Sozialpsychologie_Einstellungen und Einstellungsänderungen (Teil 2)

VO 6 Prozesse der Einstellungsänderung: Persuasion Unbewusste Prozesse Wann sagen Einstellungen Verhalten vorher?

VO 6 Prozesse der Einstellungsänderung: Persuasion Unbewusste Prozesse Wann sagen Einstellungen Verhalten vorher?

Ina Rettigrag

Ina Rettigrag

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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 20.06.2014 / 26.07.2014
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Was sind Aspekte der Situation?

  • Normaitve Einflüsse
  • Selektives Aufsuchen von Sitiationen, die mit der Einstellung "übereinstimmen" (DeBono, Snyder 1995)
  • Verfügbarkeit/Zugänglichkeit der Einstellung

Wie beeinflusst die Verfügbarkeit/Zugänglichkeit der Einstellung das Verhalten?

Je zugänglicher die Einstellung, desto stärker der Einlfuss auf das (spontane) Verhalten (Fazio, 1990; Fazio, Powell, Williams 1989)

Gibt es eine Korrelation zwischen Einstellungen und durchschnittlicher Verhaltensvorhersage?

(Experiment von ? modifiziert nach Shavitt, Fazio 1991)

Ja!

Versuchsaufbau

  • Es wurden 2 Zielprodukte angeboten: 7-up und Perrier. 
  • Perrier sollte den sozialen Eindruck und 7-up den Geschmack ansprechen.
  • Interessiert waren die Forscher daran, welche Eingeschaft, des Zielprodukts bei der Verhaltensmessung spontan salient sein sollte.
  • Wenn die Vps. auf den Geschmack und nicht den sozialen Eindruck 
  • ??????

Was sind Aspekte der Einstellung?

  • Stärke der Einstellung
  • Wichtigkeit der Einstellung (oft verknüpft mit Stärke der Einstellung)
  • Stabilität der Einstellung (oft verknüpft mit Stärke der Einstellung)

Was ist bei der Stärke der Einstellung wichtig?

  • Ausmaß des Vorwissens
  • wie die Einsstellung gebildet wurde -> direkt vs. indirekte Erfahrung (Regan, Fazio 1977)
  • Bezug zu ELM

Intensität bzw. Extremität der Einstellung; Ausmaß der persönlichen Erfahrung mit dem Einstellungsobjekt; 
Je stärker die Einstellung einer Person, desto wahrscheinlicher wird sie überdacht,  desto resistenter ist diese gegenüber einer Einstellungsveränderung und desto genauer lässt sich Verhalten daraus vorhersagen- Dies ist darauf zurückzuführen, dass sich eine Einstellung umso eher auf die Bewertung eines EInstellungsobjekts auswirkt, je zugänglicher sie beim Abruf aus dem Gedächtnis ist. Und da starke Einstellungen besonders zugänglich sind, sind sie entsprechend einflussreich.

Was sind Aspekte des Individuums bzw. inter-individuelle Unterschiede hinsichtlich des Zusammenhangs von Einstellung und Verhalten?

Ein Aspekt ist z.B. Self-Monitoring (Snyder, 1974):

  • high Self-Monitors > soziale Standards sind wichtig; sie beziehen Situationen auf das "öffentliche Selbst"
  • low Self Monitors > persönliche Standards sind wichtig; sie beziehen Situationen auf das "private Selbst"
  • --> es gibt höhere Einstellungs-Verhaltens-Zusammenhänge für "low" als für "high Self-Monitors" (DeBono, Snyder, 1995)

Die Fähigkeit zur Selbstüberwachung (self-monitoring) hat moderierenden Einfluss. Menschen mit hohem self-monitoring (d.h. Menschen die ihr Handeln stark an den antizipierten Einstellungen anderer orientieren) neigen zu einer niedrigeren Konsistenz zwischen Einstellung und Verhalten. Dies liegt an ihrer höheren Sensitivität für Kontextfaktoren und des geringeren Abrufs ihrer Einstellungen aus dem Gedächtnis. Menschen mit hoher berichteter Selbstkonsistenz (d.h. Menschen, die ihr eigenes Verhalten als konsistent mit  ihren Einstellungen einschätzen) verhalten sich eher konsistent.

Wie sieht das Modell zur Theorie des überlegten Handelns von Fishbein, Ajzen, 1975 aus?

Siehe Grafik 

Wie sieht das Modell zur Theorie des geplanten Verhaltens nach Ajzen 1985 aus?

Was sind die Unterschiede zur Theorie des überlegten Handelns von Fishbein, Ajzen 1975?

Sh. Grafik

Wie setzt sich die Einstellung zu einer Handlung zusammen?

Siehe Grafik

 

Aus den Wahrscheinlichkeiten der Konsequenzen mal der Bewertung der Konsequenzen.

Wann sagt eine Verhaltensabsicht etwas aus? Wie kommt eine Verhaltensabsicht zustande?

In Situationen, in denen Personen die Zeit und die Möglichkeit haben, ihr Verhalten zu reflektieren, ist die Entscheidung, ein bestimmtes Verhalten einzugehen, das Ergebnis eines rationalen Prozesses: Es werden mehrere Alternativen abgewägt, ihre jeweiligen Konsequenzen überdacht und eine letztendliche Entscheidung dafür oder dagegen getroffen (theory of reasoned action bzw. theory of planned behavior). Diese Entscheidung spiegelt sich in Verhaltensabsichten wider, welche Verhalten gut vorhersagen, wenn diese für die Person frei wähl- und kontrollierbar ist. Ist ein Verhalten frei wähl. und kontrollierbar, kann die Intention einer Person als Indikator für die Stärke der Bemühungen und Anstrengungen gesehen werden, mit der sie bestimmte Handlungen ausführen möchte.
Verhaltensintentionen wiederum sind eine lineare Funktion dreier Determinanten, d.h. sie werden von drei Einflussfaktoren bestimmte: Der Einstellung gegenüber dem spezifischen Verhalten - subjektiven Normen - wahrgenommene Handlungskontrolle
Forschungsbefunde in verschiedenen Bereichen (Gesundheitsverhalten, Umweltschutz, Straßenverkehr, Sport) belegen die Vorhersagekraft dieser drei Intentionsdimensionen.

Wie kommt eine subjektive Norm für eine Handlung zustande?

Siehe Grafik;

Aus dem, was Personen von mir möchten mal dem wie sehr ich das tun möchte, was diese Personen von mir wollen.

Was sind Grundannahmen der Theorien des überlegten Verhaltens & des geplanten Verhaltens? (Fishbein, Ajzen, 1975; Ajzen, 1985)

  • Rationales Abwägen
  • Verhaltensabsicht
    • Verhaltensabsicht steuert Verhalten
    • Eingangsgrößen: Einstellung, Normen, wahrgenommene Verhaltenskontrolle
    • Erwartungswert x Wert-Überlegungen bestimmen Einstellung und Normen

Was sind Kritikpunkte an den Theorien des überlegten Handelns/des geplanten Verhaltens?(Fishbein, Ajzen, 1975; Ajzen, 1985)

  • Erfassung der Absicht ist z.T. sehr nahe an der Erfassung der Einstellung
  • Messung der Intention muss in zeitlicher Nähe des Verhaltens sein, was oft schwierig umzusetzen ist
  • Gewohnheiten werden kaum berücksichtig
  • es gibt erhebliche Erfordernisse bzgl. des Verarbeitungsaufwands (Menschen können ihr Verhalten so planen - aber tun sie es auch?)

Wie kann man dieses Kapitel zusammenfassen?

  • Einstellungen sind Summenurteile über Objekt(e), Personen usw.
  • direkte oder indirekte Messung
    • indirekte ("implizite") Maße messen eher automatische Einstellungen
  • meist beworben
    • Bildung durch unterschiedlich aufwändige Prozesse
      • mere exposure, Konditionierung vs. Persuasion
  • dienen u.a.
    • der Umweltbewältigung
    • der sozialen Identität
  • werden oft in der jeweiligen Situation konstruiert auf Basis der gerade zugänglichen Situation
    • chronisch verfügbare vs. temporär verfügbare Informationen
  • Die Wirkung persuasiver Botschaften ist abhängig von der Verarbeitung
    • systematische Verarbeitung:
      • Elaborieren der Argumente, kogntive Reaktionen
      • länger andauernde Effekte
    • heuristische/periphere Verarbeitung:
      • Nutzung peripherer Hinweisreize
  • Die Verarbeitung ist abhängig von Motivation, Kapazität und Simmung
    • Zwei-Prozess-Modelle: ELM, HSM
  • Frühere Studien stellen den Zusammenhang von Einstellung und Verhalten in Zweifel
  • Suche nach Randbedingungen des Zusammenhangs; identifizierte Moderatoren:
    • methodologische, d.h. Messung von Einstellung und Verhalten auf gleichen Spezifitätsniveau
    • substanzielle, z.B.:
      • Zugänglichkeit der korrespondierenden Einstellung
        • Stärke der Einstellung, Situation
      • Wichtigkeit der Einstellung gegenüber subjektiven Normen
        • Persönlichkeitsvariablen, Situation
  • Erwartungs-mal-Wert-Modelle konzeptualisieren Verhaltensabsicht als Hauptdeterminante des Verhaltens (nicht spontanes Verhalten)
    • Theorie des überlegten Verhaltens
    • Theorie des geplanten Verhaltens
      • Verhaltensabsicht setzt sich zusammen aus Einstellung gegenüber dem Verhalten, subjektiven Normen und wahrgenommener Verhaltenskontrolle

Petty, Cacioppo 1981 fanden in ihrer Studie zu den Auswirkungen persönlicher Relevanz auf die Art der Einstellungsänderungen...

Welche der folgenden Aussagen bzgl. Self-Monitoring ist/sind richtig?

Besonders effektiv ist Persuasion durch Botschaften, wenn diese

Welche der folgenden Aussagen ist korrekt?

Welche Strategien lassen Einstellungsänderungsversuche ins Leere laufen?

Was trifft auf die Auswirkung von Stimmungen auf eine Einstellungsänderung zu?

Es ist Mittwochabend - Partynacht in Salzburg. Franz hat die Wahl zwischen dem Halfmoon, wohin einige seiner Kommilitonen gehen, und dem Sodaclub, dort sind Leute aus seinem Wohnheim. Er entscheidet sich für den Sodaclub. Als er am Donnerstag vor der Vorlesung von seinen Kommilitonen gefragt wird, wieso er nicht im Halfmoon war, könnte er nach dem spreading-apart-effect antworten:

Was wäre ein typisches Beispiel für self-handicapping?

Self-handicapping hat zum Ziel

Welche Voraussetzungen müssen beim self-evaluation maintenance gegeben sein?

Anna denkt von sich selbst, dass sie gut singen aber weniger gut im Sport ist

Anna hat eine schlechte Note im Mathetest geschrieben. Welche selbstwertdienlichen Strategien wird sie verwenden um diese Selbstwertbedrohnung zu minimieren?

Welche Aussagae in Bezug auf das Self-Monitoring Konzept ist richtig?

Die persönliche Relevanz wirkt sich auf die Art der Einstellungsänderung aus.

In welcher Stimmungslage waren die Versuchsteilnehmer im Experiment von Bless, Bohner, Schwarz, Strack 1990 eher von starken Argumenten zu überzeugen?

Wie wäre das Ergebnis bei einem IAT zum Thema negative Einstellung gegenüber Übergewichtigen, bei einer Person die eine solche negative Einstellung hat.

Welche der folgenden Resultate können aus dem Versuch von Petty, Cacioppo und Goldmann zu Einstellungsänderung erschlossen werden?

Welche Aussage/n zum Thema Einstellungsänderung ist/sind richtig?

Wann könnte mittels eines peripheren Hinweisreizes gemäß des Elaboration Likelihood Models von Petty, Cacciopo eine periphere eher instablie Einstellungsänderung erfolgen?

1981 führten Petty, Cacioppo, Goldmann ein Experiment zur Einstellungsänderung durch und inwieweit diese durch die persönliche Relevanz, Quelle und Qualität der Argumente determiniert ist. Welche Aussagen sind hierzu korrekt?

Welche der folgenden Maßnahmen in Bezug auf Alkoholkonsum, könnte bei Jugendlichen die Wahrscheinlichkeit einer langfristigen Resistenz gegen Alkoholmissbrauch, im Sinne der Inoculation, erhöhen?

Armin will Tim davon überzeugen, dass Bioprodukte neben gesundheitlichen auch zahlreiche weitere Vorteile haben. Sein Ziel ist, diesen von zu überzeugen, mehr Bioprodukte zu komsumieren. Welche der folgenden Kriterien könnte sein Vorhaben in positiver Richtung unterstützen?

In der Studie von McAlister et al. 1980 an zwei verschiedenen Schulen zeigte, dass

Welches sind Merkmale der Botschaft bei der Persuasion bezüglich der Reihenfolge der Argumente?

Welche beiden Forscher haben als erstes theoretische Modelle zur Einstellungsänderung aufgestellt?

  • McGuire: Aufmerksamkeit, Verstehen, Akzeptieren
  • Greenwald: Cognitive Responses > eigene gedankliche Reaktionen

> beide versuchen zu erklären was sich im Menschen abspielt, damit es nach Empfangen einer Nachricht zu einer Einstellung/Einstellungsänderung kommt

Wie sehen McGuire und Greenwald Persuasion?

Persuasion als aktiver Prozess, bei dem Argumente verarbeitet, selbst generiert werden, der situativ beeinflussbar ist etc.