Verantwortung der Finanzmärkte Vorlesung 2
Finanzinnovation und Systemrisiken - Marc Chesney
Finanzinnovation und Systemrisiken - Marc Chesney
Kartei Details
Karten | 36 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Finanzen |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 08.06.2016 / 18.06.2016 |
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Darstellung der Finanzinnovationen in der Gesellschaft
Positiv, erzeugen keine Systemrisiken und erlauben Wachstum
Wer hat Wachstum von Finanzinnovationen vorangetrieben?
Hedge-Fonds und einflussreiche Geschäftsbanken
Aus was basieren die meisten Finanzinnovationen?
derivative Produkte
Derivate
Finanzkontrakte, deren Wert vom Preis eines oder mehrerer Basisinstrumente (z.B. Aktienkurse, Wechsel-kurse, Zinssätze, Rohstoffpreise) sowie anderer Variablen (z.B. Laufzeit, Art der Lieferung) abhängt
Die 4 wichtigsten Derivate
Einsatz von Derivaten (5)
Probleme der Derivate (5)
1) Hedging: Vielfaches dessen was der Anteil der absichernden Produkte sein sollte 14x BIP, viele OTC-Produkte
2) Spekulation: nur positiv betrachtet, da Liquitdität erzeugt, aber Systemrisiken
3) Arbitrage: Derivate -> Systemrisiken -> abgesichert mit Derivaten
4) Aktionärsinteressen: Anreiz für Mgmt hohe Risiken einzugehen, Boni höher
5) Informationseffizienz: diskreter Insiderhandel erlaubt.
1) Hedging: CDS als Beispiel für suboptimale Allokation der Risiken:
Was ist ein CDS?
Vertrag der die Gegenpartei vor Zahlungsunfähigkeit des Schuldners schützen soll.
1) Hedging: CDS als Beispiel für suboptimale Allokation der Risiken:
Eigenschaft von CDS
Es muss keine wirkliche Risikoposition geben, die abgesichert wird: Spekulation
Wer isch en geile Siech?
1) Hedging: CDS als Beispiel für suboptimale Allokation der Risiken:
Mögliches Problem
Vielfaches des Nominalwertes muss ausbezahlt werden, da mehrere Verträge auf dem Konkurs einer Gesellschaft abgeschlossen wurden. Versicherung hat Probleme
1) Hedging: CDS als Beispiel für suboptimale Allokation der Risiken:
Ausmass
2008: USD 57.4 Billionen Nennwerte CDS, vs. 25.3 Billionen Anleihen, ungerechtfertigt hoch
1) Hedging: CDS als Beispiel für suboptimale Allokation der Risiken:
Nennwerte 2014
1) Hedging CDS als Beispiel für suboptimale Allokation der Risiken:
Wer entscheidet ob es einen Ausfall der Firma gibt oder nicht?
ISDA
1) Hedging: CDS als Beispiel für suboptimale Allokation der Risiken:
Wer gehört zur ISDA?
2) Spekulation
Beispiel der Lebensmittel: Trade-off
2) Spekulation: Ausmass der Lebensmittelspekulationen
Preise zwischen 2005 und 2008 um 83% gestiegen.
Mais: 300%
Weizen: 127%
Reis: 170%
Anzahl unterernährte Menschen 2009: 1 Mia
2007: + 75 Mio
2008: +40 Mio
Ärmsten Haushalte geben zwischen 50- und 90% für Lebensmittel aus des Einkommens
2) Spekulation: Erklärung des Preisanstiegs der Rohstoffe: weniger Angebot
- Biotreibstoff: teuer, Bauern produzieren weniger, wegen teurem Treibstoff
- Klimaerwärmung und Übernutzung (anm. von mir) führen zu Reduktion des nutzbaren Agrarlands. +1 Celsius reduziert 10% der Ernte
2) Spekulation: Erklärung des Preisanstiegs der Rohstoffe: mehr Nachfrage
- zunehmende Weltbevölkerung 80 Mio / Jahr
- Konsummentalität (Anm. von mir)
2) Spekulation: Erklärung des Preisanstiegs der Rohstoffe: kann Spekulation auch dafür verantwortlich sein?
Nachfrage der Spekulatoren (long positions) nach Lebensmitteln:
- 65% Mais (Zahl der ausstehenden Futureverträge von 03-08 + 500%)
- 68% Sojabohnen
- 80% Weizen
Trennung zwischen neuer und traditioneller Spekulation
Traditionell: Basiert auf effektiver Nachfrage und Angebot. Falls zu wenig Nachfrage erwartet--> Terminkontrakte mit höherem Preis. Konsument legt Reserven an um auf Knappheit reagieren zu können
Modern: Spekulanten sehen nie ein Maiskorn. Einfluss auf den Maispreis, Liquidität als Vorteil wird von Nachteil der einflussreichen Spekulanten überschattet.
Werkzeuge der neuen Spekulanten
Long Futures
Wechselwirkung Spot-Market und Future-Market
Anstieg der Spotpreise --> Signal an "neue" Spekulanten -> Futurepreise steigen --> Einlagerung der Rohstoffe, da erhöhte P in Zukunft--> Verknappung--> Signal an Spotmarkt
Gute und schlechte Spekulation
3) Risiko von Arbitrage und HIgh-Frequency-Trading:
Was ist High-Frequency-Handel
Es handelt sich um Finanztransaktionen, die durch leistungsstarke Computer in wenigen Millisekunden durchgeführt werden und die riesig sein können.
Risiko des High-Frequency-Trading
Risiko des Anstiegs der Volatilität
Folgen des Risikos des Volatilitäsanstiegs
Systemrisiken
Positive Auswirkungen bei weglassen der HF-Handels
-Widerspruch mit Realwirtschaft
- Mehrheit der HFT wird storniert in letzter Sekunde --> falsche Signale
- Frontrunning: Insiderhandel
Beispiel ist der Cross-Currency-Swap in GR
Goldman Sachs konstruierte ein Cross-Currency-Swap um für Griechenland die Aufnahme von einem verdeckten Kredit Zu ermöglichen und ihr Defizit zu verbergen.
Durch dies konnte die Neuverschuldung verborgen werden.
Buchhaltungs-Arbitrage: Nachteile
Preise sind intransparent und entsprechen nicht den Merktpreisen
4) Anreize für aktionärsinteresenvertretendes Verhalten beim Mgmt
Ist nicht so, da durch die grossen Risiken und Chancen die eingegangen werden können, einen Anreiz für das Mgmt bietet viel zu riskieren.
Korrelation von Gewinnen und Aktienoptionen
Ist bei der UBS und Lehman Brothers nicht gegeben, Boni wurden auch in Verlustjahren ausgezahlt.
5) Insiderhandel: Helfen Derivate um Informationseffizienz zu fördern?
Studie besagt das Gegenteil, da Diskretion in den Optionsmärkten wichtig ist.
Milton Friedman ist für Insiderhandel: Idee, Transaktionen vermitteln Informationen
Fall EADS: Insiderwissen
Haben verspätete Jumbolieferung angekündigt, Aktie um 26% gesunken. Mgmt steht unter Verdacht.