Sturz 02.10.2015
Sturz Endogene Sturzursachen endogen = intrinsisch Exogene Sturzursachen exogen = extrinsisch Expertenstandard?
Sturz Endogene Sturzursachen endogen = intrinsisch Exogene Sturzursachen exogen = extrinsisch Expertenstandard?
Set of flashcards Details
Flashcards | 27 |
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Language | Deutsch |
Category | Care |
Level | Other |
Created / Updated | 28.09.2015 / 10.01.2023 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/sturz_02_10_2015
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Was ist ein Sturz?
Unbeabsichtigtes Unvorhersehbares zu Boden fallen
Endogene Sturzursachen (1)
- endogen = intrinsisch
- Funktionseinschränkungen
- Probleme mit dem Gleichgewicht
- Gangveränderungen bzw. eingeschränkte Bewegung
- Erkrankungen die sich auf die:
- Motorik (z.B. M. Parkinson)
- Sensibilität (z.B. Multiple Sklerose)
- Mobilität (z.B. Apoplex) auswirken
Endogene Sturzursachen (2)
- Eingeschränkte Sehfähigkeit
- Reduzierte Kontrastwahrnehmung
- Reduzierte Sehschärfe
- Ungeeignete Brille
Endogene Sturzursachen (2)
- Eingeschränkte Sinneswahrnehmung
- Hörsinn
- Tastsinn
Endogene Sturzursachen (3)
- Kognitive Beeinträchtigung
- Demenz
- Depression
- Delir
Endogene Sturzursachen (3)
- Erkrankungen die zu Ohnmacht führen können
- Hypoglykämie, Herzrhythmusstörungen
- TIA (Trans Ischämische Attacke), Orthostatische Dysregulation
- Hypotonie
Endogene Sturzursachen (4)
- Verändertes Ausscheidungsverhalten
- Dranginkontinenz
- Nykturie (verstärkte nächtliches Wasserlassen)
- Angst vor Stürzen (Teufelskreis)
- Sturzvorgeschichte
Exogene Sturzursachen (1)
- exogen = extrinsisch
- Falsche Anwendung von Hilfsmitteln (Gehstöcke, Rollstuhl usw.)
- Kleidung
- Schlechtes Schuhwerk
- Zu weite und zu lange Kleidung
- Medikamente
- Psychopharmaka
- Sedativa/Hypnotika
- Antiarrhythmika
Exogene Sturzursachen (2)
- Gefahren in der Umgebung (innerhalb von Räumen und Gebäuden)
- Schlechte Beleuchtung
- Steile Treppen
- Mangelnde Haltemöglichkeiten
- Glatte Böden (Flüssigkeitspfützen)
- Stolperfallen (Teppichkanten, Haustiere, herumliegende, Gegenstände, Kabel….)(Krankenhausinventar)
Exogene Sturzursachen (3)
- Gefahren in der Umgebung (außerhalb von Räumen und Gebäuden)
- unebene Wege und Straßen
- Mangelnde Sicherheitsausstattung (z.B. Haltemöglichkeiten, Beleuchtung)
- Wetterverhältnisse (Schnee, Glatteis…)
Wer ist gefährdet?
- Menschen > 70 Lebensjahr
- Frauen (Schwindelattacken, Hormonell…)
- Menschen mit reduzierten AZ
- behinderte (beeinträchtigte) Menschen
- immobile und inaktive Menschen
- Menschen mit Post – Fall – Syndrom (Sturzangst)
Was ist ein Expertenstandard?
Ein Instrument der Qualitätsentwicklung auf nationaler Ebene. Er trifft Aussagen zu bestimmten Pflegeproblemen und enthält Handlungsrichtlinien, auf die sich ausgewählte Vertreter der Berufsgruppe geeinigt haben. Nach diesen Richtlinien sollen verbindliche Pflegestandards in den einzelnen Einrichtungen eingesetzt werden.
Wie ist ein Expertenstandart aufgebaut?
Strukturqualität: die Rahmenbedingungen, unter welchen die Leistung erbracht wird.
Prozessqualität: die Abläufe der einzelnen Prozesse unter Berücksichtigung mehrere Berufsgruppen.
Ergebnisqualität: in Abhängigkeit der Struktur und Prozessqualität beschreibt dies das Leistungsergebnis. Das Deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (kurz: DNQP)
Folgen von Sturz?
Sturz-Verletzung-Angst vor weiteren Stürzen-weniger Bewegung folge: Muskelabbau-Höherer Sturzgefahr durch geringe Muskelbelastung-Unsicherheit-Sturz
Mögliche Sturzfolgen (1)
- Schmerzhafte Fakturen, Prellungen und Wunden
- Meist hüftnahe Frakturen
- Eingeschränkte Mobilität(Sekundärerkrankungen) Thrombose, Dekubitus, Pneumonie, Kontraktur, Muskelatrophie, Nosokomialer Infektion
- Krankenhausaufenthalte
- Dauerhafte Pflegebedürftigkeit
Mögliche Sturzfolgen (2)
- Psychische Folgen beim Betroffenen
- Verlust des Vertrauens in die eigen Mobilität
- Eingeschränkter Bewegungsradius
- Isolation
- Depression
- Angst vor weiteren Stürzen
- Angst den Angehörigen/Pflegekräften zur Last zu fallen
- Angst vor Verlust der Selbstständigkeit
- Angst im Umgang mit neuen Hilfsmitteln.
Mögliche Sturzfolgen (3)
- Psychische Folgen bei den Angehörigen
- Schuldgefühle
- Selbstvorwürfe
- Vorwürfe gegenüber/von anderen Angehörigen
- Streitigkeiten innerhalb der Familie
- Einschnitt in die Familienstruktur
- Vorwürfe gegen das Pflegepersonal
- (daher Dokumentation sehr wichtig!)
Mögliche Sturzfolgen (4)
– Tod (laut einer Studie aus den USA sterben ab dem 75. Lebensjahr 60% an den Folgen eines Sturzes!)
– Kosten
Ansteigende Kosten für:
- Krankenversicherung
- Pflegeversicherung
- Betroffene/Angehörige
Maßnahmen zur Vermeidung eines Sturzes
- Einschätzung des Sturzrisikos
- Technische Hindernisse und Gefahrenquellen beachten und beheben
- Medizinische Gefahren beachten und beheben
- Pflegerische Gefahren beachten und beheben
Praktische Maßnahmen zu Sturz Prophylaxe
Aufnahme Gespräch →Sturzrisiko Erfassen mit Hilfe eine Risikoeinschätzung (Schuhe, G-Hilfe)
Patient informieren
Dokumentation von Sturz?
- Datum und Zeitpunkt
- Ort
- Situationsbeschreibung
- Aktivitäten einem Sturz
- Zustand vor einen Sturz
- Folgen des Sturzes
- Eingeleitete Folgemaßnahmen
Die 5 Säulen eines Standards bestehen aus:
- Expertenarbeitsgruppe: besteht aus Vertretern möglichst vieler Pflegeberufe, Praxisfelder und der Pflegewissenschaft
- Literaturanalyse: dient der Darstellung der Wirksamkeit nationaler und internationaler Forschung zum Thema. Daraus wird ein erster Entwurf
- Konsensus-Konferenz: Vorstellungen des Entwurfs in möglichst breite Fachöffentlichkeit, Punkte werden ausdiskutiert um einen "Nenner" zu finden. Die Ergebnisse des Diskurses werden in die endgültige Version des Expertenstandards aufgenommen
- Implementierung: modellhafte Einführung der Standards in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung unter wissenschaftlicher Begleitung. Ziel ist die Überprüfung der Akzeptanz und Praxistauglichkeit der Standards
- Aktualisierung: Überprüfung der Aktualität der Standards nach spätesten 5 Jahren
Stürze sind ein multifaktorielles Geschehen
- ⇒meistens führen mehrere exogene und endogene Ursachen zum Sturz
- ⇒durch das Aushalten von nur einem Risikofaktor kann eine Vielzahl von Stürzen verhindert werden
Dokumentation und Analyse eines Sturzes – Ziele?
- Systematische Erfassung von Sturzhäufigkeit Merkmale und Folgen von Stürzen
- Risiken erkennen und Aufmerksamkeit steigern
- Absicherung im Haftungsfall, -leistungsnachweis
Beratung Pat. Bezüglich Sturz vorbeigehen/minimieren?
Die Beratung und Information des Pat. ist dann besonders erfolgreich, wenn der betroffene das Sturzrisiko nichts als Einschränkung seiner Unabhängigkeit wahrnimmt, sondern aktiv in die Entscheidungsprozesse eingebunden sich von liebgewonnen Gewohnheiten oder gar Gegenständen zu trennen, z.B. bei der Gestaltung des Wohnumfeldes, zum anderen wird das Sturzrisiko gelegentlich als zunehmende Gebrechlichkeit empfunden und deshalb besonders von Menschen, die ihr ganzes Leben lang aktiv und selbstbewusst waren, abgelehnt. Ein nicht vorhandenes Risiko kann folglich auch nicht durch Maßnahmen beeinflusst werden.
Ziele von Expertenstandards
- Berufliche Aufgaben und Verantwortungen zu definieren
- Innovationen in Gang zu setzen
- Eine evidenzbasierte Berufspraxis, berufliche Identität und Beweglichkeit zu fördern
- Grundlage für einen konstruktiven Dialog über Qualitätsfragen mit anderen Gesundheitsberufen zu sein
Veröffentlichte Expertenstandards:
- Dekubitusprophylaxe
- Entlassungsmanagement
- Schmerzmanagement (akuter oder chronisch-tumorbedingter Schmerz)
- Sturzprophylaxe
- Förderung der Harnkontinenz