Vermessung

Vorbereitung für die Abschlussprüfung staatlich geprüfter Techniker, Bautechnik (IHK Dresden)

Vorbereitung für die Abschlussprüfung staatlich geprüfter Techniker, Bautechnik (IHK Dresden)

Jana Domann

Jana Domann

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Cartes-fiches 65
Langue Deutsch
Catégorie Technique
Niveau Autres
Crée / Actualisé 13.05.2013 / 22.02.2021
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Nenne die Arbeitsschritte beim Einfluchten eines Punktes mit Hilfe eines Doppelpentagonprismas!

Anfangs- und Endpunkt (A,B) mittels Fluchtstäben kennzeichen

Prisma rechtwinklig zur Linie AB bewegen bis:

  • Fluchtstäbe A und B im Prisma eine Linie bilden

Punkt abloten

Lotpunkt mit Fluchtstab kennzeichnen

Nenne die Arbeitsschritte beim Fällen eines Lotfußpunktes mit Hilfe eines Doppelpentagonprismas!

Anfangs- und Endpunkt (A,B) sowie Punkt C (außerhalb Linie AB) mittels Fluchtstäben kennzeichen

Prisma entlang und rechtwinklig zur Linie AB bewegen bis:

  • Fluchtstäbe A und B im Prisma und Fluchtstab C eine Linie bilden

Punkt  abloten

Lotfußpunkt D markieren

Nenne die Arbeitsschritte beim Abstecken eines rechten Winkels mit Hilfe eines Doppelpentagonprismas!

Anfangs- und Endpunkt (A,B)  mittels Fluchtstäben kennzeichen

Lotfußpunkt D durch Streckenmessung ermitteln und mittels Zählnadel markieren

Prisma mittels Schnurlot/ Lotstab über den Lotfußpunkt D bringen (Fluchtstäbe A und B müssen im Prisma eine Linie bilden)

Fluchtstab C einweisen bis:

  • Fluchtstäbe A und B im Prisma und Fluchtstab C eine Linie bilden

Fluchtstab C auf den ermittelten Punkt ausstecken

Strecke DC absetzen

Erläutere das Prinzip des Orthogonalverfahrens!

Die Messungslinie wird als x-Achse (Abzissenachse) eines örtlichen Koordinatensystems definiert.

Die x-Koordinaten werden entlang der Abzisse beginnend bei Punkt A (0,0) gemessen.

Die y-Koordinaten (Ordinaten) sind die lotrechten Abstände zw. Messungslinie und Messpunkten.

Zur Dokumentation --> Erstellung Feldriss mit Grundsituation, Messungslinien und Messzahlen.

Erläutere den Ablauf einer Orthogonalaufnahme! (Arbeitsmaterialien, Arbeitsschritte)

Arbeitsmaterialien:

  • Fluchtstäbe
  • Schnurlot
  • Doppelpentagonprisma
  • Messband, Zählnadeln

Arbeitsschritte:

  • Auswahl geeignete Messungslinie so, dass ausgehend von dieser alle Punkte orthogonal erfasst werden können
  • Anfangs- und Endpunkt der Abzisse mittels Fluchtstäben markieren (eventuell Zwischenpunkte einfluchten)
  • für jeden aufzunehmenden Punkt mittels Doppelpantagon Lotfußpunkt bestimmen
  • und mittels Zählnadel (Signierkreide auf befestigten Flächen) markieren
  • Kontrolle und Korrektur der Flucht der Lotfußpunkte
  • fortlaufendes Messen aller Abzissenmaße --> im Feldriss protokollieren
  • Messen und Protokollieren aller Ordinatenmaße
  • Messen und Protokollieren von Kontroll- und Ergänzungsmaßen

Beschreibe die Arbeitsschritte zum Horizontieren und Zentrieren eines Winkelmessinstrumentes!

1. Vorbereitung

  • Stativbeine gleichzeitig ausfahren und feststellen, Instrument auf Stativkopf befestigen
  • Stativ mit Instrument grob über den Standpunkt stellen (Stativkopf etwa horizontal, Stativbeine bilden ein gleichseitiges Dreieck, Höhe beachten)
  • Stativbeine in den Untergrund vorsichtig festtreten

2. Grobzentrierung

  • Lot rechtwinklig zu zwei Fußschrauben stellen
  • Ringmarke des Lotes oder Laserpunkt mit den Fußschrauben exakt auf das Standzentrum einstellen
  • Instrument um 200gon drehen, Kontrolle der Zentrierung

3. Grobhorizontierung

  • Dosenlibelle mit dem Stativbein einspielen
  1. Lösen der Klemme eines Stativbeines
  2. Kürzen oder Verlängern der Beinlänge
  3. Stativbein wieder festklemmen
  4. Vorgang evt. mit einem anderen Stativbein wiederholen
  • Zentrierung bleibt bei horizontalem Stativteller weitgehend erhalten

4. Feinhorizontierung

  • Röhrenlibelle parallel zu zwei Fußschrauben (F1, F2) stellen
  • Libelle mit F1 und F2 durch gegenläufiges Drehen der Fußschrauben einspielen
  • Instrument um 100gon drehen (rechtwinklig zu F1-F2)
  • Libelle mit F3 einspielen
  • Instrument um weitere 100gon drehen (Kontrolle zu F1-F2)
  • evt. Libellenausschlag ist der doppelte Fehler
  • 1/2 Ausschlag mit F1 und F2 zu gleichen Teilen beseitigen
  • Instrument um weitere 100gon drehen (Kontrolle zu F3)
  • 1/2 Ausschlag mit F3 beseitigen

5. Feinzentrierung

  • Zentrierung des Lotes kontrollieren
  • mgl. Abweichung der Zentrierung beseitigen:
  1. Instrument auf Stativkopf vorsichtig lockern
  2. Dreifuß um entsprechenden Betrag verschieben (ACHTUNG: Dreifuß nicht verdrehen!)
  • Instrument auf Stativ wieder festziehen

 

Zeigt eine abschließende Kontolle noch Mängel, dann Feinhorizontierung und Feinzentrierung wiederholen!

Was ist unter einem Feldriss zu verstehen?

Ein Feldriss ist die zeichnerische Darstellung des aufgenommenen Geländes in Form einer unmaßstäblichen Skizze mit eingetragenen Messungszahlen.

Welche weiterführenden Grundsätze gelten für einen Feldriss?

Zahlen haben Vorrang vor der Zeichnung.

Angemessene Punkte werden freigestellt.

Messungsachsen (Abzisssen) als Strich-Punkt-Linie zeichnen.

Ordinatenlinien gestrichelt zeichnen.

Abzissen- und Ordinatenmaße werden mit dem Fuß zur Null der Messungslinie ausgerichtet.

Andere Messungszahlen sind so auszurichten, dass sie von unten oder rechts lesbar sind.

Definiere die Begriffe "absolute Höhe H", "relative Höhe h" und Höhenunterschied Δh"!

Eine absolute Höhe H ist der lotrechte Abstand zu einer definierten Bezugsfläche.

Eine relative Höhe h gibt die Höhe von Objekten (z.B.: Gebäude, Bäume, Lichte Höhe) an.

Ein Höhenunterschied Δh gibt die Differenz von Höhen (absolut H oder relativ h) in einem festgelegten System an.

Erläutere die Höhenreferenzsysteme NN, HN sowie NHN bezüglich Systemname, Pegel, Mittelwasser und Bezugsfläche!

NN - Höhe über Normalnull

  • Pegel: Amsterdam
  • Mittelwasser: Nordsee
  • Bezugsfläche: Geoid

HN - Höhe über Höhennull

  • Pegel: Kronstadt
  • Mittelwasser: Ostsee
  • Bezugsfläche: Quasigeoid

NHN - Höhe über Normalhöhennull

  • Pegel: Amsterdam
  • Mittelwasser: Nordsee
  • Bezugsfläche: Quasigeoid

 

Was bezeichnet die Abkürzung DHHN 92?

Deutsches Haupt-Höhen-Netz aus dem Jahr 1992

Was unterscheidet das Quasigeoid vom Geoid?

Das Quasigeoid berücksichtigt Schwerkraftkorrekturen.

Was ist beim Arbeiten mit absoluten Höhen wichtig?

Immer das Höhensystem angeben!

Nie zwei Höhensysteme miteinander vermengen!

Welche Verfahren zur Höhenbestimmung gibt es?

  • Geometrische H.
  • Trigonometrische H.
  • Hydrostatische H.

Erläutere kurz das Verfahren zur geometrischen Höhenbestimmung!

Prinzip: horizontale Ziellinie und vertikale Maßstäbe

Messgrößen: Längen der Lattenabschnitte l1 und l2

Messtechnik: Nivellierinstrument

erreichbare Genauigkeit: <1mm

Erläutere kurz das Verfahren zur trigonometrischen Höhenbestimmung!

Prinzip: geneigte Ziellinie, Winkel und Strecke im rechtwinkligen Dreieck

Messgrößen: Vertikalwinkel ζ, Horizontalstrecke s

Messtechnik: Theodolit und Streckenmessung oder Tachymeter

erreichbare Genauigkeit: <1cm

Erläutere kurz das Verfahren zur hydrostatischen Höhenbestimmung!

Prinzip: physikalisches Gesetz --> Prinzip der kommunizierenden Röhren

Messgrößen: Höhe der Wassersäulen

Messtechnik: Schlauchwaagen

erreichbare Genauigkeit: 1...2cm, Präzisionsschlauchwaagen <0,02mm

Was versteht man unter einem Kompensatornivellier?

Ein Kompensatornivellier ist ein Nivellier, dessen Ziellinie durch einen Neigungskompensator (optisches Bauteil) selbstständig horizontiert (Feinhorizontierung) wird, nachdem es durch Einspielen der Dosenlibelle vorhorizontiert wurde.

Was ist die Hauptanforderung (Justieranforderung) an ein Konpensatornivellier?

Die Zielachse muss bei einem aufgebauten Nivellier  horizontal verlaufen, wenn sich der Kompensator im Arbeitsbereich befindet.

Nenne Vorteile eines optischen Nivellier!

preiswert

einfache Handhabung

keine Stromversorgung (Akku laden)

Ablesen auch am Gliedermaßstab mgl.

Ablesen auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen

Nenne Vorteile eines elektronischen Nivellier!

höhere Genauigkeit

keine Ablese- und Aufschreibfehler

Strecke wird automatisch mitangezeigt (mittlere Genauigkeit)

Option der automatischen Datenübernahme in einen PC und automatische Auswertung

automatisches Anbringen von Korrekturwerten mgl.

Was ist Voraussetzung für die Funktionsfähigkeit des Neigungskompensators im Nivellierinstrument?

fehlerfrei eingespielte Dosenlibelle

Erläutere das "Prüfen aus der Mitte" als einfaches Verfahren zur Prüfung der Hauptanforderung eines Nivelliers!

Arbeitsgang 1 - Nivellier zw. zwei Nivellierlatten:

  • Nivellier in der Mitte zw. zwei geeigneten, eindeutigen Punkten A und B aufstellen
  • Abstand zw. A und B etwa 40-50m
  • Zielweiten vom Nivellier zu Nivellierlatten müssen gleich sein,

denn ein Höhenuntzerschied ist bei gleichen Zielweiten auch bei fehlerhaftem Instrument fehlerfrei!

  • Ablesung a1 und b1 an den auf den Punkten A und B stehenden Nivellierlatten
  • Berechnung des fehlerfreien Höhenunterschiedes Δhsoll=a1-b1

Arbeitsgang 2 - Nivellier hinter einer Nivellierlatte:

  • Nivellier 2 bis 3m hinter Nivellierlatte B aufstellen und Ablesung b2 vornehmen (wegen kurzer Zielweite ist Fehler bei B fast Null!)
  • Ablesung a2 vornehmen
  • Berechnung Δhist=a2-b2
  • Fehler = IST - SOLL

Ab einem Fehler von 3mm sollte eine Justierung des Nivelliers erfolgen. (Nach dem Justieren --> Prüfvorgang wiederholen)

Was ist ein Nivellement?

Ein Nivellement ist das wiederholte Aneinanderreihen geometrisch bestimmter Höhenunterschiede mit einer Abschlusskontrolle und einer Fehlerverteilung.

Welche Hinweise sollten bei der Messung eines Nivellement beachtet werden?

Möglichst gleiche Zielweiten für Vor- und Rückblick einhalten, um Restfehler des Instrumentes auszuschalten.

Nivellement an höhenmäßig bekannten Punkten an- und abschließen.

Zielweiten zwischen 30...50m einhalten.

Sicheren und festen Instrumentenstandpunkt wählen und bei jeder Aufstellung Dosenlibelle einspielen.

Zielstrahl sollte nie zu knapp über der Geländeoberkante verlaufen.

Für Wechselpunkte Lattenuntersatz verwenden.