spanische Kulturwissenschaft
Klausur Tschilschke Uni Siegen SS 14
Klausur Tschilschke Uni Siegen SS 14
Kartei Details
Karten | 102 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Allgemeinbildung |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 12.07.2014 / 29.10.2015 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/spanische_kulturwissenschaft
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/spanische_kulturwissenschaft/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Ursachen für die Einwanderung nach Spanien:
ab 1980: große Anziehungskraft, hohes Wirtschaftswachstum, Bedarf an Arbeitern
Verhältnisse in anderen Ländern sind schlecht
"Migrationsnetzwerke" -> Familie & Freunde kommen hinterher
"Schengener Abkommen" -> größere Freiheiten
Nordafrika-Spanien -> geograph. Nähe, Vorstellungen von Wohlstand
auch Arbeitssuchende, pol. Verfolgung, Touristen, Rentner
Spanier haben eine Art Hierachie der Migranten:
1. Lateinamerikaner - Sprache, Religion
2. Osteuropäer - Arbeitsmarkt
3. Asiaten
4. Menschen, die aus dem "nahen" Afrika kommen, "negros" -> Vorurteile von Kriminialität, Religion etc
Irreguläre Migration aus Afrika:
Overstaying - reguläre Aufenthaltsgenehmigung & bleiben einfach da
illegale Einreise - bleiben ohne Genehmigung -> Schmuggel (ca. 100.000 Illegale pro Jahr, Teil davon durchquert Spanien aber auch nur)
Drei Routen:
Straße von Gibraltar: 12km breit, aber Satelitten überwacht
Marokk. Westküste: 300km Strecke
span. Eklaven, Stadtgrenzen
Herkunftsgegenden:
meist aus Marokko, subsaharisches Afrika
Marokko als Transitland
Medienecho - > es gibt viele Videos, von Menschen die am Strand ankommen
-> obwohl dies nicht das gravierendestes Problem ist - nur spektakulärstes
Warum wandern die Spanier aus?
- hohe Arbeitslosigkeit (vorallem Jugend)
-Wirtschafts&Finanzkrisen
-boomende Wirtschaft in Lateinamerika -> einfach wegen Sprache
-Angela-Effekt -> "An"werbung für Ingieneurs-Stellen
-Braindrain -> volkswirt. Verluste durch Emigration von besonders ausgebildeter oder talentierer Menschen
Drei Positionen in den Gender Studies:
de Beauvoir: "nicht als Frau geboren - sondern dazu gemacht", Geschichte der Geschlechter ist eine Geschichte der Unterdrückung, Ungleichheit der Geschlechter
Bulter: kritisiert diese binäre Vorstellung, da sie bereits eine Unterscheidung der Geschlechter impiliziert
Focault: Analyse von Machtverhältnissen, Sexualität als Effekt von Unterdrückung
Die (grobe) Entwicklung der Geschlechterrolle:
Renaissance: de Leon - "La perfecta casada" 1583, eine quasi naturbezogene, kulturelle und soziale Hierachie, Gott & Natur wollen es so, die Frau als Helferin des Mannes & für den Haushalt zuständig, der Mann geht auf Reisen etc.
Siglo de Oro: Männerehre/Frauenehre, was zählt: 1. Blutreinheit & Abstammung (kein jüd.&maurisches Blut), 2. militärische Leistung bei Reconquista -> ideologische Belohnung....Ehre als Wertesystem & Verhaltenskodex
für uns fremd: die Macht des Blutes ( Cervantes 1613) -> Mädchen muss ihren Vergewaltiger heiraten um Ehre wiederherzustellen
Ehre des Mannes hängt von Ehre der Frau ab
Ehrverlust: zB Wenn Frau vergewaltigt wird - muss sie heiraten
Wenn Frau in Verdacht der Untreu gerät, verliert auch der Mann seine Ehre - er kann sie wiederherstellen, in dem er sie verlässt oder sogar tötet
im 18. Jahrhundert: Egalitätsdebatte, in Theorie & in Praxis gibt es mehr Gleichstellung, das begann schon im 17.Jh langsam - (zB schrieb Solomayor: Seelen weder Frauen noch Männer (1637))
die Lebensstile wandelten sich - Frauen wurden maskuliner, Männer femininer,
Frauen durften "Hausfreund" (chichisbeo) haben
Männer legten immer mehr Wert auf Mode
im Siglo de Oro gab es bereits die Gleichstellung, dass auch Frauen eine Seele haben, dann im 18. Jh. folgte auch die Gleichstellung des Intellekts - zB Borb´n- eine der ersten schreibenden Frauen
Die Emanzipation im 20 Jh.:
in der 2.ten Republik:
- 1931- Wahlrecht
- 32- Scheidungsgesetz
- 36- Legalisierung Abtreibung
im Bürgerkrieg 36-39:
- politische & kulturelle Emanzipation
Franco Diktatur:
- Hausfrau, Ehefrau, Mutter
- Verbot von Scheidung, Abtreibung & Verhütung
seit 75 bis heute:
- 78- Gleichstellung in der Vefassung
- 81- Scheidungsrecht
auch kultureller Wandel in Homosexuellenkultur
Medien unter Franco:
Medien genutzt für Staatspropagana
bis Ende der Dikatur: Presse, Radio und Fernsehen unter zentraler Kontrolle, Zensurapparate, staatl. Zensur, Gleichschaltung (obwohl 80% der Sender privat waren)
Medien ab 1975:
Neuregelung in der Vefassung 1978:
Meinungs und Informationsfreiheit -> das war die Grundlage für die Entwicklung der Medienlandschaft in Spanien
1983 wurden die regionalen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten gegründet
-> zB in Katalonien katalonisches Fernsehen
-> das ist noch bis heute charakteristisch für das spanische Mediensystem
die öffentlichen und privaten Sendern geraten immer mehr in einen Konkurrenzkampf um Werbeeinnahmen und Einschaltquoten -> das führte dazu, dass sich die Programme immer ähnlicher wurden.
1996 wurde der Medienmarkt internationalisiert ( durch den EU-Beitritt )
die ökonomische Verflechtung wuchs, aber auch die Marktbedingungen verschärften sich
die technischen Innovationen kosteten Spanien einiges
Zur Presse in Spanien:
Die Verbreitung der Tageszeitung ist geringer als zB in Deutschland ( nur 130 verschied. an Werktagen )
Das Leitmedium ist "El País", welches auch am Auflage stärksten ist
das Gegengewicht dazu ist "El Mundo"
Sportzeitungen werden in Spanien am häufigsten gelesen
aber die Spanier sind keine großen Leser ( ca. 17 Min. am Tag ) -> in nördl. Regionen mehr
es gibt auch kaum Abos, meistens werden Zeitungen am Kiosk gekauft
-> Spanier lesen ihre Zeitung nicht am Küchentisch, sondern eher im Bus etc.
Abc und La Razón sind erfolgreiche regionale Blätter, für die Regenbogenpresse steht Hóla und Pronto
in Spanien gibt es keine Boulevardzeitung, die bspw mit unserer "Bild" vergleichbar ist, da die "Klatschsucht" der Spanier mit anderen Medien befriedigt wird zB TV
Zu El País: war ab seiner Gründung (75) kompromislos für die Einführung der Demokratie und setze neue journal. Maßstäbe ( vorher gab es keine Trennung von Bericht und Meinung ), ist Teil von Prísa, dem größten Medienkonzern
Zum Rundfunk in Spanien:
rvte - Radio Televisión Espanola ist ein staatl. Sender ohne Werbung
Der Rundfunk ist bekannt für sein duales System, seine regionalen und privaten Sender
und der Quotenrenner sind Magazinsendungen
Zum Fernsehen in Spanien:
TVE - Televisón Espanola, erster (staatl) Sender, den es ab 65 gibt -> La uno
am Anfang wurde er nur in Madrid ausgestrahlt, 68 in ganz Spanien, man fragte sich, ob Fernsehen überhaupt mit der span. Mentalität vereinbar ist
66 kam der 2. Kanal -> La doz
es folgte das goldene Zeitalter des span. Fernsehens
bis zum Ende der Franco-Dikatur -> Monopolstellung
Spanien hat als einziges Land der EU keine Tv-Gebühren
Zeit spielt im span. Fernsehen eine wichtige Rolle.
- Langlebigkeit von Sendungen
- Spanier schauen auch zu später Stunde
- Interaktion ist wichtig
- Dauer der Sendungen
Auch in der "transición" hatte das Fernsehen eine wichtige Funktion:
es übernahm eine pädag. Rolle, um zu Staatsbürgern zu erziehen
für gesellschaftliche Stabilisierung
aber auch die Misswirtschaft ist ein Problem:
keinen Vertrag über Werbung gibt
politische Einflussnahme (starkes Parteintv, aber Mitte 2000 weniger)
Telebusa - Mülltv
Was ist Identität ?
Vorstellungen einer Einheit, die sich an Leitdifferenz "Eigenes/Fremdes" orientiert
Was ist Nation?
Kollektiv, dem gemeinsame kulturelle Merkmale zugeschrieben werden
Was ist nationale Identität?
"kollektive Identität auf der Basis einer Kombination von primordialen (historischen, territiorialen, sprachlichen und ehtnischen) Faktoren bzw. Symbolen & politischen Grenzen" (Eisenstadt)
Was ist Staat?
territoriale Einheit unter einer souveränen Gewalt
Signifkant
Signifikat
Signifikant -> Das Bezeichnende - die Ausdrucksseite eines sprachlichen Zeichens, seine (quasi) materielle Form, die auf eine Bedeutung verweist
Signifikat -> Das Bezeichnete - die Inhaltsseite eines Zeichens, das Vorstellunngsbild, Begriff, Bedeutung oder Sinn, auf welches mittels des Signifikanten hingewiesen wird
Mittelmeerkultur:
Interkultureller Austausch, intellektuelle Traditionen und eine früh entwickelte Urbanität haben den Mittelmeerraum zu einem kulturell besonders bedeutsamen Raum werden lassen. Hier wurde die klassische Philosophie entwickelt, Demokratie und Republik erfunden und eine Reihe weltberühmter Bibliotheken und Universitäten gegründet. Auch die schönen Künste und die Architektur waren hier von allen Kulturkreisen stets hoch angesehen und stark gefördert.
Zu den Raumkonzepten:
Sozioligischer Raum -> Gesellschaft, Handel, Kommunikation
Anthropologischer Raum -> Wahrnehmung, Vorstellungen des Menschen/ Erinnern
Politischer Raum -> Vorstellungen von nationaler Selbstbestimmung, kann erobert, verteidigt, vermessen, besetzt, unterworfen und befreit werden
Historischer Raum -> verdichtete & gespaltene Zeit, historisch lesbar
Als topologische Wende wird seit Ende der 1980er-Jahre ein Paradigmenwechsel in den Kultur- und Sozialwissenschaften bezeichnet, der den Raum bzw. den geographischen Raum als kulturelle Größe wieder wahrnimmt. (zb. virtueller Raum)
longue durée
die menschliche Naturgeschichte,
Die lange Dauer (longue durée) bezeichnet die langsame Entwicklung von gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Strukturen und geographischen Gegebenheiten. Mit der Prägung des Begriffes ist gleichzeitig ein Appell verbunden, die Geschichte nicht mehr als einzelne Daten, sondern als großes Ganzes zu betrachten. Als Beispiele sind die Herrschaft der Pharaonen in Ägypten genannt, die etwa 3300 Jahre lang währte, außerdem der Feudalismus, da er durch das gesamte Mittelalter die bestimmende Wirtschaftsform war, oder die Tatsache, dass Barcelona am Meer liegt. Die Ebene longue durée wird als die wichtigste der drei Ebenen betrachtet, da sie die Voraussetzungen und die Erklärungen für die anderen liefere.
Was ist Säftelehre?
Hippokrates baute auf der von ihm begründeten Humoralpathologie (humuores = Säfte) auch die Lehre von den Temperamenten auf.
Die Humoralpathologie ist eine antike Krankheitslehre, die das Ungleichgewicht im "Säftehaushalt" des menschlichen Körpers als Ursache von Krankheit erklärt. Gesundheit wird dadurch erwirkt, dass die "Säfte" wieder ausbalanciert werden.
Klimatheorie?
Erklärung sozialer Phänomene durch geographisch-klimatische Daten. Die Klimatheorie ist letzlich eine biologische Theorie, die eine Modifikation der organischen Prozesse durch physikalische Faktoren nachzuweisen beabsichtigt.
(Hippokrates, Galen, Aristoteles)
das jeweilige ‚Clima‘ prägt die Sinnlichkeit und Denkart des Volkes -> Herder