Spracherwerbs- und Mehrsprachigkeitsforschung
Klausurvorbereitung zu einer universitären Vorlesung
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Set of flashcards Details
Flashcards | 98 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 02.07.2015 / 22.05.2017 |
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Hypothesen des L2-Erwerbs: Kontrastivhypothese
- Ähnlichkeiten zwsichen L1 und L2 wirken sich positiv, Unterschiede wirken sich negativ auf den Fremdspracherwerb aus
- Unterscheidung zwischen positivem und negativem Transfer (Interferenz)
- Erstsprache (L1) bildet Matrix für den Erwerb weiterer Sprachen
- Kritik: Verwechslungsgefahr bei Ähnlichkeiten: Hat der Lerner überhaupt linguistisches Fachwissen? Manchmal werden gerade die auffallendenUnterschiede leichter gelernt!
Hypothesen des L2-Erwerbs: Lernersprachenhypothese.
- Lernende entwickeln beim L2-Erwerb spezifische Sprachsysteme, mit denen sie sich an das muttersprachliche Niveau der Zielsprache annähern
- Probleme: Fossilisierung (Entwicklung hält bei einem bestimmten Niveau an), Backsliding (Sprachverlust, vor allem bei Vernachlässigung der L2)
- Kognitivistischer Ansatz
Hypothesen des L2-Erwerbs: Schwellen-/Interpendenzhypothese.
- Die L1-Kompetenz beeinflusst jene, die in der L2, L3 ... und in anderen kognitiven Leistungen erreicht werden können
- Additive Zweisprachigkeit: Hohe Kompetenz der L1 und der L2, erhöhte kognitive Leistung
- Normalfall: Gute L1, schwächere L2
- Doppelte Halbsprachigkeit: niedrige Kompetenz in beiden Sprachen
Hypothesen des L2-Erwerbs: Mehrsprachigkeitshypothesen.
Alle Sprachen, die man lernt, bilden eine gemeinsame Sprachkompetenz.
Rollen-Funktions-Modell nach Williams und Hammarberg
Foreign Language Acquisition Model (FLAMI)
Dynamic Model of Multilingualism (DMM)
Ecological Model of Multilinguality
Faktorenmodell nach Hufeisen
Mehrsprachenverarbeitungsmodell nach Meißner
Sprachkapitalmodell (SCM)
Welche zentralen Prozesse laufen bei der Sprachentwicklung ab (Verwendung der L1, nach Selinker)?
- Transfer aus der L1
- Übertragung von Übungsgewohnheiten
- Anwendung von Lernstrategien
- Anwendung von Kommunikationsstrategien
- Übergeneralisierung zielsprachlicher Regeln
Wie können strategische Lernhandlungen klassifiziert werden (nach Bimmel)?
- Metakognitive Ziele (Selbststeuerung): Reflexion
- Kognitive Ziele
- Gedächtnisleistung steigern: Eselsbrücken, Vokabelkartei
- Sprachverarbeitung: Notizen machen, abschreiben, vergleichen ...
- Sprachgebrauch: Hypothesen bilden und prüfen, Bedeutungen ableiten, Umschreibungen ...
Rollen-Funktions-Modell nach Williams und Hammarberg
Die verschiedenen Sprachen des Lerners übernehmen verschiedene Rollen. Dabei spielen Können (proficiency) und Unmittelbarkeit (recency), sowie etymologische Verwandtschaft der Sprachen eine Rolle.
Foreign Language Acquisition Model (FLAMI)
Angelehnt an die kontrastive Hypothese: Symmetrien zwischen L1 und L2 werden in die Lernergrammatik aufgenommen, Asymmetrien werden als Gefahrenquellen betrachtet. Das für L2 entwickelte System gilt als Korrektur- und Kontrollinstanz für jede weitere Fremdsprache
Dynamic Model of Multilingualism (DMM)
Psycholinguistisches Modell, das die Veränderungen in mehrsprachigen Einzelpersonen in mehrsprachigen Kontexten im Laufe der Zeit abbildet. Behandelt auch Sprachverlust. Schwerpunkt liegt auf der dynamischen Entwicklung der Lenrprozesse. Es werden lernerinterne/-externe Faktoren berücksichtigt. Es ergibt sich ein Multilingualismusfaktor (M-Faktor), der für alle Prozesse und Erwerbsphasen gültig ist und sich ständig verändert.
Ecological Model of Multilinguality
Soziolinguistisches Modell mit Bezug auf zwei- und mehrsprachige Gesellschaften (z. B. Irland, Israel). Jedes Sprachsystem übernimmt in jedem Lernenden verschiedene Funktionen.
Faktorenmodell nach Hufeisen
Linguistisches Modell, in dem chronologisch all jene Faktoren, die für den L1-, L2-, Ln-Erwerb entscheidend sind, berücksichtigt werden. Der größte qualitative Sprung findet zwischen L2- und L3-Erwerb statt.
- L1-Erwerb: neurophysiologische und lernerexterne Faktoren
- L2-Erwerb: zusätzlich emotionale, kognitive und linguistische Faktoren (aus der L1)
- L3-Erwerb: zusätzlich fremdsprachenspezifische Faktoren (individuelle Erfahrungen und Strategien)
Mehrsprachenverarbeitungsmodell nach Meißner
Das Modell versucht zu erklären, wie Mehrsprachentraining die Fähigkeit zur Nutzugn des interlingualen Transferpotentials erhöht.
- Spontangrammatik: Hypothesen über Zielsprache werden gebildet und führen zur Entwicklung einer lernerspezifischen Interimsprache
- Mehrsprachenspeicher: Umfasst alle bisherigen Lernerfahrungen
- Didaktischer Monitor: erhöht durch Sensibilisierung die Menge der durch Perzeption der mentalen Verarbeitung zugeführten Sprachen- und Lerndaten. Indem die Lernsteuerung die Zugriffsleistungen auf Sprachdaten intensiviert, trägt sie bereits zur Automatisierung interlingualer Transferroutinen bei
Sprachkapitalmodell (SCM)
Relevante Ebenen des Spracherwerbs:
- Makroebene: gesellschaftspolitische Bedingungen für den Spracherwerb
- Mesoebene: sprachliches Kapitel der Eltern und der Umwelt
- Mikroebene: sprachliche Ausgangsposition des Kindes, seine Motivation, Intelligenz ...
Kläre die Begriffe Innere und Äußere Mehrsprachigkeit.
Die Innere Mehrsprachigkeit meint eine Kenntnis mehrerer Varietäten einer Sprache (Dialekte, Soziolekte ...), sowie die Verwendung dieser Varietäten im sprachlichen Handeln.
Die Äußere Mehrsprachigkeit bezeichnet den Erwerb weiterer Sprachen und damit weiterer sprachlicher Varietäten.
Welche Arten der Mehrsprachigkeit gibt es?
- Individuelle Mehrsprachigkeit - umstrittene Definition:
- volle muttersprachliche Beherrschung mehrerer Sprachen (Bloomfield)
- beginnt, wenn der Sprecher eine vollständige Aussage in mehreren Sprachen produzieren kann (Haugen)
- bezeichnet die Fähigkeit, mehrere Sprachen als Kommunikationsmittel zu verwenden und bei Bedarf zwischen ihnen umschalten zu können (Oksaar)
- Territoriale Mehrsprachigkeit
- Soziale/Kollektive Diglossie (verschiedene Sprachen/Dialekte je nach Situation)
- Institutionell (z. B. Amtssprachen)
Hypothesen der Sprachverarbeitung: Monitor-Hypothese (Krashen)
Natural Order Hypothesis
Wir erlernen sprachliche Regeln in einer vorhersagbaren Reihenfolge
Acquisition/Learning Hypothesis
Unterscheidung von Spracherwerb oder Lernen
Monitor Hypothesis
Bewusstes Lernen erfolgt über Monitor oder Editor; Metawissen über Grammatik ist nicht wichtig für Beherrschen der Grammatik
Input Hypothesis
Menschen lernen nur, wenn sie Botschaften verstehen / verständlichen Input empfangen
Affective Filter Hypothesis
Affekte können den Empfang von Input durch das Language Acquisition Device (LAD) verhindern
- Monitoring: Möglichkeit der Selbstkorrektur und Selbstkontrolle. Verantwortlich für Übergeneralisierungen
- Comprehensive Input: verstandener Input
Hypothesen zum L2-Erwerb: Inputhypothese.
- Wahrnehmung von Input (noticing) ist Voraussetzung für Entwicklung von Sprachbewusstsein
- Intake: wahrgenommener Input, also der beachtet und verstanden wird, weil er nicht weit über dem Niveau des Lerners ist
- Relevanz der Inhalte
- Saliente Formen
- Situative Einbettung, Handlungsbezug
- Bedeutung wird ausgehandelt (Ko-Konstruktion von Bedeutung): sprachliches Handeln
Hypothesen zum L2-Erwerb: Output-/Interaktionshypothese
- Lerner lernen, indem sie die Sprache verwenden (Output)
- L1 als Interaktions- und Motivationshelfer: Interaktion auch durch non-/paraverbale Signale
- Mikro-Scaffolding: der vom Niveau der Sprache Höherstehende unterstützt den Schwächeren
Hypothesen zum L2-Erwerb:
- Lehrbarkeitshypothese
- Aufmerksamkeitshypothese
- Nicht alles ist lehrbar, nicht alles ist sofort lernbar.
- Wahrnehmung des Inputs (noticing) ist Voraussetzung für L2-Erwerb
Hypothesen zum L2-Erwerb: Pidginisierung
Pidginsprachen entstehen durch Kulturbegegnungen (vor allem Kolonialisierungsprozesse). Sie sind Handlungssprachen. In der nächsten Generation (wo Pidgin L1 wird), spricht man von Kreolsprachen.
Auswirkung: Xenolekte als Verständigungsstrategien mit Ausländern: Minderheitensprache gibt nach, wird vereinfacht. Es entstehen fossilisierte, hybride Lernersprachen
Hypothesen zum L2-Erwerb: Akkulturationshypothese
Je größer die Nähe zur Zielsprache/-kultur, desto größer der Erfolg beim Sprachenlernen.
Hypothesen zum L2-Erwerb: Einzelgängerhypothese.
Fremdspracherwerb ist hochgradig individuell. Lernen passiert im sozialen Kontext, aber vor allem im mentalen System des "Einzelgängers" selbst. Lernen als autonome, individuelle Wirklichkeitskonstruktion (konstruktivistischer Ansatz)
Vergleiche die konzeptionelle Mündlichkeit / Schriftlichkeit.
Mündliche Kommunikation läuft dialogisch, interaktiv, face-to-face ab, sie ist meist privat, spontan, und parataktisch.
Schriftliche Kommunikation ist monologisch, es liegt eine raumzeitliche Trennung vor, sie ist reflektiert, endgültig, öffentlich und insgesamt kompakter, komplexer, dichter, elaborierter
Was versteht man unter BICS?
Die Basic Interpersonal Communicative Skills sind grundlegende konversationelle Sprachfähigkeiten. Sie sind sprachabhängig und passieren meist in informellem Kontext (Umgangssprache).
Was versteht man unter CALP?
Die Cognitive Academic Language Proficiency sind die schriftsprachlichen Fähigkeiten sowie eine kognitiv-akademische Sprachkompetenz, die nicht unbedingt an eine spezifische Sprache gebunden ist.
Der Erwerb von CALP dauert sehr viel länger als der Erwerb von BICS, außerdem kann auch unter Sprechern derselben Sprache das Niveau von CALP sehr variieren.
Was versteht man unter Bildungssprache?
Die Bildungssprache ist ein sprachliches Register, das dazu dient, kognitiv anspruchsvolle Arbeiten zu erleidigen. Sie sind relevant für den Lernerfolg im institutionellen Kontext. Sie ist das Medium, in dem in der Schule vermittelt wird und auch Leistungen verlangt werden.
Was versteht man unter der Pivot-Grammatik?
MIt Anwachsen des Bestandes an Holophrasen beginnen die Kinder, die innere Struktur weiter nach funktionalen Einheiten zu gliedern. Daraus ergeben sich produktive Schemata für Wortkombinationen mit einem feststehenden Angelpunkt (= Pivot)
Konstantes Element + variabler Slot
Welche Meilensteine im L1 beschreibt Tracy?
- 1-1,5 Jahre: Einwortäußerungen
- 1,5-2 Jahre: Elementare Wortkombinationen, immer mehr Verben
- 2-3 Jahre: Einfache, vollständige Sätze, zielspachliche Wortstellung
- 3-4 Jahre: Komplexe Sätze, Nebensätze mit Verbendstellung
Skizziere den Erwerb von Tempus im L1-Erwerb.
Zuerst wird der Präsens, dann der Perfekt, dann Präteritum, dann Futur erlernt. Das Partizip wird anfangs als Infinitiv verwendet, es wird null-suffigiert und mit Chunks gearbeitet, schließlich kommt es zum Erwerb der Zirkumfixe ge-...-t und ge-...-en, und zuletzt wird auch der Ablaut berücksichtigt.
Wie unterscheiden sich der pragmatische und der syntaktische Modus nach Givon?
Pragmatischer Modus
- Thema-Fokus-Struktur: erst alte, dann neue Information
- Lose Verbindungen
- Langsame Sprechgeschwindigkeit mit einem Intonationsmuster, neue Information wird betont
- 1:1-Verhältnis von Nomen und Verben, semantisch einfache Verben
- Keine Morphologie (Endungen)
Syntaktischer Modus
- Subjekt-Verb-Struktur, Wortstellung signalisiert semantische Kasus-Beziehungen
- Strikte Einbettungen
- Schnelle Sprechgeschwindigkeit mit verschiedenen Intonationen, funktionale Intonation
- Mehr Nomen als Verben, semantisch komplexe Verben
- Entwickelte grammatische Morphologie
Beschreibe die Entwicklung von Lernersprachen nach Apeltauer.
- Einhörphase: Lerner müssen sich in den Klang und Rhythmus der Sprache einhören und welche Laute/Lautfolgen es überhaupt gibt (je jünger der Lerner, desto weniger Zeit braucht er dafür)
- Wörterlernen: Lernersprachen enthalten zunächst wenige Wörter und Wendungen, die wiederkehrend gebraucht werden. Das sind die so genannten Chunks = Grundbausteine. Diese werden später aufgebrochen. Der Wortschatzerwerb wird beschleunigt, wenn der Prozess des Einhörens abgeschlossen ist
- Grammatikalisierung: ab einem Wortschatz von etwa 300 Wörtern.
- Erwerb syntaktischer Grundmuster, die Lerner gehen in einen syntaktischen Modus über. Sie beginnen morphologische Markierungen zu verwenden. Je öfter und markanter Wörter / Phrasen / Endungen auftreten, desto schneller werden sie gelernt. Funktionswörte rund gebundene Morpheme werden besonders schlecht aufgefasst (vor allem im Deutschen: keine Betonung)
- Von Chunks über Pivot-Strukturen zur Übernahme und Variation von Konstruktionen, allgemeinere Muster werden erkannt, Konstruktionsschemata können abstrahiert werden
- Zuletzt: Register und Stil
Lernersprachen werden durch zwei grundlegende Prozesse vorangetrieben: das Assoziationslernen (Bezüge zwischen Formen / Funktionen herstellen) und das Akkommodationslernen (Anpassen an die Lernumgebung und an die eigenen Bedürfnisse)
Vergleiche die DaF- mit den DaZ-Erwerbssequenzen.
- Im DaF-Unterricht ist ein größeres strukturelles System vorhanden
- Bei Verbalflexion und Kasus kann mehr von der L1 aus gelernt werden
- Schriftliche und mündliche Kompetenzen entwickeln sich bis zu einem gewissen Grad unabhängig voneinander
Wodurch zeichnen sich Lernersprachen aus?
Systematizität, Instabilität, Variabilität
In welchen Bereichen kann eine Lernersprache betrachtet werden?
- Vergleich zum L1-Erwerb
- Konstrastiver Vergleich zwischen L1 und L2
- auf allen Beschreibungsebenen möglich (Phonetik, Orthographie, Grammatik ...)
- Ähnlichkeiten zwischen L1 und L2 können sich als Hindernisse erweisen, oder auch den Erwerb erleichtern
- Anfangs können große Ähnlichkeiten den Einfluss der L1 erhöhen, später kann sogar die L2 die L2 beeinflussen
- Abfolge von Interimsprachen
- Fehleranalyse
- Erstellung eines Korpus
- Identifizierung der Fehler
- Klassifizierung der Fehler nach Komplexität, nach Bereich ...
- Fehlererklärung: Kompetenz- oder Performanzfehler?
Welche Hirnstrukturen sind für die Sprachforschung besonders wichtig?
- Frontallappen mit dem Broca-Zentrum (Sprachproduktion, Motivation, Sozialverhalten, bewusste Bewegung)
- Parietallappen: Körperfühlen
- Okzipitallappen (Hinterhauptslappen): Sehwahrnehmung
- Temporallappen (Schläfen) mit dem Wernicke-Zentrum (Sprachverstehen, Gedächtnis, Rechnen, Hören, Musikalität)
- Kleinhirn: Neben Koordination wahrscheinlich auch beim unbewussten Lernen beteiligt
- Stammhirn: verschaltet eingehende Sinneseindrücke
- Fasciculus arcuatus: Nervenstrang, der eine Verbindung zwischen Broca- und Wernicke-Zentrum herstellt
Was versteht man unter dem Prinzip der Lateralisierung?
Neuroanatomische Ungleichheit und funktionale Aufgabenteilung zwischen den Hirnhemisphären. Jede Hirnhälfte steuert die gegenüberliegende Körperhälfte.
- Linke Hemisphäre: intellektuell-analytisch
- Rechte Hemisphäre: kreativ-emotional
Beschreibe die historische Annäherung an die Lokalisation der Sprache im Hirn.
- Nach dem 18. Jahrhundert: Konzept der Lokalisation kognitiver Funktionen (funktionelle Neuroanatomie)
- Läsion-Defizit-Ansat
- 1860er: Pierre Paul Broca
- 1870er: Carl Wernicke
- 20. Jahrhundert: Bildgebende Verfahren
Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen PET und fMRT gibt es?
Gemeinsamkeiten: Beide messen die neuronale Aktivität über ein sekundäres physiologisches Phänomen (auf dem Prinzip beruhend, dass Nervenzellen mehr Nährstoffe benötigen und damit mehr sauerstoffreiches Blut geliefert werden muss)
Positronen-Emissions-Tomographie (PET)
- misst regionalen Blutfluss
- es werden schwach radioaktive Substanzen injiziert, die in der Begegung mit aktiven Hirnarealen zerfallen und markieren (Positronenemission)
- Problem: zeitliche Auflösung nach 30 Sekunden
Funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT)
- misst die Sauerstoffkonzentration im Blut
- keine invasive Methode, lediglich Magnetresonanz wird gemessen
- BOLD-Effekt: Blood Oxygenation Level Dependent
- Subtraktionsmethode
Welche drei Lernprozesse lassen sich in Bezug auf die Hirnaktivität unterscheiden?
- Prozedurales Lernen: motorische Rindgebiete und Kleinhirn
- Assoziatives Lernen: Konditionierung von Angewohnheiten in der Amygdala und Frontallappen
- Explizites Lernen und deklaratives Gedächtnis: Erwerb von episodischem und semantischem Wissen, vollzieht sich im Hippocampus (Nucleus) und wird im Cortex abgespeichert
Das mehrsprachige Gehirn: Zu welchen Schlüssen kommt die Forschung bei mehrsprachigen Probanden?
- Bei frühbilingualen Probanden werden dieselben Bereiche in Broca- und Wernicke-Areal aktiviert, bei spätbilingualen finden getrennte Aktivierungen statt
- Das Gehirn sieht keine getrennten Gebiete für eine bestimmte Sprache vor
- Je schlechter man eine Sprache beherrscht, desto mehr Gehirnaktivität ist nötig
- Früh-Bilinguale verfügen über ein Netzwerk im Sprachareal, das auch andere Sprachen integrieren kann