Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Bewusstsein

Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Bewusstsein

Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Bewusstsein


Kartei Details

Karten 187
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 04.01.2016 / 09.01.2016
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Webersches Gesetz

Das Webersche Gesetz bezeichnet das Prinzip, das besagt, dass sich zwei Reize um einen konstanten minimalen Prozentsatz (und nicht um einen konstanten Absolutbetrag) unterscheiden müssen, damit der Unterschied zwischen ihnen wahrgenommen wird.

Je größer die Weber-Konstante k, umso mehr Veränderung ist nötig, um einen Unterschied zu spüren.

Das Grenzverfahren

- Verfahren der Reizfindung

- Audiometrischer Test -> Frequenz von Tönen heraushören, die man gerade noch hört (höchste, tiefste)

obere Schwelle

Übergang vom quantitativ mehr ausgeprägten Vergleichsreiz zum Standardreiz.

untere Schwelle

Übergang vom quantitativ weniger ausgeprägten Vergleichsreiz zum Standardreiz.

Unsicherheitsintervall

man subtrahiert die untere Schwelle von der oberen Schwelle

Unterschiedsschwelle oder physikalischer Betrag das emU

Man halbiert den physikalischen Wert des Unsicherheitsintervalls.

Punkt subjektiver Gleichheit (PSG)

erhält man, indem man den Mittelwert aus oberer und unterer Schwelle bildet.

konstanter Fehler des Urteilens

kann man bestimmen, indem man vom physikalischen Wert des Standardreizes den physikalischen Wert des PSG subtrahiert.

Die Unterschiedsschwelle ist zugleich ein Mass für die Empfindlichkeit einer Wahrnehmung, für die Unterscheidungsfähigkeit. Eine grosse Unterschiedsschwelle zeigt eine hohe Empfindlichkeit an, eine kleine Unterschiedsschwelle eine niedrige Empfindlichkeit.

richtig oder falsch?

falsch. grosse Unterschiedsschwelle = niedrige Empfindlichkeit, kleine US = grosse Empfindlichkeit

Herstellungsverfahren

Weiteres Verfahren zur bestimmung der Absolutschwelle. Urteilende Person manipuliert selber die physikalische Dimension des Reizes, so dass sie ihn gerade wahrnimmt. Bei genügend Versuchen kann man die so generierte Häufigkeitsverteilung durch eine Normalverteilung approximieren. PSG ist dann der Mittelwert der Verteilung, Unterschiedsschwelle ist Standardabweichung.

Konstanzverfahren

Methode der Urteilsfindung

Es wird gefragt wie ein Reiz im Vergleich zu einem anderen beurteilt wird. (zb als grösser, kleiner, lauter, leiser..)

wiederholte Darbietung von Reizen mit konstanten Abständen in zufälliger Reihenfolge

Weitere psychometrische Methoden:

  1. Die Wahlmethode (Auswahl von Objekten und Urteil darüber)
  2. Die Rangordnung ( direkte Rangordnung: Ordinalskala)
  3. Der Paarvergleich (indirektes Rangordnungsverfahren: Rangreihung über Paarvergleich) (Dominanz-Paarvergleich; Ähnlichkeitspaarvergleich)
  4. Das Schätzverfahren "Methode der einzelnen Reize"

Methode der sukzessiven Intervalle

Eine überschaubare Zahl von Kategorien wird gebildet; (Bsp.: Parfums: "sehr gut duftend"; "gut duftend", "neutral", "unangenehm duftend"

2 Alternative Forced Choice-Experiment (2AFC-Versuch)

sukzessiver Paarvergleich

VP kann binäre Entscheidungen treffen od. ihre Sicherheit einschätzen

"Law of categorical judgement"

 

(Thurstone, 1927)

- Spezialfall des Paarvergleichsgesetzes

- verglichen werden nicht einzelne Reize sondern Reizdimensionen mit einzelnen Kategoriengrenzen (KG)

- Klassiker der Skalierungsmethodologie

- skalieren von Rangordnungen

 

 

 

 

 

 

6 Annahmen zum kategorialen Urteilen:

  1. Urteilender ist in der Lage, das Merkmalskontinuum in eine bestimmte Anzahl ordinaler Kategorien aufzuteilen
  2. Die Grenze zwischen diesen Kategorien sind keine festen Punkte, sondern schwanken um bestimmte Mittelwerte
  3. Wahrscheinlichkeit für Realisierung einer Kategoriengrenze folgt einer Normalverteilung
  4. Beurteilung der Merkmalsausprägung eines bestimmten Objekts ist nicht konstant, es gibt Schwankungen
  5. Die Wahrscheinlichkeit für die  Realisierung eines bestimmten Urteils ist mit Normalverteilung verträglich
  6. Ein Urteilender stufte ein Urteilsobjekt unterhalb einer Kategoriengrenze ein, wenn die Merkmalsausprägung des Objekts geringer ist als die durch die Kategoriengrenze repräsentierte Merkmalsausprägung.

Das Schätzverfahren

"Methode der einzelen Reize"

- Objekt soll nach vorgegebener Skala beurteilt werden

- mind. zwei, höchstens sieben bis neun Abstufungen

- auch negative Zahlen möglich

- "Verfahren des absoluten Eindrucks" -> keine Vergleiche mit anderen Objekten od. Sachverhalten

- Auskünfte über "absolute" Qualitäten

- Vergleich auf "inneren Massstab" -> Bezugssystem

psychophysisches Grundgesetz

Weber-Fechner-Gesetz

Die funktionale Abhängigkeit des wahrnehmenden Urteilens von Reizen.

Weber-Fechner-Gesetz

Eine stets gleiche physikalische Reizänderung entspricht nicht den Wahrnehmungsänderungen.

Die Stärke der Empfindung entspricht dem Logarithmus des Reizes; der Reiz nimmt in immer grösseren Schritten (geometrisch) zu, aber die korrespondierende Empfindung in immer gleichen Schritten (arithmetisch).

E = c logS + C

Aus der Formel ist ersichtlich, dass eine Verdoppelung des Reizes nicht zu einer Verdoppelung der Empfindung führt, sondern dass der Zuwachs der Empfindungsgröße aufgrund der Logarithmusfunktion mit wachsendem Reiz immer geringer wird.

G.T. Fechner entwickelte 1860 Webers Gedanken weiter, indem er die Reizintensitätsänderung S der Empfindung bzw der Empfindungsänderung E proportional zuordnete. Eine gerade wahrnehmbare Reizänderung führt demnach zu einer gerade wahrnehmbaren Empfindungsänderung. Diese Empfindungsänderung aufsummiert ergibt folgende Beziehung. In dieser Weber Fechnerischen Beziehung bedeutet S0 den Reizschwellenwert. Das heißt also dass die Empfindung einer logarithmischen Funktion in Abhängigkeit vom Reiz folgt. Dieses Weber Fechnersche Gesetz gilt nur in dem Bereich wo auch das Webersche Gesetz gültig ist (vgl.Busch, 1998, S.54).

Quelle: http://lexikon.stangl.eu/2818/weber-fechnersche-gesetz/
© Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik

Einer Verdopplung der Reizstärke entspricht der subjektiven Empfindungsstärke mit einem  Zuwachs um etwa __ %. Eine Verzehnfachung um __%.

30, 100

indirekte Skalierung

VP fällt selbst kein Urteil über die gesuchten Skalenabstände, die Abstände werden aus der Verteilung der ordinalen Urteile erschlossen.

zB Paarvergleich

direkte Skalierung

VP soll Abstände od. Verhältnisse zwischen den Reizen beurteilen.

 

Zwei Skalierungsmethoden:

  1. Die Methode der mittleren Abstufungen (3 Reize, Mittlere soll gesucht werden; VP nimmt direkt eine gleichabständige Partitionierung eines Reizkontinuums vor, indem systematisch Mitten gebildet werden.)
  2. Die Methode der Verhältnisschätzung ("Methode der doppelten Reize", "Methode der multiplen Reize")

Statt einer logarithmischen Funktion schlug Stevens eine _____funktion vor.

Potenz

Was sind die basalen Annahmen der Signalentdeckungstheorie?

  1. Mit wiederholter Darbietung von SN (signal plus noise) und N (noise) variieren die Empfindungswerte auf dem sensorischen Kontinuum (Entscheidungsachse).
  2. Die Verteilungen der Empfindungswerte bei SN und N "überlappen" sich; Beobachter kann häufig nicht eindeutig zwischen Signal und Rauschen unterscheiden.
  3. Die Verteilung der Empfindungswerte ist verträglich mit der Normalverteilung
  4. Der Beobachtende macht die Entscheidung, ob ein Empfindungswert x aus der SN- oder N-Verteilung stammt, abhängig vom Verhältnis der bedingten Wahrscheinlichkeiten p(x/SN) und p(x/N) (likelihood ratio l(x)).

Likelihood ratio l(x) für sensorisches Ereignis:

Wahrscheinlichkeitsverhältnis für das "Mischverhältnis" Signal und Rauschen.

l(x) = p(X/SN) / p(x/N)

 

Wenn vorsichtiger geurteilt wird (seltener "ja" sagen), fallen Treffer niedriger aus. Der Betrag ist dann grösser oder kleiner 1?

Betrag ist grösser 1. Zahl im Nenner ist kleiner

Mass für die Reaktionsneigung ("bias")

beta = f(xc / SN) / f(xc / N)

Das Leistungsmass d'

Mass der sensorischen Leistungsfähigkeit -> Distanz der SN un N-Verteilung, die bei konstanten physikalischen Bedingungen identisch mit der Diskriminationsfähigkeit ist.

Für die Berechnung von d' muss die Annahme einer Gaußsche Normalverteilung gerechtfertigt sein.

nichtsensorische Faktoren

Faktoren, die die Lage xc, das sog. ,Kriterium' beeinflussen.Sie sind nach dem Modell vom sensorischen Aspekt unabhängig, beeinflussen nicht die Diskriminationsleistung, sondern lediglich die Reaktionsneigung.

Keine Unterscheidungsfaktoren, sondern Entscheidungsfaktoren.

,striktes' Kriterium

Beobachtender neigt mehr dazu, zu entscheiden, dass das Signal nicht im Rauschen enthalten war; xc nach rechts verschoben, beta-Wert grösser 1

,laxes' Kriterium

VP konstatiert bereits bei relativ niedrigen Empfindungswerten das Vorhandensein des Signals; xc nach links verschoben, beta-Wert kleiner als 1

ROC-Kurven

Receiver Operating Characteristic curve

Kurve entsteht, wenn man bei gleichen physikalischen Reizbedinungen und physiologisch-sensorischen Bedinungen eine VP in verschiedenen Versuchsdurchgängen jeweils ein anderes Kriterium anwenden lässt.

 

Welche Aussagen sind richtig?

transitives Bewusstsein

Objekt des Bewusstseins ein extramentaler Sachverhalt, Wahrnehmungsergebnis

Ich sehe einen Apfel.

intransitives Bewusstsein

Wissen um das Vorhandensein einer Fähigkeit;

Ich sehe einen Apfel.

phänomenales Bewusstsein

häufigste Bedeutungsverwendung von Bewusstsein; subjektives, privates Erleben;

subitizing

Subitizing bedeutet die Fähigkeit, sehr rasch und auf einen Blick eine kleinere Menge von Objekten quantitativ erfassen zu können.

Aufmerksamkeitsressource

ist keine skalare Grösse, sondern hat einen vektoriellen Charakter; Richtcharakteristik (Taschenlampe)

Keine psychische Funktion oder "mentales Ding", sondern Eigenschaft

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Aufmerksamkeit als eine wesentliche Eigenschaft der Handlungssteuerung