Vorlesung 6


Kartei Details

Karten 13
Sprache Deutsch
Kategorie Soziales
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 24.05.2016 / 25.05.2016
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Zur Entstehung von Sportligen

• Barnstormers: Unternehmer gründen Profiteams und tingeln von Stadt zu Stadt, um gegen andere Teams zu spielen

• Spielregeln werden von Spiel zu Spiel neu ausgehandelt.

• Laufend werden neue Teams gegründet, da die Attraktivität eines Teams rapide abnahm, sobald es nicht mehr ungeschlagen war.

• 1871 Gründung der National Association of Professional Baseball Players

  • Kooperation von Spielerberatern und Repräsentanten von 10 Profiteams
  • Nicht durchsetzbar; es fehlte eine zentrale Instanz, die den Spielplan überwachte, gegen Spielabsprachen vorging und Transferrestriktionen einführte
  • Teams führten laufend „Zusatzspiele“ durch
  • 1871 reklamierten 3 Teams die Meisterschaft für sich

· 1876 Gründung der National League Genossenschaftlicher Zusammenschluss der Teambesitzer

  • Anerkennung von Territorialrechten
  • Förderung der sportlichen Ausgeglichenheit
  • Keine Aufnahme von schwächeren Teams
  • Begrenzung der Spielergehälter
  • Festlegung und Einhaltung von Spielplänen

· 1919 Black Sox Skandal

  • 8 Spieler der Chicago White Sox manipulierten den Ausgang der World Series
  • Dramatischer Rückgang der Zuschauerzahlen
  • Liga stand kurz vor dem Ruin

· „Inthronisation“ von Richter Kennesaw Mountain Landis zum Ligabevollmächtigten

  • Wahl auf 7 Jahre
  • Falls sich die Klubeigentümer nach Ablauf der Wahlperiode nicht auf einen Nachfolger einigen konnten, sollte der Präsident der USA beauftragt werden, einen Nachfolger zu bestimmen
  • Ligabevollmächtigter hatte uneingeschränkte Befugnis, alle Vorgänge zu untersuchen, die der Liga schaden könnten
  • Ligabevollmächtigter hatte uneingeschränkte Sanktionsmacht gegenüber Spielern, Klubs und Funktionären
  • Verzicht der Klubbesitzer, Landis‘ Entscheidungen öffentlich zu kritisieren oder gerichtlich anzufechten
  • Landis machte von seinen Rechten umfassend Gebrauch und stellte die Integrität der Liga wieder her
  • Landis blieb bis zu seinem Tod 1944 im Amt

Wertschöpfungskreislauf in Sportligen

Determinanten (Daten die betriebliche Handlungsalternativen bestimmten) der Wertschöpfung

· Sportliche Qualität:  Absolute Qualität --> z.B. Anzahl geschossener Tore, Durchschnittsgeschwindigkeit;

Relative Qualität/Competitive Balance --> z.B. Tordifferenz, Abstand zwischen Sieger und Verlierer;  Integrität/Fairness --> z.B. Fairplay, Doping, Manipulation

· Konsumkapital (Becker/Stigler 1977) Wertschöpfung = f(Sportliche Qualität, Konsumkapital) --> z.B. Abseitsregel, Més que un club

· Netzwerkeffekte Wertschöpfung = f(Sportliche Qualität, Anzahl Konsumenten) Stimmung in ausverkauftem vs. leerem Stadion

 

Lord make us strong but not too strong

· Sportlicher versus wirtschaftlicher Wettbewerb:

  • Sportlich sind YB und Basel Konkurrenten
  • Wirtschaftlich sind beide Komplementoren: YB braucht Basel (und GC, FCZ, St.Gallen, etc.), um ein marktfähiges Produkt (Meisterschaftsrennen) zu produzieren; Während beispielsweise Toyota davon profitiert, wenn seine Konkurrenten schwach sind, braucht YB starke Gegner

· 3 Arten sportlicher Ausgeglichenheit: Ausgeglichenheit auf Spielebene; Ausgeglichenheit auf Meisterschaftsebene; Ausgeglichenheit über mehrere Spielzeiten

· Vollkommene Ausgeglichenheit ist i.d.R. nicht optimal: Grosse versus kleine Klubs

Was sind zwei- oder mehrseitige Märkte

Ein zwei- oder mehrseitiger Markt liegt vor, wenn zwei oder mehr Marktseiten über eine Plattform interagieren und diese Interaktion durch Netzwerkeffekte geprägt ist.

Beispiel für zweiseitige Märkte

Beispiel für einen mehrseitigen Markt, Sportligen als Plattform

Law of Demand - Nachfragegesetz

Netzwerkeffekte

Netzwerkeffekte liegen vor, wenn die Zahlungsbereitschaft eines Netzwerkteilnehmers c.p. mit der (erwarteten) Anzahl aller Netzwerkteilnehmer ansteigt. (Bsp.: Telefonnetze, Internet, 20minuten, Google, Sportligen

Arten von Netzwerkeffekten

Plattformnutzen

Stand-Alone-Nutzen + Netwerkeffekt = Gesamtnutzen

Grafik siehe Folie 21

Preisstrategien in zwei- und mehrseitigen Märkten

• Normalerweise gilt: (Preis – Grenzkosten)/Preis = - 1/Preiselastizität

•In zwei- und mehrseitigen Märkten gilt:

  • Preis hängt nicht nur von der Preiselastizität der betreffenden Markseite, sondern von den Netzwerkeffekten und Preiselastizitäten auf allen Marktseiten ab: Berücksichtigung komplexer Trade-offs;  aussergewöhnliche Preisstrategien; Subventionierung einzelner Marktseiten
  • Subventionierung der preiselastischeren Marktseite(n)
  • Subventionierung der Marktseite(n), von der(denen) die grösseren Netzwerkekreuzeffekte ausgehen

· Beispiele siehe Folie 23

Ausgewähle Trade-offs in Sportligen

· Pay-TV versus Free-TV: Höhere TV vs. niedrigere Sponsoreneinnahmen à Beispiel: Premier League vs. Bundesliga

· Trikotsponsoring: Unicef vs. Bwin : FC Barcelona verzichtete jahrelang auf Trikotsponsoring à In Spanien sind die Marktanteile grösstenteils vergeben; Wettbewerb um Marktanteile in Asien, Afrika und Amerika à Unicef als Wettbewerbsvorteil

· Ticketpreise: Heutige vs. künftige Einnahmen: Sind Ticketpreise zu niedrig, wenn Stadien ausverkauft sind?; Volles Stadion als Qualitätsmerkmal; Heimvorteil à Fans als 12. Mann im Fussball