Sozialpsychologie

Vorlesung Nummer 1

Vorlesung Nummer 1

Tobias Schmid

Tobias Schmid

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Cartes-fiches 30
Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau École primaire
Crée / Actualisé 08.10.2013 / 04.01.2015
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Intégrer
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Representativität 

Mass wie das Resultat auf die Population übertragbar ist

Externe Validität

Mass in dem das Ergebnis des Experiment auf andere Personen und Situationen übertragbar ist (kein Laborexperiment)

Interne Validität 

Mass in dem nur die unabhängige Variable vom Versuchsleiter beeinflusst worden ist

Konfundierung

Experimentell beeinflusster Effekt vermischt sich mit weiteren Einflüssen, z.B. Reifung

Methoden der Sozialpsychologie

Beobachtungen‣Korrelation‣Experiment

Wa untersucht die Sozialpsychologie

Die Sozialpsychologie untersucht die Art und Weise, in der Gedanken, Gefühle und Verhalten von Menschen durch die tatsächliche oder imaginäre Anwesenheit anderer beeinflusst werden

Was versucht die Soz. psy. Zu ergründen?

Die Sozialpsychologie versucht zu ergründen, wie und warum das soziale Umfeld Gedanken, Gefühle und Verhalten eines Individuums formt

Auf was konzentriert sich die Sozialpsychologie bei der Erforschung sozialer Zusammenhänge?

Die Sozialpsychologie konzentriert sich dabei im Wesentlichen auf die inneren psychischen Prozessen; es wird das Individuum im Kontext seiner sozialen Situation betrachtet – anders als etwa die Soziologie

Was bewegt Menschen sich so zu Verhalten wie sie es tun?

Wie sich Menschen verhalten bestimmt sich nicht aufgrund objektiver Bedingungen, sondern aufgrund der subjektiven Wahrnehmung dieser Bedingungen

Methoden in der Sozialpsychologie Von Hypothesen und Theorien ‣Wie läuft so ein Forschungsprozess ab?

Auf Basis vorliegender oder selbst entwickelter Theorien formuliert man nun konkrete Hypothesen, welche man anschliessend prüft. ‣Diese Vorgehensweise nennt man deduktive Forschung (oder: Deduktion

Methoden in der Sozialpsychologie

Methode Beobachtung Korrelation Experiment Fokus Beschreibung Vorhersage Fragestellung Welcher Art ist das Phänomen? Wenn wir X kennen, können wir dann Y vorhersagen? Kausalität Ist Variable X eine Ursache für Variable Y

Beispiels einer Beobachtungsform

Ethnografie ‣Beobachtung einer Gruppe oder einer Kultur, um deren innere Prozesse zu verstehen

Dokumentenanalyse: ‣Analyse von Tagebüchern, Romanen, Selbstmordankündigungen, Fernsehshows, Werbung

Einschränkungen dieser Form der Erkenntnisgewinnung durch Beobachtung?

  • Es wird eine hohe Interrater-Stabilität vorausgesetzt.
  • Bestimmte Verhaltensweisen lassen sich nur schwer beobachten: ‣Sie finden nur im Privaten statt. ‣Sie lassen sich nicht vorhersagen.
  • Auch die Analyse von Dokumenten ist abhängig von der Genauigkeit, mit der diese Dokumente geführt wurden

Korrelationskoeffizienten

Korrelationskoefizienten zeigt wie eng der Zusammenhang zwischen bestimmten Sachen ist. Treppen und Stockwerke. Schuhgrösse und Körpergrösse ist ein unklare Korrelation.  

Korrelation Vorteile von Befragungen

⊕Es können Variablen erfasst werden, die sich ansonsten schwer beobachten lassen würden. ‣Hier können dann Überzeugungen, Einstellungen und Verhaltensweisen erfragt werden. ⊕Es können repräsentative Gruppen der Bevölkerung zufällig ausgewählt werden. ⊖Es besteht auf Seiten der Frage aber auch bei den Antworten die Gefahr von Ungenauigkeiten

Die Grenzen der Korrelation

Korrelation ≠ Kausalität: ‣Zwar lässt sich gegebenenfalls eine Korrelation attestieren – dies sagt aber noch lange nichts über Ursache und Wirkung. ‣Sind Kinder, die im Fernsehen Gewalt erleben, deswegen aggressiver? ‣Oder sehen aggressivere Kinder häufiger Gewalt im Fernsehen? ‣Oder sorgt gar eine dritte Variable für beides, z.B. nachlässige Eltern? ‣Korrelation ist daher kein Beleg für Kausalität

Soziale Erwünschtheit

Probanden versuchen, sich möglichst gut darzustellen

Hinweisreize

Teilnehmende versuchen sich im Sinne des gedachten Ziels des Experiments möglichst «passend» zu verhalten

Versuchsleitereffekt

Die Person des Versuchsleiters hat einen ungewollten Einfluss auf das Verhalten der Probanden

Offensichtlicher Realismus

Inwieweit gleicht das Experiment der realen Situation

Psychologischer Realismus

Inwieweit gleichen die psychologischen Reaktionen denen des realen Lebens

Generalisierbarkeit bezüglich Personen

Sind die im Experiment untersuchten Personen typisch für andere Menschen / andere Kulturen

Eine Möglichkeit zur Prüfung der externen Validität ist die...

Replikation

Eine Möglichkeit zur Prüfung der externen Validität ist die...

Replikation

Feld- vs. Laborexperimente

Feldexperimente werden in natürlicher Umgebung statt im Labor durchgeführt. ‣Der Vorteil der grösseren externen Validität bei Feldexperimenten wird «erkauft» durch eine geringere interne Validität. Dies wird auch als das «grundlegende Dilemma der Sozialpsychologie

Gütekriterien von Experimenten

  • Reliabilität: Ein Experiment muss zuverlässig und somit möglichst frei von Messfehlern sein. Dies kann beispielsweise gewährleistet sein, wenn eine Wiederholungsmessung ceteris paribus zu gleichen Ergebnissen führt. ‣
  • Validität: Ein Experiment muss valide sein, das heisst, es sollte das Konstrukt tatsächlich messen, was es zu messen vorgibt.
  • ‣Objektivität: Ein Experiment muss objektiv sein, was bedeutet, dass die Ergebnisse unabhängig vom Erhebungsinstrument (bzw. der forschenden Person) zustande kommen

Quantitative vs. qualitative Forschung

Die Ansätze unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Grundorientierung (deduktiv vs. induktiv), ihrer epistemologischen Orientierung (naturwissenschaftlich vs. interpretatorisch) und ihrer ontologischen Ausrichtung (objektiv vs. konstruktiv

Weitere zentrale Begriffe:‣Experiment vs. Quasi-Experiment

  • Forschende führt im Rahmen einer bestimmten Anordnung eine Veränderung herbei, um die Konsequenzen dieser Veränderung zu untersuchen. Diese Veränderungen werden von einer Kontrollgruppe abgegrenzt.‣
  • Wenn in diesem Zusammenhang die Versuchsteilnehmenden nicht zufällig auf eine der beiden Gruppen verteilt werden können, handelt es sich um einen quasi-experimentellen Versuchsplan
  • wenn keine Randomisierung möglich > Quasiexperiment

Zentrale Merkmale von (sozialpsychologischen) Experimenten (6)

  • Experimentelles Vorgehen‣
  • Zufällig Zuweisung zu den Gruppen
  • ‣Unabhängige Variable‣
  • Abhängige Variable‣
  • Manipulationsüberprüfung (auch der Störvariablen)
  • ‣Postexperimentelle Aufklärung / Debriefing

Ethische Fragen in der Sozialpsychologie

  • sind etwa dann interessant, wenn Versuchsteilnehmende über den wirklichen Zweck der Untersuchung im Unklaren gehalten werden, ‣
  • …spielen dann eine wesentliche Rolle, wenn Menschen Stress oder unangenehmen Situationen ausgesetzt werden, ‣…
  • wurden bei zahlreichen Versuchen (die wir noch thematisieren werden) umfassend diskutiert, ‣…
  • haben zur Formulierung «ethischer Richtlinien in der psychologischen Forschung» und zur Einrichtung von EthikKommissionen an Hochschulen geführt: ‣
  • Dies regelt z.B. die Notwendigkeit eines Abschlussgesprächs (Debriefing), das den Teilnehmenden über den wirklichen Zweck der Untersuchung aufklärt