Veranlagungsarten, Steuerbehörden, Verfahrensgrundsätze

Veranlagungsarten, Steuerbehörden, Verfahrensgrundsätze

Veranlagungsarten, Steuerbehörden, Verfahrensgrundsätze


Kartei Details

Karten 24
Sprache Deutsch
Kategorie Finanzen
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 19.05.2015 / 21.01.2022
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Was ist die amtliche Veranlagung? Beispiel?

die steuerpflichtige Person hat keine Mitwirkungspflicht. Die Steuerbehörden ermitteln Steuerfaktoren und erheben die Steuer.

Beispiel: Liegenschaftsverkauf -> Handänderungssteuer wird von den Steuerbehörden erhoben

Was ist die Selbstveranlagung? Beispiel?

Behörden haben keine Mitwirkungspflicht. Steuerpflichtige Person reicht die Steuerdeklaration ein, Steuerbetrag wird selbst berechnet und entrichtet. 

Die Steuerverwaltung hat nur Kontrollfunktion.

Beispiel: MWST Formular, Stempelabgaben und VST

Was ist die gemischte Veranlagung? Beispiel?

Die Steuerpflichtigen deklarieren ihre Leistungen, die Behörde nimmt darauf die Veranlagung vor.

Beispiel: verdeckte Gewinnausschüttungen (nach Abgabe der Bilanz + ER und Kontrolle der ESTV)

Zählen Sie die allgemeinen Rechtsgrundsätze im Steuerrecht auf (5). Wo stehen diese im Gesetz?

  1. Verfassungsgrundsätze (Gleichbehandlung)
  2. Rechtliches Gehör
  3. Legalitätsprinzip
  4. Handeln nach Treu und Glauben
  5. Verhältnismässigkeit

Sie stehen nicht im Gesetz, sie sind in der Bundesverfassung zu finden.

Wo liegt die Beweislast bei

  • steuererhöhende Tatsachen
  • steuermindernde Tatsachen

  • Steuerverwaltung
  • steuerpflichtige Person

Was bedeutet "in den Ausstand treten"? Wo ist es im Gesetz geregelt?

Wer mit einer Person vertraut ist, muss die Veranlagungsverhandlungen an eine dritte unabhängige Person abgegeben.

Art. 109 DBG

Nennen Sie ein paar Punkte zur Stellung der Ehegatte in Sachen Steuererklärung.

  • unterschreiben gemeinsam
  • Mitteilung der Steuerbehörde erfolgt an die Ehegatten gemeinsam
  • Wenn nur ein Ehegatte handelt, ist es bereits rechtgültig (nicht beide notwendig)

Wann verjährt die Veranlagung? Wo ist es geregelt?

Die Veranlagungsverjährungsfrist beträgt 5 Jahre.

Art. 120 DBG

Wann verjährt die Veranlagung? Wo ist es geregelt? Es gibt die "normale" und die "absolute" Verjährungsfrist, nennen Sie die Dauer beiden und den Grund weshalb es 2 gibt.

normal: 5 Jahre

absolut: 15 Jahren

da die Dauer immer wieder neu beginnen kann (z.B. neue Amtshandlung), dauert die Frist sonst ewig.

Art. 120 DBG

Weshalb wird die Verjährungsfrist auch relative Verjährungsfrist genannt? 2 Eigenschaften.

  • Fristenstillstand: Frist steht still, solange steuerpflichtige Person keinen steuerlichen Wohnsitz oder Aufenthalt in der Schweiz hat
  • Neuanfang: mit jeder Amtshandlung beginnt die Frist wieder von vorne zu laufen

Wann verjähren Steuerforderungen? Wo ist es geregelt?

5 Jahre nachdem die Veranlagung rechtskräftig geworden ist. die absolute Bezugsverjährung tritt nach zehn Jahren ein

Was muss getan werden, wenn man keine Steuererklärung erhält? Wo ist es geregelt?

Von sich aus bei der Behörde verlangen (Art. 123 Abs. 1 DBG)

Was sind Beispiele von Bescheinigungen, welche immer eingereicht werden müssen?

  • Lohnausweis
  • Wertschriften
  • Einkünfte aus selbständigem Erwerb

Was geschieht, sofern keine Steuererklärung des Steuerpflichtigen eingereicht wird, auch nach erfolgloser Mahnung? Gesetzesartikel!

Veranlagung nach pflichtgemässem Ermessen (Art. 130, Abs. 2 DBG)

Wie wird die Schlussrechnung auch noch genannt? 2 Begriffe.

definitive Rechnung

Veranlagungsverfügung

Was kann eine steuerpflichtige Person verlangen, wenn sie mit der Veranlagung nicht einverstanden ist?

Anhand von Rechtsmittel kann sie verlangen, dass die Angelegenheit nochmals geprüft und beurteilt wird.

Wie lange dauert die Frist bei Einsprache, Rekurs oder Beschwerde? in welcher Form muss es erfolgen?

Immer 30 Tage, schriftlich (kein Mail!)

Einsprache wird erhoben wenn, ...

... der Steuerpflichtige Stellung zu Abweichungen in der definitiven Veranlagungsverfügung nehmen will.

Rekurs wird eingelegt, wenn...

... die Angelegenheit über die kantonale Steuerrekurskommission geregelt wird, die Steuerfaktoren werden zugunsten oder zuungunsten der steuerpflichtigen Person festgelegt.

Beschwerde wird eingereicht, wenn ...

... alle kantonalen Gerichte geurteilt haben, bevor es dann zum Bundesgericht kommt (alle Vorinstanzen müssen durchlaufen werden).

Wo ist die Berichtigung, die Revision und das Nachsteuerverfahren geregelt?

Berichtigung: Art. 150 DBG

Revision: Art. 147-149 DBG

Nachsteuerverfahren: Art. 151 - 153A DBG

Was geschieht wenn Erben entdecken, dass der Erblasser Steuern hinterzogen hat? Was sind die Voraussetzungen?

Vereinfachte Nachbesteuerung (Art. 153a DBG)

  • Steuerhinterziehung ist nicht bereits bekannt
  • Erben unterstützen die Steuerverwaltung vorbehaltlos bei der Feststellung der Hinterziehung
  • Erben bemühen sich um die Zahlung der geschuldeten Nachsteuer

Sind Nachsteuern und Bussen das gleiche?

Nein, Nachsteuern sind Steuern die nachgefordert werden also zu wenig bezahlt worden sind.

Bussen sind "Strafsteuern".

Wo ist die steuerliche Aufzeichnungspflicht im DBG geregelt?

Art. 125 Abs. 2 + 3 DBG