Objektwahrnehmung

Kartei Details

Karten 47
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 14.09.2012 / 19.06.2019
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Algorithmus

Ein Verfahren, das mit Sicherheit zur Lösung eines Problems führt. Beispiele sind die Rechenverfahren für Addition, Substraktion und Division mit Kommazahlen

Besitz der Kontur

Wenn zwei Areale eine gemeinsame Kontur haben, so wie es bei Kippfiguren der Fall ist, so wird die Kontur üblicherweise als der Figur zugehörig gesehen

Binokulare Rivalität

Eine Situation, in der gleichzeitig unterschiedliche Bilder auf dem linken und rechten Auge dargeboten werden und die Wahrnehmung zwischen diesen beiden Bildern hin und her springt

Blickwinkelinvariante Unterscheidbarkeit

Allgemein die Fähigkeit, einen Stimulus von einem anderen zu unterscheiden. In der Recognition-by-Components-Theorie der Objektwahrnehmung eine Eigenschaft von Geons, die dazu führt, dass jedes Geon aus fast allen Blickwinkeln von anderen unterschieden werden kann

Blickwinkelinvariantes Merkmal

Merkmal eines Objekts, das auch dann sichtbar bleibt, wenn das Objekt aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet wird. Ein .... eines rechteckigen Körpers sind bspw. die 3 parallelen Kanten, die aus den meisten Blickwinkeln sichtbar sind

Blickwinkelinvarianz

Ein Merkmal von Objekten, die Eigenschaften haben, die sich bei der Betrachtung aus unterschiedlichen Blickwinkeln nicht verändern. Die Geons in der Recognition-by-Components-Theorie sind ...

Feedback

Der Vorgang, dass Signale von "höheren" Arealen im ZNS wie dem Temporal- oder Parietallappen zurück an "frühere" Areale wie dem primären visuellen Kortex im Okzipitallappen gesendet werden

Figur

Wenn ein Objekt als getrennt von seinem Hintergrund (dem "Grund") gesehen wird, so wird es als ... bezeichnet. Siehe auch Figur-Grund-Trennung

Figur-Grund-Trennung

Die perzeptuelle Trennung eines Objekts von seinem Hintergrund

Geons

Die volumetrischen Merkmale in Biedermans Recognition-by-Components-Theory der Objektwahrnehmung

Gestaltprinzipien

Eine Reihe von Prinzipien, die zum grössten Teil von den Gestaltpsychologen aufgestellt wurden und angeben, wie wir kleine Elemente in der Wahrnehmung zu einem Ganzen organisieren. Einige dieser Prinzipien sind die des gemeinsamen Schicksals, der Vertrautheit, der Prägnanz und der Nähe. Zu den von den Gestaltpsychologen stammenden Prinzipien wurden von der modernen Forschung noch weitere hinzugefügt.

Gestaltpsychologie

Ein Ansatz in der Psychologie, der sich auf die Formulierung von Prinzipien der Wahrnehmungsorganisation konzentriert und dabei die Annahme zugrunde legt, dass "das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile"

Grund

In Bezug auf die Objektwahrnehmung wird der Hintergrund als "..." bezeichnet.

Heuristik

In der Wahrnehmung eine "Faustregel", die die wahrscheinlichste Identität eines Stimulus angibt

Kippfigur

Ein Muster aus Figur und Grund, bei dem diese während der Betrachtung wechseln können, sodass die Figur zum Grund wird und umgekehrt. Die bekannteste Kippfigur ist die Gesichter-Vase-Kippfigur von Rubin

Kontextuelle Modulierung

Wenn die neuronale Antwort auf einen Stimulus durch den Kontext beeinflusst wird, in dem der Stimulus auftritt. Der Begriff der .... beschreibt u.a. die Situation, dass das Antwortverhalten eines Neurons durch die Stimulation eines Neurons ausserhalb von dessen rezeptiven Feld beeinflusst wird

Licht-von-oben-Heuristik

Die Annahme, dass Licht normalerweise von oben kommt, was unsere Formwahrnehmung in manchen Situationen beeinflusst

Likelihood-Prinzip der Wahrnehmung

Die von Helmholtz aufgestellte Theorie, dass wir das Objekt wahrnehmen, das mit grösster Wahrscheinlichkeit das von uns empfangene Stimulusmuster verursacht hat

Maskierungsreiz

Ein visuelles Reizmuster, das die Fähigkeit von Vpn zur Wahrnehmung anderer visueller Stimuli verschlechtert, wenn es unmittelbar im Anschluss daran dargeboten wird. Diese Darbietung beendet die Persistenz des Sehens und begrenzt somit die effektive Darbietungsdauer des Stimulus

Modelle der kanonischen Ansichten

Ein Ansatz in der Objektwahrnehmungsforschung, demzufolge unsere Fähigkeit zum Erkennen von Objekten aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf zweidimensionalen Abbildern des Objekts basieren, wie sie sich aus diesen Blickwinkeln darstellen würden

Modelle der Zerlegung in elementare Teilkörper

Ein Ansatz in der Objektwahrnemungsforschung, demzufolge unsere Fähigkeit zur Erkennung dreidimensionaler Objekte auf dreidimensionalen Teilkörpern basiert, die zur insgesamten Form des Objekts kombiniert werden können. Dieser Ansatz steht im Zusammenhang mit Biedermans Recognition-by-Components-Theorie

Morphing

Ein computerbasiertes Verfahren zur Kombination zweier Stimuli, bei dem zunächst korrespondierende Punkte auf zwei "prototypischen" Stimuli identifiziert und anschliessend die Merkmale kombiniert werden, die an diesen Punkten in unterschiedlichem Ausmass existieren

Obliqueneffekt

Erhöhte Empfindlichkeit für vertikal und horizontal ausgerichtete Stimuli. Der ... wurde durch Messungen der Wahrnehmung wie auch durch Messungen der neuronalen Antworten bestätigt

Persistenz des Sehens

Das Phänomen, dass die visuelle Wahrnehmung nach dem physikalischen Ende der Stimulusdarbietung weiterbesteht

Perzeptuelle Gliederung

Eine Form der Wahrnehmungsorganisation, in der ein Objekt als getrennt von anderen Objekten wahrgenommen wird

Prinzip der Ähnlichkeit

Ein Gestaltprinzip, demzufolge ähnliche Dinge zusammengruppiert erscheinen

Prinzip der Bedeutung (auch Prinzip der Vertrautheit)

Ein Gestaltprinzip, demzufolge Dinge mit höherer Wahrscheinlichkeit perzeptuell zusammengruppiert werden, wenn die resultierenden Gruppen vertraut oder bedeutungshaltig erscheinen

Prinzip der Einfachheit (der guten Gestalt, der Prägnanz)

Ein Gestaltprinzip, demzufolge jedes Stimulusmuster so gesehen wird, dass die resultierende Struktur so einfach wie möglich ist

Prinzip der fortgesetzt durchgehenden Linie (der Fortsetzung, der gestaltgerechten Linienfortsetzung, des guten Verlaufs)

Ein Gestaltprinzip, demzufolge Punkte, die in Verbindung eine gerade oder leicht gekrümmte Linie ergeben würden, zusammengehörig erscheinen. Weiterhin werden gemäss diesem Prinzip Linien so gesehen, als folgten sie dem glattesten möglichen Verlauf

Prinzip der gemeinsamen Region

Ein modernes Gestaltprinzip, dem zufolge perzeptuelle Elemente in derselben Raumregion zusammengehörig erscheinen

Prinzip der Nähe

Ein Gestaltprinzip, demzufolge einander nahe Objekte als zusammengehörig erscheinen

Prinzip der Rekonstruktion elementarer Teilkörper

Ein Prinzip innerhalb der Recognition-by-Components-Theory, demzufolge wir ein Objekt schnell und korrekt identifizieren können, wenn wir seine einzelnen Geons wahrnehmen können

Prinzip der Verbundenheit von Elementen

Ein modernes Gestaltprinzip, demzufolge verbundene Regionen eines visuellen Stimulus als Einheit wahrgenommen werden

Prinzip der zeitlichen Synchronizität

Ein modernes Gestaltprinzip, demzufolge gleichzeitig stattfindende visuelle Ereignisse als zusammengehörig wahrgenommen werden

Prinzip des gemeinsamen Schicksals

Ein Gestaltprinzip, demzufolge Dinge, die sich in dieselbe Richtung bewegen, perzeptuell zusammengruppiert werden

Problem der inversen Projektion

Das Problem, dass ein bestimmtes Netzhautbild durch eine unendlich grosse Anzahl verschiedener Objekte hervorgerufen worden sein könnte. Aus diesem Grund spezifiziert das Netzhautbild einen Stimulus nicht eindeutig

Recognition by Components Theory (RBS Theorie)

Eine von Biederman aufgestellte Theorie der Objektwahrnehmung, derzufolge wir Objekte durch die Zerlegung in volumetrische Merkmale namens Geons erkennen. Siehe auch Modelle der Zerlegung in elementare Teilkörper

Regelmässigkeiten der Umwelt

Merkmale in der Umwelt, die regelmässig und in vielen unterschiedlichen Situationen auftreten

Region-of-Interest-Methode (ROI-Methode)

Ein bei bildgebenden Studien benutztes Verfahren, bei dem die Versuchspersonen eine Voruntersuchung mit den zu untersuchenden Stimuli durchlaufen. Dies ermöglicht den Forschern, bei jeder einzelnen Person die zu untersuchende Region im Gehirn präzise festzulegen

Scheinbewegung

Ein Illusion von Bewegung, die zwischen zwei räumlich getrennten Objekten auftritt, wenn die Objekte durch ein kurzes Zeitintervall getrennt nacheinander aufblinken