schnelles Abkühlen Übersättigung→ Auslagern in 2 Phase→Gebiet zur Bildung der Ausscheidung
Grenzflächendarsteluung bei Ausscheidungen
- kohärent (keine Verzerrung, Phasengrenzflächenenthalphie gering)
- inkohärent (hohr Verzerrung, Phasengrenzflächenenthalphie hoch)
- semikohärent (geringe Verzerrung, Phasengrenzflächenenthalphie mittel)
Teilchenvergröberung Ostwaldreifung
- kleine Teilchen zugunsten größerer Aufgelöst (oberflächenenthalpie entscheidend
- Ziel: längere Zeit unveränderte Eigenschaften
- Teilchenvergröberungskonst k möglichst klein k= alpha*D*gamma*c*Vm²/(T*R)
niedriger Diffkoeff. durch z.b substitution
niedriger Gamma- Wert (Phasengrenzflächenenth.) durch mgl. identische gitter Matrix und Ausscheidung
niedriger c- wert durch geringe Löslichkeit der Phase oder elemente in Matrix
gefügebedingte Volumenänderung bei Temp. erhöhung
- Gefügeinstabilitäten bei hohen Temperaturen in mehrphasigen Legierungen→neg. Kriechen
- Ausscheidungsvsorgänge aus übersättigten Lsg.
- Aussscheidungsumwandlungen
-Ausscheidungsumlösungen (Vergröberung)
- Bildung von übersruckturen
- evtl- Karbidumwandlung, Vergröberung o. Morphologieänderung u/o. Änderung der zusammensetzung der gamma' ausscheidung
Eigenschaftsveränderung bei Hochtemperaturverformung/Kriechen, Härtungsmech.
-meisten Metalleigenschaften bei RT Zeit und Geschwindigkeitsunabhängig
- bei T >0,4Ts Eigenschaften Temp. ABHÄNGIG
- relative Festigkeitssteigerung durch vier Härtungsmech.
Ausscheidungshärtung
Kaltverfestigung (bei HT nicht geeignet)
KorngrenzzenHärtung (bei HT effizient)
Kornfeinung (bei HT nicht geeignet)
Aufteilung der Spannung
sigma a = sigma eff + sigma i
Sigma a... äußere Spannung, sigma eff...thermisch aktivierbare Spannung, sigma i athermische Spannung
- sigma eff: Peilersspannung, Schneidspannung, Quergleiten
- sigma i : innere Spannung durch Spannungsfelder und Versetzungen
wichtig bei T>0,4Tm klettern von Stufenversetzungen, Verlassen dadurch die Gleitebene
Versetzungsklettern
- bei T>0,4Tm Verlassen der GE
- Auslöschen von Stufenversetzungen
- Umordnung von Stufenversetzungen gleichen Vorzeichens in Kleinwinkelkorngrenzen
- Überklettern von Hindernissen/Teilchen
- Vgl. der Bewegung sprunghafter Schraubenversetzungen bei tiefenund hohen Temp.
innere Spannnung
Sigma int = alpha*G*b*wurzel roh
- repräsentieren langreichweitige spannungsfelder der Versetzungs- und Gitterverzerrung
- Hindurchdrücken durch Hindernisse erfordert Passierspannung sigma int
- äußere spannung + erhöhte Temp. → erholende und verfestigende Mechanismen
Vgl. von Eigenschaften bei T< 0,4Tm und T>0,4Tm
- T<0,4Tm
Festigkeitswerte zeitunabhängig (Streckgrenze, Zugfestigkeit)
Stufenversetzungen können GE nicht verlassen, Versetzungsstrucktur eingefroren
plastische Verformung oberhalb Fließgrenze
Verformungsbetrag bei sigma konst praktisch spontan und Zeitunabhängig
weitere Verformung nur bei Spannungssteigerung mgl
Versetzungslaufwege durch KG begrenzt
Körner bewegen sich nicht entlang der KG
Verformung nur durch Versetzungsbewegung
T>0,4Tm
Festigkeitskennwerte Zeiabhängig
Stufenversetzungen könnenGE durch Klettern verlassen, nicht eingefroren
Kriechverformung bei allen Spannungen mgl
Verformungsbeitrag nicht zeitbhängig
bei konst. Spannung stetige Verformung
Hall-Petch Bez. gilt im Kriechbereich nicht, grobkörniges Gefüge kriechfester
Körner gleiten entlang ger KG
Verformung der Versetzungsbewegung und Diffusion
Abhängigkeit vom E-Modul beim Versetzungskriechen
starker Einfluss auf Kriechfestigkeit
Grund Einfluss E-Modul auf Spannungsfeldercvder Versetzungen (elast. Verzerrungsenthalpie)
mit steigendem Emodul nimmt versetzungsdichte ab
Gleitebenenabstände steigen- geringere Erholungsrate, geringere Kriechgeschw.
Abhängigkeit der Korngröße beim Versetzungskriechen
- grundsätzlich: bei allen Temp. unüberwindbare Hindernisse für Versetzungen
- bei tiefen Temp. Hall-Petch Bez., bei hohen temp. beim Kriechen bilden sich Subkörner, subkorngrenzenlaufweg begrenzt, →Versetzung läuft nicht bis Großwinkelkg
- Korngrenzeneinflüsse stark bemerkbar im Bereich Diffusionskriechen sowie beim Korngrenzengleiten
Diffusionskriechen
Gesamtkriechvorgang = Kriechen durch Versetzungsbewegung + unabhängiger Diffusionsbeitrag
Gefüge unter Spannung: Leerstellenwanderung dominierend (Diffk.), Spannungsabhängige Leerstellenkonzentration
Vorgänge: coble Korngrenze, Volumen: Nabarro-Herring
Versetzungen nicht relevant sondern Leerstellen und Stofftransport
Einfluss der Korngröße beim Diffusionskriechen
Kriechen von Legierungen
- Mk- Härtung sigma a = alpha*G*b*wurzel roh + sigma MK
- Festigkeitserhöhung: Einlagerung beeinflusst Diffk.
durch direkte wechselwirkung mit Versetzungen
indirekt durchveränderung bestimmter Werkstoffparameter, welche sich auf Kriechen ausüben (z.B. Emodul, Stapelfehlerenergie)
direkte WW mit Versetzungen:
- paraelast. und dielast. WW zw Vers. und FA als Einzelhindernisse
- ruhende Versetzung durch FAWolke verankert
- gleitende Versetzung reißt sich von FAW los
- gleitende Versetzung schleppt FAW mit
- FAW wandert schneller als Versetzung (bei sehr hohen Temp)
- Versetzungsauflösung durch klettern
Kriechen von Legierungen Teilchehärtung
sigma a= alpha*g*b*wurzel roh+ sigma T
- Abnahme statischer Kriechgeschwindigkeit bei sigma = konst.
- mgl. Mechanismen zur überwindung der Teilchen:
- Schneiden nicht bei inkohärenten Phasengrenzen), Umgehen (bei sehr hohen Temp., Orowan)
- überklettern bei T>0,4Tm auch bei geringem Sigma, aber zeit notwendig
Besonderheiten disp. gehärteter Legierungen
- etreme Steigerung der Kriechbeständigkeit
- Partikelgröße in Lsg. < 100nm
- zusätzlicher spannungbetrag durch Ablösen der Versetzung , zusätzliche Verfestigung
- Fließkurve Teilchengehärteter Legierungen: in vielen Fällen kein stationärer Kriechbereich
Kriechschaädigung und Kriechbruch
bei polykrist. Materialien
- Kaltverformung < 0,4Ts
überwiegend transkristalline Schädigung und Bruch
deutlische Schädigung meist erst kurz vor Bruch (Einschnüren)
Bruch nur bei überschreitung der Mindeststreckgrenze
Risswachstum nur bei weitere Spannungssteigerung
Bruchdehnung bei einigen %
-kriechen im techn. relevanten Bereich
überwiegend interkrist. Schädigung und Bruch
Bruch auch bei niedrigen spannungen
mirkroskop. erkennbare Schädigung oft in frühen Kriechstadien
Wachstum von Poren und Rissen be sigma =const.
Bruchdehnung kann niedriger liegen als bei Kaltverformung
Kriechinitierung
- erfordert meist Zeit und maßgebend für Kriechbruch
- Hohlräume bilden sich durch Ansammlung von Leerstellen
- Aufreißen von Bindungen zw. Gitterbausteinen
- Mechanismus: Keilrissbildung: verschiebung der Körner gegeneinander
- Korngrenzengleitung nimmt zu bei steigendem T , führt zur Abnahme der Duktilität
- zu niedriger Spannung hin nimmt KG- Gleitanteil zu, gleichzeitig wird Zeit länger in der aufgebaute Spannungskonz. relaxieren kann
- Korngrenzengleiten steigt mit sinkender Korngröße, grobe Korn erhöht Zeitstandfestigkeit
- freie Gleitlänge der Korngrenze steigt mit Korngröße, tendenziell steigt Wahrscheinlichkeit für Kriechrisseinleitung
Allgemein Auswirkung der Kg auf Festigkeit überwiegt gegenüber denen der Schädigung über die gesamte Standzeit => Lösung Ausscheidungen
Korngrenzenausscheidungen
- Rissbildungswahrscheinlichkeit an Teilchen/Matrix Gf gegenüber Matrix erhöht
- kohärente GF weniger anfällig wie inkohärente Gf auch für Aussscheidungen
- kohärente Ausscheidung mit minimaler Gitterpassung -> hoher Anteil der Ausscheidung auf Korngrenze
- optimal: hoher Ausscheidungsanteil in der Körnern und dichte Belegung der KG -> kriechfest und kriechduktil
- z.B. durch Aufkohlung -> Erzeugung von Carbiden
kriechwachstum
- Risswachstum durch Diffusion
- Risswachstum durch Korngrenzengleiten und Versetzungskriechen
- Risswachstum auch bei geringen Spannungen => Diffusion
Tertiäres Kriechen in ZH mit Kriechrissbildung
Ursache für beschleunigte Kriechprozesse:
- Abnahme tragender Querschnitt
- Zunahme Werkstoffvolumen
- Einschnürung
- Beschleunigung Versetzungskriechen (verstärktes Klettern von Stufenversetzungen in Rissumgebung)
Einfluss der Kornform auf die Zeitstandfestigkeit
- ideal ohne Transversalkorngrenzen, interkristalline Kriechschädigung in Längsrichtung ausgeschlossen aber KG behindern -> Einkristall besser
- reale Kornstruktur mit gerinem Kornstreckungsverhältnis -> interkristalline Kriechschädigung dominiert
- reale Kornstruktur hohes Streckungverhältnis -> interkristalline Kriechschädigung wird durch sehr lange Längskornabschnitte unterdrückt
Schädigung und Bruch erfolgen überwiegend transkristallin
Ziel: hohes Kornstreckverhältnis: >15 nicht mehr Schädigungsrelevant -> Schädigung im Korn
Transversalkorngrenzen=> Querbelastung nicht beeignet -> starke Schädigung
Kriechverhalten von Einkristallen
- polykristalline Werkstoffe mit gerichteter Kornstruktur können "schwachstelle Korngrenze" nur teilweise Lösen
besser Einkristalle!
Vorteil:
- keine Korngrenzengleitverformung -> Gesamtkriechrate reduziert -> nur Transkristalline Schädigung
- bessere Quereigenschaften
- kein Diffkriechen, Versetzungskriechen n>4 , bei abnehmender Spannung können niedrige Kriechgeschw. realisiert werden
- keine Korngrenzenverfestigenden Maßnahmen notwendig
- bevorzugte Korngrenzen Korrosion entfällt
Extrapolation von Zeitstandgeraden
Monkman- Grant- Beziehung
tm = K/ epsilon^m => lg tm=k1 - m*lg*epsilon s
- m und k erfassen primären und tertiären Kriechbereich sowie Zeitbruchdehnung spannungsunabhängig
um Zeit bei Zeitstandversuchen zu verkürzen Erhöhung der Temperatur
z.B mit Larson- Miller- Methode
epsilon = B* e^(-Qc/(RT)
Verknüpfung mit Monkman- Grant Bez. ergibt:
lg tm = K1 - m*B1 + m*B2*1/T = k3 + P1/T
P... Larson-Millerkonst.
Messung bei hohen Temp. Extrapolation nur zu niedrigen Temp.
Andere Schreibweise : T* (C + lg tm)= P
P=konst für sigma=const
Extrapolation von Zeitstandgeraden
Monkman- Grant- Beziehung
tm = K/ epsilon^m => lg tm=k1 - m*lg*epsilon s
- m und k erfassen primären und tertiären Kriechbereich sowie Zeitbruchdehnung spannungsunabhängig
um Zeit bei Zeitstandversuchen zu verkürzen Erhöhung der Temperatur
z.B mit Larson- Miller- Methode
epsilon = B* e^(-Qc/(RT)
Verknüpfung mit Monkman- Grant Bez. ergibt:
lg tm = K1 - m*B1 + m*B2*1/T = k3 + P1/T
P... Larson-Millerkonst.
Messung bei hohen Temp. Extrapolation nur zu niedrigen Temp.
Andere Schreibweise : T* (C + lg tm)= P
P=konst für sigma=const
Entwicklung und Auswahl kriechfester Werkstoffe 1
- hoher Schmelzpkt. : hohe Aktivierungsenergie der Diff. , mgl geringe homologe Temperatur bei Betriebstemp.
- kfz- Werkstoff: geringer Diffk. gegenüber krz (Packungsdichte)
- hoher E-Modul: geringe Versetzungsdichte, dadurch geringe Versetzungsauslöschrate bei gleicher Spannung
- werkstoff mit niedriger Stapelfehlerenergie: Verzögerung nicht konservativer Versetzungsbewegung (klettern)
- Mk härtung : Reibungsspannung durch gebremste Versetzungsbewegung, Verrringerung des effektiven Diffk., Erhöhung EModul und Gmodul, erniedrigung stapelfehlerenergie