VO Methoden der Sozialwissenschaft - Vertiefung

Hirschle, Globisch Universität Innsbruck

Hirschle, Globisch Universität Innsbruck


Kartei Details

Karten 57
Sprache Deutsch
Kategorie Soziales
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 12.06.2014 / 30.08.2018
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Was bedeutet es, wenn die Siginifikanz der UV2 im weiteren Modell durch das hinzufügen einer UV3 verschwindet (lineare Regression)

UV2 hat nur einen Scheineffekt auf AV -> die Effekte von UV2 und UV3 gehen auf dieselbe Information zurück

Was spricht dagegen auch für dichtotome/nominal skalierte abhängige Variablen das lineare Regressionsverfahren einzusetzen

  • Lineare Schätzung geht von mehrstufiger Variable mit Intervallcharakter aus
    • Binäre AV weist jedoch nur 2 qualitativ verschiedene Zustände auf
    • Koeffizienten werden somit mit Wahrscheinlichkeitsinterpretationen interpretiert
  • eine lineare Beziehung zwischen UV und AV ist bei Wahrscheinlichkeiten eher Spezialfall
  • Schätzmethode (Methode der kleinsten Quadrate) ist nicht angemessen für AV, die nur 2 Zustände kodiert

Wie modelliert eine logistische Regression die Beziehung zwischen AV und UV

  • Geschätzte (Irrtums-) Wahrscheinlichkeiten von P(y) variieren zwischen 0 und 1
  • Zusammenhang von AV und UV wird als S-förmige Beziehung modelliert -> die Strecke des S kann dabei variieren

Worin besteht der Unterschied bei der Interpretation der Regressionskoeffizienten der unabhängigen Variablen bei der logistischen und linearen Regression

  • Bei der logistischen Regression gibt es keine einheitlichen Interpretationen für den b-Koeffizienten
    • Die Stärke der Zu- und Abnahme der Wahrscheinlichkeit für das Eintreten von y variiert, wenn x um eine Einheit nach oben verschoben wird
    • die Veränderung (b-Koeffizient) ist vom x-Achsenabschnitt abhängig auf dem man sich befindet

Habitushermeneutik

Das Klassenspezifische aus der sozialen Praxis der Akteure lesen -> zeigt sich in alltäglichen Klassifizierungen und Bewertungen der sozialen Akteure -> Überführung von Konstruktionen 1. Ordnung in Konstruktionen zweiter Ordnung

Habitushermeneutik -> Methode des doppelten Bruchs (Bourdieu)

  • Subjektiv Gesagtes rekonstruieren und verstehen
  • Handeln erklären und zurückführen auf die soziale Welt (Milieus)

Habitushermeneutik -> Ablauf/Vorgehen

  • Rekonstruktion der subjektiven Perspektive
  • subjektive Konstruktionen mit sozialen Kontext (Milieus) verbinden -> verstehen und erklären

Habitushermeneutik -> Methodologie

  • Gesellschaftliche Strukturzusammenhänge erkennen und erklären
  • strukturentdeckende Methoden
  • Einzelfallorientierung: Hermeneutik des Habitus -> der Habitus muss erschlossen werden
  • typologische Differenzierung sozialer Milieus -> Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsmuster
  • bsp. Befragung -> Interviews werden sequenzanalytisch analysiert

Kodieren in der Grounded Theory

  • Offenes Kodieren
    • Vom Indikator zum Konzept
    • Prozess des Aufbrechens, Untersuchens, Vergleichens, Konzeptualisierens und Kategorisierens von Daten
  • axiales Kodieren
    • Vom Konzept zur Kategorie
    • Verbindungen zwischen Kategorien und Sub-Kategorien werden ermittelt
  • selektives Kodieren
    • Von der Kategorie zur Kern-/Schlüsselkategorie
    • Auswählen der Kernkategorie und systematisches In-Beziehung setzen mit anderen Kategorien

Visuelle Soziologie -> Differenz zwischen Text und Einzelbild

  • Textsequenzen vs. "beim Bild alles auf einmal" -> alles präsent! Raum/Zeit
  • Wort für Wort/Satz für Satz vs. Bilder ordnen und zerschneiden

Visuelle Soziologie -> Barthes (Gegner von Bourdieus Habitusfotografie)

  • "studium"
    • Haben alle alltäglichen Fotos -> Vorwissen (Gesten, Mimik etc.)
  • "punctum"
    • Ein punctum besitzen die Bilder, die aus der Masse herausragen -> z.B. besondere Bilder die unsberühren
    • dies entsteht durch den sozialen Kontakt

Ablauf der Bildanalyse

Symmetrischer Bildblick -> Bildliniensystem vgl. Goldener Schnitt

  • Begreifen, was uns ergreift = formale Analyse
    • Zentrum weiß, Kopf von Person -> Diagonale Kontrastlinie durch das Bild ziehen -> Trauernde auf der Hauptachse
  • unmittelbare und mittelbare Bildkontexte
    • Betrachten des Motivs -> auf was wird auf dem Bild angespielt?
    • Betrachten des Bildausschnitts -> Welche Bilder kennt man, die auf dieses Bild referieren
  • Sozialmilieus und Handlungshorizont
    • Warum ist der Ausschnitt/das Motiv gewählt worden
    • Frontseite eines Magazins, Wettbewerb

Faktorenanalyse

  • FA ist ein multivariates Verfahren zur Reduktion von vielen (manifesten) Variablen zu wenigen (latenten) Variablen, die als Faktoren bezeichnet werden
  • Es soll möglichst viel Information (Varianz) der ursprünglichen Variable erhalten bleiben

Faktorenanalyse -> latente und manifeste Variablen

  • Einstellungen/Werthaltungen sind als latente Konstrukte zu verstehen (z.B. Religiöser Glaube, Umweltbewusstsein, Politische Einstellung) -> Sie kommen nicht in einem einzigen Indikator zum Ausdruck und können daher nicht direkt gemessen werden
  • Deshalb: Versuch mit Hilfe einer Reihe manifester Variablen das theoretische Konstrukt einzukreisen -> Bsp.: Glaube: Glaube an Gott, an den Himmel, an Jesus, an ein Leben nach dem Tod

Ablauf quantitative Inhaltsanalyse

  1. Formulierung der Fragestellung
  2. Bestimmung der Materialstichprobe
  3. Aufstellung des Kategoriensystems
  4. Definition der Kategorie
  5. Bestimmung der Analyseeinheit
  6. Kodieren
  7. Verrechnung (Häufigkeiten)
  8. Darstellung der Interpretation

Ablauf qualitative Inhaltsanalyse

  1. Festlegung des Materials
  2. Analyse der Entstehungssituation 
  3. Formale Charakteristika des Materials
  4. Richtung der Analyse
  5. Theoriegeleitete Fragestellung
  6. Analysetechnik, konkretes Ablaufmodell
  7. Definition der Analyseeinheit
  8. Analyseschritte mittels Kategoriensystem
  9. Interpretation der Ergebnisse

Gütekriterien

  • Validität/Validierung
    • Validierung -> qualitativ
    • Konstruktion von Wissen und sozialer Diskurs
  • Reliabilität
    • Verlässlichkeit 
    • Intersubjektivität -> situative Genundenheit von Datenerhebung/-auswertung
    • Symbole von Forscher und Untersuchten werden gleich interpretiert = Voraussetzung
  • Objektivität
    • Durch Intersubjektive Nachvollziehbarkeit