VWL - mündliche Prüfungen
Fragen von A bis Z rund um das Thema Volkswirtschaft.
Fragen von A bis Z rund um das Thema Volkswirtschaft.
Fichier Détails
Cartes-fiches | 231 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Economie politique |
Niveau | Autres |
Crée / Actualisé | 23.06.2015 / 26.03.2023 |
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Was ist der Devisenswap?
Er wird von den Geschäftsbanken als kurzfristige Überbrückung bei unvorhergesehenen Liquiditätsengpässen benutzt. Die Geschäftsbanken verkaufen der SNB ausländische Währungen (Devisen). Mit gleichzeitiger Vereinbarung der Zeitspanne, diese wieder von den Geschäftsbanken zurückgekauft werden. Beide tragen das Währungsrisiko.
Beschreiben Sie drei Massnahmen der SNB bei Inflationsgefahr?
- Die SNB verkleinert die Geldmenge
- Erhöhung des Leitzinses (Dreimonate - Libor)
- Repo - Zins erhöhen, Allgemein Repo - Geschäft verringern
Wie kann die Nationalbank eine Inflation bekämpfen und welche Folgen haben diese Massnahmen?
Geldmenge verringern, dadurch weniger im Umlauf. Wirtschaft wird abgekühlt, weniger Produktion, dadurch steigt die Arbeitslosigkeit. Die Leute werden mehr sparen.
Nennen Sie vier Ursachen einer Inflation?
- Bei Krieg, Umweltkatastrophen immer eine Inflation. Grundgüter werden vernichtet.
- Eine Erhöhung der Geldmenge durch die SNB
- Geschäftsbanken erhöhen die Geldschöpfung. Zuviel Kreditvergabe an Unternehmen und Private
- Verringerung der Gütermenge
Wie entsteht eine Angebotsinflation?
Wenn die Produktionskosten für die Unternehmen steigen (z.B. höhere Löhne, teurere Rohstoffe) oder die Unternehmen höhere Gewinne realisieren wollen, dann steigen die Preise für die Sachgüter und die Dienstleistungen, weil die Unternehmer weniger produzieren. Dadurch entsteht eine Angebotsinflation.
Wie entsteht eine Nachfrageinflation?
Ein allgemeiner Gütermangel kann entstehen, wenn die gesamtwirtschaftliche Nachfrage nach Sachgütern und Dienstleistungen überdurchschnittlich zunimmt (z.B. Bund, Kantone und Gemeinden vergeben viele grosse Aufträge oder die Unternehmen investieren sehr viel). Dieser Gütermangel verursacht Preissteigerungen.
Wieso müssen die Produktivität und die Löhne gleichmässig steigen?
Damit der Geldstrom mit dem Güterstrom im Gleichgewicht bleibt.
Güterstrom grösser = Deflation
Geldstrom grösser = Inflation
Beschreiben Sie die drei Wirtschaftssektoren?
1. Primärsektor ( Urproduktion)
2. Sekundärsektor (Güterveredelung, Güterverarbeitung)
3. Tertiärsektor ( Dienstleistungen und Verwaltungen
Sind folgende Sachverhalte Teil des BIP oder nicht? Antwort begründen.
- Rasenmähen von Herrn Müller im Garten seines Einfamilienhauses
- Bremsbeläge, die eine Grossgarage einkauft, um sie im nächsten Jahr in Kundenautos einzubauen
- Behandlungsaufwendungen für einen Knochenbruch-Patienten im Spital
- Freiwilliges und unentgeltliches Engagement der Eltern im Schulbetrieb (z.B. für Aufgabenbetreuung)
- nein, Arbeit im Haushalt
- ja, Vorratszunahme (Teil der Bruttoinvestitionen)
- ja, Konsum gegen Entgelt
- nein, weil ohne Entgelt
Auf welche Arten lässt sich das BIP ermitteln? Erläutern Sie kurz die Arten.
- Produktionsansatz: Summe der Wertschöpfungen (Verkaufserlöse - Vorleistungen) der Unternehmen
- Einkommensansatz: Summe der Zahlungen für Produktionsfaktoren
- Verwendungsansatz: Verbrauch und Investitionen
Wie gross ist das BIP?
- Privater Konsum 310
- Staatlicher Konsum 60
- Bruttoinvestitionen 115
- Exporte Waren/Dienste 305
- Importe Waren/Dienste 245
BIP = 310 + 60 + 115 + (305 - 245) = 545
- (I-S) + (G-T) + (X-M) = 0. Erklären Sie diese Formel.
- Ein Land hat sowohl ein Staatshaushaltsdefizit als auch ein Spardefizit (Ersparnisse < Investitionen). Was lässt sich auf Grund der obigen Formel schliessen?
- I-S = Investitionen - Ersparnisse
- G-T = Staatlicher Konsum - Steuern (Staatshaushaltsüberschuss oder -defizit)
- X-M = Exporte - Importe
- Da (I-S) > 0 und (G-T) > 0, muss (X-M) < 0 sein, d.h. M > X
- Ergebnis: Doppeldefizit im Inland wird durch Importüberschuss Güter/Dienste getragen.
In einem Land steigt das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) innert Jahresfrist um 1 %. Die volkswirtschaftliche Gesamtproduktivität stieg im gleichen Zeitraum um 3 %. Die Zahl der arbeitswilligen Personen blieb unverändert. Was lässt sich aus diesem Zahlenvergleich schliessen?
BIP = Beschäftigte * Gesamtproduktivität
- Jahr 0: 1 = 1 * 1
- Jahr 1: 1.01 = x * 1.03
- x = 0.98
Ergebnis: Die Zahl der Beschäftigten hat um 2 % abgenommen, d.h., die Arbeitslosigkeit ist gestiegen.
Sehen Sie im Bild unten die Ausgangslage.
Es gilt:
- (AS = Gesamtwirtschaftliches Angebot / AD = Gesamtwirtschaftliche Nachfrage)
- (BIP = Bruttoinlandprodukt / PN = Preisniveau)
Wie wirken sich die folgenden Vorgänge/Ereignisse auf AD aus? Antworten kurz begründen.
- Exportzunahmen
- Börsencrash
- Fallende Zinsen
- Einkommensteuern sinken
- AD steigt, weil Exporte (X) Teil des BIP sind
- AD sinkt, weil die Leute weniger Vermögen haben. Pessimismus nimmt zu. Damit sinkt der Konsum.
- AD steigt, weil Investitionen und Konsum steigen
- AD steigt, weil verfügbare Einkommen und Konsum steigen
Aus welchen Gründen ist das reale Bruttoinlandprodukt (BIP), als einzige Grösse verwendet, kein guter Indikator für den Lebensstandard?
- BIP erfasst nicht alle Transaktionen (Schwarzmarkttransaktionen fehlen, ebenso Haushalts- und Freiwilligenarbeit).
- Viele Faktoren, die zum Lebensstandard beitragen, fehlen (z.B. Gesundheitssystem, Sterblichkeit, Bildungssystem, Umweltsituation, Einkommens- und Vermögensverteilung).
Ein Unternehmen kauft Rohstoffe im Wert von 60 ein und verkauft die hergestellten Fertigprodukte für 230. Dabei verursacht die Produktion eine Umweltverschmutzung, die auf 5 geschätzt wird. Wie gross ist die Wertschöpfung dieses Unternehmens?
Wertschöpfung = 230 - 60 = 170
(Umweltverschmutzung von 5 sind Externalitäten, die soziale Kosten, aber keine privaten Kosten verursachen.)
Aus welchen Gründen kommen die folgenden Güter als 'Geld' nicht in Frage?
- Vieh
- Bananen
- Mineralien
- Vieh: nicht teilbar, aufwendiger Unterhalt, nicht 'haltbar'
- Bananen: nicht haltbar, nicht selten
- Mineralien: nicht vertretbar (grosse Wertunterschiede), nicht selten
- Aus welchen Motiven wird Bargeld gehalten (3 nennen)? Bei welchen Motiven besteht eine Abhängigkeit vom Zins, bei welchen eine solche vom Einkommen?
- Transaktionsmotiv (Einkommensabhängigkeit)
- Spekulationsmotiv (Zinsabhängigkeit)
- Vorsichtsmotiv (Einkommensabhängigkeit)
Welche Kosten verursacht die Inflation?
- Generell kann gesagt werden: Gläubiger von Nominalwerten verlieren, Schuldner von entsprechenden Werten gewinnen. Inflation ändert damit die Vermögens- und Einkommensverteilung.
- Allerdings hängt die Wirkung stark davon ab, ob die Inflation antizipiert wurde oder eben nicht. Im Falle der Antizipierung können die Parteien die Inflationskosten einschränken oder ganz vermeiden (z.B. durch Indexierung). In allen Fällen aber entstehen Menuekosten (Kosten der Preisänderungen, verbunden mit Informationsproblemen).
In einem Land mit einer Bevölkerung von 10 Mio. Einwohnern beträgt die Erwerbsquote 62 %. Wie hoch ist die Arbeitslosenquote, wenn 455'000 Personen arbeitslos sind?
- Erwerbsbevölkerung: 62 % von 10 Mio. ® 6.2 Mio.
- Arbeitslosenquote = 455'000 * 100 / 6'200'000 = 7.3 %
Welche Art von Arbeitslosigkeit gibt es im Falle einer Rezession, die friktionelle, die saisonale, die konjunkturelle oder die strukturelle Arbeitslosigkeit?
Die konjunkturelle Arbeitslosigkeit.
Welche Konjunkturindikatoren können unterschieden werden? Nennen Sie zu jeder Art ein Beispiel.
- vorauseilende KI, z.B. Börse
- gleichlaufende KI, z.B. Bruttoinlandprodukt
- nachhinkende KI, z.B. Arbeitslosigkeit
Welche Arten und Instrumente der Konjunkturpolitik lassen sich unterscheiden?
- Monetäre KP (Zinspolitik, Geldmengensteuerung)
- Nichtmonetäre KP (Finanzpolitik: Staatsausgaben, Steuern / Aussenwirtschaftspolitik: Zölle)
Nennen Sie Beispiele von automatischen Konjunktur-Stabilisatoren. Wie wirken sie?
- Einkommensteuern, Arbeitslosenunterstützung
Sie wirken antizyklisch und unterstützen damit die Konjunkturpolitik.
Wie ist die folgende Situation zu beurteilen?
- Wachstumsrate reales Bruttoinlandprodukt (BIP) 2 %, Zunahme der Bevölkerung 3 %
Lebensstandard sinkt, weil das reale BIP pro Kopf um ca. 1 % sinkt.
- Was versteht man unter Stagflation?
- Welcher Zielkonflikt besteht bei der Bekämpfung der Stagflation mit Hilfe der Wirtschaftspolitik?
- Stagflation ist die Kombination von Inflation und Stagnation.
- Wenn die Inflation bekämpft wird, besteht die Gefahr einer Rezession. Wenn gegen die Rezession vorgegangen wird, droht eine zusätzliche Inflation.
Auf dem Markt erzielte Einkommen führen zur primären Einkommensverteilung. Mit Hilfe von progressiven Einkommensteuern und von degressiven Transferzahlungen erfolgt durch den Staat eine Umverteilung von Reich zu Arm, welche zur sekundären Einkommensverteilung führt.
- Zeichnen Sie mögliche Lorenzkurven mit einer primären und einer sekundären Einkommensverteilung.
- Was passiert mit dem GINI-Koeffizienten auf dem Weg von der primären zur sekundären
Einkommensverteilung?
Welches sind die wichtigsten drei wirtschaftspolitischen Ziele (magisches Dreieck)?
- Vollbeschäftigung
- Preisstabilität
- Wirtschaftswachstum
In einer Volkswirtschaft mit flexiblen Wechselkursen steigen die Zinsen im Verhältnis zu den Zinsen im Ausland. Was wird mit den Exporten passieren? Antwort begründen
Höhere Zinsen (im Verhältnis zum Ausland) führen zu Kapitalimporten, einer Höherbewertung der eigenen Währung und damit zu sinkenden Exporten.