Fachfrau DZ


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Langue Deutsch
Catégorie Affaires sociales
Niveau Autres
Crée / Actualisé 22.02.2016 / 25.11.2018
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Welche drei Umstände prägten die gesamteuropäische Entwicklung im 18. und 19. Jahrhundert?

  • Aufklärung
  • Industrielle Revolution
  • Französische Revolution

Aufklärung?

  • Im 18. Jahrhundert verbreitete sich die rationalistische Denkweise und der Gebildeten Europas.
  • Man sprach von der natürlichen Gleichheit der Menschen und forderte Toleranz für Andersdenkende
  • Aufklärer forderten die Freiheit des Einzelnen und Gleichheit aller Menschen.

Industrielle Revolution?

  • Der Staat solle sich jeder Einmischung in die Wirtschaft enthalten => Wirtschaftsliberalismus
  • Technische Fortschritt und ausgepräte Arbeitsteilung förderten die industrielle Fabrikation massgeblich
  • Bedeutendsten Entdeckungen => Dampfmaschine (1769), Spinnmaschine (1767), mechanischer Webstuhl (1775) und Dampfeisenbahn (1835)

Die drei Phasen der industriellen Revolution?

  • Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft (Hand zur Maschinenproduktion)
  • Arbeitsrationalisierung (Serienproduktion, z.B. Autoindustrie)
  • Automatisation (Chips, EDV-gesteuerte Produktion)

Was hatte die Industrialisierung für Folgen?

  • Ende der Agrarwirtschaft und Familienwirtschaft.
  • Familien zogen aus den Heimarbeitgebieten in die Industrieorte.
  • Arbeiterfamilien waren von ihren Fabrikherren und der Marktlage abhängig
  • Arbeitsausfälle (wirtschaftlich oder gesundheitlich) führten zu Armut.
  • Es entstand neue Gesellschaftsklasse => Arbeiterklasse

 

Französische Revolution?

  • Ständige Finanzkrise erforderte Reformen.
  • Alle Privilegien wurden mit einer Verfassung aufgehoben; Menschen- und Bürgerrechte wurden verkündet.  

Wegweisende Persönlichkeiten der sozialen Sicherheit?

  • Otto von Bismarck, deutscher Reichskanzler
    (erschuf oblig. Sozialvers., 1883 KV, 1884 UV, 1889 AHV/IV z.G. der Arbeiter)
     
  • Franklin Delano Roosevelt (Präsident USA)
    Soziale Sicherheit im "Social Security Act" (Integration der bestehenden öffentlich oder privaten Vers. ins neue System und ergänzte diese durch neue öffentlich-rechtliche Träger)
     
  • William Beveridge (britischer Sozial- und Wirtschaftsminister)
    Schuf umfassendes System der soz. Sicherheit zur Deckung der Existenzgrundlagen für gesamte Bevölkerung. War Vordenkender des Finalprinzips => Notwendigkeit der Einkommenssicherung entscheidend ist.

Vorläufer der Sozialversicherungen?

  • Fürsorge und Versorgung => Armenfürsorge & Hilfsgesellschaften auf Gegenseitigkeit
  • Versicherung => Privatvers. & Haftpflichtgesetzgebung

Wie wird die Armenfürsorge heute bezeichnet und welche Personen werden unterstützt?

Sozialhilfe.¨

  • Unterstützt die Personen, bei denen die Leistungen anderer Soz.-Versicherungsträger ausgeschöpft sind oder die durch das Netz der sozialen Sicherheit gefallen sind.
  • Vom Staat gewährleistete Dienstleistung. Auf privater Basis sind dies: Pro Infirmis, Pro Senectute, Pro Juventute usw.

Hilfsgesellschaften auf Gegenseitigkeit?

Vereinigungen wie Bruderschaften oder Zünfte, die eine gewisse Unterstützung für Sozialfälle boten.

Bruderschaften?

Waren religiös begründet und sorgen für die Hinterlassenen und Kranken ihrer Mitglieder.

Zünfte?

Errichteten Unterstützungskassen, die im Bedürftigkeitsfall Minimalleistungen erbrachten.

Leistungsumfang richtete sich nach freiem Ermessen

Welches waren die ersten Privatversicherungen welche angeboten wurden?

Vieh, Brand- und Hagelversicherungen

Kausalhaftung im Zusammenhang mit dem Fabrikgesetz?

Kausalhaftung bedeutete, dass der Fabrikherr für Schäden (z.B. Unfälle) haftete, die seine Arbeiter erlitten.

Fabrikherr solle für die geleisteten Arbeiten seiner Arbeiter, welche ihm zu Gute kamen, für Schäden aufkommen, der Arbeiter während der Arbeit erlitt.

Weshalb bewährte sich die Kaushaltung in der Praxis nicht? Was war die Konsequenz daraus?

  • AN wollten durch HF-Prozesse nicht ihre Arbeitsplätze gefährden (Schadensbegrenzung 6'000)
  • Für kleinere AG grosse Belastung.

 

Was unernahmen einige AG um Schäden bei BU der AN zu decken?

Fortschrittliche AG schlossen eine private Unfallvers. gegen BU mit Privatversicherer ab. Dies förtderte den Gedanken für eine staatliche Unfallversicherung.

Definition Sozialversicherung?

Unter Sozialversicherung versteht man im Allgemeinen das staatliche Bemühen, Bedürftigen in bestimmten Lebenslagen Unterstützung und Hilfe zu gewähren. Die Unterstützung besteht in Geld- oder Sachleistungen.

Übernimmt eine Ausgleichs- Ersatzfunktion.

Welches sind hauptsächlich die abzusichernden Risiken in der Sozialversicherung?

  • Alter
  • Tod
  • Invalidität
  • Unfall
  • Krankheit
  • Arbeitslosigkeit

Grundlage der Sozialversicherungen?

Sozialversicherungsrecht

Wann wurde die Verfassungsgrundlage für das Drei-Säulen-Konzept geschaffen?

1972 wurde erstmals ein klares Konzept entwickelt und eingefürt bezüglicden Risiken;

 

  • Alter
  • Tod
  • Invalidität

 

Wann trat das ATSG in Kraft?

01.01.2003

ATSG => Bundesgesetz über den Allgemeinen Teil des Sozialversicherungsrechts

Welche Sozialversicherungen orientieren sich an das ATSG?

Sämtliche Sozialvers. AUSSER BVG!

Was gehört ebenfalls zum Sozialversicherungsrecht?

Alle Sozialvers.- Abkommen mit ausländischen Staaten, z.B.:

Bilateralen Verträge zwischen CH & EU ==> Abkommen über den freien Personenverkehr APF /FZA (regelt die Koordination der sozialen Sicherheit zwischen der CH und den Staaten der EU/EFTA)

 

Schweizer Sozialvers. im Überblick

01.01.1902  Militärversicherung
01.01.1912  

Prinzipien der Sozialversicherungen?

  • Solidaritätsprinzip
  • Vorsorgeprinzip
  • Fürsorgeprinzip
  • Kausalprinzip
  • Finalprinzip
  • Subsidiärprinzip
  • Äquivalenzprinzip
  • Versicherungsprinzip

Arten von Solidaritäten?

  • Versicherungssolidarität
  • Vertikale Solidarität
  • Horizontale Solidarität
  • Generationensolidarität
  • Regionale Solidariät

Bedeutung Versicherungssolidärität?

Zusammenarbeit innerhalt einer Risikogemeinschaft, z.B. zwischen Gesunden und Kranken bei der Krankenvers. 

Bedeutung Vertikale Solidarität?

zwischen höheren und tieferen Einkommen

Bedeutung horizontale Solidarität?

Ausgleich zwischen verschiedenen sozialen Gruppen (z.B. Ledige & Verheiratete, Männer & Frauen) 

Bedeutung Generationensolidarität?

Ausgleich zwischen Jungen und Alten (z.B. Umlageverfahren)

Bedeutung Regionale Solidarität?

Ausgleich zwischen den Bewohnern verschiedener Regionen eines Lands (z.B. interkantonaler Lastenausgleich) 

Vorsorgeprinzip?

Staat sichert den Lebensunterhalt der Wohnbevölkerung durch Zuweisung von gesetzlich geregelten Sozialleistungen.

Fürsorgeprinzip?

Bedürftige erhalten Hilfeleistungen entsprechend ihrer Notlage.

Kausalprinzip?

Für jede Ursache (z.B. Krankheit, Arbeitslosigkeit) einer bedrohlichen Lebenslage gibt es ein System mit eigener Finanzierung und Rechnung.

Finalprinzip?

Im Vordergrund des Sicherungsbestrebens steht der Tatbesand der Einkommenseinbusse. Ursache ist im Hintergrund (z.B. IV)

WICHTIG: Einkommenssicherung

Subsidiaritätsprinzip?

Staatliche Leistungen setzen dort an, wo die Selbsthilfe zur Verbesserung der Lebensumstände nicht mehr reicht.

EIGENLEISTUNG VOR FREMDLEISTUNG!

Äquivalenzprinzip?

Gleichwertigkeitsprinzip. In der Privatversicherung und bedeutet:

  • Risikogerecht abgestufte Prämien (hohes Risiko = hohe Prämie)
  • Versicherungstechnische Gleichwertigkeit zw. Prämie und den zugesicherten Leistungen

Versicherungsprinzip?

Gefahengemeinschaft (alle die bei  einer Versicherung sind). 

  • Versicherte beteiligen sich mit einer Prämie
  • Prämie dient der finanziellen Bewältigung eines eingetretenden Schadenfalls
  • Höhe der Prämie richtet sich nach dem individuellen Risiko

Drei Säulen-Konzept?

1. Säule:
Staatliche Vorsorge

2. Säule:
Berufliche Vorsorge

3. Säule:
Private Vorsorge
 

Was beinhaltet die 1. Säule und was soll diese gewährleisten?

  • Alter, Hinterlassenen- und Invalidenversicherung sowie Ergänzungsleistungen
  • Existenzsicherung