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Kartei Details
Karten | 141 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 24.11.2016 / 15.01.2019 |
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Was sind die allgemeinen Grundsätze zu den Patientenrechten in Bezug auf Forschung und Lehre?
- Recht auf genügende Aufklärung
- Recht auf Selbstbestimmung, insb.:
- Freiwillige Zustimmung erforderlich
- Jederzeitiger Abbruch möglich
Was ist der Inhalt der Richtlinien der Schweizer Akademieder medizinischen Wissenschaften (SAMW)?
- Forschung muss auf Wahrung der Gesundheit abzielen
- Risiken im Verhältnis zum Zweck der Forschung
- Begleitung des Projektes durch medizinisch-ethische Kommission
- Aufklärung der Probanden sowie freiwillige Zustimmung derselben
- Einwilligung kann jederzeit während des Versuchs widerrufen werden
- Einsichtsrecht der Versuchspersonen in die Unterlagen
- Gewährleistung voller Haftung und voller Versicherungsschutz im Falle einer Schädigung, unabhängig von Sorgfaltspflichtverletzung und Verschulden der durchführenden Personen
Was umfasst das Recht auf Sterbehilfe? Ist es in der Schweiz legal?
- Rechtliche Unterscheidung zwischen aktiver und passiver Sterbehilfe
- Aktive Sterbehilfe unzulässig und gemäss Art. 111ff StGB strafbar (bgl. insb. Art 114 StGB "Tötung auf Verlangen"
- Passive Sterbehilfe zulässig
- Verzicht auf lebensverlängernde Massnahmen bei Todkranken
- Hilfreich: Patientenverfügungen
- Beihilfe zum Selbstmord, sofern keine "selbstsüchtigen Beweggründe" der unterstützenden Personen vorliegen
- Patient muss die entsprechenden Mittel selber einnehmen bzw. anwenden
- Umstritten bei Sterbehilfeorganisationen (Regelungsvorschlag des Bundesrates vom 28. Oktober 2009)
Wie ist das Recht bei Obduktion und Organentnahme geregelt?
- Grundsatz: Die Personlichkeit endet mit dem Tod
- Aber: Persönlichkeitsrecht (pers. Freiheit gem. Art. 10 BV sowie Art. 28 ZGB)
schützt das Recht desMenschen, auch über seinen toten Körper zu verfügen
- nachwirkendes Persönlichkeitsrecht über Tod hinaus
- Patient kann Anordnungen über Verwendung seiner Leiche treffen
- Patient kann Autopsie und Organentnahme verbieten
- Art. 262 StGB schütz den Totenfrieden (insb. Strafbarkeit unberechtigter Organentnahme)
Rechte bei Obduktion (Autopsie)
- Sofern Patient keine Verfügungen getroffen hat, entscheiden Angehörige über Schicksal des Leichnams
- Anordnung der Obduktion von Amtes wegen möglich
- Obduktion kantonal unterschiedlich geregelt
- Obduktion nur, wenn Zustimmung des Patienten oder der Angehörigen vorliegt
- Obduktion nur dann nicht zulässig, wenn niemand rechtzeitig widerspricht
Rechte bei Organentnahme?
Regelung im Bundesgesetz über die Transplantation
- Einheitliche Regelung von
- Todesfestellung
- Voraussetzungen für die Organentnahme (Modell der erweiterten Zustimmung - Einwilligung des Verstorbenen oder ansonsten der Angehörigengemäss dem mutmasslichen Willen des Verstorbenen; ohne Einwilligung keine Organentnahme)
- Zuteilung von Organen für die ganze Schweiz
- Für Organspende einer lebenden Person gelten die üblichen Patientenrechte
Was gibt es zum SChutz der Angestellten vor Eingrifffen durch Patienten zu sagen?
- Grundsätzlich absoluter Schutz der Persönlichkeit der Arbeitnehmenden, und
- es gelten dieselben Grundsätze wie bei allen anderen persönlichkeitsverletzenden Eingriffen
- Aber:
- Leichte Eingriffe durch Patienten können je nach konkreter Stelle/Funktion zum Berufsrisiko gehören
- Höhere Toleranzschwelle und professionelles Auftreten in diesen Fällen gefordert
Grundsatz: Sofern eine Meldepflicht oder ein Melderecht besteht, ist keine Entbindung von der Schweigepflicht nötig.
Nenne Beispiele für diese Meldepflichten:
- Meldung ansteckender Krankheiten gemäss Epidemiegesetz des Bundes
- Meldepflicht aller Angehörigen von Berufen der Gesundheitspflege bei verdächtigen oder aussergewöhnlichen Todesfällen gemäss kantonaler Gesetzgebung
- Meldepflicht bei Hundebissen gemäss Tierschutzverordnung des Bundes
In welchem entwickeltem Land sind die Gesundheitskosten am höchsten in % des BIP?
USA
Je höher die ...... desto höher die ...... und folglich je höher die ....... desto höher die ......
Je höher die Lebenserwartung desto höher die Gesundheitskosten und folglich je höher die Gesundheitskosten desto höher die Lebenserwartung.
Gegeinseitige Abhängigkeit
Was ist der wichtigste Treiber der Gesundheitsausgaben?
Das Wirtschaftseinkommen
Weitere starke Kostentreiber:
1. Technologischer Fortschritt
2. Inflation (Preiserhöhung) der medizinischen Güter
3. Alterung/Lebenserwartung
Stimmt die Hypothese: Wirtschaftleistung - Gesundheitsausgaben - Outcome (Ergebnis Gesundheitsniveau)
Nein nicht zwingend, deswegen spielt die Ausgestaltung des Gesundheitssystems eine Rolle. Es gibt auch Staaten mit hohen Gesundheitsausgaben und trotzdem unterdurschnittlichem Outcome. Eingeschränkte Kausalität zwischen Gesundheitsausgaben und Outcome.
Ist die Ausgestaltung des Gesundheitssystems der wichtigste Faktor für die Gesundheit in einem Staat?
Nein, allgemein sind ander Faktoren wie allgemeiner Wohlstand oder Bildung entscheidender, für entwickelte und marktorientierte Länder ist es aber trotzdem wichtig, die Effektivität und Effizienz ihrer Gesundheitssysteme zu optimieren.
Was spielt eine zentrale Rolle bei der Ausgestaltung des Gesundheitssystems?
Die Art und Weise der Finanzierung:
- Finanzierungsmodus setzt positive und negative Anreize für alle Akteure (Allokationseffizienz)
- Finanzierungsmodus entscheidet darüber, wer letztlich die Rechnung bezahlt (Verteilungsgerechtigkeit)
Definition Gesundheitssystem:
Das Gesundheitssystem oder Gesundheitswesen eines Landes umfasst alle Personen, Organisationen, Einrichtungen, Regelungen und Prozesse, deren Aufgabe die Förderung und Erhaltung der Gesundheit sowie die Vorbeugung gegen und Behandlung von Krankheiten und Verletzungen ist.
In welche drei Oberarten von Gesundheitssystemenen kann aufgeteilt werden. Welcher Staat gilt als Paradebeispiel, wo ist die Schweiz?
1. Versorgung durch Gesundheitsdienst (Finanzierung durch Steuern) (national, regional od. kommunal geregelt)
Paradebeispiel - Grossbritanien
2. Sozialversicherung (Entweder Einkommensabhängige Beiträge (Deutschland) oder Kopfpauschalen (Schweiz)
Paradebeispiel - Deutschland
3. Freiwillige Privatversicherung (mit Fürsorge)
Paradebeispiel - USA
Heute sind eigentlich alle Länder Mischformen der drei Typen!
Unterscheiden sich in erster Linie durch das Prinzip der Finanzierung
Fakten zu Gesundheitswesen in USA:
- Die Privatversicherungen bezahlen den grössten Teil der Gesundheitskosten
- Desweiteren stark gewichtet sind Medicare und Medicaid (finanziert durch steuern)
- aus eigener Tasche werden rrd. 12 % bezahlt
- Die meisten Menschen in den USA sind über den Arbeitgeber versichert (60 %)
- Health plan ist Gegenstand der Vertragsverhandlungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer
- 16 % der Einwohner sind nicht krankenversichert, diese werden nur in Notfällen behandelt
- Höchster Privatanteil im internationalen Vergleich
Für wen ist Medicare und Medicaid:
Medicare:
Zielgruppen: vor allem Rentner (ab 65 Jahre) und jüngere Behinderte im Krankheitsfall (aber der Anmeldeprozess ist lange und komplex)
- Konzept: öffentliche (nationalstaatliche Krankenversicherung)
- Finanzierung: Sozialversicherungsprämien und Steuern
Medicaid
- Zielgruppen: arme Personen od. Familien mit Eink. unterh. der Armutsgrenze (Kindern, Eltern mit Kleinkindern, Behinderte, Schwangere)
- Bedürfniskeitsprüfung als Voraussetzung
- Konzept: öffentliches Gesundheitsfürsorgeprogramm;
Anzahl der Krankenhausbehandlungen sowie Zahl der kostenlosen Arztkontakte sind begrenzt
Finanzierung: Steuerfinanziert