Stadtökologie
Allg. Grundlagen
Allg. Grundlagen
Fichier Détails
Cartes-fiches | 56 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Biologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 12.10.2014 / 07.01.2018 |
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Definition von Ökologie
Die Lehre von der Struktur und Funktion der Umwelt
Zwei Arten von Umwelt
a) immateriell (Strahlung, Schwerkraft, Magnetismus, Elektrizität)
b) Materiell:
b1) nicht lebend - abiotisch
b2) lebend - biotisch
4 Hauptbereiche (Sphären) der unbelebten Umwelt
1. Kosmosphäre
2. Atmosphäre
3. Hydrosphäre
4. Lithospäre
Aufbau einer Ökosystems
A) biotische Komponenten
B) abiotische Komponenten
C) Sphären
D) Kreisläufe
Die drei biotischen Komponenten sind die
- Produzenten: autotrophe Organismen
- Konsumenten: heterotrophe Organismen
- Destruenten: reproduzieren mineralische Bestandteile
5 Kreisläufe innerhalb der Sphären
Energiekreislauf (Strahlung, Licht)
Wärmehaushalt (Temperatur)
Wasserhaushalt (Feuchtigkeit)
Nährstoffkreislauf (Mineralien)
mechanische Einflüsse (Feuer, Wind, Lawinen, Erdbeben)
Was unterscheidet ein natürliches Ökosystem von einem urban-industriellen?
In dem einen wirken die Komponenten und Kreisläufe örtlich zusammen, im anderen sind die räumlichen Zusammenhänge aufgelöst (z.B. Destruenten, die Abfälle mineralisieren sind in Kläranlagen ausgelagert, weit weg von den Produzenten, wie den landwirtschaftlichen Kulturpflanzen). Dies muss mit Energieaufwendung stabilisiert werden.
Was ist ein Ökotop?
die räumliche Ausprägung eines Ökosystems
Biozönose
Die Biozönose ist eine Gemeinschaft von Organismen verschiedener Arten in einem abgrenzbaren Lebensraum (Biotop) bzw. Standort. Biozönose und Biotop bilden zusammen das Ökosystem.
Belastungen des städtischen Raums
Flächenversiegelung,
Bodenverdichtung
Emissionen aus Industrie
Hohe Abwärmemengen
Eigenschaften städtischer Habitate
- wärmer: weniger Niederschläge, geringere Verdunstung, höhere Einstrahlung
- trockener: weniger Niederschläge, rasche Wasserableitung, mangelnde Speicherfähigkeit der Böden
- chemisch oft hoch belastet
- nur noch selten naturnah
konzentrisches Stadtzonenmodell
1. Zone der geschlossenen Bebauung
2. Zone der aufgelockerten Bebauung
3. innere Randzone
4. äußere Randzone
azonale Elemente in der Stadt
Eisenbahngelände
Industrieflächen
Parkanlagen und Grünflächen
Schlafstädte
Wasserstraßem und Hafengelände
Nutzungs- und Baustrukturtypen
1. Bebaute Gebiete
2. Industriestandorte
3. Verkehrsflächen
4. Brachflächen
5. Entsorgungsflächen (Mülldeponien, Rieselfelder)
6. Grünflächen
Definition Lebensformen
Raunkiær hat 1919 ein System der Lebensformen von Pflanzen erstellt, indem er die Arten nach der Lage ihrer Überdauerungsknospen gruppierte. Das System wurde in Nordeuropa erstellt und ist heute besonders in Europa weit verbreitet. Die Überdauerung ungünstiger Jahreszeiten umfasst neben kalten Wintern auch trockene Jahreszeiten. Es gibt, nach Erweiterung des Systems etwa durch Ellenberg und Müller-Dombois (1967), folgende Lebensformen:
- Phanerophyten: Überdauerungsknospen mehr als 30 cm über dem Boden. Hierzu zählen vor allem die Bäume und Sträucher.
- Chamaephyten besitzen Knospen, die zwischen einem und 30 cm über dem Boden liegen. Dadurch sind die Knospen meist vom Schnee geschützt und genießen ein bodennahes Mikroklima. Hierzu gehören etwa Zwergsträucher und Polsterpflanzen.
- Hemikryptophyten haben ihre Überdauerungsknospen unmittelbar an der Bodenoberfläche, sodass sie durch die Laubschicht geschützt sind. Die Knospen sitzen häufig an basalen Teilen der vorjährigen Triebe.
- Geophyten bilden im Boden verborgene Überdauerungsorgane und -knospen, die so besonders gut geschützt sind.
- Hydrophyten: Wasserpflanzen
- Therophyten sind einmal blühende (hapaxanthe), krautige Arten, die ihren Lebenszyklus in weniger als einem Jahr vollbringen und keine Überdauerungsorgane bilden. Die Überwinterung erfolgt durch die Diasporen.
- Lianen: Kletterpflanzen
Diese Lebensformen wurzeln alle im Boden und werden als Radikante zusammengefasst. Ihnen werden zwei Gruppen von Pflanzen gegenübergestellt, die nicht im Boden wurzeln:
- Haftende oder adnate Pflanzen sitzen auf anderen Pflanzen, zu ihnen zählen etwa die Epiphyten.
- Bewegliche oder errante Pflanzen sind die frei schwimmenden und schwebenden Wasserpflanzen.
Definition Phanerophyt
Phanerophyten: Bäume und Sträucher, deren Erneuerungsknospen mehr oder weniger hoch über dem Boden an den in die Luft herausragenden Trieben sitzen und daher Frost und Trockenheit ungeschützt ausgesetzt sind.
Definition Chamaephyten
Chamaephyten: Sie halten ihre Knospen knapp über dem Boden (20-50 cm) und sind bei regelmäßiger Schneedecke im Winter geschützt. Hierzu zählen auch die immergrünen und sommergrünen Zwergsträucher.
Definition Hemikryptophyten
Hemikryptophyten: Stauden, bei denen die Erneuerungsknospen direkt an der Bodenoberfläche sitzen. Oberirdische Sprossen sterben gänzlich ab, oder bleiben nur zum Teil erhalten
Definition Kryptophyten
Kryptophyten: Ziehen während der ungünstigen Jahreszeit ein. Die Erneuerungsknospen liegen entweder in einer bestimmten Tiefe im Boden (Geophyten) oder im Wasser (Hydrophyten). Die unterirdischen Organe dienen zur Speicherung der Reservestoffe. Kryptophyten sind daher besonders geeignet, um längere Trockenphasen zu überdauern und sind in allen ariden Gebieten verbreitet.
Definition Therophyten
Therophyten oder anuelle Arten. Sie sterben während der ungünstigen Jahreszeit ganz ab und überdauern diese als Samen. Sie starten jedes Jahr mit dem Nachteil ihre Entwicklung immer von neuem beginnen zu müssen und brauchen daher lange um vegetative Sprosssysteme aufzubauen um zur Blüte und zur Frucht zu gelangen. In kalten Gebieten, wo das Pflanzenwachstum sowieso schon gehemmt ist, geht dieser Vorgang zu langsam. Diese Strategie bewährt sich daher vor allem in Trockengebieten, wo sie auch meist ohne Konkurrenz dastehen.
Welche Lebensform in welchen Gebieten?
Durch die verschiedenen Überlebensstrategien kommt es dazu, dass bestimmte Klimazonen für bestimmte Lebensformen am geeignetsten sind. In den feuchten Tropen sind daher 61% aller Pflanzen Phanerophyten, in der Wüste hingegen 42 %, ja bis zu 92 % Therophyten.
In subtropisch-tropischen Gebieten ohne ganz kalte Winterzeit müssen andere Anpassungstypen hinzugefügt werden, z.B. das Auftreten von sukkulenten (wasserspeichernde) Pflanzen. In feuchten Tropen steigt auch die Zahl der Epiphyten und Lianen.
Funktion von Gehölzen in der Stadt
- Sauerstoffproduktion
- Klimaverbesserung
- Schattenspende (Parkplätze)
- Wasserhaushalt
- Lärmschutz
Wie produziert eine Pflanze Sauerstoff?
Photosynthese: Aus der Luft entnimmt die Pflanze Kohlendioxyd CO2. In den Zellen der Blätte wird dieses unter Einsatz von Wasser und mit Hilfe von Sonnenenergie in Zucker und Säörke umgewandelt. Dabei entsteht Sauerstoff, der an die Luft abgegeben wird.
Welche Gehölze im Hausgarten?
- Viele Blattpflanzenwg. Kleinklima, Sauerstoffproduktion und CO2-Verzehr
- Rasen nur im Spiel- und Wäschetrocknungsbereich
- Lebensräume für einheimische Tiere planen
- Gebäude mit Pflanzung unterstützen (Windrichtung und Sonnenstand beachten)
Definition einheimische Pflanzenart
Nach der Bundes-Artenschutzverordnung:
ist eine Pflanzenart "einheimisch", die ihr Verbreitungsgebiet ganz oder teilweise
1. im Geltungsbereich des Bundesnaturschutzgesetzes hat oder in geschichtlicher Zeit hatte, oder
2. auf natürliche Weise im Geltungsbereich des Naturschutgesetzes ausdehnt.
Versch. lateinische Pflanzennamen, die ich noch nicht kenne
Abies-Tanne
Aesculus-Rosskastanie
Alnus-Erle
Cornus-Hartriegel
Corylus-Haselnuss
Euonymus-Pfaffenhütchen
Hamamelis-Zaubernuss
Hydrangea-Hortensie
Juglans-Walnuss
Juniperus-Wacholder
Laburnum-Goldregen
Lonicera-Geißblatt
Malus-Apfel
Philadelphus-Pfeifenstrauch
Picea-Fichte
Potentilla-Fingerkraut
Prunus-Pflaume, Kirsche, Pfirsich, Mandel, Schlehe…
Quercus-Eiche
Ribes-Johannisbeere
Rubus-Brom-, Himbeere
Sorbus-Vogelbeere, Eberesche
Syringa-Flieder
Viburnum-Schneeball
Viburnum-Schneeball
Leitbilder von Pflanz-, Pflege- und Entwicklungsplänen (PEPL)
- Historische Leitbilder
- Ästhetische Leitbilder
- Biologische Leitbilder
- Naturleitbilder
Funktionen von Gehölzpflanzungen
- Standortökologische Funktione
- Bioökologische Aufgaben
- Ingenieurbiologische und technische Aufgaben
- Nutzungsfunktionen
- Gestalterisch-ästhetische Funktionen
Was ist die stadtökologische Funktion einer Gehölzpflanzung
- Erhöhung der Luftfeuchte
- Regulierung des Wasserhaushalts
- Temperaturausglech
- Strahlungsminderung (Schatten)
- Sauerstoffanreicherung / CO2-Bindung
- Staubbindung
- Lärmminderung
Was ist die Bioökologische Aufgabe einer Gehölzpflanzung
- Lebensraum für Tiere und Planzen
- Bodenleben
Was sind ingenieurbiologische und technische Aufgaben einer Gehölzpflanzung?
- Errosionsschutz
- Böschungssicherung
- Uferschutz
- Orientierun, Oprische Führung
- Sichtschutz, Blendschutz
- Prallschutz geg. Kfz
- Trennfunktion
Was sind gestalterisch-ästethische Funktionen?
- Erlebniswirksamkeit
- Raumbildung
Welche Pflanzungstypen gibt es?
- Einzelbaum / Solitär
- Hain
- Schirm
- Allee
- Heckenartiges Gehölz
- Nadelgehölzgruppe
- Feldgehölz
- Hallenwaldartiges Gehölz
- Plenterwaldartiges Gehölz
- Gehölzteppich
Schirmtypen gibt es als
- aus Sträuchern über 5 m: punktförmig + linear
- aus Bäumern: dto.
Heckenartiges Gehölz gibt es als
Lineares oder punktförmiges mehrstufige, im Innern nicht verkahltes Gehölz. Aus Sträuchern mit und ohne Bäumen.
Kriterien für den Aufbau von Gehölzpflanzungen
- Bodenverhältnisse: Bodenarten, Gefüge, Bodenwasserhaushalt, Nährstoffangebot, PH-Wert
- Bodenluftverhältnisse
Artspezifische Eigenschaften von Gehölzen
- Lebenserwartung
- Entwicklungsrythmus
- Wüchsigkeit
- Enbreite
- Endhöhe
- Lichtanspruch
- Belaubungsdichte, Lichtdurchlässigkeit
- Wurzelbild
- Ausbreitungsverhalten
- Regenerationsvermögen
- Resistenz gegen Krankheiten und Schädlinge
- Wasseransprüche
- Frostresistenz
- Immisions-, Salzverträglichkeit
- Windfestigkeit
- Bruchfestigkeit
- Giftigkeit
Größen von Pflanzen
- Sträucher
- Heister
- Stammbüsche
- Hochstämme
- Heckenpflanzen
- Schling- + Kletterpflanzen
Gliederung eines Gehölzes
- Führende Gehölze 2 - 15 %
- Begleitende Gehölze 35 -60 %
- dienende Gehölze 35- 50 %