VWL Avor eidg. TK mündlich

Vorbereitung auf die mündliche VWL Prüfung für den eidg. Technischen Kaufmann

Vorbereitung auf die mündliche VWL Prüfung für den eidg. Technischen Kaufmann


Kartei Details

Karten 141
Lernende 19
Sprache Deutsch
Kategorie VWL
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 01.09.2015 / 30.06.2024
Weblink
https://card2brain.ch/box/vwl_avor_eidg_tk_muendlich
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/vwl_avor_eidg_tk_muendlich/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Was bedeutet Sockelarbeitslosigkeit?

Sockelarbeitslosigkeit bezeichnet diejenige Arbeitslosigkeit, welche unabhängig von Konjunktur und Jahreszeit immer vorhanden ist. Sie lässt sich folgendermassen untergliedern:

  • Friktionelle Arbeitslosigkeit; auch Sucharbeitslosigkeit genannt, kommt durch einen Stellenwechsel zu Stande und ist oft nur von kurzer Dauer. Wird einer Person in einem Unternehmen gekündigt, benötigt diese Zeit um eine neue Stelle zu finden. Daher kann es sein, dass diese Person einige Wochen oder Monate arbeitslos ist.

 

  • Strukturelle Arbeitslosigkeit bezeichnet diejenige Arbeitslosigkeit, welche entsteht, wenn das Arbeitsangebot nicht mit der Nachfrage übereinstimmt und der Arbeitsmarkt zu wenig flexibel ist, um dies auszugleichen. Bspw. wurden nach der Erfindung von Autos weniger Pferde gebraucht, weshalb Hufschmiede vermehrt arbeitslos wurden und Automechaniker gesucht waren. Obwohl es offene Stellen gibt, können die Arbeitslosen am falschen Ort wohnen, die falsche Ausbildung oder zu hohe Lohnvorstellungen haben.

Was bedeutet Konjunkturelle Arbeitslosigkeit?

Konjunkturelle Arbeitslosigkeit ist diejenige Arbeitslosigkeit, welche auf den Konjunkturzykluszurückzuführen ist. Die konjunkturelle Arbeitslosigkeit entsteht also bei schlechtem Wirtschaftsgang, weil die Firmen Arbeitnehmer entlassen. Im nächsten Aufschwung stellen die Firmen aber wieder mehr Arbeitnehmer an. 

Wodurch wird die Arbeitslosigkeit gefördert?

 

- bessere Technologien

- Kostendruck führt zu Stellenabbau

- Spezialisierung 

- Rationalisierung (Ersetzung menschlicher Arbeitskraft durch Maschinen)

- Gesetze

Erklären Sie das 3 -Säulen-Prinzip der schweizerischen Vorsorge!

1. Säule

- AHV, Ziel: Existenzsicherung der Betagten (seit 1948 obligatorisch)

 

2. Säule

-Berufliche Vorsorge (BVG), obligatorisch seit 1985. Ziel: Fortsetzung der gewohnten Lebenshaltung in angemessener Weise, Koordination mit 1. Säule

 

3.Säule

- Freiwillige, private, individuelle Vorsorge. Ziel: Abdeckung der über die gewohnte Lebenshaltung hinaus gehenden persönlichen materiellen Wünsche (diese wird steuerlich privilegiert)

1) Welche Ziele werden mit der AHV vefolgt?

2) Nach welchem System wird die AHV in der Schweiz finanziert?

1) Umverteilung von Lebenseinkommen von Reichen zu Armen (Sozialausgleich) und Existenzsicherung

2) Ausgabenumverteilung, Umlageverfahren

 

Die AHV wird nach dem sogenannten Umlageverfahren finanziert. Im Unterschied zur beruflichen Vorsorge (Pensionskasse) oder dem Sparbuch wird bei dieser Finanzierungsart nicht über Jahre gespart und Kapital angehäuft.

Die AHV gibt in etwa aus, was sie jährlich einnimmt, d.h. innerhalb der gleichen Zeitperiode werden die eingenommenen Beiträge für Leistungen an die Rentenberechtigten wieder ausgegeben, also "umgelegt". Dank diesem Finanzierungssystem können einmal beschlossene Rentenverbesserungen sofort verwirklicht werden.

Die Leistungen der AHV werden hauptsächlich mit den Beiträgen der Versicherten und der Arbeitgeber finanziert. Daneben steuert der Bund einen Anteil von 19,55 Prozent an die Ausgaben bei. Dieses Geld nimmt er ein aus direkten Bundes- und Mehrwertsteuererträgen sowie aus den Fiskalabgaben für Tabak, Spirituosen und Spielbanken.  

Seit 1999 wird ein zusätzliches Mehrwertsteuerprozent erhoben, das zu 83% direkt der AHV und zu 17% dem Bund zugute kommt. Der Bund kommt für knapp einen Fünftel der Ausgaben der AHV auf, sein Beitrag wird u.a. durch den oben erwähnten Anteil am Mehrwertsteuer-prozent sowie die Tabak- und Alkoholsteuer finanziert. Zudem fliesst ein Teil des Umsatzes der Spielbanken direkt in den AHV-Fonds.

 

Welche Probleme ergeben sich bei der Finanzierung der AHV in Zukunft?

Erhöhung der Rentenquote

Das Verhältnis von Beitragszahlern zu Leistungsempfängern verschiebst sich sich in den nächsten Jahrzenten stark. Im Jahr1948 waren es ca. 9:1, Jahr 2000 ca. 4:1 im Jahr 2030 ca. 2.5:1

Finanzierungslücke kann nicht durch Wirtschaftswachstum aufgefangen werden

Arbeitslosenzahlen

 

 2014, 3.2% (siehe Liste)

August 2015 erhöhung auf 3.2% 

 

Zeichne das Preis-Mengendiagramm für direkte Steuer. 

  • Grund
  • Vor-/Nachteile
  • Alternativen

  • Grund: 
    • Als folge der direkten Steuer ( zB Einkommenssteuer ) verfügt man über weniger Einkommen, die Nachfrage sinkt demnach. 
    • Der Staat generiert so Einnahmen
  • Vorteile
    • Einnahmen für den Staat die höher sind als die Kosten
  • Nachteile
    • Zu hohe Steuern bremsen den Konsum
  • Alternativen
    • die indirekte Steuer

Zeichne das Preis-Mengendiagramm für Höchst und Mindestpreise

  • Grund
  • Vor-/Nachteile
  • Alternativen

  • Mindestpreise
  • Grund
    • Schutz bestimmter Brachen
  • Vorteil
    • Geht nicht über die Staatsrechnung
  • Nachteil
    • Verzerrung des Marktes
  • Alternative
    • Direktzahlung an die Produzenten

 

  • Höchstpreisse
  • Grund
    • Schutz von Konsumenten
  • Vorteil
    • Geht nicht über Staatsrechnung
  • Nachteile
    • Verzerrung des Marktes
  • Alternative
    • Direktzahlungen an Konsumenten

Welche Ansätze zur Lösung des Finanzierungsproblems bei der AHV gibt es?

- Erhöhung der Bundesbeiträge über die Mehrwertssteuer, Erhöhung der Alkohol- und Tabaksteuer

- Senkung der durchschn. Renten (kleinere Renten)

- Erhöhung des Rentenalters

- Erhöhung der Beitragssätze

 

Nach welchem System wird die 2. Säule in der Schweiz finanziert?

Kapitadeckungsverfahren

Welches sin die Haupteinnahmen des Bundes?

- direkte Steuern

- Mehrwertssteuer

- Verrechnungssteuer

Was versteht man unter dem Finanzausgleich?

Umverteilung von Aufgaben und Einnahmen von Bund, Kantone und Gemeinden (Reiche unterstützen Finazsschwächere)

Was wird mit der Handelsbilanz gemessen?

Die Importe und Exporte von beweglichen Gütern

Was versteht man unter " Wechselkurs"?

Der Wechselkurs ist der Preis einer Währung, ausgedrückt in einer anderen Währung. Der Markt, auf dem sich dieser Preis bildet, ist der globale Devisenmarkt.

Wenn der Wechselkurs steigt, heisst das, der Franken ist weniger Wert, sinkt der Kurs hat der Franken mehr Wert

Was versteht man unter einem fixen Wechselkurssystem?

Die Wechselkurse werden fixiert (Wechselkursparitäten). Bei Differenzen von Angebot und Nachfrage muss die Zentralbank intervenieren und das Überangebot absorbieren (aufsagen, aufnehmen) oder die Übernachfrage mittels Abgabe von Devisenreserven befriedigen.

Welche Vorteile haben fixe Wechselkurse gegenüber flexiblen Wechselkursen für den Handel, welche Nachteile?

Vorteile:

- Einfacherer Handel, Preisvergleiche besser möglich (tiefere Kosten)

- Eliminieren das Wechselkursrisiko

- Unternehmen können tiefere Margen anbieten

- Preise und Güter können besser verglichen werden

Nachteile:

- keine autonome Geldpolitik

- Konjuktur ist abhängig vom Ausland

- Spekulationen sind einfacher, es braucht einen Basiswert

Wie sollte sich eine starke Aufwertung des Schweizerfrankens auf die folgenden Teilbilanzen auswirken?

Handelsbilanz:

- Importe werden günstiger und sollten zunehmen

- Exporte werden für das Ausland teurer und sollten zurückgehen

 

Dienstleistungsbilanz:

- Schweizer fragen mehr Dienstleistungen im Ausland nach

- Ausländer fragen weniger Dienstleistungen in der Schweiz nach

 

Was versteht man unter einem flexiblen Wechselkurssystem?

Die Wechselkurse ergeben sich am Devisenmarkt frei nach Angebot und Nachfrage (Die Notenbank interveniert nicht am Devisenmarkt)

Ein hoher Schweizerfranken hat nicht nur negative Auswirkungen auf die Schweiz, erklären Sie weshalb?

- Die Importgüter werden relativ billiger, damit sinkt die Gefahr der importierten Inflation

- Auslandreisen werden für die Schweizer relativ billiger

Welche wichtigen Ausgaben einer durchschnittlichen Schweizerfamilie fehlen im Warenkorb?

- Versicherungen

- Steuern

Was bedeutet Inflation?

- Kaufkraftverlust

- Missverhältnis zwischen Geld- und Gütermenge (zu viel Geld und zu wenig Güter)

https://www.youtube.com/watch?v=WAlccQvkni8

https://www.youtube.com/watch?v=AojHN-YfdkI

 

Weshalb ist Inflation volkswirtschaftlich unerwünscht?

- Inflation führt zu ungerechten Einkommens- und Vermögensverteilungen

- Gefahr, dass Lohn-Preis-Spirale einsetzt

 

Welche wirtschaftlichen Folgen hat die Inflation?

- Nachteile für Gläubiger, Sparer und Rentner

- Vorteile für Schuldner

- Übermassige Preissteigerungen = Geldentwertung

- Steigende Umlaufgeschwindigkeit

- Flucht in Sachwerte

- Steigerung der Beschäftigung

Nenne "3" Geldfunktionen 

  • Zahlungsmittel
  • Wertspeicher/Wertbewahrung
  • Recheneinheit

Erklären Sie "4" Geldmengenbegriffe:

  • M0: Notenbankgeldmenge
    • Summe von Notenumlauf und Giroguthaben von Geschäftsbanken bei der SNB
  • M1: Bargeldumlauf plus Sichteinlagen
    • Summe aus Bargeldumlauf, Sichteinlagen ( Privatkontos ), Transaktionskontos
  • M2: M1 plus Spareinlagen in Schweizer Franken
  • M3: M2 plus Termineinlagen in Schweizer Franken
    • Termineinlagen sind zB Obligationen

Nennen Sie die Hauptaufgaben der SNB

  • Den Geldumlauf der Schweiz regeln
  • Den Zahlungsverkehr erleichtern
    • mittels SIC, ein einheitliches Abwicklungssystem
  • Eine dem Gesamtintresse dienende Geld und Währungspolitik führen
    • Inflation niedrig ( <2% ) halten, stetiges Wirtschaftswachstum zu fördern
  • Ein stabiles Finanzsystem fördern
    • sie stellt ( mit dem Bund ) die Rahmenbedingungen für den Finanzplatz
    • sie gewährt Liquiditätshilfen

Nennen Sie die 2 wichtigsten Instrumente der SNB!

  • Das Repo-Geschäft (Repurchase Agreement)
    • Die geschäftsbanken veraufen der SNB Wertschriften
    • Die SNB gewährt den GB dafür Kredite
    • Gleichzeitig wird die Dauer des Geschäfts vereinbart
    • Für die Dauer des Geschäfts bezahlen die GB den Repo-Zins
    • Hierbei dienen der SNB die Wertschriften als Sicherheit falls eine GB ihre Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann.
  • Der 3-Monats-Libor (Libor=London InterBank offered Rate)
    • Ein Zinssatz der Angibt zu welchen Konditionen sich die Geschäftsbanken untereinander Geld leihen. 
  • Der Devisenswap (SNB kauft ausländische Währung und verkauft später wieder)
    • Die GB verkaufen der SNB ausländische Währung ( Devisen )
    • gleichzeitig wird vereinbart wann die GB die Devisen zurückkaufen
    • Im Gegensatz zum Repogeschäft unterliegt die SNB einem Gegenparteirisiko. Der Preis der Devisen wird im Voraus vereinbart und keine PArtei weiss wie sich die Devisen entwickeln werden. Es tragen somit beide Parteien ein Risiko. 
  • SNB Bills (SNB verkauft eigene Wertpapiere um Geldmenge zu reduzieren)
    • Die GB können überschüssige Liquidität gewinnbringend anlegen und jederzeit wieder in Liquidität umwandeln.

Nennen Sie die 7 Bundesräte:

Manu, Carlo, Sascha, Daniela.. Spass, siehe Foto

Merk dir!!!

SNB arbeitet mit Geschäftsbanken

Ohne Geschäftsbanken könnte die SNB ihre Instrumente nicht nutzen

Erkläre Bruttonationaleinkommen (BNE)

BNE = Inländerprinzip = was wurde von Inländern im Inland und im Ausland produziert

https://www.youtube.com/watch?v=07anlgd5se0

Erkläre Stagflation

Stagflation besteht aus den zwei wörtern Stagnation und Inflation.

Das heisst: Stagnierender Wirtschaftswachstum und gleichzeitige erhöhung der Preise

 

1) Momentan haben wir einen starken Franken gegenüber dem Euro, was bedeutet das?

2) Was wäre der theoretische richtige Wechselkurs nach der Kaufkraftparitätentheorie?

1) Der Franken ist gegenüber dem Euro überbewertet. Ich bekomme für 1 CHF mehr Güter im Euroraum als in der Schweiz.

 

2) Preis Inland/Preis Ausland = theoretisch richtiger Wechselkurs

1 Schoggi kostet in der Schweiz CHF 2.-, die gleiche Schoggi kostet in Deutschland 1.20 Euro = 2/1.20 = theoretisch richtiger Wechselkurs = 1.67

Nach der Theorie muss eine Geldeinheit in allen Ländern die gleiche Kaufkraft haben, sie muss überall den gleichen realen Wert besitzen. Dies wird auch absolute Kaufkraftparität genannt

Nenne Sie die Vorteile eines starken Frankens!

- Billige Importe

- Günstige Ferien für Schweizer im Euroraum

- tiefere Produktionskosten in der Schweiz

- tiefe Zinsen

Erkläre Deflation

Gegenteil von Inflation: Kaufkraft steigt

Nennen Sie die Nachteile eines starken Frankens!

- Arbeitsplätze werden bedroht

- teure Exporte

- Gut für Gewerbe und Landwirtschaft (weil sie wenig exportieren)

Nenne 3 Ursachen der Inflation

Inflation von der Geldseite her:

  • Erhöhung der Geldmenge durch SNB
  • Erhöhung der Geldmenge durch Geschäftsbanken (Kreditvergabe)
  • Erhöhung der Umlaufgeschwindigkeit

Inflation von der Güterseite her:

  • Verringerung der Gütermenge
  • Nachfrageinflation/Angebotsinflation
  • Lohn-Preis-Spirale (Erhöhung Lohn führt zu Erhöhung Güterpreis)
  • Importierte Inflation (Verteuerte Güter werden Importiert)
  •  

Nenne 3 Ursachen der Deflation

Deflation von der Geldseite her:

  • Gleichbleibende Gütermenge, abnehmende Geldmenge
  • Weniger Kredite von den Banken
  • Lohnkürzungen
  • Private Sparen mehr

Deflation von der Güterseite her:

  • Zunehmende Gütermenge, gleichbleibende Geldmenge
  • zu hohe investitionen der Unternehmen
  • überproduktion
  • Flucht aus Sachwerten
  • Importüberschuss

Erkläre die Quantitätstheorie

Eine Theorie, die besagt, dass die verfügbare Geldmenge das Preisniveau und die Wachstumsrate der Geldmenge die Inflationsrate bestimmt.

Wie wird die Inflation gemessen?

In der Schweiz wird die Inflation anhand des Landesindexes der Konsumentenpreise gemessen. (LIK)

Der Landesindex der Konsumentenpreise misst die durchschnittliche Preisentwicklung der von den privaten Haushalten in der Schweiz nachgefragten Güter und Dienstleistungen. Dieser Preisindex wird vom Bundesamt für Statistik monatlich auf Grund eines Warenkorbs berechnet, der den Konsum der privaten Haushalte abbildet. Der Landesindex der Konsumentenpreise - auch Konsumentenpreisindex genannt - dient in der Schweiz zur Messung der Inflation.