Telekommunikation

Die wichtigsten Begriffe aus dem Bachelor-Kurs "Telekommunikation" an der Universtät Freiburg.

Die wichtigsten Begriffe aus dem Bachelor-Kurs "Telekommunikation" an der Universtät Freiburg.


Kartei Details

Karten 94
Sprache Deutsch
Kategorie Informatik
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 24.01.2014 / 23.04.2015
Weblink
https://card2brain.ch/box/telekommunikation3
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/telekommunikation3/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Telekommunikation

Telekommunikation oder Fernmeldewesen bezeichnet jeglichen Austausch von Informationen über eine gewisse Distanz hinweg. Dies kann über unterschiedliche Wege geschehen: per Sicht, per Schall, per Funk oder über Kabelnetz. Vor allem unter letzteren beiden versteht man heutige Telekommikation.

Internet

Das Internet ist ein weltweites Netzwerk, bestehend aus vielen Rechnernetzwerken, durch die Daten ausgetauscht werden. Es ermöglicht die Nutzung von Internetdiensten wie E-Mail, Telnet, Usenet, Dateiübertragung, WWW und in letzter Zeit zunehmend auch Telefonie, Radio und Fernsehen. Im Prinzip kann sich dabei jeder Rechner weltweit mit jedem anderen Rechner verbinden. Der Datenaustausch zwischen den einzelnen Internetrechnern erfolgt über die technisch normierten Internetprotokolle. Die Technik des Internets wird durch die RFCs der Internet Engineering Task Force (IETF) beschrieben.

ARPAnet

Das Arpanet (Advanced Research Projects Agency Network) wurde ursprünglich im Auftrag der US-Luftwaffe ab 1962 von einer kleinen Forschergruppe unter der Leitung des Massachusetts Institute of Technology und des US-Verteidigungsministeriums entwickelt. Es ist der Vorläufer des heutigen Internets.

WWW

Das World Wide Web ist ein über das Internet abrufbares System von elektronischen Hypertext-Dokumenten, sogenannten Webseiten. Sie sind durch Hyperlinks untereinander verknüpft und werden im Internet über die Protokolle HTTP bzw. HTTPS übertragen. Die Webseiten enthalten Informationen, die meist in Form von Text vorliegen, der oft mit Fotos und grafischen Elementen illustriert ist. Häufig sind auch Videos, Tondokumente oder Musikstücke in den Webseiten eingebettet.

OSI-Modell

Das Open Systems Interconnection Modell ist ein Referenzmodell für Netzwerkprotokolle als Schichtenarchitektur. Es wird seit 1983 von der International Telecommunication Union und seit 1984 auch von der International Organization for Standardization als Standard veröffentlicht. Seine Entwicklung begann im Jahr 1977. Zweck des OSI-Modells ist, Kommunikation über unterschiedlichste technische Systeme hinweg zu ermöglichen und die Weiterentwicklung zu begünstigen. Dazu definiert dieses Modell fünf aufeinander folgende Schichten (Layers) mit jeweils eng begrenzten Aufgaben.

Welches sind die 5 Schichten im OSI-Modell?

1. Bitübertragungsschicht (Physical Layer)

2. Sicherungsschicht (Data Link Layer)

3. Vermittlungsschicht (Network Layer)

4. Transportschicht (Transport Layer)

5. Anwendungsschicht (Application Layer)

Bitübertragungsschicht (Physical Layer)

Die Bitübertragungsschicht stellt mechanische, elektrische und weitere funktionale Hilfsmittel zur Verfügung, um physische Verbindungen zu aktivieren bzw. deaktivieren, sie aufrechtzuerhalten und Bits darüber zu übertragen. Das können zum Beispiel elektrische Signale, optische Signale (Lichtleiter, Laser), elektromagnetische Wellen (drahtlose Netze) oder Schall sein. Auf der Bitübertragungsschicht wird die digitale Bitübertragung auf einer leitungsgebundenen oder leitungslosen Übertragungsstrecke bewerkstelligt.

Signal

Was ist diesbezüglich der Unterschied zwischen abstrakt und phyikalisch?

Ein Signal ist die physikalische Darstellung von Daten.

Information --> Daten --> Signal

                 Abstrakt              Physikalisch

3 Ursachen welche zu einer fehlerhaften Datenübertragung führen können.

  1.        Damping (Dämpfung/Reduktion des Signals)
  2.        Signal distortion (Verzerrung/Veränderung des Signals)
  3.        Noise (Rauschen)

Welche (3) physikalischen Grössen beeinflussen das Signal?

(Formel)

signal ( t ) = a x sin ( f x ( t + p ) x 2  )

a = amplitude

f = frequency

p = phase

Bandbreite

Die Bandbreite ist eine Kenngröße in der Signalverarbeitung, die die Breite des Intervalls in einem Frequenzspektrum festlegt, in dem die dominanten Frequenzanteile eines zu übertragenden oder zu speichernden Signals liegen. Die Bandbreite ist durch eine untere und eine obere Grenzfrequenz charakterisiert, wobei je nach Anwendung unterschiedliche Festlegungen der beiden Grenzwerte existieren und somit je nach Zusammenhang unterschiedliche Bandbreiten als Kennwert existieren. Die Grenzfrequenz wird üblicherweise in Hertz (Hz) gemessen.

Manchester-Code

Der Manchester-Code ist ein Leitungscode, der bei der Kodierung das Taktsignal erhält. Dabei moduliert eine Bitfolge binär die Phasenlage eines Taktsignals. Anders ausgedrückt tragen die Flanken des Signals die Information.

Es gibt für den Manchestercode zwei mögliche und gleichwertige Definitionen, wie auch in der Abbildung dargestellt:

  1. Eine fallende Flanke bedeutet in der Codedefinition nach G.E. Thomas eine logische Eins, eine steigende Flanke eine logische Null.
  2. In der Codedefinition nach IEEE 802.3, wie sie bei 10-MBit/s-Ethernet verwendet wird, bedeutet eine fallende Flanke eine logische Null und eine steigende Flanke eine logische Eins.

Multiplexing

Welche (2) Arten gibt es?

Multiplexverfahren sind Methoden zur Signal- und Nachrichtenübertragung, bei denen mehrere Signale zusammengefasst (gebündelt) und simultan über ein Medium übertragen werden (ähnlich mehrspurige Strasse).

1. Time multiplexing

2. Frequency multiplexing

Time multiplexing

Welche (2) Arten gibt es?

Beim Zeitmultiplexverfahren (TDM für Time Division Multiplex oder TDMA für Time Division Multiple Access) werden in bestimmten Zeitabschnitten die Signale verschiedener Sender auf einem Kanal übertragen (ähnlich einer Kreuzung mit Amplen).

- synchron (fester Zeitabschnitt)

- asynchron (wenn zugeteilter Zeitabschnitt ungenutzt bleibt, wird dieser durch ein anderes Medium belegt)

Frequency multiplexing

Frequenzmultiplexverfahren ist ein Multiplexverfahren, bei welchem gleichzeitig mehrere Signale auf mehrere Träger verteilt übertragen werden können. Die Träger sind mehreren unterschiedlichen Frequenzen zugeordnet, weswegen auch der Begriff Frequenzmultiplex verwendet wird.

Was sind (4) mögliche physikalische Übertragungsmedien?

1. elektrisch (Telefon-/Koaxial-Kabel)

2. optisch (Laser)

3. Radiowellen (Funk)

4. akustisch (Stimme, AM/FM)

(2) Aufgaben der Sicherungsschicht (Data Link Layer)?

Aufgabe der Sicherungsschicht ist es, eine zuverlässige, das heißt weitgehend fehlerfreie Übertragung zu gewährleisten und den Zugriff auf das Übertragungsmedium zu regeln.

Welche (2) Arten von Fehlern gibt es?

1. Falsches Bit (ein- oder mehr-bit Fehler)

2. Verlorene oder hinzugefügte Bits (Burstfehler)

Welche (2) Methoden zur Fehlerentdeckung gibt es?

1. Distanz zwischen Code Wörtern (Hamming-Distanz)

2. Redundanzprüfung (Paritätbits, Checksummen)

Hamming-Abstand

Der Hamming-Abstand d ist ein Mass für die Unterschiedlichkeit von Zeichenketten. Der Hamming-Abstand zweier Blöcke mit fester Länge (so genannter Codewörter) ist dabei die Anzahl der unterschiedlichen Stellen.

1-Bit-Fehler: d = n+1

2-Bit-Fehler: d = 2n+1

Wieviele zusätzliche Bits sind notwendig um 1-Bit Fehler in m-Bit Codes zu korrigieren?

(Formel)

m + r + 1 ≤ 2r

m = Anzahl Bits des Codes

r = Anzahl Kontrollbits

Vorgehen Hamming Codierung

1. alle Bits nummerieren

2. Kontrollbits an den Stellen der Zweierpotenz einfügen (20=1, 21=2, 22=4, 23=8, etc.)

3. Kontrollbits ausrechnen

P1 = use 1 skip 2 use 3 skip 4 etc.

P2 = use 2, 3 skip 4, 5 use 6, 7 etc.

P4 = use 4, 5, 6, 7 skip 8, 9, 10, 11 etc.

usw.

dann Werte addieren, wenn gerade = 0, wenn ungerade = 1

Vorgehen zyklische Redundanzprüfung (CRC)

Sender:

1. r - 1 Nullen anhängen (r = Anzahl Bits des Divisors)

2. Polynomdivision

3. Erhaltenen Rest an Bitfolge anhängen (FCS)

Empfänger:

1. Divisor bestimmen (z.B. 1x3 + 1x2 + 0x1 + 1x0 = 1101)

2. Polynomdivision

2. Wenn kein Rest = ok, wenn Rest = fehlerhaft

Unterschied zwischen Protokoll und Dienst (Service)

Protokoll:

- techn. Spezifikation für Kommunikation (z.B. Wörterbuch)

- regelt Austausch zw. zwei gleichrangigen Schichten

Dienst:

- Dienstleistung einer Schicht, welche sie der übergeordneten Schicht bietet

(4) Vorteile des OSI Schichten-Modells

- Es unterteilt die Netzkommunikation in kleinere, einfacher zu handhabende und leichter verständliche Teile.

- Es standardisiert Netzkomponenten, um die Entwicklung und Unterstützung durch verschiedene Hersteller zu ermöglichen.

- Es ermöglicht die Kommunikation zwischen unterschiedlicher Netzhardware und –software.

- Es verhindert, dass Änderungen auf einer Schicht die übrigen Schichten beeinflussen.

Was bedeutet MAC? Weshalb wird MAC benötigt?

Welche (2) Arten von MAC gibt es?

Medium/Media Access Control

Sie wird benötigt, weil ein gemeinsames Medium nicht gleichzeitig von mehreren Rechnern verwendet werden kann, ohne dass es zu Datenkollisionen und damit zu Kommunikationsstörungen oder Datenverlust kommt.

1. fix (bestimmtes zugeteiltes Zeitfenster)

2. variabel (zentral oder dezentral)

Welche (3) Zugriffsarten werden unterschieden?

1. CSMA

2. CSMA/CA und CSMA/CD

Was bedeutet CSMA?

Carrier Sense Multiple Access bezeichnet ein dezentrales, asynchrones Verfahren zum Erlangen des Zugriffsrechts nach dem Konkurrenzverfahren. Ein Netzwerksystem sendet lediglich Daten, wenn kein anderes System gerade sendet, ansonsten wartet es bis das andere fertig ist.

Was bedeutet CSMA/CD und wo wird es angewendet?

Carrier Sense Multiple Access/Collision Detection bezeichnet ein asynchrones Verfahren, das den Zugriff verschiedener Stationen auf ein gemeinsames Übertragungsmedium regelt. Verwendung findet CSMA/CD beispielsweise im Bereich der Computernetze beim Ethernet. Zusätzlich zum CSMA-Verfahren überwacht der Sender die gesendeten Daten um Kollisionen zu entdecken. Bei einer Kollision wird nach dem Back-off Algorythmus eine gewisse Zeitspanne abgewartet, bis ein neuer Versuch gestartet wird.

Was bedeutet CSMA/CA und wo wird es angewendet?

Carrier Sense Multiple Access/Collision Avoidance bezeichnet ein Prinzip für die Kollisionsvermeidung bei Zugriff mehrerer Netzwerkstationen auf dasselbe Übertragungsmedium. Es wird häufig unter anderem bei drahtlosen Netzwerken (WLANs) eingesetzt. Der Sender sendet nur wenn das Medium frei ist, da:

1. Hidden Station Problem (Empfänger ist in Reichweite zweier Sender)

2. Exposed Station Problem (Empfänger liegt nicht in Reichweite des jeweis anderen Senders --> Bremsen)

Welche Technologie wird bei IEEE 802.3 verwendet?

Welche Technologie wird bei IEEE 802.11 verwendet?

Welches sind die (4) wichtigsten Bestandteile des IEEE 802.3 frames?

1. Präambel (0,1,0,1,... Synchronisierung)

2. Empänger-/Sender-Adresse (MAC-Adresse)

3. Länge der Daten

4. FCS bzw. CRC

Welche (3) typischen Verspätungs-Arten können bei der Datenübertragung auftreten?

1. Transmission Delay

Verzögerung beim Sender, wenn die Daten auf das Übertragungsmedium gelegt werden bzw. Verzögerung beim Empfänger, beim Lesen der Daten vom Übertragungsmedium

2. Propagation Delay

Ausbreitungsverzögerung, Begrenzung der (Signal-) Ausbreitungsgeschwindigkeit, hängt von Übertragungsmedium ab

3. Queueing Delay

Warteschlange bei Sender oder Zwischensystemen, z.B. wenn mehrere Pakete auf dieselbe Leitung müssen oder wenn mehrere Systeme auf dasselbe Übertragungsmedium zugreifen (bspw. Ethernet)

Was beinhaltet die Vermittlungsschicht (Network Layer)?

Welches sind die (3) wichtigsten Aufgaben?

Welches sind die (3) wichtigsten Protokolle?

Die Vermittlungsschicht sorgt für das Schalten von Verbindungen und für die Weitervermittlung von Datenpaketen. Die Datenübertragung geht in beiden Fällen jeweils über das gesamte Kommunikationsnetz hinweg und schließt die Wegesuche (Routing) zwischen den Netzwerkknoten ein.

- Bereitstellen netzwerkübergreifender Adressen

- Routing bzw. Aufbau und die Aktualisierung von Routingtabellen

- Fragmentierung von Datenpaketen

- ARP, IP, ICMP

Welche (5) Routing Methoden gibt es?

1. Zentralisiertes Routing (Centralized)

2. Dezentralisiertes Routing (Decentralized)

3. Isoliertes Routing (Isolated)

4. Statisches Routing (Static)

5. Dynamisches/adaptives Routing (Dynamic/adaptive)

Was sind (2) Herausforderungen, mit welchen Netzwerk-Router konfrontiert sind?

1. Router müssen eine aktuelle Übersicht über das Netzwerk haben

2. Die Netzwerkbelastung, welche der Router verursacht, soll minimal sein

Was sind die Eigenschaften sowie Vor- und Nachteile von zentralisiertem Routing

Die Routing-Tabellen werden von einem zentralen Router (RCC) berechnet und aktualisiert.

+ übrige Router müssen keine Berechnungen anstellen --> Performance

- Berechnungen des RCC dauern für grosse Netzwerke sehr lange

- Ausfall des RCC lähmt das gesamte Netzwerk

Was sind die Eigenschaften sowie Vor- und Nachteile von dezentralisiertem Routing?

Beim dezentralisierten oder hierarchischen Routing werden grosse Netzwerke in kleine Regionen mit eigenen Routern aufgeteilt. Je ein Router muss dabei mit einer anderen Region verbunden sein (vgl. Internet)

Damit Routing Tabellen nicht zu gross werden (vgl. dynamisches Routing) Interior Gateway Protocol (IGP) und Exterior Gateway Protocol (EGP)

+ Anpassungsfähig, einfache Problembehebung, geringer Verwaltungsaufwand, unabhängig und somit ausfallsicherer

- Kann zu ineffizienten Weglängen führen

 

Was sind die Eigenschaften sowie Vor- und Nachteile von isoliertem Routing?

Jeder Router entscheidet aufgrund der Informationen, die er selber sammelt. Es findet kein Austausch statt (vgl. Hot Potato, Flooding)

+ stabil, einfach, wenig Verwaltungsaufwand

- wenig anpassungsfähig, kann zu sehr ineffizienten Weglängen führen