Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Bewusstsein
Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Bewusstsein
Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Bewusstsein
Kartei Details
Karten | 187 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 04.01.2016 / 09.01.2016 |
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kein Feedback/Rückkopplung
Reafferenzprinzip
Grundlegende Modellvorstellung für den Mechanismus aller Konstanzleistungen, die auf der Kompensation selbstverursachter Reize beruhen.
Unterscheidung von selbstverursachten Änderungen des eigenen Körpers von fremdverusachten.
Efferenzkopie wird gemacht. Diese Kopie wird mit der durch das Handlungsergebnis ausgelösten Reafferenz verglichen. Stehen Reafferenz und Efferenzkopie in Übereinstimmung, wird die Efferenzkopie gelöscht, da der geforderte Bewegungsablauf erfolgt ist. Nichtübereinstimmung hingegen führt zu entsprechenden Korrekturen nach demselben Prinzip.
Reafferenz = Rückmeldung der Erfolgsorgane.
Bei der passiven Augenbewegung fehlt dem Gehirn offensichtlich die Information über die Augenstellung, die über die aktive Änderung der Augenmuskeln rückgemeldet werden. Folglich wird die Verschiebung des Netzhautbildes als ___ __ ____ interpretiert.
Bewegung der Umwelt
Bei stillstehendem Auge führen die versuchten Augenbewegungen zu Scheinbewegungen und zwar in Richtung der...
intendierten Augendrehung
Nachbilder
verschieben sich nicht auf der Netzhaut
bewegen sich scheinbar in Richtung der Augenbewegung, bleiben aber stillstehen, wenn man das Auge von aussen mit dem Finger bewegt.
Emmert'sches Gesetz
Die erlebte Grösse eines Nachbildes ist proportional zur Grösse der Entfernung der Fläche, auf die man sieht
Grössen-Distanz-Skalierung
Gw = K * Gr * D
Gw = wahrgenommene Größe des Objekts
K = Konstante
Gr = Größe des Netzhautbildes
D = wahrgenommene Distanz des Objekts
Woher stammt die Entfernungsinformation, die für die Grössenkonstanzleistung notwendig ist?
Im Nachbereich: Information z.T. vom Grad der Nahakkomodation, der für scharfes Netzhautbild notwendig ist; z.T. über Konvergenzwinkel zwischen den Augenachsen, der umso grösser sein muss, je näher der betrachtete Gegenstand an die Augen herangeführt wird
Bei grösseren Entfernungen: Information stammt nicht von den Sinneszellen, die den Akkommodationszustand und den Konvergenzwinkel selbst messen, sondern sie wird nach dem Reafferenzprinzip gewonnen.
Mikropsie
subjektives Phänomen, bei dem Sehobjekte kleiner wahrgenommen werden, als es der Objektgröße entspricht.
"binding"
das visuelle System muss "entscheiden" welche Informationen zu einem einzigen Objekt zusammengebunden werden müssen
"segmentation"
das visuelle muss "entscheiden" welche Informationen dazu dienen, Objekte von einander abzugrenzen
Rubin'sche Pokal
Verhältnis von Figur und Grund muss nicht fix sein, kann wechseln; nur bedingt beeinflussbar
-> aktive Interpretationsleistung, viele Reizangebote => mehrere Interpretationen möglich
"parsing Paradox"
was geschieht zuerst, Interpretation der Teile, oder des Ganzen? bottom-up (part-to-whole) oder top-down (whole-to-part)?
Palmer (1975) schlägt vor: Interpretation von beidem gleichzeitig
Schemata nach Palmer. Was sind die Kanten, was die Knoten?
Kanten = stellen die Relationen zwischen Eigenschaften dar; kann den Namen "ist ein Teil" haben
Knoten = repräsentiert eine Eigenschaft
zB : Nase (Knoten) ist ein Teil (Kante) vom Gesicht (Knoten)
Phonemic-restoration-Effekt
Beleg für die Bedeutsamkeit des Kontextes
Ein Laut wird bei der Wahrnehmung des Lautmusers eines Wortes eingefügt, obwohl er gar nicht da ist.
Strahlentäuschung nach Hering
Gerade Linie wirkt in strahlenförmiger Rautenfigur gebogen.
Das Element "gerade Linie" führt je nach Konfiguration zu unterschiedlichen Wahrnehmungen dieses Elements.
Gestaltgesetzte:
- Gesetz der Nähe
- Gesetz der Ähnlichkeit
- Gesetz des gemeinsamen Schicksals
- Gesetz der Prägnanz
Gesetz des gemeinsamen Schicksals
auch "Gesetz der guten Fortsetzung"
Verbindung von bestmöglichen, einfachsten Wegen (zB Figurenverbindungen)
Gesetz der Prägnanz
- das allgemeinste gestaltpsychologische Gesetz
- auch "Prägnanzprinzip" od. "Gesetz der Guten Gestalt" genannt
- einfachste stabilste Form
- Gestalt geschlossen und symmetrisch organisiert
- Binnenstruktur hat grössere Ähnlichkeit als die Umgebungsstruktur und ist leichter zu erkennen
- unvollständige Figuren werden in der Wahnehmung ergänzt ("Kanisza-Dreieck")
"amodale Vervollständigung"
Kanisza-Dreick
Einfügung in eine unvollständige Figur.
Die Abgrenzung von Objekten erfolgt vor allem über...
... die Wahrnehmung von Konturen und Kanten und diese besteht im Wesentlichesn aus Kontrasten.
Die Wahrnehmung von Kontrastdifferenzen ist kritisch für die Formwahrnehmung.
Nach einer neuronalen Theorie der Informationsverarbeitung im visuellen System besteht dieses aus einem _________ und einem spezifischen ______.
Kontrastverarbeitungssystem, Helligkeitssystem
Was lässt sich mit Konstruktion von Phänomenskalen untersuchen?
Struktur von Bezugssystemen; deren Ausdruck sind die Phänomenskalen (Kateogrien-Unterteilung nach Otto Heller, 1980)
Struktur aus äquidistanten Urteilsbereichen
urteilsmässige Mittenbildung; Mitte finden -> nach unten und oben Extreme definieren
Mitte ist Bezugssystem
Jeder Urteilsbereich eines Bezugssystems ist ein statistischer Mittelwert mit einer bestimmten Streuung.
Weberscher Dreischalenversuch
Beispiel für die Urteilsrelativität
Schalen mit kaltem, lauwarmen und heissem Wasser.
Sinne messen vor allem Differenzen
Das Phänomen der Mitte
Heller (1984)
Wahrnehmen und Bilden von Mitten ist Teil der alltäglichen Mespraxis, die sich an den Einteilungen von "viel, mittel, wenig" orientiert.
Aspekte und Beispiele der Konstruktivität
Füllen des blinden Flecks
Konstanzleistungen
amodale Ergänzungen
Wahrnhemungstäuschungen
Kippfiguren, wie die Jastrow-Ente und der Necker-Würfel
Die Müller-Lyer-Täuschung
Der Phonemic Restoration Effect
Das Phi-Phänomen
Das Gesetz der Mitte kann das Gesetz der Nähe aufheben. Richtig oder falsch?
richtig
Welche zwei wesentliche Bedeutungen hat der Ausdruck "sich orientieren"?
a) seine gegenwärtige Position im Raum bestimmen (Selbstlokalisation) (Wo-Orientierung)
b) sich auf etwas in der näheren oder ferneren Umgebung hin ausrichten (sich orientieren an, ansteuern) (Was-Orientierung)
egozentrisches Bezugssystem
Um seine eigene Position im Raum zu bestimmen, muss ein Selbstbeweger diese Position relativ zu anderen Positionen bestimmen in der Art einer Landkarte. Die Positionen werden relativ zu den Körperachsen des Selbstbewegers definiert (links - rechts; vorne - hinten; oben - unten)
allozentrisches Bezugssystem
Ausgangspunkt der Orientierung nicht der eigene Körper, sondern ein bestimmtes Objekt (zB. ein Kirchturm), das als Landmarke fungiert.
Problem des Erkennens
distaler Reiz S muss mit einem Gedächtniseintrag S' vergeichen werden
Merkmalsvektor
In der Künstlichen Intelligenz wird angenommen, dass ein Objekt ein Muster ist, das aus einer Liste von nicht weiter analysierbaren Merkmalen (features) besteht.
pattern matching
Theorie des Mustervergleichs
musterbasierte Suche
template matching
Theorie des Schablonenvergleichs
Ein zu identifizierenes Muster "A" wird auf eine Schablone gelegt und es wird geüprüft, ob die Merkmale übereinstimmen oder nicht.
Problem: welche Abweichungen sind tolerierbar?
Prototypmodell des Objekterkennens
geht davon aus, dass im Gerhin eine Art Clusteranalyse gerechnet wird; kein exaktes Modell von S, sondern zentrale Tendenz des Merkmalvektors, ein Mittelwert und Konfidenzintervall
ähnlich die Theorie der Merkmalsanalyse (feature analysis) und Modell der kritischen Merkmale
Pandämonium-Modell
Selfridge (1959)
Es wird angenommen, dass jeder Stimulus in seine kleinsten Merkmalelemente zerlegt werden kann.
Bsp. Experiment von Reicher (1969) WORD - ORWD -> top-down Erkennungsprozess
Ebenen: Merkmalsdämonen -> Buchstabendämonen -> Wort-Dämonen
Das zentrale empirische Problem der Objekterkennung:
Wie spezifisch bzw. wie generell sind die Schablonen, Prototypen oder mentalen Merkmalsmodelle (=S')?
Wie viele Fehlklassifikationen von S in S' sind tolerierbar?
Höffdings Problem
Nach welchen Ähnlichkeitskriterien wird gesucht?
- Kontiguitätsprinzip setzt eine Ähnlichkeitsassoziation voraus
- Vorstellung a ruft durch Kontiguität Vorstellung b hervor
- Voraussetzung: Vorstellung a musste durch Reiz A geweckt werden (Wiedererkennen)
- Verbindung von A und a also durch Ähnlichkeit möglich
- nicht nur durch Kontiguität
Was unterscheidet die Standpunkte der Empiristen bezüglich der Schematheorie des Erkennens von den Rationalisten?
Nenne Namen
Empiristenbetonen die Wichtigkeit der bottom-up Prozesse; sensorische Daten sind die Quelle der Erfahrungen
Rationalisten nahmen an, dass es angeborene Ideen oder Strukturen gibt, diese machen sensorische Ereignisse erst zu "Daten".
Hume, Locke: Empiristen
Descartes: Rationalist
Kant (Synthese aus Empirismus und Rationalismus)