Verhaltensbiologie_4.VL
BIO122 M.Manser Thema: Tierkommunikation Inhalt: Definition, Wann wird kommuniziert?, Evolution von Signalen, Signalmodalitäten, Ausnützung/Manipulation, Einfluss der Umgebung
BIO122 M.Manser Thema: Tierkommunikation Inhalt: Definition, Wann wird kommuniziert?, Evolution von Signalen, Signalmodalitäten, Ausnützung/Manipulation, Einfluss der Umgebung
Kartei Details
Karten | 144 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Biologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 11.08.2015 / 16.06.2019 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/verhaltensbiologie4_vl
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/verhaltensbiologie4_vl/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Kontext: Soziale Integration:
Wann haben Signale hier weite Reichtweite?
z.B um Kontakt nicht zu verlieren und andere
Gruppenmitglieder/Partner auf sich aufmerksam zu machen.
Was wurde bis vor die Entdeckung v. Kontext: Umwelt/Umgebung angenommen?
Bis dahin haben wir nur Signale/Situationen angeschaut, wo Signale auf den Zustand/Innere Motivation des Senders hinweisen.
Erst beim Kontext: Umwelt/Umgebung merkte man, dass diese Signale auch auf externe Objekte hinweisen können.
Kommunikation im Kontext: Umwelt/Umgebung:
- Signale?
Alarms- und Nahrungssignale
Kontext: Umwelt/Umgebung:
- Funktion der Signale?
• warnen von Gruppenmitgliedern (z.B vor Räubern)
• rekrutieren (v. Gruppenmitgliedern z.B zu Nahrung oder zum "Mobben")
Kontext: Umwelt/Umgebung:
- Alarm- und Nahrungssignale geben Auskunft über?
Worüber geben sie KEINE Auskunft?
Auskunft über => EXTERNE OBJEKTE!!!:
• drohende Gefahren
• Nahrungsquellen
=> Geben KEINE Auskunft über Zustand des Tieres oder Situation in der es sich befindet!
Kontext: Umwelt/Umgebung:
- Reichweite v. Alarm- und Nahrungssignalen?
-> Wovon Abhängig?
nah (bis weit) => Wieder abhängig v. Modalität.
Kontext: Umwelt/Umgebung:
z.B Bei wem findet man Alarm- und Nahrungssignale?
-> Bei Erdmännchen.
WICHTIG für Prüfung!!!:
Signale vs. ... -> engl. ??
Hinweise/Reize ("cues")
Bsp. für einen Hinweis?
-> Wie könnte Selektion trotzdem auf Hinweise wirken?
z.B Wenn Maus durch Blätter läuft, erzeugt dieses Verhalten als Nebenprodukt Rascheln.
Dadurch kann sie eher v. einem Räuber geholt werden.
=> Es gäbe so negative Selektion: Die Tiere die weniger Rascheln würden eher Überleben und die andern eher aussterben.
Wie ist die Evolutionsgeschichte v. Signalen und Hinweisen?
Hinweise können in der Evolution zu Signalen werden:'
Sobald Verhalten des Senders produziert wird UM Verhalten (Reaktion) im Empfänger auszulösen ist es kein Hinweis mehr, sondern ein Signal!
Wie identifiziert man Funktion v. Signalen?
Nachweis durch: Attrapen- oder Simulations-Experimente
Was ist das Problem bei Attrapen- oder Simulations-Experimente?
Experiment kann nicht zu oft wiederholt werden auf diese Art und Weise (z.B mit Lautsprecher Box) da Tiere lernen, dass es nur Attrappe ist und nicht mehr darauf reagieren.
Welche Gegenmassnahme kann man ergreifen um zu verhindern, dass Tiere Experiment als solches wahrnehmen (Attrappe erkennen etc.)?
- Camouflage des Lautsprechers
- od. abstellen der Rufe wenn Tiere sich nähren (-> damit sie es nicht genau orten können) (Allerdings können sie Ruf sehr genau lokalisieren!
Exp.: Funktion v. Rufen v. Erdmännchen:
Welche Art Attrappen-/Simulationsexperiment wurde bei der Untersuchung der Erdmännchenruf-Funktionen eingesetzt?
-> Was wurde genau gemacht?
Playback-Experiment:
Liess einen Räuber (ausgestopften Wüstenfuchs) aud Erdmännchen zu rollen und nahm deren "Alarmrufe" auf.
Exp.: Funktion v. Erdmännchen Alarmrufen
- Feststellung? => Schlussfolgerung?
Je nach angreifendem Räuber, geben Erdmännchen anderen Alarmruf ab.
d.h: Jeder Art v. Alarmruf beinhaltet spezifische Information.
Exp.: Playback-Exp. zur "Funktion der Alarmrufen bei Erdmännchen":
- Aufbau?
Unterschiedliche Alarmrufe (zu unterschiedlichen Räubern) wurden aufgenommen und dann den Erdmännchen zurückgespielt. => Beobachtete dann deren Reaktion auf den Ruf.
Exp.: Playback-Exp. für Funktion der Alarmrufen bei Erdmännchen:
- Ergebnis?
Ergebnis:
Erdmännchen haben unterschiedliche Alarmrufe mit sehr spezifischer Info drin:
- Ruf für Lufträuber der noch ziemlich weit weg ist -> Reaktion: Sofort zum nächsten Schutzloch rennen
- Ruf für Lufträuber der sehr nah -> Zeit reicht nicht für Schutzloch. Reaktion: Legen sich einfach flach auf den Boden, schauen wo Raubvogel und rennen dann zum Schutzloch.
- Ruf für Bodenräuber der noch weit
- Ruf für Bodenräuber der sehr nah
- Ruf für kleine Schlange
- Ruf für grosse Schlange
=> Allgemein gilt: Je näher Räuber desto mehr Intensität und Nervosität im Ruf (höhere Frequenz)
Exp.: Playback-Exp. für "Funktion der Alarmrufen bei Erdmännchen":
Wie unterteilt man die Arten v. Rufe der Erdmännchen?
-> Fazit?
- "Alert-Calls": Wenn etwas unspezifisches wahrgenommen wurde => Zieht Aufmerksamkeit der anderen auf Umstand, diese fressen aber bald wieder weiter.
Räuber-spezifische Alarmrufe:
- Räuber aus der Luft (z.B Adler): Nah und fern
- Bodenräuber (Schakalen etc.): Nah und fern
- Rekrutierungsrufe zu Schlangen die gemobbt werden sollen.
- Rekrutierungsrufe für Gerüche z.B v. Kot v. Räubern etc.
Fazit: Alarm-Rufe (etc.) haben sehr speziefischen Infos für
Empfänger, der genau weiss wie diese Rufe zu deuten sind.
Exp.: Playback-Exp. für "Funktion der Alarmrufen bei Erdmännchen":
Welche Infos beinhalten sie Alarm-Rufe der Erdmännchen?
Infos zu:
- Typ des Räubers (Boden-, Luft- etc.)
- Entfernung
Exp.: Playback-Exp. für "Funktion der Alarmrufen bei Erdmännchen":
Reaktionen auf folgende Rufe:
- Alarmruf für Lufträuber?
- Alarmruf zu Bodenräuber?
- Rekrutierungsruf bei Entdeckung v. Urinprobe eines Räubers?
1. Alarmruf für Lufträuber: Hören Ruf, Rennen blitzschnell alle gemeinsam zum (gleichen) Loch.
2. Alarmruf zu Bodenräuber: Tiere schauen sich nach rufendem Tier um und folgen dann den anderen Gruppenmitgliedern die sich alle an einem Ort versammeln und dann zusammen entscheiden, was sie als nächstes tun werden.
3. Rekrutierungsruf bei Entdeckung v. Urinprobe eines Räubers: Tiere gehen alle direkt auf Lautsprecher zu, von welchem Ruf kommt.
Def.:
"Ritualisierung"
Stammesgeschichtliche (Z: evolutionäre) Umwandlung von Signalen aus Verhaltensweisen, die keine Signalwirkung hatten (="Cues",Hinweisen, Reizen).
"Cue" -> Signal = Ritualisierung
Worauf beruht Ritualisierung?
Beruht auf einer (od. mehrerer) der folgenden Cue-Veränderungen:
Vereinfachung der ursprünglichen Verhaltensweise
Übertreibung der übrig gebliebenen Komponenten
Stereotype Wiederholung des Signals
Erklärung der Cue-Veränderungen, die zu Ritualisierung führt:
- Vereinfachung der ursprünglichen Verhaltensweisen:
Sender nimmt wahr, dass gewisses Verhalten Empfänger beeinflusst und wenn Empfänger immer stärker darauf reagiert, kann es sogar sein, dass dieses Verhalten vereinfacht wird.
Erklärung der Cue-Veränderungen, die zu Ritualisierung führt:
- Übertreibung der übrig gebliebenen Komponenten:
Gegenteil der Vereinfachung:
Nämlich, dass ein Teil des Verhaltens übertrieben ausgeführt wird und so zu einem klaren Signal wird.
Erklärung der Cue-Veränderungen, die zu Ritualisierung führt:
- Stereotype Wiederholung des Signals
Stereotype WH des Verhaltens, dass dann als Signal wahrgenommen wird.
Bsp. zu Evolution: Ritualisierung:
-> Welche Schritte?
Brautgeschenke in der Balz bei Tanzfliegen
Ritualisierungsschritte:
1. Futter (Männchen bringt Futter zu Weibchen)
2. Futter wird in Gespinst verpackt (=um Verhalten auffälliger zu machen)
3. Verpackung wird größer und damit zum optischen Signal
4. Als Signal wird nur noch die „Verpackung“ präsentiert.
Zu Evolution: Ritualisierung: Brautgeschenke in der Balz bei Tanzfliegen:
Welches ist also am Schluss das ausgeprägten Signale beim Balztanz?
Verpackung der Nahrung im Brautgeschenk= Stärkstes ausgeprägtes Signal.
Futter ist hier nicht mehr wichtig; Grösse der Verpackung reicht, um schlussendlich Verhalten des Empfängers (Weibchen) zu beeinflussen.
Ritualisierung v. autonomen Prozessen:
Was ist der Ursprung von ritualisierten Signalen?
-> Bspe.?
Autonome Verhaltensweisen
(z.B Herzschlag, Atemfrequenz, Thermoregulation kontrolliert durch autonomes NS)
Ritualisierung v. Autonomen Prozessen:
Bsp. v. Ritualisierung einer Autonomen Verhaltensweise bei Vögeln.
- Verhaltensweise?
- Ursprüngliche Funktion?
Verhaltensweise: Vögel plustern sich auf.
Ursprüngliche Funktion: Thermoregulation
?????Ritualisierung: Autonomer Prozesse:
Bsp. v. Ritualisierung einer Autonomen Verhaltensweise bei Vögeln.
- Was geschieht nun bei geringer Ritualisierung dieser Verhaltnesweise, was bei einer hohen?
Geringe Ritualisierung:
- Aufgeplustert = ängstlich
- Geglättet = aggressiv
Hohe Ritualisierung:
- Begrenzt auf ausgewählte Körperstellen (= Nur bestimmte Stellen als Signal aufgeplustert).
- Betonung der Bewegung durch Verlängerung oder auffällige Färbung der Federn
Ritualisierung v. autonomen Prozessen:
Weiteres Bsp. Ritualisierung autonomer Verhaltensweisen:
- Ursprüngliche Funktion des MM?
- Ritualisiertes Funktion?
Duftdrüsen v. Säugern = Ritualisierte Talg- und Schweissdrüsen
Waren also ursprünglich Talg-/Schweissdrüsen, die durch RItualisierung zu Duftdrüsen (=Signal) wurden.
Ritualisierung v. Absichtbewegungen (Konfliktverhalten):
z.B bei Grünreihern
Männchen muss für Weibchen NEst bauen:
a) Männchen: Drohverhalten gegen Eindringline
b) Männchen: "Schnabelklappern" als Signal für Akzeptanz v. Weibchen das sich nähert.
c) Männchen: Streckverhalten = Ritualisierte Form v. Fluchtverhalten (Signalisiert damit Paarungsbereitschaft und seine eigene Qualität).
Antithetischem Verhalten (Verhalten in Konflikten):
-> Gezeigte Verhaltensweisen?
Bspe. (3)?
Verhalten: Aggression und Unterwürfigkeit.
Bspe.:
- Domestizierter Hund: Bei Konflikt legt sich der sich schwächer fühlende auf den Boden als Signal der Unterwürfigkeit und "akzeptiert" so Dominanz des anderen.
- Fuchsammer (Vogle): Unterwerfende senkt den Kopf gegenüber dem dominanten.
- Lachmöven: unterwerfender senkt Kopf und öffnet Schnabel.
Def.:
"Vermischung/Blendung"
Darstellung gegensätzlicher Stimmungsverfassungen
Prozess der Signalevolution:
Was zeigt das Modell zum Prozess der Signalevolution?
Zeigt wie Signal aus einem Verhalten/Hinweis entstehen kann.
!!!Prozess der Signalevolution:
Zeichen das Modell zum Prozess der Signalevolution auf:
1. Assoziation zw. einleitendem Signal und Zustand (Sender Code)
(= Sender gibt durch sein Verhalten unabsichtlich Infos über seinen Zustand v. sich)
Ab hier greift nun Ko-Evo immer wieder in den Prozess, die zu Erfolg für den Empfänger führt:
Ko-Evo: Abstimmung:
2. Empfänger nimmt Signal wahr (Extraktion aus dem Hintergrundsrauschen)
Ko-Evo: Code Aneignung:
3. (Empfänger macht) Assoziation zw. Signal und Senderzustand (Empfänger Code)
Ko-Evo: Vorlieben
4. Assoziation zw. aktualisierter Einschätzung und möglichen Antworten (Entscheidungsregel: Auf Signal reagieren od. nicht?)
Ko-Evo: Verfeinerung:
5. Antwort des Empfängers (die sich mit der Ko-Evo immer mehr verfeinert)
-> Unterschiedliche Grad der Ritualisierung ist hier abhängig v. der Signal-Eigenschaft am Anfang.
=> Antwort des ersten Empfängers (der somit zu einem Sender wird) bringt dem ehemaligen Sender (der nun selbst Empfänger wird) einen Erfolg.
=> Dieser Erfolg des Senders (bzw. Empfänger2) führt zur Ritualisierung dessen Anfangssignals!!
???Modell zum Prozess der Signalevolution:
Von welchen Faktoren im Modell hängt der Grad der
Ritualisierung ab?
???Z: -> Evolution: Was bewirkt eine stärkere (schnellere) Ritualisierung