VKM_I_Kap.3_4
Kap3/4
Kap3/4
Fichier Détails
Cartes-fiches | 62 |
---|---|
Langue | Français |
Catégorie | Latin |
Niveau | École primaire |
Crée / Actualisé | 11.11.2013 / 11.11.2013 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/vkmikap_34
|
Intégrer |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/vkmikap_34/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
3.10. Laufbuchsen
Geforderte Eigenschaften
Kostruktive Auslegung
Kühlungsart
- Deformation durch thermische und mechanische Einflüsse minimieren (Sicherstellen der Kolben- und Ringbewegung, Abdichtung) mittels gleichmäßiger Kühlung und sorgfältiger konstruktiver Auslegung und Einspannung
- Temperatur in der Ringzone unter 180 – 200°C bei stationärem und 220 – 240°C bei instationärem Betrieb wegen der Gefahr der Ölverkokung
- Werkstoffeigenschaften müssen Kolben und Ringen entsprechen (Lebensdauer)
Konstruktive Auslegung
Hinsichtlich der konstruktiven Auslegung von Zylinderlaufbuchsen muss zwischen unterschiedlichen Varianten unterschieden werden.
Kühlungsart
Man unterscheidet
- Wassergekühlte Laufbuchsen
- Luftgekühlte Laufbuchsen
Während die wassergekühlten Laufbuchsen eine glatte äußere Oberfläche aufweisen, so trägt die luftgekühlte Laufbuchse auf ihrer Außenseite die für die Verbesserung der Wärmeabfuhr notwendigen Kühlrippen. Die Fertigung dieser Variante ist demzufolge etwas kostenintensiver.
3.10. Laufbuchsen
Bauart
Man unterscheidet
- Blockmotor
- Getrennte Laufbuchse
Beim Blockmotor bilden Zylinderlauffläche und Motorblock eine Einheit, die gemeinsam gegossen wird. Abbildung 3-22 zeigt zwei Ausführungsvarianten des Blockmotors.
Der Blockmotor hat Vorteile hinsichtlich
- Der kompakten Bauform
- Der Steifigkeit und
- Der Wirtschaftlichkeit
Von Nachteil sind jedoch die folgenden Punkte:
- Schwierig zu gießen
- Gleicher Werkstoff für Gehäuse und Laufbuchse
- Schadhafte Stellen führen zum Ausschuss des gesamten Blocks
- Verzug der Laufbuchse durch thermische oder mechanische Beanspruchung in radialer und axialer Richtung
3.10. Laufbuchsen
Getrennte Laufbuchsen
Bei getrennten Laufbuchsen sind Laufbuchse und Motorblock in eigenen Fertigungsschritten hergestellt worden und werden erst nachträglich zusammen gefügt. Damit können die angesprochenen Probleme teilweise gelöst werden, je nach Konstruktion entstehen jedoch andere Schwierigkeiten.
Dabei muss unterschieden werden, ob die Buchse
- Eingegossen oder
- Auswechselbar ist
Bei den eingegossenen Buchsen können zwar unterschiedliche Werkstoffe für Gehäuse und Buchse verwendet werden, die übrigen Nachteile bleiben aber im Wesentlichen bestehen.
Bei den auswechselbaren Buchsen ist ein Wechsel einer schadhaften Buchse möglich, ohne den gesamten Motor aussondern zu müssen. Hier muss jedoch unterschieden werden zwischen
- Trockenen Laufbuchsen
- Nassen Laufbuchsen
3.10. Laufbuchsen
Trockene und nasse Laufbuchsen
Trockene Laufbuchsen werden direkt an den Motorblock eingepresst oder eingeschoben und bilden eine leichte Reparaturmöglichkeit bei freier Werkstoffauswahl. Aber die Fertigungskosten sind hoch und der Wärmeübergang wird ungünstig.
Nasse Laufbuchsen
sind in den Motorblock eingesetzt und werden direkt vom Kühlwasser umspült. Dadurch ist die Kühlung sehr gut. Sie bieten ebenfalls eine gute Austauschbarkeit, freie
Werkstoffauswahl, geringe Deformationen und ein gusstechnisch einfaches Kurbelgehäuse. Von Nachteil ist der konstruktive Aufwand, der betrieben werden muss, damit eine derartige Buchse hinsichtlich der Passungen und der Zentrierung einwandfrei ist. Zusätzlich entsteht die Gefahr der Kavitation an der Außenseite der Buchse. Letztlich werden auch wegen des Platzbedarfs die Zylinderabstände recht groß.
3.10. Laufbuchse
Beanspruchung
Werkstoffe und Fertigung
Beanspruchung der Laufbuchse
Die wesentliche Beanspruchung der Laufbuchse stellt die Reibbelastung durch den Kolben und die Kolbenringe dar. Diese sollten im Idealfall auf einem hydrodynamischen Ölfilm gleiten. Insbesondere im ZOT ist dieser Film jedoch oft nicht mehr intakt, da einerseits die Anpresskräfte der Ringe aufgrund der Gaskraft sehr hoch sind und andererseits die Relativgeschwindigkeit gering oder gleich Null ist. Hier entstehen im Betrieb sehr oft Ratterspuren.
Verwerfungen, durch eine ungünstige konstruktive Auslegung oder zu hohe Anzugsmomente an den Zylinderkopfschrauben, führen ebenfalls zu einem übermäßigen Verschleiß.
Ein spezielles Problem der nassen Laufbuchse sind die Kavitationserscheinungen, die bei ungünstiger konstruktiver Gestaltung (enge Wasserspalte, keine Strömung) zum Lochfraß führen können.
Werkstoffe und Fertigung
Wegen der guten Verschleiß- und Laufeigenschaften eignet sich als Werkstoff Gusseisen sehr gut. Es weist jedoch ein relativ hohes Gewicht auf, was insbesondere bei den Blockmotoren nachteilig ist.
Als Alternative bieten sich Leichtmetall-Legierungen an. Sie haben ein geringes Gewicht, eine gute Wärmeleitfähigkeit und ein ähnliches Ausdehnungsverhalten wie der Kolben (Laufspiel). Die Lauf- und Verschleißeigenschaften sind jedoch schlecht. Die Buchsen werden daher meist Cromal-, Nikasil- oder Ferralbeschichtet. Eine andere Möglichkeit ist die Al-Si-Legierung, bei der Siliziumkristalle zur Verstärkung des weichen Materials dienen.
3.11. Zylinderkopfdichtung
Aufgaben
Beanspruchung
Die Zylinderkopfdichtung dichtet den Zylinderkopf zum Motorblock ab. Dabei müssen verschiedene Medien nach außen und untereinander abgedichtet werden: Motoröl, Kühlwasser, Brenngas.
Aufgaben
- Chemische Beständigkeit gegen alle im Anwendungsfall vorkommenden Medien
- Keine bleibende Dickenabnahme, die zur Unterschreitung der erforderlichen Flächenpressung führen könnte
- Kleine Dickentoleranzen zur Einhaltung eines Spaltmaßes und der Verdichtung
- Schadlose Temperaturbelastung in den Grenzen zwischen –40 °C bis 120 °C, im Stegbereich zwischen den Zylindern bis zu 300 °C
- Schadlose Aufnahme des höchsten Betriebsdruckes
- Plastische Anpassungsfähigkeit
Beanspruchungen
- Thermische und chemische Belastung
- Plastische Alterung
- Ablagerungen
3.11. Zylinderkopfdichtung
Geforderte Eigenschaften
Konstruktive Auslegung und Dichtwirkung
Geforderte Eigenschaften
Gewährleistung einer ausreichenden Flächenpressung an allen Stellen auch bei höchsten Verbrennungsdrücken
Geringes Setzmaß
Gute Wärmeleitfähigkeit
Konstruktive Auslegung und Dichtwirkung
Da trotz genauer Fertigung Formabweichungen zwischen Block und Zylinderkopf nicht zu vermeiden sind, muss die Dichtung eine Mindestverformung zur Anpassung an die Dichtflächen sicherstellen. Dabei spielt die Dicke, das Material und die Anzugskraft der Zylinderkopfschrauben eine große Rolle.
Eine zu dünne Dichtung kann die Spalten nicht ausreichend ausfüllen, die Dichtwirkung ist nicht ausreichend. Eine dickere Dichtung füllt dagegen die Riefen komplett aus. Sie bewirkt jedoch einen größeren Verzug der Bauteile, sie hat ein größeres Setzmaß und einen schlechteren Wärmeübergang.
3.11. Zylinderkopfdichtung
Beanspruchung
Beanspruchung der Zylinderkopfdichtung
Die wesentlichen Beanspruchungen resultieren aus dem abzudichtenden Gasdruck und den Temperaturschwankungen im Betrieb. Sofern die Anzugskräfte nicht ausreichend sind oder keine gleichmäßige Verspannung des Zylinderkopfes gegeben ist, kann es zu Gasverlusten kommen. Diese Leckagegase bewirken im Schadensfall sehr schnell einen thermischen Verzug des Zylinderkopfes. Es ist daher notwendig, auf die Anzugsmomente und die Anzugsreihenfolge der Zylinderkopfschrauben zu achten.
3.11. Zylinderkopfdichtung
Werkstoffe und Fertigung
Die üblicherweise verwendeten Flachdichtungen werden als Metall- und Metall-Weichstoff-Dichtungen ausgeführt.
Metall-Dichtungen
Massiv-Metall-Dichtungen sind aus Stahl, Kupfer oder Leichtmetall. Sie benötigen sehr hohe Schraubenkräfte und sind sehr steif.
Lagendichtungen bestehen aus geschichteten Lagen aus Stahl-, Kupfer- oder Leichtmetallblechen wobei weiche Metalle die Decklagen bilden. Sie reduzieren die notwendigen Schraubkräfte.
Metall-Weichstoff-Dichtungen
Metall-Weichstoff-Dichtungen, wie sie zumeist im PKW-Sektor eingesetzt werden, bestehen im Wesentlichen aus einem Faserflies aus Aramidfasern, Asbestsubstitutionen und Silikonpolymer. Sie tragen ein Stützgerüst aus Stahlblech und sind im Bereich der Zylinderbohrung mit einem Feuerschutzring aus Blech versehen. Die Abdichtung der Ölräume erfolgt meist mit Hilfe von eingearbeiteten O-Ringen.
3.12. Zylinderkopf
Aufgaben
Der Zylinderkopf ist in konstruktiv-gestalterischer Hinsicht das anspruchsvollste Motorenbauteil. Er beeinflusst die Energieumwandlung entscheidend. Die Aufgaben werden wie folgt formuliert.
Aufgaben
- Begrenzung und Gestaltung des Brennraumes (und gegebenenfalls des Nebenbrennraumes)
- Abdichtung des Zylinderraumes nach oben
- Aufnahme der Kanäle für Kühlung, Ölversorgung und Ladungswechsel
- Aufnahme der Steuerungsorgane für den Ladungswechsel (Ventile und Ventiltrieb)
- Aufnahme von Zündkerze und Einspritzventil
3.12 Zylinderkopf
Beanspruchung
Beanspruchungen
- Mechanische Beanspruchung
- Gaskräfte
- Schraubenkräfte der Zylinderkopfverschraubung
- Ventilaufschlagkräfte
- Verspannkräfte durch Anbauteile (Kipphebelbrücken, Nockenwellenlagerung, Ansaug- und Auslasskrümmer)
- Thermische Beanspruchung
- Wärmespannungen durch ungleichmäßige Erwärmung des Ein- und Auslasskanals mit örtlich hoher Werkstoffbelastung des Auslassventilsitzes und des Stegs zwischen den Ventilsitzen
- Wärmespannungen durch ungleichmäßige Erwärmung der Brennraumseite und der Zylinderkopfaußenseite
3.12. Zylinderkopf
Geforderte Eigenschaften
- Hohe Volllastwerte durch widerstandsarmen Ladungswechsel
- Effiziente Verbrennung durch kompakten Brennraum
- Geräuscharmer und drehzahlfester Ventiltrieb
- Niedriges Gewicht
- Kostengünstige Herstellung
- Wartungsfreiheit
- Abbau von Übertemperaturen und thermischen Spannungen durch entsprechende Formgebung und Kühlungsauslegung
- Steife Formgebung um eine gleichmäßige Belastung der Dichtflächen zu gewährleisten und die Nockenwelle lagern zu können
3.12. Zylinderkopf
Konstruktive Auslegung
Den Zylinderkopf gibt es in
- Einzel- und Blockausführung.
- Blockzylinderköpfe
werden in der Regel bei kleinen Zylindereinheiten, wie sie typisch für den PKW-Motor sind, verwendet. Sie bieten eine in der Großserie kostengünstige Lösung, obwohl die Flexibilität bei Schäden verloren geht und das Gussteil aufgrund der Wasserkanäle kompliziert wird.
Bei größeren Zylindereinheiten, wie z.B. bei LKW-Motoren, kommen
Einzelzylinderköpfe zum Einsatz, die meist als Einheits-Köpfe im Baukastensystem konzipiert sind. Sie sind wartungsfreundlicher und bei großen (langen) Motoren einfacher zu beherrschen. Allerdings werden die Zylinderabstände größer und eine gemeinsame obenliegende Nockenwelle ist nur mit großem Aufwand zu verwirklichen.
3.12. Zylinderkopf
Konstruktive Auslegung
Die komplexe Funktion des Zylinderkopfes kommt in seiner Gestaltung zum Ausdruck:
- Die Unterseite ist gekennzeichnet durch die Brennraumkontur. Die Restfläche ist geplant und bildet die Dichtfläche.
- Innerhalb des Zylinderkopfes verlaufen die Ein- und Auslasskanäle von den seitlichen Flanschflächen zum Brennraum. Die Ventile verschließen diese brennraumseitig.
- Um den Brennraum verlaufen die Wasserkanäle. Das Kühlwasser umspült auch die Ladungswechselkanäle und den Zündkerzenschacht (Diesel: Einspritzdüse und evtl .
- Nebenkammer). Bei Ottomotoren mit Direkteinspritzung müssen sowohl Zündkerze als auch Einspritzdüse im Zylinderkopf untergebracht werden.
- Im inneren Kanalbereich oberhalb der Ventilsitzringe durchstoßen die Ventilschäfte mit den dort auslaufenden Führungen die Kanäle.
- Oberhalb der Wasserraumzwischenwand erstreckt sich der Ölraum. Hier befindet sich die Ventilsteuerung. Je nach technischem Konzept sind hier die Nockenwellenlagerung, Ventilfedern und Tassenstößel sowie Kipp- oder Schlepphebel und deren Lagerung.
- Der Zylinderkopf wird über einen Zuführungskanal aus dem Hauptkanal mit Motoröl versorgt. Dieses mündet in einen Verteilerkanal, der die Nockenwellenlagerung, die Tassenstößel und den hydraulischen Ventilspielausgleich versorgt.
- Aus dem Ölraum fließt das Motoröl durch drucklose Ölrücklaufkanäle wieder ins Kurbelgehäuse zurück.
- Der Zylinderkopf wird nach oben durch den Zylinderkopfdeckel abgedichtet. Dabei ist insbesondere auf eine geräuscharme Ausführung (z.B. Entkoppelung) zu achten.
3.12. Zylinderkopf
Beanspruchung
Werkstoffe und Fertigung
Der Zylinderkopf ist sowohl thermisch als auch mechanisch ein hochbelastetes Bauteil.
Thermische Belastung:
Aufgrund der direkten Beaufschlagung mit den Verbrennungsgasen und der Abgaskanalführung durch den Zylinderkopf kann es zu hohen thermischen Belastungen kommen. Dabei sind die Wärmemengen nicht homogen verteilt. Abhilfe schafft in diesem Falle eine sehr sorgfältige Auslegung der Kühlung. Kritische Bereiche sind hierbei der Auslassventilsitz, der Bereich um die Einspritzdüse bzw. die Zündkerze und evtl. die Vorkammer. Ebenfalls sehr kritisch ist der Ventilsteg zwischen den Ventilen. Hier können Anrisse entstehen, die durch eine gezielte Wasserführung (Wasserkühlung) bzw. eine gezielte Luftführung (Luftkühlung) und dünne Wandstärken eingedämmt werden können.
Mechanische Belastung:
Die stärksten Verformungen sind auf die Verschraubung des Zylinderkopfes mit dem Motorblock zurückzuführen. Aufgrund der abzudichtenden Gaskräfte sind die notwendigen Anzugsmomente hier besonders hoch. Wichtig ist an dieser Stelle eine steife Zylinderkopfkonstruktion. Dazu ist es u.a. notwendig, ausreichend viele Zuganker (längliche Verschraubungselemente) um den Zylinder herum zu gruppieren. Gleichzeitig sollten die Zuganker gleichmäßig zur Zylinderbohrung verteilt sein. Sie sollten möglichst lang sein, damit über sie keine Momente in den Block eingebracht werden und es somit nicht zu Verwerfungen der Laufbuchse kommt.
Werkstoffe und Fertigung:
Als Zylinderkopfwerkstoff wird bei größeren Motoren (LKW und größer)
Grauguss mit Lamellengraphit, (für höhere Beanspruchungen mit Kugelgraphit) verwendet. Die bei kleineren Motoren (PKW) meist verwendeten Leichtmetall-Legierungen bieten hinsichtlich der Wärmeverteilung Vorteile. Sie sind gleichzeitig sehr leicht. Allerdings sind hier grundsätzlich Ventilsitzringe erforderlich. Gleichzeitig muss der Ventilschaft durch eine zusätzliche Ventilführung geführt sein.
3.13 Steuerung Ladungswechsel
Aufgaben
Der Ladungswechsel wird durch die Ventilsteuerung vorgenommen. Dabei werden in der Regel Tellerhubventile verwendet, die von einer Nockenwelle und entsprechenden Übertragungselementen betätigt werden. Die Art und Weise, wie diese Ventile angeordnet sind und unter welchen Gesichtspunkten sie angesteuert werden, bestimmt die Charakteristik, das Abgasverhalten und den Verbrauch in erheblichem Maße. Aus diesem Grunde beschäftigt sich ein eigenes Kapitel im Rahmen des zweiten Teils mit dem Ladungswechsel in ausführlicher Form. Daher soll an dieser Stelle eine Beschränkung auf die grundlegenden Zusammenhänge erfolgen.
Aufgaben
- Schnelles Öffnen und Schließen der Steuerungsorgane
- Freigeben großer Strömungsquerschnitte mit geringen Strömungswiderständen
- Geringe thermische Belastung (besonders der Auslassventile)
3.13 Steuerung des Ladungswechsels
Beanspruchungen:
Nockenwelle
- Reibungskräfte
- Torsionsbeanspruchung
- Thermische Beanspruchung
Übertragungselemente
- Reibungskräfte
- Massenkräfte
- Stoßbelastung
Ventilfedern
- Massenkräfte
- Resonanz
- Thermische Beanspruchung
Ventile
- Stoßbelastung (Öffnen, Aufsetzen)
- Reibungskräfte
- Thermische Beanspruchung, insbesondere Auslassventil
- Ablagerungen
- Massenkräfte
3.13. Steuerung des Ladungswechsels
Geforderte Eigenschaften
Geforderte Eigenschaften
- Ausreichende Festigkeit und Steifigkeit der Bauteile
- Kraftschlüssiges Öffnen und Schließen
- Möglichst „eicher" Beschleunigungsverlauf der translatorisch bewegten Komponenten (für geringe Verformungen und Geräuschentwicklungen)
- Ausreichende Kühlung der Auslassventile
- Geringe bewegte Massen
Konstruktive Auslegung
Die Ausführung der Ventilsteuerung hat einen großen Einfluss auf den Ladungswechsel und die Verbrennung. Man unterscheidet zwischen
- Untenliegender Nockenwelle
- Obenliegender Nockenwelle
3.13. Steuerung des Ladungswechsels
Untenliegender Nockenwelle
Bei der untenliegenden Nockenwelle sind zwei Konstruktionen möglich:
- Stehende Ventile (sv – side valves)
- Hängende Ventile (ohv – overhead valves)
Die Konstruktion mit
stehenden Ventilen wird heute nicht mehr eingesetzt. Die Brennraumform ist zwangsläufig sehr lang gestreckt. Die Folge sind hohe HC-Emissionen, ein geringes mögliches Verdichtungsverhältnis und die Gefahr der klopfenden Verbrennung. Diesen Nachteilen steht der Vorteil des einfachen, Platz sparenden Aufbaus gegenüber.
Varianten mit
hängenden Ventilen finden sich heute im PKW-Sektor allenfalls noch bei V-Motoren. Bei größeren Motoren ist diese Variante jedoch sehr verbreitet. Die Ursache liegt in der einfachen Anordnung einer einzelnen Nockenwelle bei vierzylindrigen Motoren und deren simplen Antrieb durch Stirnräder. Die hohen bewegten Massen und die relativ weiche Stoßstange bedingen ein ungünstiges dynamisches Verhalten bei hohen Drehzahlen. Bei großen Dieselmotoren ist dies jedoch von untergeordneter Bedeutung.
3.13. Steuerung des Ladungswechsels
Obenliegende Nockenwellen
Bei der obenliegenden Nockenwelle (ohc – overhead camshaft) sind drei Konstruktionen möglich:
- Kipphebel
- Schlepphebel (auch als Schwinghebel bezeichnet)
- Tassenstößel
Bei der Ausführung mit
Kipphebel ist die Nockenwelle seitlich neben den Ventilen angeordnet. Über den Hebel wird die Nockenbewegung übertragen und je nach Abstandsverhältnis zum Drehpunkt übersetzt. Der Hebel ist geschmiedet, gegossen oder aus Blech gefertigt. Bei einer solchen Konstruktion können auch v-förmig angeordnete Ventile mit nur einer Nockenwelle betätigt werden (auch 4-Ventiler). Die Lösung ist kostengünstig, hat geringe bewegte Massen und ist sehr steif. Allerdings erhöht der Einsatz eines hydraulischen Spielausgleichselements die bewegten Massen deutlich.
Bei der Variante mit
Schlepphebel (Schwinghebel) ist die Nockenwelle seitlich neben dem Ventil etwa auf gleicher Höhe angeordnet. Dadurch baut der Motor höher. Über den Hebel wird die Nockenbewegung übertragen und je nach Abstandsverhältnis zum Drehpunkt übersetzt.
Der Ventiltrieb ist extrem steif und weist eine geringe bewegte Masse auf. Querkräfte werden weitgehend vom Ventil ferngehalten, die wirkenden Kräfte auf die Lagerung sind gering. Die Ventilspieleinstellung ist leicht und ein hydraulischer Ventilspielausgleich ist ohne Vergrößerung der bewegten Masse möglich.
Bei der Variante mit
Tassenstößel ist die Nockenwelle direkt oberhalb der Ventile angeordnet. Dadurch baut der Motor hoch. Die Nocken betätigen direkt das Ventil, es erfolgt keine Übersetzung. Folglich müssen die Nocken sehr hoch sein. Der Tassenstößel fängt die vom Nocken ausgeübten Querkräfte auf und hält das Ventil radialkraftfrei. Die Konstruktion ist sehr steif, daher sind hohe Drehzahlen möglich. Ein hydraulischer Ventilspielausgleich wird in den Tassenstößel integriert, erhöht aber die bewegten Massen. V-förmig angeordnete Ventile erfordern hier zwei Nockenwellen.
3.13. Steuerung des Ladungswechsels
Beanspruchung des Ventiltriebs
Die Forderung nach einem schnellen Öffnen und Schließen der Ventile in Verbindung mit großen Ventilhüben hat hohe Beschleunigungswerte zur Folge. Um ein schnelles Schließen zu gewährleisten, muss die Ventilfeder ausreichend steif sein damit die Federkräfte in jedem Fall größer sind als die dynamischen Kräfte. Durch das Auftreten der Massenkräfte der Komponenten und das Stauchen der Feder wirken beim Öffnen des Ventils doppelte Kräfte. Dies stellt besondere Anforderungen an die Reibflächen und bewirkt Reibungsverluste.
Wichtig ist hierbei, dass die Ventilbewegung der Nockenform folgen kann. Ein zu großes Spiel in den Übertragungselementen würde aufgrund der plötzlichen Beschleunigung des Ventils zu Ventilbruch oder Abreißen führen. Andererseits ist ein gewisses Spiel notwendig, da das Ventil Längenänderungen unterliegt. Es sollte selbst bei extremen Temperaturen genug Ausdehnungsspielraum haben. Ansonsten würde es permanent offen stehen, was sehr schnell zum Verbrennen und damit zu einem Motorschaden führen kann.
3.13. Steuerung des Ladungswechsels
Werkstoffe und Fertigung
Nockenwelle
Nockenwellen werden als Gesenkschmiedestücke aus Einsatzstahl oder unlegiertem Kohlenstoffstahl hergestellt. Für Großserienmotoren haben sich Nockenwellen aus Gusseisen mit Lamellengraphit bewährt. Die Bearbeitung erfolgt durch Kopierfräsen und –schleifen.
Stößel und Stößelstangen
Stößel und Stößelstangen werden aus Hartguss oder aus Stahl hergestellt. Die Auswahl des Materials ist aber eng mit dem Werkstoff des Reibpartners Nockenwelle verknüpft.
Kipp- und Schlepphebel
Meistens werden Kipp- und Schlepphebel als Gesenkschmiedestücke ausgeführt. Gusseisen mit Lamellengraphit ist eine kostengünstige Alternative. Bei Kipphebeln werden auch Blechpressteile verwendet.
Ventile
Die Ventile unterliegen extremen mechanischen und thermischen Beanspruchungen. Am Einlassventil werden 300 – 500 °C erreicht, beim Auslassventil bis ca. 700 °C. Für diese Bedingungen sind hochwertige Werkstoffe erforderlich. Es werden Ventilstähle aus Silizium-Chrom-Legierungen verwendet. In besonderen Fällen werden Chrom-Nickel-Wolfram-Legierungen eingesetzt.
Nockenwellenantrieb
Der Antrieb der Nockenwelle erfolgt bei untenliegender Anordnung im Motorblock meist durch Zahnräder oder Ketten. Obenliegende Nockenwellen werden hauptsächlich durch Rollen- bzw. Zahnketten und Zahnriemen, aber auch Stirnzahnräder (Rennmotoren) angetrieben.
Nockenwellenantrieb
Der Antrieb der Nockenwelle erfolgt bei untenliegender Anordnung im Motorblock meist durch Zahnräder oder Ketten. Obenliegende Nockenwellen werden hauptsächlich durch Rollen- bzw. Zahnketten und Zahnriemen, aber auch Stirnzahnräder (Rennmotoren) angetrieben.