Umweltplanung II
Prüfungsfragen zur Vorlesung «Umweltplanung II» des PLUS am D-BAUG der ETH Zürich
Prüfungsfragen zur Vorlesung «Umweltplanung II» des PLUS am D-BAUG der ETH Zürich
Kartei Details
Karten | 19 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Geographie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 17.01.2012 / 10.06.2014 |
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1. Nenne mindestens vier neue Elemente im Natur- und Heimatschutzgesetz seit der Revision.
In neuerer Zeit ist das Gesetz dahingehend ergänzt worden, um die Einrichtung von National- und Naturpärken zu erleichtern.
=> Abschnitt 3b:8 Pärke von nationaler Bedeutung
- Art. 23f Nationalpark
- Art. 23g Regionaler Naturpark
- Art. 23h Naturerlebnispark
- Art. 23i Unterstützung regionaler Initiativen
- Art. 23j Park- und Produktelabel
- Art. 23k Finanzhilfen
2. "Bei Prognosen entstehen auch viele Fehler." Stimmt diese Aussage?
Jein. Das Problem ist die Art der Prognostik die bei Prognosen verwendet wird.
- Extrapolation heutiger Daten unter der Annahme leicht veränderter Rahmenbedingungen, Mathematischen Gleichungen
- maximaler Zeithorizont von 15 Jahren
- Die Zukunft wird bei Prognosen „festgeschrieben“ (Planung „von oben“)
- die Umsetzung eines bestimmten Zukunftsbildes ist unmöglich
- Überraschende und unvorhergesehene Ereignisse (Unsicherheiten) werden nicht in Betracht gezogen und können Krisen verursachen
3. Im Entlebuch soll eine Strategie für erneuerbare Energien mittels Szenariomethode entwickelt werden. Beschreiben Sie deren Ablauf!
Abgrenzung des Projekts (Framing)
Datensammlung und Analyse (Scanning)
Beschreibung alternativer Szenarien (Forecasting)
Auswahl eines präferierten Szenarios (Visioning)
Entwicklung einer Strategie (Planning)
Umsetzung (Acting)
4. Was sind die Bestandteile einer Projektskizze eines LEK? (Akteure, Massnahmen, Ziele, Bevölkerung...ect.)
Akteure: (Gemeinde, Behörden, Vereine und Verbände (Naturschutz, Jagd, Landwirtschaft), Einwohner (persönliches Engagement entscheidend)
// Massnahmen: Leitbilder, Pläne und Berichte, freiwillige oder verbindliche Instrumenten auf unterschiedlichen Ebenen umsetzen, z.B.: Bewirtschaftungsverträge mit Landwirten, kantonaler Richtplan, Nutzungsplan, Ausführung von Einzelprojekten usw.). Ideen und Prozesse für andere Planungen in der Landschaft vorbereiten (z. B. Richt- und Nutzungsplanung, Regionale Entwicklungskonzepte, Waldentwicklungsplanungen, Genereller Entwässerungsplan, Lokale Agenda 21)
// Ziele: Möglichkeiten aufzeigen, wie die Landschaft nachhaltig genutzt, ökologisch und gestalterisch aufgewertet werden kann. Leitbilder, Pläne und Berichte erstellen, attraktives Wohnumfeld, gesteigerter Erholungswert im Siedlungsgebiet, im Wald und im Landwirtschaftsgebiet, Identifikation mit der Landschaft ihrer Gemeinde Schonung der natürlichen Ressourcen, insbesondere von Boden & Wasser
5. (sinngemäss) Welchen Paradigmenwechsel gab es in der räumlichen Prognostik.
Zielt auf die Abbildung mit dem Verlauf der Techniken ab. Es geht hauptsächlich um den Wechsel von Prognose zu Szenarien. Weg von Prognosen, Zielprojektionen hin zu Szenarien und Aktivitätsfolgenabschätzung.
Prognosen: 60er, 70er Jahre, logic of justification, erklären, begründen, rechtfertigen // Szenarien: ab 70er Jahre, logic of discovery, entdecken, aufdecken, sortieren, auswählen, konstruieren
12. Was ist ein Biosphärenreservat? Welche Ziele werden mit einem Biosphärenreservat verfolgt?
Was ist ein Biosphärenreservat?
Ein Biosphärenreservat ist eine im Allgemeinen von der UNESCO anerkannte Modellregion, in der nachhaltige Entwicklung in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht exemplarisch verwirklicht werden soll. Biosphärenreservate sind zwar auch Schutzgebiete, d.h. sie schützen die Biodiversität, die Vielfalt der Arten, der Ökosysteme, ihre Funktionen und die genetischen Ressourcen. Besonders ist, dass dieser Schutz vor allem auch durch wirtschaftliche Nutzung durch den Menschen erreicht werden soll. Alle Biosphärenreservate der UNESCO bilden ein globales Netzwerk für den Austausch von Wissen; sie sind somit besondere Bezugspunkte für Forschung, Umweltbeobachtung und Bildung
// Ziele:
Natur- und Landschaftsschutz
sicherstellen einer nachhaltigen Regionalentwicklung
Forschung und Bildung
Ziele von Pärken?
Schöne Landschaften erhalten und in Wert setzen – mit bestehendem Recht // Freie Entwicklung der Natur in den Kernzonen von National-und Naturerlebnispärken ermöglichen // Nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum fördern // Freiwillige demokratische Prozesse in den Regionen anregen // Label und Finanzhilfen als Förderinstrumente einsetzen // Qualität der Pärke durch Wettbewerb steigern
Parkkategorien?
Nationalpark (Kernzone und Umgebungszone, Naturdenkmal, Eigenentwicklung der Natur mit restriktiver Nutzung)
///
Regionaler Naturpark (Traditionelle Kulturlandschaft, ohne Zonierung, Nachhatlige Nutzung des Gebietes mit thematischen Schwerpunkten, ganze Gemeindegebiete, z.B. Thal)
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Naturerlebnispark (Kerzone als Naturdenkmal mit restriktiver Nutzung, Umgebung für Naturerlebnisse, z.B. UB Entlebuch)
Unterschied Risiko vs. Ungewissheit
Risiko: (W’K’ * Kosten), genügend Informationen, um die Wahrscheinlichkeit eines bestimmten Ergebnisses angeben zu können.
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Ungewissheit: ungenügend Informationen, um die Wahrscheinlichkeit eines bestimmten Ergebnisses angeben zu können.
Eigenschaften von Prognosen?
Streben Voraussage von Ereignissen an // Extrapolation heutiger Daten unter der Annahme leicht veränderter Rahmenbedingungen // Mathematischen Gleichungen // Max mittelfristige Zeithorizonte (15 Jahre) // Probleme: 1) Zukunft wird „festgeschrieben“ (Planung „von oben“) 2) Umsetzung eines bestimmten Zukunftsbildes ist unmöglich 3) Überraschende und unvorhergesehene Ereignisse werden nicht in Betracht gezogen und können Krisen verursachen
Eigenschaften von Szenarien?
Fiktionale Beschreibungen möglicher, konsistenter Zukunftssituationen // Ergebnis einer informierten, strukturierten und transparenten Arbeit
Wozu dienen Szenarien?
Basis zur Entscheidungsfindung // Basis für Szenarienbewertung // Basis für Strategiebildung // Input für Modellierungen // Erlaubt Lernprozess durch Vergleich von Szenarien und Bewertung // Kompetenzbildung // Unterstützen und Organisieren von Teamarbeit (Kommunikationsraum) // Beratung von Entscheidungsträgern
Probleme mit Szenarien?
Zu viele Szenario-Alternativen // Zu hohe Komplexität der Szenarien // Mässige Qualität der Szenariostudien // Unübersichtliche Vielfalt an möglichen Vorgehensweisen // Unerfahrene und ungeschulte Berater und Experten
Was ist forstliche Planung?
Befasst sich mit Entwicklung des Waldes in Raum und Zeit sowie // Nachhaltig zu erbringenden Waldfunktionen (Nutz, Schutz und Wohlfahrt) // Fläche und Verteilung des Waldes // Wald im gesamträumlichen Kontext // Optimierung der betrieblichen Leistungserstellung
Zwei Planungsebenen:
Überbetriebliche Ebene (Instrument: Waldentwicklungsplan)
Betriebliche Ebene (Instrument: Betriebsplan)
6. Welche drei Konzepte werden in der ökologischen Planung angewendet? Skizziere eines davon!
1 Naturraumpoteniale: Potential eines Naturraumes wird beschrieben, indem die wesentlichen Merkmale und Eigenschaften des Landschaftsökosystems oder seiner Teilsysteme unter nutzungsspezifischen Gesichtspunkten beurteilt werden. //
2 differenzierte Bodennutzung: geht von der Zielvorstellung aus, durch geschicktes Zuordnen und Mischen von ökologisch unterschiedlich stabilen Nutzungstypen sei eine ökologische Stabilisierung der gesamten Kulturlandschaft zu erreichen. Haupt-Ökosystemtypen a)naturnahe, nur extensiv oder nicht genutzte Ökosysteme, b) intensiv genutzte Agro-Ökosysteme, c) urban-industrielle Ökosysteme //
3 funkionsräumliche Arbeitsteilung: basiert auf einer Arbeitsteilung zwischen Regionen, die unter Berücksichtigung der spezifischen Eignung der Räume jeweils Aufgaben für andere übernehmen. Wird einem Raum hauptsächlich eine Funktion (Vorrangfunktion) zugeordnet, wird diese Region als Vorranggebiet bezeichnet.
7. Für den Kanton Appenzell soll eine Strategie zum entgegenwirken der Streusiedlung entwickelt werden.
a) Welche Methode?
b) Umsetzung und Techniken
a) Szenario Methode
b) Konzepte und Handlungsempfehlungen entwickeln, ev. Gesetzesänderungen, Nutzungsplanung,...
9. Nennen Sie Gründe für die beschränkten Nutzungsmöglichkeiten von Daten aus Messnetzen im Rahmen einer Erfolgskontrolle.
- Daten geben Auskunft über abiotische Faktoren (zB Klima, menschliche Belastungen des Bodens, der Luft, des Wassers)
- Flora und Fauna werden nicht erfasst
- Je nach Massstabsebene des Projekts sind die Messnetze oft nicht genügend dicht, auch wenn in der ganzen Schweiz einige hundert Messpunkte vorhanden sind
- Die Ziele eines LEK sind idealerweise sehr speziell / auf örtliche Gegebenheiten angepasst (dies ist auch ein Kriterium, das die LEK Jury des Kt. ZH überprüft bei der Beurteilung von Finanzierungsgesuchen), die Messnetze tragen diesen Besonderheiten keine Rechnung
- Oft ist es das Ziel eines LEK, bestimmte Arten zu fördern, dafür sind potentielle Verbreitungskarten der Arten geeigneter als Messnetze.
10. Was ist zu beachten, wenn man ein Messnetz errichten will, zum Beispiel im Biosphärenreservat Entlebuch
- sinnvolle räumliche Anordnung der Messstellen, nicht einfach in einem Raster, sondern angepasst an örtliche Begebenheiten, Repräsentativität anstreben
- sich Gedanken machen, ob die erhobenen Daten auch noch für andere Zwecke genutzt werden können, Synergieeffekte nutzen, Datenerhebung wirtschaftlicher machen
- der technologischen Entwicklung der Messverfahren, wie auch methodisch-wissenschaftlichen Neuerungen Rechnung tragen, Messnetz muss so gestaltet werden kann, dass diese Neuerungen einfach implementiert werden können
11. Wo in der Planung sind Synergien u. a. wichtig?
Bei GIS, Synergien zwischen den verschiedenen Amtsstellen (zB Umweltschutz und Strassenbau) ermöglichen erst die Finanzierung von Betrieb und Unterhalt