Verhaltensbiologie_5.VL
BIO122_ M.Manser Thema: Lernen
BIO122_ M.Manser Thema: Lernen
Fichier Détails
Cartes-fiches | 121 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Biologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 12.08.2015 / 10.01.2017 |
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Was ist der Gegensatz v. sozialem Lernen?
Individuelles Lernen: Bei dem Tiere aus eigenen Erfahrungen lernen
Welche 3 Sorten v. sozialem Lernen kennt man?
a) Soziale Förderung (social faciliation)
b) Lokale Verstärkung (local enhancement)
c) Wahre Imitation (true imitation)
!!!Soziales Lernen:
Was geschieht bei der Sozialen Förderung (social faciliation)?
-> Bsp.?
Tier besitzt bereits ein bestimmtes Verhalten in seinem Repertoire, aber führt es eher wieder aus, weil es anderen zusieht, dass sie dieses ausführen
-> Bsp.: Gähnen oder Lachen
!!!Soziales Lernen:
Was geschieht bei der Lokalen Verstärkung (local Enhancement)?
-> Bsp.?
Aufmerksamkeit v. Tieren wird durch die anderen auf einen bestimmten Teil (Platz/Gegebenheit) in der Umwelt gelenkt
-> Bsp.: Milchflaschen öffnen der Meisen: Tiere beobachtete nur das Demonstrator zur Flasche ging und Milch trinken konnte aber nicht den eigentlichen Vorgang des Flaschenöffnens. Meisen haben Flasche dann individuell geöffnet.
!!!Soziales Lernen:
Was geschieht bei der Wahren Imitation (True Imitation)?
-> Bsp.?
Das Kopieren von ansonsten unwahrscheinlichen Verhalten.
-> Existenz v. wahrer Imitation ausser beim Menschen ist umstritten.
-> Bsp.: Kartoffelwaschen bei japanischen Makaken
Worauf wies eine Studie vor kurzem hin betreffend Imitation?
-> Aber?
-> Wies darauf hin, dass es evt. selektive Imitation (bei Hunden) geben könnte.
-> Studie methodisch und interpretativ aber stark kritisiert.
Exp. zu Selektiver Imitation bei Hunden:
- Vorgehen?
Man hat Futtercontainer mit Hebel unten dran. Hunden können nur an Futter kommen, wenn sie irgendwie Hebel runterdrücken.
2 Möglichkeiten:
- Mit Mund runterdrücken
- Mit Pfote runterdrücken
Kontrolle: Liess Hunde am Futtercontainer ziehen (ohne ihnen vorher Demonstrator gezeigt zu haben) = Meisten Hunde zogen Hebel mit Maul.
1. Dann stellte man Demonstrator mit vollem Mund (z.B Ball) hin, der den Hebel mit Maul zog und liess den Testhund beobachten.
2. Dann liess man Testhund Demonstrator mit leerem Maul beobachteten.
Exp. zu Selektiver Imitation bei Hunden:
- Ergebnis?
Exp. zu Selektiver Imitation bei Hunden:
- Interpretation?
ABER:
Hunde selektive Imitation machen und rational von irrationalen Verhalten unterscheiden können.
=> Für Hunde klar, dass wenn Hund volles Maul hat dann ist es klar, die Pfote zu benutzen, während "ich" mit leerem Maul auch das Maul benutzen kann dafür.
ABER: Dies ist nicht bestätigt!
Soziales Lernen vs. Individuelles Lernen?
Wann erwarten wir soziales und wann individuelles Lernen?
Soziales Lernen:
- Komplexe Aktionen
- Gruppenleben mit sozialen Interaktionen
- Möglichkeit andere zu beobachten häufig vorhanden
- Kosten hoch etwas Neues zu probieren (Futter, Routen...)
Individelles Lernen
- Aktionen, die einfach selber zu erlernen sind
- Wenig Interaktionen mit Gruppenmitgliedern
- Verschiedene Verhalt führen zum gleichen Ziel
- Kosten gering etwas Neues zu erkunden (Futter, Routen,...)
Def.:
Prägung
Prozess in den frühen Entwicklungsphasen eines Organismus, der eine Fokusierung auf wenige Reiztypen, welche eine soziale Reaktion auslösen, bewirkt.
Bsp. für Prägung?
z.B: Kleine Gänse folgen immer Mutter. Aber wenn Er Mutter ersetzte folgten ihm die kleinen und erkannten ihn als Leitorganismus an.
Prägung = Wenn Tiere zu einer bestimmten Phase etwas lernen und später so auf das fokussiert sind und nichts mehr anderes in diesem Zusammenhang aufnehmen.
Wer untersuchte Prägung?
Lorenz
Welche Arten v. Prägung kennt man?
Filiale Prägung
Geschlechtliche Prägung
Def.:
"Filiale Prägung"
Frühe soziale Präferenzen sind begrenzt auf einen bestimmten Reiz oder Reizklasse, als Folge der Aussetzung zu diesem Reiz (oftmals die Mutter).
Def.:
"Geschlechtliche Prägung"
Frühe soziale Erfahrung bestimmt das Objekt, auf welches später das geschlechtliche Verhalten gerichtet ist.
Def.:
"Sensible Phase"?
Sensible Phasen: Zeitperioden, wenn die Präferenzen entwickelt werden.
Was geschieht, wenn in der sensiblen Phase keine Präferenzen entwickelt werden?
Wenn keine Präferenzen zu einem bestimmten Zeitfenster entwickelt werden finden wir dieses Verhalten nicht.
Exp. zu geschelchtliche Prägung (mit Finken):
- Ausgangsalge?
- Frage?
Ausgangslage: Vogelgesang und auf wen diesen zu richten ist, lernen Vögel in ganz bestimmter Zeit in ihrem Leben. = Prägung
Durch den GEsang locken Vögel Paarungspartner an.
Frage: Präferenz bei Wahl von Geschlechtspartner in Abhängigkeit v. Prägung in der sensiblen Phase?
Exp. zu geschelchtliche Prägung (mit Finken):
- Vorgehen?
Junge Zebrafinken wurden:
1. Mit eigener Art gehalten
2. Bei Bengalese Finken gehalten
3. Bei Hybrid Art gehalten.
Bei Geschlechtsreife wurden sie ausgesetzt zu den anderen Arten.
Zu 1., 2. und 3. hat man jeweil einen Prägungs-Gradienten erstellt (der aufzeigt, wer das Küken geprägt hat in der sensiblen Phase) und diesen Gradienten dann mit dem späteren Verhalten bei der Suche des Paarungspartners verglichen
Exp. zu geschelchtliche Prägung (mit Finken):
-> Ergebnis?
Präferenz bei Wahl von Geschlechtspartner:
Männliche Zebra-Finken singen vermehrt zu Individuen der Art von
Finken, mit welcher sie mehr Zeit in der Prägungs-Phase
mit Zebra-Finken (Z), Bengalese-Finken (B) oder beiden Arten, Hybrid (H), verbracht haben.
Hybriden richten ihren Gesang auf Beide Arten.
=> Die Art, die in der Sensiblen Phase (Frühen Umgebung) da war, wurde später v. Individuum bevorzugt.
Artsspezifische Lerndisposition:
Was ist wichtig zu bestimmen hier?
Wichtig Zeitfenster zu bestimmen in denen die Phasen sind in welchen Tiere was lernen!
Exp.: Artsspezifische Lerndisposition:
Welche Art Studie hat man gemacht?
Vergleichende Studien
Exp.: Artsspezifische Lerndisposition:
- Vorgehen?
z.B: 2 Boxen mit unterschiedlichen Farben. Nur in einer der BOxen ist Futter drin. => Wurde gescheut, wie viele Anläufe Tier braucht um zu lernen, in welcher Box Futter drin ist.
=> Wie viele Versuche brauchen Tiere bis Objektunterscheidung möglich?
=> Wurde mit verschiednen Tierarten getestet.
Populationsspezifische Lerndisposition:
- Art der Studie und was wurde dabei untersucht?
- Vorgehen?
Vergleichende Studien: Lernerfolg bei verschiedenen Populationen v. Tauben
Vorgehen: Hat Nahrungszugang unter unterschiedlichen Schwierigkeiten mit Einzellebenden Tauben und Gruppenlebenden Tauben untersucht und die beiden verglichen.
=> Plottete "Proportion v. erfolgreichen Lerndurchgängen" gegen "Schwierigkeitsgraden".
Reizspezifische Lerndisposition:
Exp. mit Ratten?
Vermeideverhalten bei Ratten abhängig von Reiz und Verhalten.
Reizspezifische Lerndisposition:
Exp.: Vermeideverhalten bei Ratten abhängig von Reiz und Verhalten:
- Vorgehen?
Ratten hatten Zugang zu Wasser:
- Dunkelgrünes mit Saccharin = beliebt
- Wasser mit Lichteffekten
Diese 2 Wasser wurden den Ratten vorgelegt und geschaut welches sie präferierten.
Dann wurden Röntgenstrahlen dazu gegeben, die bewirken, dass Ratte sich nach dem Trinken dieses Wassers nach ca. 30min schlecht fühlt = Gab also negative Konsequenzen. (Man hat es tw. auch mit Schock gemacht = Schock bei Wasser mit Licht effekten)
Reizspezifische Lerndisposition:
Exp.: Vermeideverhalten bei Ratten abhängig von Reiz und Verhalten:
- Ergebnis und Interpretation?
Bei Röntgenstrahlen hat Ratte beim nächsten Mal trotzdem noch v. Lichteffekt Wasser getrunken.
=> Ratte hat negativen Effekt nicht mit dem Lichteffekt-Wasser verbunden, aber mit dem Saccharin-Wasser .
Beim Schock tranken die Tiere danach trotzdem noch v. Saccharinwasser, weniger aber v. Lichteffekt-Wasser.
Vermeideverhalten gegenüber 2 unterschiedlichen Arten von Wasser, abhängig von 2 Arten von jeweils gepaarten negativen Reizen.
Nur:
i) Röntgenstrahlen (X-ray) gepaart mit süss-schmeckendem Wasser (Saccharin);
und ii) Elektrische Schock (Shock) gepaart mit Lärm und
Lichteffekt-Wasser (Bright-noisy water)
=> erzeugten den Vermeideeffekt.
Bei den anderen Testkonditionen: Paarung von:
iii) Röntgenstrahlen mit Lärm und Lichteffekt-Wasser,
sowie iv) Elektrischem Schock und Saccharin,
=> machten sie diese Assoziation nicht und tranken das Wasser weiterhin.
!!!Reizspezifische Lerndisposition:
Exp.: Vermeideverhalten bei Ratten abhängig von Reiz und Verhalten:
-> Wichtige Erkenntnis?
=> Ratten machen nur sehr spezifische Assoziationen zw. Reizen und belohnenden oder bestrafenden Folgen (abhängig von der Veranlagung einer Art gegeben durch ihren natürlichen
Lebensraum).
!!!!Assoziation:
Uebelkeit <> Geschmack (Wohlbefinden)
Schock <> Lichtreiz (mechanisch)
=> Dieses Experiment zeigt, dass gewisse Reize eher zusammengebracht werden als andere!
Exp. zu Einflüsse auf Lernfähigkeit (mit Ratten):
Frage: Wie wirkt sich Stress auf Lernverhalten aus?
Sind Tiere mit viel Angst (= Hohe Stresshormon-Konzentration in Blut) weniger lernfähig als Nicht-ängstliche?
- Vorgehen?
Wasserlabyrinth in welches Ratte reingegeben wurde und zur Plattform schwimmen musste (schwimmen nicht gern!).
Man hat zwischen stark-ängstlichen Ratten und weniger ängstlichen unterschieden.
=> Hat die Wege, die die Ratten zur Plattform schwammen registriert und verglichen. (Länger am Rand oder möglichst direkt zur Plattform?)
Exp. zu Einflüsse auf Lernfähigkeit (mit Ratten):
- Ergebnis?
- Korrelation mit?
Wege die Ratten schwammen:
Ängstliche Ratten blieben länger am Rand und so ist Zeit länger, bis sie Rand losliessen und zur Plattform schwammen.
=> Stark aengstliche Ratten (HA) brauchten länger um zur Plattform zu schwimmen als weniger aengstliche Tiere (LA).
Angstzustand korrelierte mit Stresshormon-Konzentration.
Hormone: Glucocorticoide, z.B. Corticosterone (Stresshormon) zeigen Effekt bei verschiedenen Arten.
Exp. zu Einflüsse auf Lernfähigkeit (mit Ratten):
- Interpretation:
Ratten mit höheren Stresshormon-Gehalt im Blut haben diese Plattform viel später gefunden als die mit wenig Stresshormonen im Blut!
=> Ängstliche Ratten lernen also langsamer als weniger ängstliche!
!!!Einflüsse auf Lernfähigkeit:
Genetik?
Genetik:
An Ratten, welche über mehr als 40 Jahre auf Lernfähigkeiten selektioniert wurden
=> Bestimmte (8 aus 7500) Gene identifiziert, die Lernfähigkeit beeinflussen. Also nicht nur ein einzelnes Gen verantwortlich für Unterschiede in Lernfähigkeit.
!!!Einflüsse auf Lernfähigkeit:
Neurobiologie?
Unterschiede im Serotonin-System in Mollusken korrelieren mit Lernfähigkeit.
-> Unterstützt durch phylogenetische Analysen, im Allgemeinen
aber noch wenig bekannt.
!!=> Raumlernen korreliert mit Hippocampus bei verschiedenen
Wirbeltieren.
z.B Taxifahrer in London haben grösseren Hippocampus (vor GPS) als nicht-Taxifahrer! Da Hippocampus für Raumlernen nötig.
(Oder nur Leute mit grossem Hippocampus werden Taxifahrer.)
!!!Modell zur Evolution von Lernen:
-> Was betrachtet das Modell?
Vorhersagbarkeit von Umweltbedingungen
!!!!Was besagt das Modell zur Evolution des Lernens?
Vorhersagbarkeit von Umweltbedingungen:
- Wenn Vorhersagbarkeit innerhalb Lebenszeit UND zw. Generationen tief (= Umgebung ändert):
=> Ignorieren v. Erfahrungen
- Wenn Vorhersagbarkeit innerhalb Lebenszeit hoch (Umgebung bleibt) ABER zw. Generationen tief (Umgebung ändert):
=> Lernen
- Wenn Vorhersagbarkeit innerhalb Lebenszeit tief (Umgebung ändert) ABER zw. Generationen hoch
(Umgebung bleibt):
=> Ignorieren v. Erfahrungen
- Wenn Vorhersagbarkeit innerhalb Lebenszeit UND zw. Generationen hoch (Umgebung bleibt):
=> Ignorieren v. Erfahrungen.
=> D.h gelernt wird NUR dann, wenn Umgebung innerhalb Lebenszeit stabil ist (=bleibt), sich diese aber zw. Generationen ändert!