Sozialpsychologie Kurs 3410 Fragen-Antworten

Bildungswissenschaften / Uni Hagen / Modul 2C Sozialpsychologie Vertiefung I: Prosoziales Verhalten - Grundlagen und Foerdermoeglichkeiten

Bildungswissenschaften / Uni Hagen / Modul 2C Sozialpsychologie Vertiefung I: Prosoziales Verhalten - Grundlagen und Foerdermoeglichkeiten


Kartei Details

Karten 10
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 03.03.2014 / 25.02.2020
Weblink
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T1 (Darley/Latane)

Bystander intervention in emergencies

Verantwortungsdiffusion beim Einschreiten in Notfallsituationen

- Hypothese?

- ob und wann Menschen in Notfallsituationen einschreiten, haengt von der Anzahl der Bystander ab

- je mehr Personen Zeugen eines Notfalls werden, umso weniger wahrscheinlich ist es, dass einer von ihnen einschreitet, und um so verzoegerter wird ein Einschreiten sein

(zwei Kriterien:

- Auftretenswahrscheinlichkeit

- Reaktionsgeschwindigkeit)

T3 (Piliavin et al.)

Costs, diffusion, and the stigmatized victim

Verantwortungsdiffusion und die erwarteten Kosten der Hilfeleistung

- Name des Modells und seine Einflussgroessen?

Costs, diffusion and the stigmatized victim

(Kosten-Verantwortungsdiffusions-Hypothese)

Einflussgroessen:

- UV1: Kostenfaktor: neg. Emotionen

- UV2: Kostenfaktor: Zeitverlust

- UV3: Moeglichkeit eigene Verantwortung abzugeben

- Zentrale AVn: Zeit bis zum Eingreifen und die Anzahl der Helfer

T4 (Batson et al)

Is empathic emotion a source of altruistic motivation?

Empathie als Quelle altruistischer Motivation

Elaine-Experiment

- welche statistischen Effekte werden erwartet?

- signifikanter Interaktionseffekt zw "Aehnlichkeit und Schwierigkeit die Situation zu verlassen"

- signifikanter Haupteffekt fuer Aehnlichkeit und Empathie

(- kein Haupteffekt fuer die Schwierigkeit die Situation zu verlassen (?))

T6 (Charng et al)

Role identity and reasoned action in the prediction of repeated behavior

Rollenidentitaet und Hilfeverhalten

- Determinanten des 2. Modells

 

- Einstellung gegenueber Verhalten

- subjektive Normen

- Rollenidentitaet

- soziale Beziehungen

- Gewohnheit

> Intention

> Verhalten

T7 (Omoto et al)

Substained helping without obligation: Motivation, longevity of service and perceived attitude change among AIDS volunteers

Ehrenamtliches Helfen/funktionaler Ansatz

- was war kein Ergebnis der Studie?

Zentrale Ergebnisse:

- Ergebnisse bestaetigen die Bedeutung individueller Motive und der Zufriedenheit mit der Taetigkeit fuer die Dauer des Engagements

- von den Motiven stellten sich insbesondere eher "egoistische" Motive als signifikante Praedikatoren heraus, waehrend eher "altruistische" Motive keine signifikanten Praedikatoren der Dauer des Engagements waren.

- individuelle Dispositionen im Sinne einer "prosozialen Persoenlichkeit" hatte keinen direkten Effekt auf die Dauer des Engagements

- das soziale Umfeld spielt in diesem Kontext wider Erwarten eher eine negative Rolle

T8 (Simon et al)

Helping individuals or group members? The role of individual and collective idenfication in AIDS volunteerism

Hilfeverhalten als individuelles und kollektives Phaenomen

- konzeptueller Stellenwert der sexuellen Orientierung?

Die sexuelle Orientierung ist hier die kritische Moderatorvariable.

- homosexuelle Maenner stellen in D die groesste Subgruppe unter den HIV-Betroffenen dar

- auf Grundlage ihrer sexuellen Orientierung sind fuer einen Teil der ehrenamtlichen Helfer (Homosexuelle) die Hauptempfaenger der Hilfe Eigengruppenmitglieder

- fuer heterosexuelle Maenner hingegen sind es Mitglieder einer (stigmatisierten) Fremdgruppe

T9 (Levine et al)

Identity and emergency intervention: How social group membership and incusiveness of group boundaries shape helping behavior

Soziale Kategorisierung und Helfen in Notsituationen

- Untersuchungsdesign?

- Feldexperiment

- UV: Gruppenzugehoerigkeit der hilfsbeduerftigen Person, 3-fach gestuft (ManU-Fan, Liverpool-Fan, neutral)

- AV: Hilfeverhalten, zunaechst 5-fach gestuft

(die im Experiment gemessenen Skalenwerte von 1-5 wurden in eine dichotome Haeufigkeitsskala transformiert, so dass die eigentliche AV "Hilfeverhalten ja/nein" ist)

T10 (Stuermer et al)

Prosocial emotions and helping: The moderating role of group membership

Helfen innerhalb und zw sozialen Gruppen: Motivationale Unterschiede

- Effekt von Empathie bezogen auf Eigen-/Fremdgruppe?

Empathie foerdert Eigengruppenhelfen und ist bei Fremdgruppenhelfen inhibiert (=gehemmt/unterbunden).

Umgekehrt ist wahrgenommene Attraktion des Hilfebeduerftigen foerderlich bei Fremdgruppenhilfe, nicht aber bei Eigengruppenhilfe.

(Empathieeffekt auf Hilfeverhalten ist bei homosexuellen Helfern groesser als bei heterosexuellen) 

T11 (Reicher et al)

Saving Bulgaria's Jews: An analysis of social identity and the mobilisation of social solidarity

Mobilisierung gruppenuebergreifender Solidaritaet

- Untersuchungsmethode?

- Analyse historischer Dokumente

- basiert auf SAGA (Structural Analysis of Group Arguments)

T12 (Nadler/Halabi)

Intergroup helping as status relations: Effects of status stability, identification, and type of help on receptivity to high-status group's help

Helfen zwischen Gruppen: Effekte auf den Rezipienten

- unter welchen Bedingungen ist die statusniedrige Gruppe bereit, Hilfe anzunehmen?

Geben und Nehmen zw Gruppen mit unterschiedlichem Status kann dazu dienen, bereits bestehende Status- und Machtdifferenzen auszubauen oder zu festigen (zB durch Hilfsangebote, die die Abhaengigkeit verschaerfen).

Daraus folgt:

- entweder dafuer sorgen, dass die Statusdifferenz als legitim und konstant angesehen wird (stabile Statusbeziehung)

- die Identifikation des Hilfeempfangenden mit seiner Gruppe schwaechen (Re- bzw Dekategorisierungsprozesse nutzen)

- autonomieorienterte Hilfe anbieten, nicht abhaengigkeitsorientierte Hilfe

- nicht unbedingt ungefragt helfen

- Fragen, ob und welche Hilfe benoetigt wird

Untersuchungen zeigen wie wichtig Gruppenzugehoergkeit der helfenden Person fuer Hilfeempfangenden ist, deshalb:

- von Mensch zu Mensch geben, nicht als Repraesentant der (statushoeheren) Gruppe > Dekategorisierung

- gemeinsame Gruppenmitgliedschaft betonen > Rekategorisierung